Gyrdir Eliasson - Das Schlafrad

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David reist auf seinem alten blauen Motorrad samt Koffer und Schreibmaschine durch Island. Dabei folgt er den Spuren seines verstorbenen Vaters. David reist nicht «normal», vielmehr wandelt er zwischen der realen und einer fantastisch grotesken Traumwelt, in der er auf allerlei merkwürdige Gestalten wie Geister, Ungeheuer, seltsame Menschen und ein einsames Rentier trifft. Eine unglaubliche Reise durch Davids Bewusstsein beginnt.Gyrðir Elíasson, geboren 1961 im isländischen Sauðarkrókur, brach sein Literatur- und Pädagogikstudium in Reykjavìk ab, um sich ganz der Literatur zu widmen. Seit 1983 veröffentlicht er experimentelle Gedichte und Bücher."Eine spannende, kleine, viel zu kurze Erzählung, deren Ende überrascht oder vielleicht doch eine Vorahnung erfüllt. Es bleibt ein wenig Ratlosigkeit, Wehmut aber auch eine Prise Faszination für das Zauberhafte." – dreizehn, www.literaturschock.de"Leicht zu lesen mit großartiger Geschichte, die von der ersten Seite an spannend ist." – Ana Thomsen, www.goodreads.com-

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Als ich Kaffee getrunken und den Proviant verzehrt habe, gehe ich hinunter auf den Sandstrand. Ziehe die Schuhe und Socken aus und wate in den eiskalten Fluß, ärgere mich, daß ich keine Angel mitgenommen habe, um sie nach Fischen auszuwerfen. Gleich oberhalb der Furt ist ein tiefer, blaugrüner Kolk mit unterspülten Ufern.

Der Sandstrand dunkel und gewaltig breit, darüber Flügelrauschen und ständiges Vogelgeschrei. Diese Vögel scheinen alle zu wissen, wohin sie ziehen, sie fliegen mit sicheren Flügelschlägen, nachdenklich, trotz ihrer kleinen Köpfe.

Meeresrauschen.

Ich laufe über den Sand, habe die Schuhe wieder angezogen, ein Urmenschengefühl ergreift mich. Ich gehe ganz hinab zum Wasser, beobachte, wie die Woge in sich zusammenfällt. Ich fühle, daß es mir nur einen Augenblick lang gelingt, einen tieferen Blick in mein eigenes Inneres zu werfen, als die Wassertiefe die schweren, sonnenweißen Augenlider schließt.

Etwas weiter ist ein Rasenhügel auf dem Sand, dorthin gehe ich.

Plötzlich ist mir, als sei es dunkel geworden.

Das Summen in meinen Ohren wird lauter und geht über in Hammerschläge auf einem Amboß.

5

Dort liegtein Toter.

Er ist offensichtlich aus der Meerestiefe gekommen, mit Tang umhüllt. Ich schreie gequält in die Brandung: »Nein!« Dann mache ich auf den Hacken kehrt, laufe fort, zurück. Mir wird schlecht, aber ich bleibe nicht stehen, stürze blind weiter, keuche, hetze durch den Fluß, mit Wasser um mich spritzend, laufe klatschnaß an der Hütte vorbei, ohne Rucksack oder Helm mitzunehmen, springe aufs Motorrad und brause den Berg hinauf.

Ich komme mit heiler Haut zum Dorf, trotz der riskanten Fahrt. Kreidebleich berichte ich von dem Toten in der Bucht gleich im ersten Haus, das ich erreiche.

Mir wird schwarz vor Augen.

Dann fahre ich langsam zu dem rotbraunen Haus mit dem Schaukelstuhl und dem blauen Bett, lasse das Motorrad neben dem Gitterzaun auf dem Ständer einrasten.

Klopfe mit zitternder Hand.

6

Es öffneteeine alte, grauhaarige Frau mit gütigen Augen. Sie hatte ein geblümtes Kleid an.

»Ist die –?« fing ich an, aber verstummte. Mir fiel der Name nicht ein.

Die alte Frau sah mich fest an.

»Nein«, sagte sie. »Ist sie nicht. Sie ist verschwunden und kommt nicht zurück. Ich war die ...«

Sie nieste vornehm.

»Gesundheit«, stöhnte ich hervor. Über mich senkte sich eine schwere Traurigkeit, ich ließ mich der alten Frau dort in der Tür in die Arme fallen, umarmte sie und schluchzte an ihrer Schulter, sie aber gab mir ein Taschentuch aus ihrer Kleidertasche, mit Sonnenblumenmuster. Ich trocknete mir die Augen, und im selben Augenblick wurden das Mädchen und der Tote aus meinen Gedanken gelöscht, und ganz allmählich hörten die Tränen auf zu fließen, ich trocknete mir noch einmal die Lider und es wurde wieder hell um mich herum, die Dunkelheit wich, die Sonne hatte wieder für lange Zeit die Herrschaft am Himmel. Meine Füße waren noch nicht wieder trocken vom Lauf durch den Fluß.

Ich küßte die alte Frau lange auf die runzligen Wangen, gab ihr das Taschentuch zurück und entfernte mich durch das verzierte Eisentor.

