Barbara Voors - Insomnia - Savannas Geheimnis

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Schlaflosigkeit, Müdigkeit, Angst und Unruhe. Seit 64 Tagen tut die junge Forscherin Savanna Brandt kein Auge mehr zu. Regelmäßig bekommt sie anonyme E-Mails, erst freundlich, dann immer bedrohlicher. Ihre Angst wächst. Wer könnte Interesse daran haben, sie zu bedrohen? Hängen die E-Mails vielleicht mit dem ungeklärten Mord zusammen, den sie vor 25 Jahren zufällig beobachtet hat? Als Savanna schließlich in ihrem eigenen Keller überfallen wird, wendet sie sich an den Kriminalkommissar David Fawlkner.-

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Die hinter mir liegenden Jahre der Trauer dürfen nie dazu führen, daß ich vergesse: der Verlust ist proportional zur Liebe, die einem gegeben wurde. Und die Strafe dafür, daß ich etwas getan habe, was man nicht tun darf – ein Kind zu bekommen ohne rechtmäßigen Vater –, die ist viel zu hoch. Doch bestimmen nicht wir Menschen den Einsatz.

Eigentlich weiß ich nicht, ob ich an Strafe glaube. Aber in den Nächten, in dem gelben Haus, wo nur eine Lampe über der verplombten Tür brennt, tauchen solche Wörter auf und nehmen unangemessen viel Platz ein.

Ich meine, es gab für mich drei Möglichkeiten, als Martin starb: an das Schicksal zu glauben, religiös zu werden oder leblos bei lebendigem Leibe zu sein. Es nahm viele Jahre in Anspruch, darüber nachzudenken. Das Schwierige an Determinismen war für mich folgendes: Wenn im Prinzip alles vom Schicksal gelenkt wird, brauchen wir auch nichts zu tun, um die Wirklichkeit zu verändern. Alle unsere Entscheidungen sind bedeutungslos. Es fällt mir schwer zu glauben, daß die bewußteste aller meiner Entscheidungen, nämlich die für Martin, bedeutungslos gewesen sein soll. Wäre ich religiös geworden, hätte ich es so empfunden, als wäre mein Leben nur noch darauf ausgerichtet, daß Martin auf mich wartet, und das hieße, den Rest meiner Zeit der Sehnsucht nach dem Himmelreich zu widmen. Bis dahin wäre ich gezwungen gewesen, Zuversicht bei einem allmächtigen Gott zu finden, dem ich nur schwer hätte vergeben können. Leblos bei lebendigem Leibe zu sein, bedeutet hingegen, dem Leben zu entsagen, noch während man lebt. Das ist eine Entscheidung, die am wenigsten Nachdenken und nur geringe Zugeständnisse erfordert. Im Laufe der Jahre ertappte ich mich jedoch dabei, wie ich Gespräche mit Martins Gott führte, zu dem er ein solches Vertrauen gehabt hatte. Erneut war Martin das Bindeglied, das ich selbst nicht sein konnte.

Ich sagte, niemand sollte sein Kind überleben müssen. Aber eigentlich tat ich nur das: überleben. Das Leben überließ ich anderen; ich selbst wurde eine von den Unsichtbaren. Die einzige Möglichkeit, in Frieden gelassen zu werden, das einzige, was ich nach Martin ertragen zu können glaubte. Kein unablässiges Bereden, kein Wiedererkennen, keine neue Liebe. Nur Schweigen und, zu jener Zeit, abgrundtiefer Schlaf.

Wie ich Sam dafür liebe, daß er niemals sagt: »Hör auf zu trauern, Savanna. Fang an zu leben.« Denn er weiß, daß diese Trauer ewig ist. Ewig ist ein schwieriges Wort. Sein Inhalt ist: »Du entkommst nie.« Aber kann man nicht beides, trauern und leben? Sam würde niemals fragen, er kennt mich viel zu gut, und er würde auch keine Antwort bekommen.

Vielleicht sollte ich meine erste sexuelle Beziehung erwähnen, die Anlaß für die zweite war. Meine Erinnerung ist trügerisch, ob es an innerer Leere oder am Schlafmangel liegt, das zu sagen, ist noch zu früh. Ich war jedenfalls neunzehn Jahre alt und der Mann um so vieles älter, daß Mutter es mit Recht als schlechtes Zeichen ansah. Zwei Monate waren wir zusammen. Was beinhalteten sie? Merkwürdige Positionen bei sporadischen sexuellen Aktivitäten, die mich, bestenfalls, leicht amüsierten. Im schlimmsten Fall, trotz meiner Zustimmung, das Gefühl von Kränkung hinterließen, als hätte sich jemand an mir vergangen. Der wirkliche Inhalt aber war ein Wesen von vier Jahren, braune Haare in perfektem Topfschnitt (sie mußten unter einem solchen geschnitten werden). Die Tochter des Mannes. Ein Blick in ihre Augen, und dort sah ich, was ich einmal gehabt hatte und wonach ich mich zurücksehnte: eine Art Unschuld. Eine Anwesenheit, eine Direktheit, ein selbstverständlicher Platz. Was ich einmal besessen hatte. Ich verließ den Mann und verstand danach niemals, warum erwachsene Frauen so viel Energie für zwei mir unbegreifliche Aktivitäten aufbringen: die Liebe zu finden und dann darum zu kämpfen, daß sie bleibt. Ist man nicht interessiert an diesen beiden Dingen, ist die Einsamkeit zu ertragen.

