Jakob Wassermann - Issue Does Not Exist],errors:{

Здесь есть возможность читать онлайн «Jakob Wassermann - Issue Does Not Exist],errors:{» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

Issue Does Not Exist],errors:{: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Issue Does Not Exist],errors:{»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

Philipp Unruh ist ein Bücherwurm. Er ist die Hauptfigur der Erzählung «Der niegeküßte Mund», die diesem bezaubernden Erzählband den Namen gegeben hat. In sich gekehrt studiert der Schullehrer seine wertvollen Buchschätze. Als das Schulhaus eines Tages Feuer fängt, gelingt es ihm mit letzten Kräften seine Bücher in einer Truhe zu retten. Doch wie verblüfft ist er, als kurz darauf die Truhe verschwunden ist. Was für ihn bisher eine einzige Katastrophe gewesen wäre, hat ab dem Moment, da Unruh der Premiere des neu eröffneten Theaters beiwohnt, für ihn nicht mehr die gleiche Bedeutung wie zuvor – die junge Komödiantin Myra verzaubert nicht nur ihn. Was ihre anderen Verehrer aber nur am Rande wahrnehmen, bemerkt Unruhs wacher Sinn: Myra trägt schwer an ihrem Schicksal. Als sie eines Nachts bei ihm Schutz und Geborgenheit sucht, spitzen sich die Dinge zu. – Neben der Titelerzählung enthält der Band auch die beiden Erzählungen «Treunitz und Aurora» und «Hilperich».-

Issue Does Not Exist],errors:{ — читать онлайн ознакомительный отрывок

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Issue Does Not Exist],errors:{», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

„Einstampfen lassen! Einstampfen lassen! So heisst man nicht,“ kreischte der Doktor mit unbegründeter Wut und lauschte auf den Beifall seines Freundes empor, der ihm um zwei Kopflängen überragte. Auch er war nicht ohne Beziehung zum geistigen Leben der Nation. Sein ungestümer Witz war eine Frucht der Bildung. Sein Ideal unter den Bücherschreibern war jener Saphir, der einst nach des Doktors Ansicht die Welt aus ihren Fugen gerüttelt.

Der Baron entgegnete langsam und bedeutungsvoll, dass Siebengeist aus einer guten Familie sei, jedoch sei sein Gehirn nicht in gehöriger Ordnung. Er habe etwas Koboldartiges an sich, etwas Sozialdemokratisches. Darauf antwortete der Doktor, indem er mit zwei Fingern seine Nasenspitze kniff, der Apotheker möge ihm doch ein Pülverchen zur Beruhigung zubereiten, eine staatserhaltende Mixtur.

„Rizinusöl!“ platzte der Baron heraus und brach über diesen unerwarteten Geistesblitz in solch brüllendes Hoho-Gelächter aus, dass der Nachtwächter Federlein an der Marktecke erschrocken stehen blieb. Geringschätzig verzog der Doktor den Mund, während der sanfte Apotheker noch lange nicht zur Ruhe kommen konnte. Und während sie ihren Weg durch die ausserordentlich stille Nacht fortsetzten, sprach man noch von den Theatervorstellungen, welche für die nächsten Tage angekündigt waren, denn eine Wandertruppe wollte im fränkischen Hof ihr Lager aufschlagen. Der Doktor war vom Redakteur des Tageblatts als Kritiker gewonnen worden, und der Baron hatte die Absicht, dem Direktor ein Vorspiel in Versen zu schreiben.

Beim Schulhaus winkte der Doktor leutselig zum dunkeln Fenster hinauf, aus dem der Lehrer auf die Strasse sah. Die Glocke schlug eben elf Uhr. Der Doktor fragte empor, ob Philipp Unruh morgen zur Auktion kommen werde. „Es soll auch Bücher geben,“ fügte er mit überlegenem Spott hinzu. Die beiden Männer wünschten gute Nacht und waren bald in der Finsternis verschwunden.

