Gudbergur Bergsson - Vater, Mutter und der Zauber der Kindheit

Здесь есть возможность читать онлайн «Gudbergur Bergsson - Vater, Mutter und der Zauber der Kindheit» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

Vater, Mutter und der Zauber der Kindheit: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Vater, Mutter und der Zauber der Kindheit»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

Mamas Knopfdose ist nicht nur voller Knöpfe, sondern etwas ganz besonders. Denn an jedem einzelnen Knopf hängt eine Geschichte. Gudbergur Bergsson erinnert sich in seinem Roman an seine eigene Kindheit in einem isländischen Fischerdorf. Er erinnert sich an seinen Vater, der mit seinen eigenen Händen – und nur mit seinen Händen – ein Haus baute. An seine Mutter, die mit einem Märchen im Sinn aus dem Leben schied. Daran wie es ist, jemanden zu erschrecken und selbst erschreckt zu werden. An den Duft der Sonne. An die Heimat. An das Zuhause. Dabei geht es nicht allein um die Erinnerungen des Autors, sondern vielmehr auch um allgemeine Erinnerungen, die sich mit den Kindheitserlebnissen der meisten Menschen decken. AUTORENPORTRÄT Gudbergur Bergsson wurde 1932 geboren und ist ein isländischer Lehrer und Schriftsteller. Er lebte viele Jahre in Spanien. Sein erstes Buch erschien 1966. Seitdem veröffentliche Bergsson mehr als 20 Novellen, Kinderbücher, Autobiographien und mehr. Zudem schrieb er Artikel über Literatur und Kunst für Zeitungen und Magazine.

Vater, Mutter und der Zauber der Kindheit — читать онлайн ознакомительный отрывок

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Vater, Mutter und der Zauber der Kindheit», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

So muß es sein, denke ich. Der eigene Ursprung kann überall und nirgends sein, aber immer liegt er im Denken und in den Worten.

So eingestimmt, kehrte ich in das Haus meiner Eltern zurück. Das habe ich dem Wunsch meines Vaters nach Heimkehr zu verdanken. Diesmal hatte ich mir das Recht erkauft, durch die Tür auf der Nordseite einzutreten und die steile, enge Stiege hinaufzugehen.

Jetzt sitze ich hier und führe mich selbst in meine eigene Zeit zurück. Damit ich zu jedem beliebigen Ereignis zurückkehren kann, etwa wie das Haus unter den Händen meines Vaters entstand oder wie schief sich meine Mutter hielt oder dachte oder wie ich selbst zum ersten Mal ein Künstler wurde, als mein Vater mir eines Tages eine Holzleiste reichte, eine Art Szepter, das er im Frühjahr 1935 eigenhändig aus einer ungehobelten, mit Sägemehl bestäubten Holzplanke sägte.

Hausbau

Meine Eltern, Jóhanna Guđleif Vilhjálmsdóttir und Bergur Bjarnason, nahmen uns Jungen mit, meinen älteren Bruder und mich, als sie zum zweiten Mal, diesmal vom Hochland herab, mit ihrem ganzen Hausstand ins Ungewisse umsiedelten, wo sie keinerlei Bleibe hatten und nirgends unterkamen, außer in der Dorfschule. Dort wurden wir vorübergehend einquartiert, unser gesamtes Hab und Gut neben uns auf einer Matratze auf dem Boden ausgebreitet. Mama kochte auf einem kleinen Petroleumofen, der »Gasmaschine«, und Wasser bekamen wir entweder von den Nachbarn oder holten es, brackig und von weit her, in einer Milchkanne. In der Fangsaison des folgenden Winters hatte Papa das Glück, auf einem der Boote des örtlichen Reeders anmustern zu dürfen, und Mutter ging bei ihm und seiner Frau in Stellung. Dort war sie das, was man damals eine Saison- oder Teilfrau nannte, und durfte uns Jungen mit zur Arbeit bringen. Das Haus trug einen Namen, Höfn , und das Reederpaar hatte zwei Söhne ungefähr in unserem Alter, die Hafenjungs, wie sie gerufen wurden, obwohl es zwischen ihnen auch noch eine Schwester gab; die aber blieb bei der Namensvergabe unbeachtet. Die Sprache sah so etwas nicht vor, und außerdem war das Mädchen in der Minderheit, obwohl es in Wahrheit in allem den Ton angab. Das Hafenhaus lag draußen auf der Landzunge Nes und somit in einiger Entfernung von den anderen Häusern des Ortes, sechzehn Stück, die sich im sogenannten Þorkatlastađir-Viertel zusammendrängten. Höfn war nicht allzu weit von der Schiffslände entfernt erbaut worden. Und außer ihm standen noch zwei weitere Häuser auf Nes.

Im Frühjahr, als die Fangzeit zu Ende ging, durften wir weiter in Höfn wohnen bleiben. Wahrscheinlich weil die Hausbesitzer so nette Menschen waren, brauchten wir Matratze und Deckbett, den einen Topf zum Kartoffelkochen, die Waschschüssel, Milchkannen, Besteck und zwei Nachttöpfe nicht wieder vorübergehend in die Schule zu tragen, obwohl das nahegelegen hätte, denn von dort war es nicht weit zu der Stelle, an der mein Vater begonnen hatte, das dritte Heim seiner Ehe zu bauen. Wir blieben auch den nächsten Winter noch in Höfn. Bis dahin hatte mein Vater unser Haus sturmsicher unter Dach und abgedichtet und auf diese Weise der Ortschaft ein weiteres Gebäude hinzugefügt, die doch ziemlich weit vom Strand und den Fischerbooten entfernt stand, die am Ende der Saison fein säuberlich auf dem Flutkamm aufgereiht lagen und mit dem Bug zum Sonnenuntergang im Westen, mit dem Heck zum Sonnenaufgang im Osten zeigten.

