Ocke Bandixen - Fast kein Land

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Sommer 1939. Der 12-jährige Hannes wächst auf einem Bauernhof in Nordfriesland auf – und gerät auf dem abgeschiedenen Hof unversehens in die Wogen der Weltpolitik. Ein schwedischer Vermittler hat Hermann Göring und einige englische Lords hierher zu einer Geheimkongferenz eingeladen – eine letzte Anstrengung, den Zweiten Weltkrieg zu verhindern. Hannes weiß, dass der Deich und der heimatliche Hof durch Diamentenfunde in Deutsch-Südwestafrika bezahlt wurden. Während er von dem fernen Land träumt, spielt er plötzlich eine entscheidende Rolle bei den Verhandlungen. Und ebenso sein Geburtstagsgeschenk, das lang ersehnte Taschenmesser.-

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Er trug eine gerade, steife Mütze mit glänzendem Schirm. Kein Vergleich zu der schiefen, gekniffenen, die ich auf dem Kopf trug.

Beim zweiten Mal, als er mitkam, hatte er mich angelächelt. Ich konnte merken, wie sehr er sich freute, mich zu sehen. Vielleicht nur, weil ich auch ein Sohn war, noch ein Junge, und er sich mir verbundener fühlte als den anderen Großen.

Als ich noch ein wenig kleiner war, kriegte ich manches durcheinander, wie das so ist. Dass er nun hieß wie sein Vater, beeindruckte mich noch nicht weiter, dergleichen kam auch bei uns häufiger vor. Aber, dass Sönke Nissen hieß wie das Land, auf dem wir wohnten, war für mich schon schwerer zu begreifen. Wie ein Prinz oder der Sohn eines Edelmannes, der sein Reich, dass er verloren hatte, ab und zu besuchte.

Ich überlegte, ob er vielleicht, wenn er noch größer wäre, uns vertreiben und seinen Hof wieder in Besitz nehmen würde. Dazu aber sah er zu nett aus.

An dem Nachmittag, es mag vielleicht eine halbe Stunde lang gewesen sein, dass er bei mir draußen vor der Tür gewesen war, während seine Mutter drinnen mit meinem Vater sprach, kamen wir nicht recht zueinander. Er sagte ab und zu etwas, fragte. Ich antwortete mit ein, zwei Worten. So hatten wir nicht unglücklich, aber meistenteils ohne zu sprechen beieinander gesessen.

5.

Mein Vater ließ Ludwig eine Flagge am Mast hissen. Der stand vor dem Haus zwischen den Ulmen, überragte die noch jungen Bäume aber deutlich. Es war eigentlich eine Gardinenstange. Wir hatten auch einen richtigen Fahnenmast, aber den hatte noch niemand in die Erde gebracht in den Jahren, die wir hier wohnten. Die Gardinenstange war auch weiß, und solange die Ulmen sie noch nicht vollkommen verdeckten oder ihre Höhe erreicht hatten, dachte wohl auch niemand an den langen Mast an der Scheunenseite, der dort, damit er nicht vermoderte, auf drei Stapeln von inzwischen schon grün bewachsenen Backsteinen lag.

»Nicht unsere, Lud’n«, hatte mein Vater gesagt, nicht streng, fast kumpelig. »Die schwedische. Hat Irene aufgebügelt.«

Ludwig taperte die zwei Stufen zur Tür und kam mit der sorgsam gefalteten blauen Fahne mit dem gelben Kreuz wieder.

»Gut, und nun: Rauf damit! Höher rauf!«

Sie kamen am späten Vormittag. Piekfeine Limousine, Fähnchen vorne, wie unsere, nur viel kleiner.

Meine Eltern empfingen, Irene bediente, trug auf und lächelte aus ihrer weiß gestärkten Schürze. Überhaupt schien sie die Einzige zu sein, die bester Laune war und in keiner Weise aufgeregt. Die Madame und ihr Neuer waren da. Der Sohn, auf den ich mich schon gefreut hatte, fehlte.

Karlsson, der Chauffeur, aß bei uns in der Küche. Er lächelte höflich in die Runde.

Erst der Kaffee nach dem Essen, ein Glas Weinbrand, das Irene ihm einschenkte, und eine Zigarette, die Ludwig wo auch immer hergezaubert hatte, brachten ihn zum Reden.

»Sind seit Wochen unterwegs. London, Hamburg, Berlin, wieder Schweden. Fliegen, Schiff und Auto.« Er war, wie sich herausstellte, nicht nur der Chauffeur von Birger Dahlerus, des neuen Mannes der Nissenschen, sondern auch dessen ständiger Begleiter. Sein Herr war Industrieller. Hatte Kontakte in vielen Ländern, sprach mehrere Sprachen, wie Karlsson auch. Hatte Geld. Und wie sich herausstellte, hatte er einen Plan.

Ich verstand nichts von Politik. Ich hatte in der Schule die anderen Zigarettenbildchen tauschen sehen mit Panzern und Flugzeugen. Und ich hatte so manches Mal Irenes und Ludwigs Zwiegespräch mitbekommen, was nun werden würde. Krieg oder nicht? Aber was wusste ich? Nichts.