»Wir sehen uns nie wieder«, flüsterte die alte Frau und fügte hinzu: »Mein Junge.«

Dann nieste sie wieder und schloß langsam die Tür. Die Auspuffgase des Zweitakters stiegen in die Luft wie erfrischender Blütenduft und füllten mir die Sinne. Ich fuhr ohne Kopfbedeckung heim in mein schornsteinloses, blaues Häuschen, alle Traurigkeit war verflogen, alle Angst, ich bekam einen unstillbaren Schluckauf und hätte beinahe eine graugestreifte Katze überfahren.

In meinen Gedanken waren die Leiche und das verschwundene Mädchen nur noch ferne, dunkle Märchen. Dann fielen mir der Rucksack und der Motorradhelm in der Hütte ein, aber ich hatte nicht vor, diese Sachen zu holen, die konnten die Herbstwanderer haben, und auch den Hammer im Rucksack, den ich mitgenommen hatte, um kleine Steine zu zerschlagen und nachzusehen, ob in ihrem Inneren ein besonderes, glänzendes Mineral wäre, aus einer anderen Welt. Meteoriten gibt es ja.

7

Am Abendschlafe ich in der Badewanne ein. Ehe ich wegdämmere, höre ich das leise Summen des Petroleumofens durch die dünne Bretterwand. Der Boiler steht am Ende der Badewanne, groß und weiß wie ein Öltank, und ich habe immer ein wenig Angst, daß er in die Luft fliegen könnte. Das Badewasser ist angenehm warm, und ich tauche hinein, bis nur noch der Kopf aus dem Wasser schaut. Ich denke an das Seeungeheuer, das ans Fenster gekommen war, jetzt schwimmt es wieder im tiefen, dunklen Meer, steigt dann an die Oberfläche, steuert langsam und schwerfällig aufs Land zu, läßt die sorgenvollen Augen durch den Wasserspiegel gleiten. Sieht, wie sich die Berge in die Meerestiefe hinein fortsetzen. Dann steigt es an Land, schüttelt sich, daß die Muscheln auf seinem Rücken rasseln. Schleppt sich zur blauen Hütte.

Ich schließe wieder halb die Augen und singe leise im Schlaf eine lustig verdrehte Strophe, ein schweres Wohlbehagen erfüllt mich:

Katze aus dem Moor

küßt den toten Hund

stellt den Schwanz empor

und geht zum Lionsbund.

Darüber schlafe ich ein und träume von diesem großen Öltank beim Konsumladen, er schaut zum Himmel empor von seinem grünen Hügel, eine Frau im grünen Kleid öffnet die Tanktür, als wäre es ein Leuchtturm und geht hinein, und ich weiß im Traum, daß sie es schafft, in dem dunklen, zähen Öl ganz nach oben zur Luke zu schwimmen; wie immer es ihr auch gelungen sein mag, diese Tür zu öffnen, ohne daß sich alles aufs Gras hinaus ergoß.

Kurz darauf schreitet ein Leichenzug den Hügel hinauf. Die Träger gehen mit dem in Segeltuch gehüllten Sarg, Wasser tropft aus dem undichten Sargboden. Dahinter eine kleine Gruppe von Leuten, und ganz hinten geht der Pfarrer in seinem schwarzen Anzug, er ist barfuß und spielt mit heiterer Miene eine fremdartige Melodie auf der Mundharmonika.

II

8

Als ich erwache,ist es bereits Morgen. Das Badewasser ist eiskalt geworden, ich fahre zusammen, springe spritzend heraus; und bemerke dann, daß meine Haut überall so merkwürdig gekocht aussieht. Ich schaue bestürzt hinaus, aber da ist nirgends ein Öltank auf einem Hügel in Sichtweite. Und keine hellen Lavaberge. Dies ist nicht das Sommerhausbad, in dem ich eingeschlafen war. Dies ist ein anderes Badezimmer.

Ich befinde mich in einer alten Kleinstadt, in der ich einen Teil meiner Kindheit verbrachte und in der ich nicht mehr gewesen bin, seit ich klein war; bis jetzt. Der Abstand zu den nächsten Häusern macht mir klar, daß ich im Haus des Polsterers bin, der all diese weißen Hemden besaß. Er wohnte die ganze Zeit allein und starb, kurz bevor Papa und ich aus der Stadt wegzogen, und es wurde einiges getuschelt von Seil und Haken auf dem Dachboden und Einsamkeit. Nachher stand das Haus leer.

Aber ich hatte das Haus zuvor nie betreten. Ich stehe nackt vor dem Badezimmerfenster, halbgekocht, aber dennoch fröstelt mich. Ich sehe, daß das Motorrad unten in der Einfahrt steht; traue meinen eigenen Augen kaum, aber da ist kein Irrtum möglich. Und darauf mein Reisekoffer, mit allen Kleidungsstücken darin. Ich binde mir ein weißes Handtuch um die Hüfte und schleiche aus dem Badezimmer. Nach vorne hinaus sind alle Gardinen zugezogen und die Möbel verstaubt, die gepolsterten und die halbfertigen. Der Raum war seinerzeit Wohnzimmer und Werkstatt zugleich.

Es kostet mich eine ganze Weile, die Haustür zu öffnen, das Schloß klemmt, aber schließlich gibt es doch nach. Es ist so früh am Morgen, daß sich noch nirgendwo die Küchengardinen rühren. Ich schleiche mich heimlich hinaus auf den verwahrlosten Rasen, vornübergebeugt, wie eine alte Rothaut, schnappe mir über den Zaun den Koffer, flitze mit ihm ins Haus, schleife ihn hinter mir her übers Gras. Tauspur.

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