Stefan Tillmann - Nie wieder Fußball!

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Ein ehemaliger Hertha-Hooligan, ein alternativer Werder-Fan, ein Alt-Fortune und ein Nürnberger im rheinischen Exil haben den Fußball satt. Längst ist die einstige Leidenschaft eine Sucht, die viel Zeit und Nerven raubt. Also gründen Ralf, Sven, Karl und Daniel eine Selbsthilfegruppe, um gemeinsam vom Fußball loszukommen. Jeden Samstag um 15:30 Uhr, wenn in der Bundesliga gerade angepfiffen wird, treffen sie sich und entdecken gemeinsam ungeahnte Möglichkeiten der Freizeitgestaltung. So machen sie eine Fahrradtour, besuchen einen Trödelmarkt oder gar eine Sternwarte. Beim Kampf gegen ihre Fußballsucht werden die vier jedoch auf harte Proben gestellt. Darf man den Sohn zum Training begleiten? Ist Eishockey als Ersatzdroge vertretbar? Und über was unterhält man sich jetzt nur mit Kumpanen und Kollegen? Kein Wunder, dass irgendwann die Frage auftaucht, ob man nicht eigentlich zu viel radikaleren Mitteln greifen und den Fußball an sich bekämpfen müsste … Eine rasante Männerkomödie über vier ganz unterschiedliche Typen, die auf ihrem Selbstfindungstrip irgendwann durchzudrehen drohen.

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Die Kellnerin im Lot Jonn hatte dunkelbraune Locken, blaue Augen, eine Mischung aus Fräulein Würkl und der Hippie-Tusse aus dem Abteil. Mir war es doch etwas unangenehm, am helllichten Tag alleine in einer leeren Kneipe an einem Tisch zu sitzen, den ich blöderweise auch noch reserviert hatte. Dass gleich drei wildfremde Männer auftauchen würden, machte die Sache auch nicht unbedingt besser. Ich wusste nicht, was besser ankäme: ein junger Kerl, der alleine in der Kneipe rumsaß, oder vier Männer, die – seien wir ehrlich – nicht gelernt hatten, mit ihrer Zeit etwas Vernünftiges anzufangen.

Kurz bevor die Jungs kamen, zog mein Fußballleben an mir vorbei. Das erste Spiel: gegen Stuttgart, im Winter, verloren, Männer, die in meinen Nacken brüllten. Später war ich jedes Wochenende unterwegs, immer auf der Suche nach dem perfekten Spiel, dem perfekten Tag. Der Geruch der Tribüne, den wir besser kannten als den des Rasens. Heimat, dachte ich manchmal, ist nicht unbedingt ein Ort, Heimat ist aber auch nicht nur ein Gefühl, wie der olle Grönemeyer einem glauben machen wollte. Heimat ist oft einfach ein Geruch. Und in meinem Fall war es der Geruch der Tribüne.

Früher hatte jedes Stadion seinen eigenen Geruch. Mit meinem alten Freund Holger wettete ich einmal, ich würde jedes Stadion am Geruch erkennen. Holger reichte die Wette schließlich bei Wetten, dass..? ein. Aber von denen hat er nie etwas gehört. Und in der Zwischenzeit waren aus Stadien Multifunktionsarenen geworden, und die rochen alle gleich: nach Plastikbechern und alkoholfreiem Bier.

Das Nürnberger Stadion war noch eines der letzten mit Laufbahn. Und so sahen wir viele Spiele auf Höhe der Hochsprungmatte, die irgendwo im Innenraum liegengeblieben war. Und wenn sich dann noch ein dicker Ordner vor das Sichtfeld stellte, sahen wir oft nicht mehr als die Flankenläufe unserer Helden, die im Nichts endeten. Dass Fußballspieler fünf Tage die Woche trainierten und dennoch nicht ordentlich flanken konnten, war eines der letzten Rätsel, die bei all dem Theoriegewese der Herren Rangnick & Co. immer noch ungelöst war. Vermutlich war genau das der Grund, warum sie irgendwann das System umstellten und nur noch von halben Neunen und kleinen Stürmern redeten. Einfach weil Menschen von Natur aus nicht richtig flanken können, und wenn sie noch so viel trainieren.

Meinen Freund Holger hatte ich das letzte Mal auf seiner Hochzeit gesehen. Die fand am Tag des Pokalendspiels statt, wie eigentlich alle Hochzeiten am Tag eines vermeintlich großen Fußballspiels stattfinden. Holger hatte mit dem Termin so lange gewartet, bis der Club aus dem Pokal geflogen war. Lange musste er da nicht warten. Daher spielten wir an jenem Tag im Mai Fußball auf kleine Tore. Jetzt war Holgers Frau schwanger. Holger arbeitete in einer Ventilatorenfirma in Nürnberg und würde weiter zu jedem Heimspiel gehen. Er wollte warten, bis das Kind ins fußballreife Alter kam, und es dann beidfüßig erziehen. Das war natürlich eine konsequente Form eines Lebensentwurfs und vielleicht die ehrlichste, die es auf diesem Planeten gab. Aber bevor ich Christiane Würkl oder sonst wen heiraten und schwängern würde, um einen kleinen Glubberer auf die Welt zu bringen, wollte ich vorher lieber abbiegen und mich nach Alternativen umschauen.

Die Kneipe lag in einem hohen Eckhaus an einer dicht befahrenen Kreuzung. Sie hatte was von einer Bierhalle, hohe Decken, große Biertische und dunkle Sitzecken. Als ich den Kickertisch sah, biss ich mir auf die Lippen.

