Jakob Wassermann - Issue Does Not Exist],errors:{

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Philipp Unruh ist ein Bücherwurm. Er ist die Hauptfigur der Erzählung «Der niegeküßte Mund», die diesem bezaubernden Erzählband den Namen gegeben hat. In sich gekehrt studiert der Schullehrer seine wertvollen Buchschätze. Als das Schulhaus eines Tages Feuer fängt, gelingt es ihm mit letzten Kräften seine Bücher in einer Truhe zu retten. Doch wie verblüfft ist er, als kurz darauf die Truhe verschwunden ist. Was für ihn bisher eine einzige Katastrophe gewesen wäre, hat ab dem Moment, da Unruh der Premiere des neu eröffneten Theaters beiwohnt, für ihn nicht mehr die gleiche Bedeutung wie zuvor – die junge Komödiantin Myra verzaubert nicht nur ihn. Was ihre anderen Verehrer aber nur am Rande wahrnehmen, bemerkt Unruhs wacher Sinn: Myra trägt schwer an ihrem Schicksal. Als sie eines Nachts bei ihm Schutz und Geborgenheit sucht, spitzen sich die Dinge zu. – Neben der Titelerzählung enthält der Band auch die beiden Erzählungen «Treunitz und Aurora» und «Hilperich».-

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„Drei Taler,“ sagte Siebengeist mit kaltem Lächeln. Er stand an den Pfosten gelehnt, beide Hände in den Taschen seines Pelzmantels, in der nachlässigen Haltung eines Mannes von Welt. In Philipp Unruh erwachte ein trüber Zorn. Doch wie alle schwachen Menschen, die sich beleidigt oder übervorteilt sehen, hatte er den Wunsch, dem Gegner sein Anrecht logisch und herzlich zu beweisen. Er hatte die dunkle Empfindung, als müsse er hingehen und dem Manne sagen, wie viel ihm der Besitz der Chronik wert sei, und wie er sich darauf gefreut habe, sie erwerben zu können. Besonders den Umstand seiner Freude und Erwartung wollte er betonen. Indessen hasste und verachtete er gleichzeitig den fremden Eindringling, und in einer Aufwallung dieser Gefühle bot er zehn Mark. Der Doktor machte ein faunisch entzücktes Gesicht und eine triumphierende Gebärde, der Auktionator nickte beifällig und schnupfte geräuschvoll aus einer braunen Papierdüte. Jedoch andere Gesichter sah der Lehrer auf sich gerichtet, deren prüfender Hohn ihn erschreckte, und als der Provisor nachlässig noch weiter steigerte, verliess er schweren Schrittes den Raum mit den Gefühlen eines Menschen, über den ein falscher Urteilspruch ergangen ist.

Ein trüber Wintertag war es; alle Scheiben waren mit Eisblumen bedeckt. Der Schnee lag hoch und rein und blendete die Augen des Lehrers. Auf einem Zaun, dessen Pfähle weisse, runde Kappen trugen, sassen drei Spatzen und zwinkerten bekümmert den Vorübergehenden an. Aus dem Schulhaus drang ein betäubender Lärm. Unter seiner Ladentüre stand der Bäcker und schaute spöttisch lachend hinauf. Kunigunde, die Wirtschafterin, begegnete ihm auf der Stiege und kicherte dumm vor sich hin. Er lächelte plötzlich freundlich, als ob er mit jemand eine liebenswürdige Unterhaltung führte, doch schien es ihm unzuvorkommend und bedrückend, dass dieser Jemand bildlos im Raum verblieb.

Das Schulzimmer war zum Schlachtfeld geworden. Kriegsgeheul ertönte, und Gegenstände flogen durch die Luft, die einst einer andern Bestimmung geweiht waren. Die schwarze Tafel, in eine Generalstabskarte verwandelt, war mit Hieroglyphen bedeckt. Die Reiterei hatte sich des ganzen Globus bemächtigt, und ein dämonisch kleiner Knabe sass auf dem Nordpol und fuchtelte mit beiden Armen. Einige Amazonen hatten die Gegend des Katheders besetzt und sangen Kampfgesänge. Der Lehrer blieb auf der Schwelle stehen, schöpfte Atem und schrie eine fürchterliche Drohung in den Raum. Sechsundsechzig Paar Augen blickten ihn bestürzt und schuldbewusst an. Alle Kinder setzten sich mit geschäftsmässiger Kühle auf ihre Plätze. Sie erwarteten eine unheilvolle Untersuchung. Der Kleine vom Nordpol hatte sich beim Herunterspringen die Hosen an der Erdachse zerrissen und sass leichenblass da. Indes begann der Lehrer zu diktieren: Der Hamster und der Igel; eine Geschichte, worin die Hässlichkeit des Geizes eine grosse Rolle spielte. Die Enttäuschung der Kinder war gross. Sie hätten die gleichgültige Hamstergeschichte gern entbehrt gegen das aufregende Prozessverfahren, das einer Vormittagsschlacht sonst zu folgen pflegte. Immerhin ereignete sich noch etwas sehr Merkwürdiges, was den Fortgang des einschläfernden Diktats angenehm unterbrach. Die Tür wurde heftig aufgerissen, und Apollonius Siebengeist trat herein. Er hatte ein dickes Buch unter dem Arm, schritt gerade auf das Pult zu, legte den Folianten nieder und sagte zu Philipp Unruh mit emporgezogenen Brauen: „Ich bringe Ihnen Ihre Chronik. Ich wollte Ihnen damit ein Geschenk machen. Hoffentlich haben Sie nichts dagegen einzuwenden.“ Er grüsste mit übertriebener Unbefangenheit, doch mit schüchternem Blick und ging.