Der Lehrer wusste, dass es Bücher bei der Versteigerung geben würde. Der jüdische Kantor war gestorben, ohne Angehörige zu hinterlassen, und dessen Habseligkeiten kamen unter den Hammer. Insbesondere wusste Unruh um eine alte Ansbacher Chronik, die der Kantor nie hatte verkaufen noch verleihen wollen. Daran erinnert, freute er sich jetzt, vergass die trüben Gedanken, die ihn beherrscht, musterte lächelnd den schwarzen Vorbau der Synagoge, schaute strassauf, strassunter, ruhegewohnt, friedesicher und achtete der Kälte nicht. Schnee fiel, flaumig anzusehen, aufglitzernd im Licht einer einzigen Laterne. Indes, jene allzuschnell vertriebenen Gedanken kehrten zurück.

Er hatte etwas Seltsames gelesen. Unlängst war er bei seinem Schwager, einem Schwestermann in Teilheim, gewesen. Das ist ein Örtchen in der Nähe Hesselbergs und mitten im sogenannten Hahnenkamm. Der Freund besass eine Krämerei, und beim Herumstöbern in Kisten und Kasten, wie es Philipp Unruhs Besuch mit sich brachte, fand sich ein vergessener Schmöker vor, benagt von Motten und Mäusen, um alles Ansehen gebracht durch Liegen und Staub. Der Krämer hatte schmunzelnd den Fund verschenkt, welcher die Aufzeichnungen einer Marquise Bourguignon enthielt, von einem Kammerherrn, Exzellenz, behäbig und schnörkelhaft in das Deutsch des achtzehnten Jahrhunderts übertrgen.

Nun sitzt da weltfern und lebensfremd ein Schulmeisterlein in seiner engen Kammer und vertieft sich dumpfen und erschrockenen Sinnes in die frivolen Erinnerungen der Hofdame. Ein goldgieriger Räuber steigt durchs Fenster, aber das Fräulein, fast noch ein Kind, gibt gutlaunig Edleres hin. Der würdige Pater im Beichtstuhl zeigt sich nachsichtig gegen Sünden, an deren Begehung er teilnehmen darf. Auf der Treppe küsst die reizende Marquise ihrem Geliebten das Herz aus dem Leibe, während zehn Stufen höher der arme Gatte nach der Lampe ruft. Mönch und Nonne, Fürst und Lakai, Bauer und Soldat, Kavalier und Bürgerin nehmen teil am übermütigen Tanz der Liebe, ja die Dinge der unbelebten Welt sind ergriffen vom heiteren Taumel, der Himmel wiederhallt vom frohsinnigen Gelächter, und die graziösen Geister der Galanterie werfen jauchzend bunte Tücher über Gräber und Schlachtfelder. Was Gesetze, Philosophen, Zukunft, Religion! Kein Schauer der Ewigkeit für diese lächelnde Bacchantin und ihre Liebeskünste.

Es sind ja längstvergangene Zeiten, dachte schliesslich Philipp Unruh furchtsam. Das ist damals so gewesen, durfte damals so sein, denn es war eine Zeit der Barbarei, eine wilde, sittenlose Zeit. Heute ist die Welt still geworden; nichts ist mehr zu erblicken von solch übertriebenem Abenteuerzeug. Ein jeder Mann geht wacker dem Geschäfte nach, ein jedes Weib wohnt züchtig in seinem Hause, und es regiert die Ordnung. Törichte Leidenschaften der Vergangenheit mit eurem Überschwang und eurer Gefährlichkeit, dachte der Lehrer mitleidig und war zufrieden damit, einem besseren Jahrhundert anzugehören.

Daneben war aber etwas Unbestimmtes und Hinterlistiges, das ihn quälte. Bei all dem Herumdenken suchte er sich heimlich zu beschwindeln, und das wusste er. Exzellenz Kammerherr hatte sich da eine teuflische Sache ausgesucht für seine lahme Feder. Mit böser Zähigkeit kamen und gingen Bilder, und Philipp Unruh schaute sie an mit wildfremden Gefühlen. Er, der alle Dinge über sich ergehen und herabsinken liess wie Schnee, fühlte plötzlich etwas wie Lebenslast und -besinnung.

