Lennart Frick - Und wer hilft ihr?

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Kristina Lundell ist eine gefragte Stockholmer Sozialfürsorgerin. In der Sprechtunde in ihrerm Familienberatungsbüro geht es hoch her: Alle wollen ihre Sorgen, Ängste und Nöte bei Kristina Lundell loswerden. Es geht um Ehekrisen, ungewollte Schwangerschaften, neurotische Angstzustände und untreue Lebenspartner. Eines Tages jedoch wird Kristina mit einem Fall konfrontiert, bei dem sie mit ihrem Latein am Ende ist.
Auch privat läuft bei ihr nicht mehr alles rund: ein Liebhaber verlässt sie, ein anderer fordert mehr Rechte. Kristina gerät zusehends aus dem Gleichgewicht. Sie verliert den Glauben an ihre Erfolge und meint, ihren Beruf aufgeben zu müssen. Doch ist Flucht wirklich die Lösung für ihre Probleme?
Biografische Anmerkung
Lennart Frick wurde am 29. März 1939 in Ytterturingen geboren und ist ein schwedischer Verfasser, Journalist, Kritiker und Verleger. Lennart Frick führte von 1970-1990 die «Fripress».

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Sie nahm seinen Mantel vom Haken und hielt ihn ihm hin wie eine Garderobenfrau, die schon seit langem aller Gäste überdrüssig ist.

»Sie müssen jetzt gehen«, sagte sie und bemühte sich, ihre Stimme fest und überzeugend klingen zu lassen. »Es tut mir leid, daß ich das sagen muß, aber ich glaube nicht, daß ich etwas für Sie tun kann. Sie weigern sich ja, mich überhaupt anzuhören.«

»Nur noch einen einzigen Abend, eine einzige Stunde«, flehte er, und in seiner Stimme war deutlich panische Angst zu hören.

»Ich weiß nicht«, sagte sie müde. »Im Augenblick weiß ich überhaupt nichts mehr. Und außerdem sehe ich auch wirklich nicht so recht ein, wozu ein weiteres Treffen gut sein soll. Aber rufen Sie mich in ein paar Tagen im Büro an, dann gebe ich Ihnen endgültig Bescheid.«

Das war eine Notlüge, mit der sie ihn loswerden wollte. Sie hörte es selbst und spürte, daß auch er es begriff. Während er Mantel und Galoschen anzog, blickte er sie unaufhörlich an, und es tat ihr weh, die Angst in seinem Blick zu sehen. Dann reichte er ihr die rechte Hand, und sie schauderte, als sie den kalten Schweiß auf seiner Handfläche und die rissige Haut der Finger fühlte. Er verbeugte sich ein wenig steif und sagte mit einer Feierlichkeit, die beinahe tragikomisch wirkte:

»Ich gehe jetzt, und niemand soll mehr von mir belästigt werden.«

Sie fühlte sich bemüßigt, das von ihr Gesagte ein wenig zurückzunehmen und das Gespräch nicht so scharf ausklingen zu lassen.

»Sagen Sie doch nicht so etwas«, erwiderte sie und versuchte, freundlich und aufmunternd zu lächeln. »Denken Sie über das nach, was ich Ihnen gesagt habe, und melden Sie sich dann wieder. Wir werden damit schon fertig werden.«

Er war bereits auf dem Weg nach draußen, drehte sich jedoch im Treppenhaus noch einmal um, sah sie ein Weilchen an und sagte dann mit unverkennbarer Ironie: »Wir? Wieso wir?«

Dann ging er. Sie schloß die Tür, hörte seine schleppenden Schritte sich die Treppe hinunter entfernen, dann schlug die Haustür zu, und plötzlich war es um sie herum völlig still. Sie ging in die Küche, wartete auf seine Schritte unten auf dem Kiesweg und löschte das Licht, um ihn davongehen zu sehen. Doch es waren keine Schritte zu hören, und soviel sie auch in das Dunkel hinausspähte – sie konnte ihn nicht entdecken.

Vielleicht steht er unten an der Tür und wartet, überlegte sie. Vielleicht soll ich nicht sehen, in welche Richtung er geht. Ihr fiel die Notlüge mit dem Freund ein, und Angst packte sie. Es kommt ja keiner, dachte sie. Dann weiß er, daß ich gelogen habe, und denkt vielleicht, ich gehöre auch dazu. Und dann wird er vielleicht ...

»Schluß damit, beruhige dich jetzt, Kristina«, sagte sie halblaut vor sich hin, »du darfst dich jetzt nicht genauso verrückt benehmen wie er. Du darfst dich nicht anstecken lassen. Es reicht, wenn einer übergeschnappt ist.«

Als sie ins Badezimmer ging, spürte sie, daß ihr die Beine zitterten wie nach einem schnellen Dauerlauf.

Als er endlich gegangen war, versuchte sie, sich auf die übliche Weise zu entspannen. Sie machte sich mit einer Unmenge schäumenden Badesalzes ein Bad und goß sich ein großes Glas Rotwein ein. Während sich die Wanne langsam füllte – sie wagte den Hahn nicht voll aufzudrehen, denn ihre Nachbarn waren sehr empfindlich, und es war ja schon fast Mitternacht –, kramte sie im Kühlschrank und aß mit den Fingern von den Resten. Ein halbes Huhn stand schon seit Sonntag, es war zäh und trocken geworden, doch sie schlang es hinunter und sog gierig auch noch die letzten Fasern Fleisch von den Knochen. Sie fand eine Packung Schmelzkäsewürfel, stopfte sie nacheinander in den Mund und zerdrückte sie mit der Zunge am Gaumen. Sie war voller Unruhe und wollte das Unbehagen, das der Besuch in ihr hervorgerufen hatte, dieses würgende Gefühl der Ohnmacht, durch Essen loswerden.