Herr Dahlerus wollte Großes erreichen. Im Nachhinein kommt es mir noch irrsinniger und vergeblicher vor, als es damals war. Er wollte nichts weniger als den Krieg verhindern, der vor uns aufzog.

6.

Hitlers Politik der Einverleibung verschiedener Gebiete, im Allgemeinen Salamitaktik genannt, hatte, wie bekannt, ganz Europa empört und erstaunt, mit Ausnahme einiger Deutscher. Karlsson erzählte, Dahlerus sei im Frühjahr auf Reisen in England gewesen.

Er war ein Mann von fünfzig Jahren und hatte, so erzählte es uns Karlsson, in mehreren Ländern gelebt. In Deutschland, in England. Er war dort Direktor mehrerer Fabriken gewesen. »Kugellager und so.« Karlsson lächelte aus seinem blassen, schmalen Gesicht. »Jetzt hat er aber eine eigene Fabrik in Schweden.«

Er habe Freunde in England besucht und über Geschäfte geredet, wie immer. Als er dann aber nach Deutschland zurückkehrte, wunderte er sich, dass man hier offenbar nicht recht von der Entschlossenheit der Briten wüsste: Krieg, wenn es so weiterginge, mit den Deutschen.

Wieder in Berlin, hatte Dahlerus, plauderte Karlsson im muntersten Deutsch, dem man nur manchmal das Angelernte anmerkte, den Kontakt zu Göring gesucht.

»Den kannte der Herr Dahlerus schon«, sagte Karlsson fast stolz. Er sprach immer, wenn er von seinem Herrn sprach von dem »Herrn Dahlerus«, voller Respekt und Zuneigung.

»Als die Frau Dahlerus noch Frau Nissen war ...«, er wartete, schaute nacheinander in unsere Gesichter, wohl um zu sehen, ob wir folgen konnten. »Es gab Probleme mit der Heirat und dem Geld. Frau Nissen sollte durch die Heirat alles Geld verlieren. Weil der Herr Dahlerus Schwede ist. Und da hat er sich an Göring gewandt.«

Später habe Göring Dahlerus wohl ebenso um einen Gefallen gebeten. Sein Stiefsohn Thomas arbeitete in Schweden, sei überhaupt Schwede, wie Görings verstorbene Frau auch. Der nun habe Hilfe benötigt bei einer Anstellung, und die habe der Herr Dahlerus gerne gewährt.

Karlsson war nett, ich mochte ihn. Wer ein bisschen verschlossener war, das war sein Chauffeurskollege Johansson, den ich wenig später auch noch kennenlernen durfte. Noch höher gewachsen, hatte immer Zigaretten, türkische, sagte er zumindest, knapp und kühl lächelnd, als ich ihn danach fragte. Rauchte sie mit schwarzer Spitze, was ihn noch länger zu machen schien.

Herr Dahlerus war ein grauer Mann, Anzug, Weste, goldene Uhr. Er trug seine Haare pomadisiert, wie das bei uns sonst nur der Mann von der Brandkasse tat. Oben war es noch schwarz, an den Seiten aber ebenfalls grau. Er trug rote Wangen zur Schau, blickte aus messenden Augen in die Welt und hatte ein angenehme Stimme.

»Der ist jedenfalls kein Bauer«, hatte Ludwig mir zugeraunt, als die Nissensche und er aus Karlssons Limousine gestiegen waren.

7.

Es dauerte lange, bis mein Vater mit unseren Gästen wieder auftauchte. Ausgerechnet in der Küche, was lautstarkes Kratzen und Knarzen von Schemel-, Bank- und Stuhlbeinen über den Steinfußboden zur Folge hatte. Alle waren aufgestanden.

Mein Vater hob beschwichtigend die Hände.

Herr Dahlerus und seine Frau standen erwartungsvoll hinter ihm. Sie nickte Ludwig zu, dem alten Bekannten.

»Irene, sag, wieviele Gäste könnten wir hier ohne Hilfe bewirten und unterbringen?«

Meinem Vater musste die Antwort klar gewesen sein. Nicht nur, weil er Irene nun einmal kannte und noch mehr unseren Hof.

Die Falschheit lag schon in seiner Frage, ich konnte es hören. So sprach er sonst nie, auch nicht mit Irene, die zweifellos von allen Bediensteten seine größte Achtung hatte.

»Zehn Gäste doch wohl, sicher auch mehr, wenn wir ein paar Tage zur Vorbereitung haben«, sagte Irene mit fester Stimme, die ein bisschen höher klang als sonst.

Mein Vater wandte sich um. »Wie ich schon sagte, hier finden Sie die allerbesten Voraussetzungen für ein Treffen vor. Wir können hier sogar weit mehr Gäste auf das Beste versorgen und bedienen. Dafür bürge ich!«

Mein Vater streckte mit ausladender Geste seine Hand zu Irene hin aus und machte in Richtung von Herrn Dahlerus eine kurze Verbeugung.

»Danke, Herr Bahnsen, das ist sehr wichtig. Wir wollen noch einmal mit uns überlegen.«

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