KINDERGEFÄNGNIS und andere verlassene Orte

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KINDERGEFÄNGNIS und andere verlassene Orte: краткое содержание, описание и аннотация

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Die vierunddreißig Autorinnen und Autoren dieser Lost-Places-Anthologie fangen den Schrecken der «verlassenen Orte» in ihren Geschichten ein und würdigen gleichzeitig die Schönheit des Verfalls. Die titelgebende Geschichte «Kindergefängnis» des mehrfach ausgezeichneten Österreichers Peter Paul Wiplinger (www.wiplinger.eu) erzählt in beklemmenden Bildern und in Wiplingers typischer, scheinbar sachlicher Sprache aus einem inzwischen verlassenen Keller heraus von einer gefangenen Kinderseele.
Die achtzehn ästhetischen Fotos von Sebastian Schwarz zeigen Gebäude, in denen sich vergangene Lebensweisen wie untergegangene Kulturen spiegeln, die in einigen Jahren so sicher nicht mehr vorzufinden sind.
Dieser Band 2 zum Thema «verlassener Orte» setzt den Blick auf die Faszination solcher Orte aus dem ersten Band «Die Zukunft und andere verlassene Orte» (ISBN 978 3 95765 197 6) fort und erinnert an das erste Buch aus dem Jahre 2012.

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Er lief die Straße hinab, zwängte sich vorbei an den großen Haufen Schnee, die einst Autos waren, bis er sich entschloss, in einen Elektromarkt einzusteigen. Hinter den Schaufenstern herrschte weite, gähnende Finsternis, in der er die Umrisse von Regalen und Auslagen ausmachen konnte. Der Schnee türmte sich vor der Tür bis zur Klinke auf. Robespierre rüttelte daran, und entgegen seiner Erwartung, gab die Tür nach und öffnete sich. Zusammen mit dem Schnee fiel Robespierre ins Innere, stolperte über die Türschwelle und fing sich dahinter wieder auf.

Schwer atmend stand er drin, hinter ihm die tote kalte Welt, vor ihm finstere Dunkelheit.

Er zog eine Taschenlampe aus seiner Manteltasche und schwenkte den Lichtkegel durch die Verkaufsräume. Nichts rührte sich. Am Ende der Halle glaubte er Gestalten am Boden liegen zu sehen und dunkle Flecken an den Wänden, aber er schwenkte das Licht schnell weiter. Er fand das Schild Ladegeräte und Powerbanks und bahnte sich seinen Weg zu dem Regal durch die gespenstischen Verkaufsräume.

Er fand die Powerbanks und öffnete die größte, die er finden konnte. Er schaltete die Taschenlampe aus, um die Batterien zu schonen. Er stand in absoluter Dunkelheit, das Licht der Straßenlaternen war nichts als ein schwaches Schimmern am andern Ende der Halle. Blind tastete er die Powerbank ab. Nun war nur noch zu hoffen, dass die Werkladung ausreichte und sich nicht durch die Kälte bereits entladen hatte.

Er griff in seine Manteltasche und holte sein Smartphone und ein Ladekabel heraus und steckte es in die Ladebank. Eins ihrer fünf Ladelämpchen leuchtete und tauchte sein Sichtfeld in ein mattes Blau. Der Bildschirm des Smartphones hellte sich auf, das Logo des Herstellers erschien. Robespierre zog den Handschuh von seiner roten, schmerzenden Hand. Die Fingerspitzen glitten über das Glas, ohne es zu spüren, und gaben das Muster ein. Der Akkustand zeigte zwei Prozent. Robespierre zwang seine rechte Hand auf und zu, ballte die Faust und versuchte die zitternden Finger wieder auszustrecken. Zwei kleine graue Balken erschienen am oberen Bildschirmrand, ein E+ blinkte daneben auf. Robespierres Mundwinkel hoben sich. Drei Prozent Akku. Er öffnete die Nachrichtenapp. Die letzten Neuigkeiten waren die vier Tage alte Aufforderung der Regierung, alle Schutzbunker aufzusuchen, und die Nachrichten, die kurz darauf verkündeten, dass die Tarnkappenbomber der Allianz die künstlichen Schneewolken über der Hauptstadt mit Botox versetzt hatten und wahrscheinlich die gesamte Bevölkerung befallen war. Nichts Neues. Der Akku sank wieder auf zwei Prozent.

Robespierre schluckte. Seine Augen brannten, aber er konnte nicht weinen. Eiskristalle hingen an seinen Wimpern. Er suchte nach aktuelleren Nachrichten aus dem Ausland. Die meisten von ihnen lauteten gleich. Eine Wendung der Geschichte. Die Allianz feierte ihren Sieg über die Separatisten, feierte das Ende des letzten Kreuzzugs. Mit moderner Waffentechnologie hatte man sowohl die abtrünnige Armee, als auch die gesamte heidnische Bevölkerung der separatistischen Provinz der Republik ausgeschaltet, ohne dass ein einziger Soldat der Allianz dafür bluten musste. Doch die Dinge waren nicht so gelaufen, wie geplant. Die Kulturen der Kampfbotulinustoxinzüchtung waren mutiert, oder das Gift hatte mit den Chemtrails, die den Schneesturm verursachten, reagiert. Die Wissenschaftler konnte es nicht genau bestimmen, aber das Gift schien nicht wie geplant innerhalb von vierundzwanzig Stunden zu oxidieren. Der Schneesturm verteilte es über den ganzen Kontinent, überall gingen ganze Dörfer und Städte gelähmt zu Boden, um langsam zu ersticken. Hunderttausende schlurften in die Kliniken, um dort zusammenzubrechen, unfähig sich zu rühren, ohne dass ihnen geholfen werden konnte. Im Umkreis von mehreren Hundert Kilometern waren nichts und niemand mehr am Leben. Robespierre war allein.