Sie lief durch die Wohnung und öffnete alle Fenster, um den schweren Tabakgeruch zu vertreiben. Sie hatte an dem Abend über eine halbe Schachtel Zigaretten geraucht, und als sie sich im Wohnzimmer aus dem Fenster beugte und wie üblich nach den roten Lichtern auf dem Kirchturm sah, fühlte sie die Übelkeit im Halse sitzen. Im Laufe des Abends war Wind aufgekommen, sie sah die heftige Bewegung in den Kiefern, die die Kirche umstanden, und spürte schwachen Regengeruch in der Luft.

Das ist doch alles lächerlich, dachte sie und nahm einen kleinen Schluck aus dem Glas. Mich dürfte eigentlich nichts mehr so aus dem Gleichgewicht bringen!

Sie erinnerte sich, wie rastlos er durch die Wohnung gewandert war, und ihr fiel wieder ein, was er von seinem Zuhause erzählt hatte.

»Dort ist es fast leer. Ich habe ein Bett, ein Radio, einen Fernseher, und meistens liege ich auf dem Bett, grüble und fühle, wie ich von innen heraus verfaule. Die übrige Zeit laufe ich im Zimmer auf und ab und versuche herauszufinden, wie alles gekommen ist.«

Fünf Jahre hat er so gelebt, dachte sie und schloß das Fenster. Kein Wunder, daß er drauf und dran ist, verrückt zu werden. Trotzdem, ich kann nichts für ihn tun. Sie zog das Kleid aus und warf es in die Sofaecke. Ich bin ja nicht zu ihm vorgedrungen, habe einfach nicht zu ihm vordringen können.

Ich verstehe das nicht, überlegte sie, ich begreife nicht, warum mich diese Geschichte so aufregt! Ich sollte doch daran gewöhnt sein, daß die Leute mich mit ihren Sorgen überschütten.

»Und man kann ja wirklich nicht sagen, daß ich für ihn verantwortlich bin«, murmelte sie vor sich hin und leerte das Glas mit wenigen Zügen.

Doch gegen das trockene Brennen im Hals half auch der Wein nicht, und plötzlich erinnerte sie sich an das Schweigen, das sich an jenem schrecklichen Tag über den Kaffeetisch gesenkt hatte, als sie nach Hause gekommen war, um von der Scheidung zu berichten, an dieses zähe Schweigen, das voller unausgesprochener Vorwürfe war und das Gebäck wie Sand schmecken ließ. Sie konnte sich an den völlig fassungslosen Blick der Mutter erinnern, der dem ihren ständig auszuweichen suchte, und auch an die Haltung des Vaters. Sie sah ihn vor sich, wie er die Ellbogen auf die Knie stützte und, ohne ein Wort zu sagen, langsam die Hände aneinanderrieb, als versuche er, die Kälte aus ihnen herauszuzwingen.

»Jetzt bist du sentimental«, sagte sie halblaut vor sich hin und starrte ihr Gesicht im Badezimmerspiegel an, als sie sich die Badekappe aufsetzte. »Du solltest dich was schämen!«

Sie stieg in die Wanne und versuchte, sich auf den Genuß zu konzentrieren, der sie durchströmte, als der Körper durch den kühlen, nach Kiefernnadeln duftenden Schaum und dann in das dampfende Wasser glitt. Sie spürte die Haut durch die plötzliche Wärme von innen her erglühen, und bevor sie die Arme in das heiße Wasser sinken ließ, holte sie noch ein paar Schaumbatzen zu sich heran und baute ein duftendes Gebilde über ihrem Gesicht auf.

Jetzt kann mich keiner sehen, dachte sie, jetzt gibt es mich nicht mehr. So müßte man verschwinden können, das wäre überhaupt nicht schlimm.

Sie lag lange reglos da und ließ den Schaumhügel allmählich in sich zusammensinken. Sie meinte die kleinen Blasen eine nach der anderen platzen zu sehen und genoß die Leichtigkeit, dieses Gefühl plötzlicher Schwerelosigkeit, das sie im Wasser stets empfand. Sie erinnerte sich an die Urlaubswochen in Jalta, an die langen Tage voller befreiender Schwimmtouren in dem kühlen, salzigen Wasser, an das Gefühl der Anonymität und der absoluten Freiheit nach dem schweren, offiziösen Ernst der Konferenztage in Moskau, der internationalen Konferenz des Sozialwesens, die genau in der Woche stattgefunden hatte, als die Hitze so groß war, daß sich die Ebenen selbst entzündet hatten und der Rauch der Feuer sogar bis zu dem Konferenzhotel auf dem Gorki-Prospekt gedrungen war. Sie hatte sich in Jalta eine Brille besorgt, um richtig tauchen zu können, sie hatte sich aus dem Gewühl der Körper befreit und war weit ins Meer hinaus bis zu den äußeren Abgrenzungen geschwommen. Dort hatte sie sich immer weiter in die kühle Tiefe hinuntergleiten lassen, und jedesmal, wenn sie im Kopf die Stille dröhnen hörte und das Sonnenlicht hoch über sich auf der Wasseroberfläche glitzern sah, hatte ein geradezu berauschendes Freiheitsgefühl sie gepackt. Sie hatte sich gezwungen, immer länger dort unten zu verweilen, und schließlich hatte sie beinahe Angst vor sich selbst bekommen, vor diesem eigenartigen Verlangen, das sie übermannt hatte. Sie hatte sich zusammengerissen und auf dem Weg zum Hotel in einem Anfall von Panik oder einem Augenblick klarer Erkenntnis die Brille weggeworfen.

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