Einige Kinder lachten; das brünette Fräulein Süssmilch auf der dritten Bank fand sich am meisten erlustigt. Sie war blutrot im Gesicht und konnte kaum aufhören, in ihre Schürze hineinzulachen. Philipp Unruh war verwirrt und beschämt. Mit der schablonenhaften Strenge, die ein wichtiges Erziehungsmittel war, befahl er Ruhe und stellte sich an das Fenster. Es ist etwas Schönes um den Winter, dachte er mit jener Wärme im Innern, welche kühne Hoffnungen erzeugt. Draussen mag es stürmen, ich stehe da, um zuzuschauen. Schlaf und Frieden ist alles. Wie schön, wenn es dämmert und ich durch den Schnee wandere, den bläulichen Schnee, und kein Laut dringt aus der Erde.

Mit liebevoller Sorgfalt legte er die Chronik in die Pultschublade, und bald darauf schlug es elf Uhr. Die Sechsundsechzig stürmten davon, und der Lehrer rüstete sich zu einem Spaziergang. An der Ecke bei dem Kasino stand Apollonius Siebengeist und plauderte mit einem Mann, der einen grossen roten Zettel an das Hauseck klebte. Philipp Unruh grüsste und war sichtlich bemüht, etwas Weitläufiges und Kameradschaftliches in seinen Gruss zu legen.

„Wir werden jetzt Grossstadt,“ sagte Siebengeist lebhaft, „bekommen ein Theater. Und was für ein ungewöhnliches Stück sie da ankündigen!“

Der Lehrer tat überrascht, obwohl er in der Zeitung davon gelesen hatte. Er hauchte in seinen Schnurrbart, der ein wenig steifgefroren war, und rieb die Hände.

„Sagen Sie, lieber Onkel,“ wandte sich Siebengeist an den Zettelmann, „habt ihr denn hübsche Schauspielerinnen?“

Der Zettelmann machte eine grossartige Physiognomie. „Bei mir ist die Blüte unseres Standes engagiert“, entgegnete er kurz und majestätisch.

„Aber Onkelchen, sind Sie denn der Direktor?“ rief Siebengeist erstaunt.

Der Schauspieler bestätigte es. „Mein Name ist Schmalich“, sagte er mit dem Stirnrunzeln eines berühmten Mannes.

Scheinbar interessiert besah sich Philipp Unruh den angeklebten Zettel. „Melchior oder die Leiden des Alters“, hiess das Stück, ein Lebensbild in zehn Abteilungen. Einige Leute waren stehengeblieben und starrten neugierig auf das rote Papier. Der Direktor nahm seinen Kleistertopf und entfernte sich mit feierlichem Gruss. Auch der Lehrer wandte sich zum Gehen und war kaum einige Schritte weit, als er Siebengeist an seiner Seite sah. Der Provisor begann zu reden, als ob es ihm nur um Worte zu tun sei. Er schimpfte über das Nest, in das ihn ein unwirsches Geschick verschlagen habe; er machte sich über Himmel und Erde lustig, und etwas Knisterndes, Sprudelndes, Glattes war an ihm. Viele Zuckungen gingen über sein Gesicht. Seine Augen hafteten an vielen Punkten zugleich. Dem Lehrer ward es unbehaglich wie neben einer gefährlichen Maschine. Siebengeist aber schlug einen weiten Spaziergang vor, da ja heute Mittwoch sei. „Der ganze Nachmittag liegt vor Ihnen“, sagte er. „Gehen wir ein wenig hinaus in den Schnee.“

Philipp Unruh wagte nicht, nein zu sagen. Er war überhaupt weder ein Nein- noch ein Ja-Sager, und hier fand er sich verpflichtet, Wünsche zu erfüllen. Siebengeist redete weiter, bespöttelte die Büchersucht des Lehrers und sprach im allgemeinen vernichtend über das Gelehrtentum. „Was wollen Sie denn mit Ihren Namen und Zahlen, Onkelchen? Erklären Sie sich doch. Die Geschichte? So? Die Geschichte ist ein altes Weib. Alles, was war, ist wertlos. Jener Komödiant und sein Theater ist jetzt wichtiger als alle Moses, Marc-Aurel, Robespierre und Lasalle. Der Unterrock meiner Geliebten wiegt das ganze babylonische Reich auf. Freilich, tausend Jahre sind euch nichts, denn auch die Stunden sind euch nichts.“

Der Lehrer blickte verängstigt auf seinen Weg. Nichts Erschreckenderes für ihn als diese Reden, deren Sinn ihm vorüberglitt wie Wasser. Das Heftige, Sprunghafte, dabei Lachende und Kühne im Wesen seines Begleiters machte ihn schülerhaft verzagt. Eine Weile schwieg Siebengeist und pfiff nur vor sich hin. Weiss und still dehnten sich die ebenen Felder. Unbestimmte Laute kamen aus Fernen, die vom Nebel verhüllt waren. Im glatten Schnee waren zahllose Hasenfährten und Krähenfüsse sichtbar, am Waldrand trippelte eine Rebhühnerschar mit schwachen, seufzenden Schreien. In der Luft war ein Sieden und Sausen, hervorgebracht durch das merkwürdige, schwere Schweigen ringsumher.

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