Urs Brunner - Kittys Salon - Legenden, Fakten, Fiktion
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Die legalisierte Willkür Hitlers, dass jeder Bürger bestraft werden durfte, der „nach gesundem Volksempfinden Bestrafung verdient“ 190 , wurde auch auf die Sexualmoral seiner politischen Gegner ausgedehnt. Dies bekam beispielsweise Kriegsminister Werner von Blomberg zu spüren. Als bereits 59-Jähriger verliebte sich der Minister in die junge Stenotypistin Eva Gruhn, eine Frau mit einer gewissen Vergangenheit. Die um 35 Jahre jüngere Auserwählte hatte im Alter von 18 Jahren für Nacktfotos posiert und als registrierte Prostituierte, die zudem gelegentlich ihre Kunden bestahl, gearbeitet. 191 Weil Blomberg die junge Schönheit heiraten wollte, ersuchte er Hermann Göring 192 um Rat. Der Oberbefehlshaber der deutschen Luftwaffe riet dem Minister, der zudem Hitlers Kriegspläne behinderte, mit ruhigem Gewissen zu heiraten, und Göring half außerdem, Blombergs Nebenbuhler ins Ausland zu vertreiben. Während Hitler und Göring als Trauzeugen bei der Hochzeit im Januar 1938 auftraten, bearbeitete die Gestapo bereits den Fall Blomberg-Gruhn und sammelte Beweismaterial gegen den Kriegsminister. Als ein Foto auftauchte, das die junge ehemalige Prostituierte beim Geschlechtsverkehr mit einem jüdischen Tschechen zeigte, reagierte Hitler offiziell entgeistert, war insgeheim aber erleichtert, seinen unliebsamen politischen Gegner nun auf diese Weise loszuwerden. Hitler informierte Blomberg kurz nach dessen Hochzeitsreise, dass er für sein Amt als Minister untragbar geworden sei, und forderte seinen Rücktritt. 193
Auch Joseph Goebbels überspannte den Bogen und erreichte Hitlers Toleranzgrenze. Der Propagandaminister galt als Weltmeister im Seitensprung. Dass seine zahlreichen Liebesabenteuer – die Goebbels in seinen Tagebüchern verewigte – auch in der Öffentlichkeit bestens bekannt und berüchtigt waren, war dem „Edlen Bock von Babelsberg“ 194 , dem „Hahn von Schwanenwerder“ 195 selbst − und wohl auch dem „Führer“ − eher gleichgültig, solange seine amourösen Eskapaden nicht seine politische Stellung gefährdeten. 196 Sein starker Drang zum weiblichen Geschlecht war Goebbels schon als 28-Jährigem durchaus bewusst. Am 15. Juli 1926 schrieb er in sein Tagebuch:
Jedes Weib reizt mich bis aufs Blut. Wie ein hungriger Wolf rase ich umher. Und dabei bin ich schüchtern wie ein Kind. Ich verstehe mich manchmal selbst kaum. Ich müßte heiraten und ein Spießbürger sein! Und mich dann nach acht Tagen aufhängen! Gute Nacht! 197

Abb. 9: Reichspropagandaminister und „Kaulquappe“ Joseph Goebbels und seine tragische Geliebte, die Schauspielerin Lída Baarová, als Gäste bei der Uraufführung des Films „Olympia“ von Leni Riefenstahl im Berliner Ufa-Palast am 20. April 1938
Ein „Spießbürger“ wurde er dann schließlich aber doch, als er im Dezember 1931 Magda Quandt heiratete und Hitler selbst als Trauzeuge seinen Segen zu dieser Ehe gab. 198 Doch neben seinen ungefährlichen, flüchtigen Liebschaften lernte der Reichspropagandaminister 1936 die damals 19-jährige tschechische Schauspielerin Lída Baarová kennen. Die Liebesaffäre der beiden wurde schnell zu einem öffentlichen Skandal. Weil Goebbels sich weigerte, seine Geliebte aufzugeben, ließ seine Ehefrau Magda Beweismaterial gegen ihren Mann sammeln. Karl Hanke, Unterstaatssekretär im Propagandaministerium, half ihr dabei und erstellte eine Liste von Goebbels‘ insgesamt 36 Ehebrüchen, darunter fanden sich viele Schauspielerinnen und Damen der Gesellschaft. Erst als Hitler von Magdas Scheidungsabsichten erfuhr, beschloss er, die Sache selbst in die Hand zu nehmen, weil er Goebbels‘ Frau sehr schätzte. 199 Er erteilte seinem Minister den Führerbefehl, den Kontakt zu Lída Baarová umgehend einzustellen, welchen Goebbels schließlich widerwillig befolgte. 200 Doch Magda hatte sich in der Zwischenzeit in Hanke – den Unterstaatssekretär ihres Mannes – verliebt und wollte ihn sogar heiraten. Aber nun war es Goebbels selbst, der eine erzwungene Versöhnung unbedingt durchsetzen wollte. 201 Hitlers Kommentar dazu: „Bei Frauen ist Goebbels ein Zyniker.“ 202 Der Propagandaminister hatte später weiterhin zahlreiche sexuelle Abenteuer, die allerdings seine Ehe nicht gefährdeten und für Hitler harmlos genug waren, um nichts gegen ihn zu unternehmen. 203