Jeden Mittag brachte Mutter meinem Vater das Essen. Wir Brüder begleiteten sie in der Regel, um zu sehen, wie sich aus den Bretterstapeln allmählich unser zukünftiges Zuhause erhob und wie aus dem Formlosen eine sinnreiche Form erwuchs. Wir verfolgten jeden von Papas Handgriffen in der Hoffnung, auch einmal für einen kurzen Moment eines seiner Werkzeuge halten zu dürfen, vor allem die Sägen und Hobel, die einem mit ihren Zähnen und Zungen gefährlich werden konnten. Die Versuchung war groß, denn es hieß, man könne sich selbst und andere damit tödlich verletzen, und also waren es ganz besonders faszinierende Instrumente für unschuldige Kinder, die sich Waffen und Mordinstrumente ersehnten. Nicht zu einem besonderen Zweck, sondern einfach nur, um das Böse umzubringen: die anderen Kinder. In der Vorstellung von Kindern sind immer die anderen die Bösen. Liebe Kinder kennen keine berauschendere Vision als den bösen mit Hobeln, Sägen, Hämmern und Stecheisen zwischen Kopf und Schultern zu fahren.

Papa aber war eifersüchtig auf seine Mordwerkzeuge bedacht. Er lachte nur über die natürlichen Instinkte seiner Söhne und meinte, wir sollten mit dem Umbringen warten, bis wir groß genug dazu seien.

Wir wurden ungehalten und mochten nicht glauben, daß Größe und Alter beim siegreichen Einsatz und Töten auf dem Schlachtfeld der Gerechtigkeit eine Rolle spielen sollten.

– Erst müßt ihr mal arbeiten lernen, sagte er und meinte besonders das Arbeiten mit Holz.

Dazu hatte ich keine Lust. Ich merkte schnell, daß ich mich dabei recht geschickt anstellte, und von Kindesbeinen an vermochte ich keinen Grund dafür sehen, das zu tun, was ich bereits konnte. Viel lieber versuchte ich mich an Dingen, die immer wieder neues Bemühen, Geschicklichkeit und Verstand erforderten und gerade das abverlangten, was einem nicht leichtfiel. Durch Arbeit sollte man sich aneignen, was einem abgeht, und sich nicht mit dem zufriedengeben, was man ohnehin und als Geschenk von Gott erhalten hat. Ich war immer der Meinung, nur Dummköpfe wollen das tun, was ihnen sowieso leichtfällt.

– Ihr sollt beide einmal Zimmerleute werden, sagte Vater, obwohl er uns beim Zimmern gerade nicht um sich haben mochte, sondern nur in der Mittagspause.

– Dürfen wir dann die Sägezähne anfassen? fragten wir hinterlistig und meinten so, Interesse an unserem zukünftigen Beruf zu bekunden.

– Aus euch werden einmal armselige Zimmerleute, wenn ihr euch gleich zu Beginn mit Hobeln und Sägen umbringt, meinte er auf seine logische Art und scheuchte uns weg.

Wenn er arbeitete, wollte mein Vater für sich allein sein. Ich bemerkte es schon früh: Wenn er mit anderen Zusammenarbeiten mußte, dann haute er dermaßen rein, daß er sich völlig vergaß und kaum mit seinen Kollegen Pause machte. Der tiefste Beweggrund dafür bestand nicht, wie man annehmen könnte, in einer angeborenen Tüchtigkeit, sondern darin, daß er auf diese Weise auch unter den anderen ganz für sich sein konnte. Die Arbeit allein stillte sein ganzes Bedürfnis nach Gesellschaft. Ich glaube, daß ich daraus meine eigene Einstellung bezogen habe, die größte Gemeinschaftsleistung eines Menschen sollte darin bestehen, die Kunst zu beherrschen, bei der Arbeit ohne Einsamkeitsgefühle oder den Wunsch, etwas kaputtzuschlagen, mit sich allein sein zu können. Mein Vater war ungemein stark; doch ich weiß nicht, ob Kraft und Stärke einen zum Einzelgänger machen oder ob umgekehrt der Wunsch, allein zu sein, Kraft und Stärke verleihen – allerdings nicht solche, die Seele und Gefühl brauchen. Körperlich starke Menschen sind in ihrem Innern erstaunlich weich und ungefestigt und selten von starker psychischer Kraft. Kraft und Muskeln sind die einzigen Freunde und seelischen Genossen des körperlich Starken. So ist es mit den meisten Kraftprotzen auf allen möglichen Gebieten.

Nur während Vater das Essen in sich hineinschlang und ein wachsames Auge auf alles hatte, durften wir das Werkzeug näher betrachten. So konnten wir kaum einmal eines auch nur berühren, ehe er es schon bemerkte und mit dem Suppenlöffel nach uns schlug. Auf diese Weise bekamen wir eingebleut, daß es seine Werkzeuge waren, und das schmierte er uns auch oft genug aufs Butterbrot:

– Faßt nicht mein Werkzeug an! Nehmt die Flossen weg! Ihr könnt damit nicht umgehen und ruiniert mir nur den Schliff, ihr Dussel! Ich sehe schon, daß aus euch nie richtige Zimmerleute werden.

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «Vater, Mutter und der Zauber der Kindheit»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Vater, Mutter und der Zauber der Kindheit» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Отзывы о книге «Vater, Mutter und der Zauber der Kindheit»

Обсуждение, отзывы о книге «Vater, Mutter und der Zauber der Kindheit» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x