Um halb vier öffnete sich der muffige Vorhang vor der Ecktür, und der erste Vogel kam herein: kräftig, Jeans, Jeansjacke, kurze graue Haare, Schnauzer. Das musste Karl sein, der Fortuna-Fan. Typ: Teddybär, treue Seele, so einer, der im Block viele Freunde hat, auch bei Niederlagenserien immer positiv bleibt und zum Trainer steht. 54 Jahre alt. Im Fragebogen hatte er als Grund für den Ausstieg angegeben, „irgendwie Lust auf einen neuen Lebensabschnitt“ zu haben.

Der Mann kam langsam auf meinen Tisch zu: „Bist du Daniel?“ Ich winkte ihn wortlos heran. Der Typ streckte mir seine Hand entgegen, und ich wusste nicht, ob ich sie ganz normal schütteln sollte – oder doch eher sportlich einschlagen wie in der Kurve.

„Hallo, ich bin der Karl“, sagte Karl. „Aber alle nennen mich Pommes. Das war …“

„Ich schlage vor, wir haben hier keine Spitznamen. Ich bin Daniel.“

„Schöne Kneipe hier“, sagte Karl, und ich hörte den rheinischen Akzent. Eine 54 Jahre alte Frohnatur, das konnte ja heiter werden. „Hast du dir den Schritt gut überlegt?“, fragte ich leise und beugte mich vor.

„Ja“, sagte Karl. „Sehr gut.“ Mist, dachte ich. Irgendwie war ich so verbohrt, dass ich schon gehofft hatte, er wäre sich nicht so sicher. Ich wollte unbedingt der Konsequenteste sein, der, der vorweggeht. Aber wer weiß, wer weiß, dachte ich – vielleicht war sich Karl ja doch nicht sicher.

„Was ist denn dein Verein?“, fragte Karl.

„Der Club.“

„Da hätte ich auch keinen Bock mehr.“ Karl grinste.

Ich hätte ihm am liebsten eine reingehauen, aber ich wollte diplomatisch sein, Käpt’n eben, anfangs zumindest. „Es geht nicht um den Club und auch nicht um die Fortuna“, sagte ich.

„Sondern?“

„Irgendwie ist es doch der ganze Fußball, das ganze System, was uns krank macht. Was uns davon abhält, wirklich zu leben.“

„Du bist Student, oder?“, fragte Karl. „Ich meine, System und so.“

„Nee, nicht mehr, ich bin fertig. Zum Glück“, sagte ich und wusste, dass das eine Lüge war. Aber immerhin stand jetzt für mich fest: ein Wackelkandidat.

Nur wenige Minuten später kamen die anderen beiden und schienen weniger anstrengend zu sein. Beide um die 40. Sven, ein alternativer Lockenkopf, Typ: Motzki im Block, einer, der viel leidet und meckert, der aber trotzdem mit dem Herzen dabei ist, und Ralf, Bürstenhaarschnitt, Jeans, T-Shirt, ein echter Kraftprotz, Typ: Sturkopf, einer, der immer kommt, aber wenig redet.

„Ralf, Hertha.“

„Sven, Werder Bremen.“

„Ich bin der Karl, eigentlich Pommes, aber wir sollen ja keine Spitznamen haben. Ach ja, ich bin Fortune.“

Endlich hatten sich alle gesetzt. Auf diesen Moment hatte ich lange gewartet. Ich hatte keine Lust mehr, über die Kneipe zu reden oder über die Anfahrtswege. Die Namen waren klar. Die Vereine. Das Ziel. Es konnte losgehen, unsere Reifeprüfung. Ich guckte rüber zur Theke, die Kellnerin war ums Eck, ein guter Moment. Ich kniff mir unter dem Tisch mit den Händen in die Knie. Dann stand ich auf.

„So, also, ich bin der Daniel. Erst einmal schön, dass ihr da seid. Ich habe das alles hier organisiert. Und ich denke, ich fange mal an. Warum ich hier stehe, warum ihr da sitzt, ist einfach: Ich will den Fußball besiegen. Und ich hoffe, ihr auch.“

Der Anfang war gemacht. Sven und Ralf Männer nickten, nur Karl suchte den Blick von Ralf. Scheiß Wackelkandidat!

„Der Fußball ist in uns, zumindest in mir, seit wir denken können, und ich will ihn nicht mehr. Ich könnte auch sagen, ich will den Teufel besiegen, aber das haben andere schon versucht und geschafft. Den Fußball hat noch keiner totgekriegt. Im Gegenteil: Woche für Woche kommen mehr Pilger hinzu, mehr Talkshows, bei denen frühere Vizeeuropameister palavern, noch mehr Monitoranalysen, die die Laufwege der Co-Trainer untersuchen. Versteht mich nicht falsch: Ich will den Fußball nicht abschaffen. Die Leute sollen hingehen dürfen, meinetwegen auch mein Sohn, der noch nicht lebt, aber diese Details, schlage ich vor, klären wir später. Ich will einfach nicht mehr Fußball gucken, nicht mehr wollen und nicht mehr müssen, nicht im Stadion, nicht im Fernsehen – und schon gar nicht auf der Großbildleinwand.“

Ich hatte den Text am Abend geübt. Erst Stichworte, dann drauflosgeredet. Dann noch mal Notizen und alles zweimal vor dem Küchentisch aufgesagt. Dem Zufall hatte ich viel zu viel überlassen, zu viel Raum gegeben, würde ein Trainer sagen. Zwischendurch war auch mal das Albert-Camus-Zitat in der Rede drin, aber das war zu riskant. Das hatte ich schon kapiert.

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