Auch bei den exzessiven Frauengeschichten von Reinhard Heydrich, dem Leiter des Reichssicherheitshauptamtes (RSHA), drückte Hitler wohl beide Augen zu. Es werden möglicherweise nicht zuletzt Heydrichs zahlreiche Bordellbesuche gewesen sein, die ihn angeblich später auf die Idee brachten, ein eigenes NS-Edelbordell in Berlin zu eröffnen. Seine Ehe mit Lina Heydrich war alles andere als glücklich und so suchte er wohl oft Ablenkung in Berliner Bars und Nachtlokalen. Gerüchteweise war ihm keine sexuelle Praktik abartig genug und Ehefrau Lina wusste von seinen ausgefallenen „horizontalen Bedürfnissen“. 204 Oft wurden seine engsten Mitarbeiter, wie etwa der damals noch junge SD-Auslandschef und spätere letzte Spionagechef Hitlers, Walter Schellenberg, verpflichtet, Heydrich bei solchen nächtlichen Streifzügen zu begleiten: „Er zog dann mit mir von Lokal zu Lokal und erging sich dabei ständig in obszönen Gesprächen – sein ungehemmtes sexuelles Triebleben war wohl seine einzige Schwäche, die er nicht zu verbergen vermochte.“ 205
24Adolf Hitler (1889-1945) war „Führer“ und Reichskanzler Deutschlands, ab 4. Februar 1938 auch Oberbefehlshaber der Wehrmacht; siehe Personenbeschreibung im Anhang
25Hitler zit. n. Domarus 1962: 762
26Adolf Hitlers Werk „Mein Kampf“ galt zwischen 1925 und 1945 mit 12.450.000 Exemplaren in mindestens 1.122 Auflagen und 17 Sprachen als Bestseller (vgl. Hartmann et al. 2016: 9). Die Erstausgabe von „Mein Kampf“ wurde 1925 vom Verlag Franz Eher in München publiziert (vgl. ebd.: 1754).
27Hitler 1939: 275
28Joseph Goebbels (1897-1945) war ab 1926 Gauleiter von Berlin und ab 1930 Reichspropagandaleiter. Er zählte zu den engsten Vertrauten Hitlers; siehe Personenbeschreibung im Anhang
29Tagebuchnotiz Joseph Goebbels vom 9. Mai 1935. In: Fröhlich 2005: 229
30vgl. Gordon 2015: 37
31vgl. Freund-Widder 2013: 42
32„Strich: (allg.) volkstümliche Bezeichnung für einen Ort im Freien, an dem Prostituierte u. Kunden sich treffen; sprachliche Herkunft unklar, üblich seit dem Mittelalter, entweder hergeleitet von „Schreff“ (Prostituierte) oder Anspielung auf die Tatsache, dass in manchen mittelalterlichen Städten die Straßen, in denen sich Bordelle befanden, durch einen auf den Boden gemalten Strich gekennzeichnet waren (daher die Wendung ‚auf den Strich gehen‘ für das Ausüben von Prostitution).“ (Dressler / Zink 2003: 524)
33vgl. Gordon 2015: 35
34vgl. Freund-Widder 2003: 33. Beispielsweise beschloss die Hamburger Bürgschaft am 17. Juni 1921 die Aufhebung der Kasernierung für Prostituierte (vgl. Zürn 1986: 130).
35Zwischen Staat und Bordellwirten gab es oft Unstimmigkeiten: Die Wirte warfen der Polizei vor, sie zu schikanieren, etwa mit überhöhten Geldbußen bei Ausschank einer Tasse Kaffee. Hingegen wurde den Bordellwirten vorgeworfen, unerlaubte gepanschte Sektflaschen zu verkaufen und somit Steuern zu hinterziehen. (vgl. Freund-Widder 2013: 37)
36Im Juli 1921 standen in Hamburg, um beim Beispiel dieser Stadt zu bleiben, 1.600 Frauen als Prostituierte unter Kontrolle. 560 von ihnen hatten bis dahin in einem der 800 Zimmer in den 114 Bordellen, die sich in den von der Polizei freigegebenen acht Bordellstraßen befanden, gewohnt und mussten sich nun eine neue Bleibe suchen. Die übrigen 1.040 Prostituierten lebten zum damaligen Zeitpunkt bereits mitten unter der Hamburger Bevölkerung. (vgl. ebd.: 42)
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