Der Bildschirm war schwarz. Die Powerbank hatte sich entladen.

Daheim Miklos Muhi Er hätte sich nie träumen lassen wieder hier zu stehen - фото 2

Daheim | Miklos Muhi

Er hätte sich nie träumen lassen, wieder hier zu stehen, vor diesem alten Bauernhaus, gebaut vor vielen, vielen Jahren aus Lehm und Stroh. Heutzutage gäbe es keine Baugenehmigung für so etwas, aber für diese Gegend wird es in absehbarer Zukunft gar keine Baugenehmigungen geben.

Hier sollte er eigentlich nicht sein, er sollte im mattgrau lackierten Bus sitzen und zurück nach Augsburg fahren, um die übliche Prozedur nach solchen Ausflügen über sich ergehen zu lassen, aber er hat sich die inoffizielle Erlaubnis regelrecht erstritten. Das Risiko war ihm durchaus bewusst, aber er konnte nicht anders. Er war hier aufgewachsen und wusste, dass er kaum eine andere Gelegenheit bekommen würde, den Ort seiner Kindheit wiederzusehen. Letztendlich gab man nach, aber sprechen dürfe er nicht darüber, sonst würden sie alle Ärger bekommen, hieß es.

Der Holzzaun vor dem Haus war zerfallen. Die ehemals lackierten Latten lagen um die in den Beton eingelassenen Eisenrohre, die als Pfeiler gedient hatten. Der Lack blätterte ab und die Farbe war nur schwer zu erkennen. Das Schiebetor, von seinem Vater eigenhändig gebaut, war zwar noch da, aber ohne die Holzlatten, und der Schiebekanal war mit Ästen, Blättern und Müll verstopft. Die Eingangstür war offen. Es gab zwar einiges zu klauen, wenn auch nicht mehr viel, aber fast niemand war so bescheuert, nur daran zu denken, von hier etwas mitzunehmen.

Er ging durch die geöffnete Tür und sah die Skelette der Tiere, wahrscheinlich von Hunden und Katzen. Dabei dachte er an Dufu, den zutraulichen Kater seiner Familie, der an dem Tag, als das Ganze passierte, verschwand und nie wieder auftauchte. Prinz, der Hund der Familie, die große Promenadenmischung, war zwar nicht abgehauen, aber sie hatten ihn damals auch nicht mitnehmen dürfen. Es war ein schmerzhafter Abschied gewesen.

Hinter dem Haus, in dem ehemals großen und blühenden Garten der Familie, wo Karotten, Kürbisse, Bohnen, Popcornmais und Industriehanf gewachsen waren (der Hanf hatte einen ordentlichen Beitrag zum Einkommen der Familie geleistet), machte sich nun ein jung aussehender Wald breit. Zwischen den Bäumen streckten sich einige verkümmerte Hanfpflanzen der Sonne entgegen. Sie müssen jedes Jahr neu anfangen. Die Bäume haben mehr Glück und erstickten langsam, aber sicher die ärmlichen Reste der Kulturpflanzen.

Hinter dem Haus war die Wand der Werkstatt eingestürzt und man konnte die unsägliche Unordnung und den Verfall eines ehemals sehr sauber und ordentlich gehaltenen Arbeitsplatzes sehen. Wenn sein Vater das sehen würde, wäre er bestimmt zumindest wütend, aber das wird nie passieren. Er starb einige Monate nach dem Verlust seines Heimes. Wahrscheinlich war das, was passiert war, doch nicht so unmittelbar passiert.

Neben dem Eingang zur Werkstatt protzte wie ein riesiger, zahnloser Mund der Eingang zum sogenannten Feuerschuppen. Im Feuerschuppen war die Heizungsanlage. Die Gasleitung, die an der Wand entlang zum Feuerschuppen führte, war schon an einigen Stellen durchgerostet. Gas gab es keines mehr.

Er musste ganz nah an den Eingang gehen, um in seinem Schutzanzug überhaupt etwas sehen zu können. Drinnen war es düster, aber er sah, dass alles noch da war. Auch im Feuerschuppen herrschte ein heilloses Durcheinander, und die Heizungsanlage, damals sehr modern, teuer und mit der Hilfe der lokalen Energiefonds gekauft, rostete kläglich vor sich hin.

Die Eingangstür des Hauses stand weit offen. Im Haus hatten es sich damals einige Tiere bequem gemacht, denn man musste alle Fenster und Türe offen lassen. Das Haus konnte die ungebetenen Gäste kaum vor Wind und Wetter schützen. Es war voll Knochen in allen Formen und Größen und jeder Knochen erzählte von zerplatzten Hoffnungen – wenn Tiere überhaupt zu so etwas wie Hoffnung imstande waren.

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