Endlich schien es ihm genug des Träumens. Er schloss das Fenster, ging noch eine Weile zwischen den leeren Schulbänken auf und ab, trotz der Dunkelheit sicher den Weg findend und suchte dann seine Studier- und Schlafstube auf, um sich zur Ruhe zu begeben.

Drittes Kapitel

Ziemlich viele Menschen waren in der Kantorwohnung versammelt, Ortswürdenträger und andere Leute. Es gab auch solche, die nur gekommen waren, um für eine Stunde der Winterkälte zu entrinnen. Der Auktionator war ein dicker Mann mit einer militärischen Fistelstimme. Bei den billigen Gegenständen wurde er herablassend, fast gnädig, und sein Würdegefühl stieg um so mehr, je geringer sich die Kauflust erwies. Doktor Maspero erstand einen Schreibtisch, der Bürgermeister ein Dutzend leere Flaschen, der Trödler Most die Gebetbücher, das „Kasino“ einen Teppich.

„Eine Chronik!“ rief der Auktionator finster.

„Eine Chronik für Unruh!“ witzelte der Doktor.

„Eine Chronik der Markgrofschaft Ansbach,“ sagte der Auktionator streng, wartete, bis das Gelächter zu Ende war und fügte verächtlich hinzu: „Zwei Mark zum ersten.“

„Drei Mark,“ murmelte Philipp Unruh schüchtern. Einige kehrten sich lächelnd um, denn er stand an der Rückwand des Raums. Die Geschäftigkeit hier hatte ihn aus irgend einem Grund betrübt gemacht. Alle Gegenstände, die unter den Hammer kamen, hatten einen Schein von Persönlichem, von Zusammengehörigkeit, sahen aus wie Glieder einer Familie, die in die Welt verstreut werden sollten. Etwas wie Todestrauer lag über ihnen, besonders über dem schwarzen Ledersofa im Winkel. Es war, als sässe der alte Kantor unsichtbar darin und betrachte mit mürrischem Gesicht die entrückte, kunterbunte Welt.

Die Fistelstimme rief mit beleidigtem Ausdruck den Taler zum zweitenmal ab.

„Fünf Mark,“ sagte jemand, der eben eingetreten war. Alle drehten sich um, und die Mienen wurden zurückhaltend und unzufrieden, als man den neuen Provisor sah.

Philipp Unruh erbebte. Er blickte nach Apollonius Siebengeist und dachte erbittert: der reine Adonis. Warum er gerade diese Bezeichnung wählte, und warum es in einer gehässigen Bedeutung geschah, blieb ihm rätselhaft. Der Auktionator nahm das höhere Angebot mit erwachendem Interesse zur Kenntnis.

„Zwei Taler“, erwiderte der Lehrer mit dünner und unsicherer Stimme. Die Leute wurden neugierig, drängten sich zusammen und sahen zu, als ob ein Hahnenkampf vor sich ginge. Der Lehrer schämte sich wie jemand, der auf irgend eine Weise Interesse erregt, ohne es rechtfertigen zu können.

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «Issue Does Not Exist],errors:{»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Issue Does Not Exist],errors:{» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Jakob Wassermann - My First Wife
Jakob Wassermann
Jakob Wassermann - Der Moloch
Jakob Wassermann
Jakob Wassermann - Ulrike Woytich
Jakob Wassermann
Jakob Wassermann - Schläfst du, Mutter?
Jakob Wassermann
Jakob Wassermann - Die Schwestern
Jakob Wassermann
Jakob Wassermann - Der goldene Spiegel
Jakob Wassermann
Jakob Wassermann - Faustina
Jakob Wassermann
Jakob Wassermann - Engelhart Ratgeber
Jakob Wassermann
Отзывы о книге «Issue Does Not Exist],errors:{»

Обсуждение, отзывы о книге «Issue Does Not Exist],errors:{» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x