Den Mann verließ ich, aber niemals vergaß ich das, was ich in den Augen des Mädchens gesehen hatte. Damals wußte ich, daß ich Martin haben wollte, doch niemanden, mit dem ich ihn teilen müßte. Sechs Jahre lang war ich genau das: anwesend, sichtbar, sehend. Unser selbstverständlicher Platz. Daß ich wirklich schwanger wurde nach drei Tagen mit »Paul« – selbst wenn sie geschickt genutzt waren –, sagt mehr über die Biologie einer Mittzwanzigerin als über meine Naivität. Ich hatte nämlich drei weitere Reisen eingeplant, eine bei jedem folgenden Eisprung: Prag, Rom und London. Als ich meinen kleinen blauweißen Teststreifen betrachtete, war ich gerührt, aber auch fassungslos. Der Gedanke, die anderen Reisen dennoch zu unternehmen, wurde rasch verworfen.

Durch Martin gewann und verlor ich meine Unschuld. Ich verlor sie bei der Geburt und gewann sie durch seine absolute Gegenwart – so etwas hatte ich bisher nicht erlebt. Sechs Jahre später, in einem weißen kahlen Zimmer voller Schläuche, habe ich sie dann endgültig verloren.

Das Morgenlicht fällt auf meinen Schreibtisch. Jetzt wacht Sam drüben bei sich auf, bald wird er durch die geöffnete Doppeltür hereinkommen, unsere gelbweißgestreiften Tassen, die wir in seinen beziehungslosen Zeiten benutzen, aus dem Schrank nehmen und den Kaffee kochen (den abgestandenen der Nacht gießt er wortlos weg).

»Morgen, Savanna.«

»So sagt man.«

»Und einen guten auch?«

Lassen wir das, hätte ich beinahe gesagt, doch denke ich an Martin und die Frau, die ich damals gewesen bin.

»Einen wunderschönen, Sam.«

5. Kapitel

Dreieinhalb Stunden heute nacht. Das Leben fällt langsam in sich zusammen. Das wenige, was ich einmal kontrollieren konnte – meine Erinnerungen, beschnitten; Martin, verplombt; meine Arbeit, eingestellt –, ist zu kleinen Stücken Unbegreiflichkeit geworden aufgrund einer Schlaflosigkeit, deren Ursache ich nicht kenne. Es erstaunt mich, wie wenig dazu gehört, das Leben unerträglich zu machen. Wie dicht am Abgrund wir leben. Daß es gefährlich ist zu leben, hatte ich frühzeitig begriffen und eine Fähigkeit zum einfachen Überleben entwickelt. Aber daß man dennoch nicht entkommt, das habe ich nicht gewußt.

Weil es schon halb sechs ist und ich vermutlich nicht wieder einschlafen werde, ziehe ich mich an und gehe ins Institut. Es ist lange her, daß ich dort gewesen bin. Ich komme meinen Verpflichtungen nach, nicht gut, eigentlich mehr recht als schlecht, aber ich bin wenigstens anwesend, wenn man mich darum bittet. Das reicht keineswegs. Ich weiß, daß auf den Korridoren geredet wird, die Art Gerede, bei dem die Sprechenden sich vor Wollust und einsetzender Reue winden. In den Jahren im Institut habe ich etwas über Konkurrenz gelernt. Ein Spiel, das ich wahrhaftig mißbillige, hat sich mir dennoch offenbart. Ich habe entdeckt, daß Politik, Position und Manipulation für manche wichtiger sind als Sachfragen. Sie haben den glühenden Wunsch, im System weiterzukommen, das Spiel so gut zu spielen, daß nicht erkennbar ist, wie sehr bei ihnen die Position immer vor dem Inhalt rangiert, unabhängig von den Folgen. Einige Jahre voll von Entsetzen, aber auch von Faszination waren nötig, bevor ich das Spiel deutlicher durchschauen und mich abseits stellen konnte.

Für die übrigen Doktoranden bin ich ein Hund, der schon am Boden liegt, keiner, mit dem man noch rechnen muß. Das hat die meisten beruhigt, ich bin unschädlich gemacht. Ich glaube sogar, daß einige begonnen hatten, Sympathie für mein Schweigen zu entwickeln, in Kombination mit charmanten kleinen Boshaftigkeiten. Doch da ich keinen Schritt unternommen habe, um ihren Interessen wenigstens auf halbem Weg entgegenzukommen, ist es meist dabei geblieben. Es gibt ein paar Leute, die mich noch nicht ganz abgeschrieben haben, sie betrachten mein Nichtagieren als Taktik, mit der ich hochgesteckte Ziele kaschieren will. Halten eben das für den Grund, weshalb Professor Sten Ljunggren ein unerträglich großes Interesse an einer Person zeigt, die so langsam und undiszipliniert arbeitet. Ich verstehe ihre Irritation, ich habe nichts getan, was Ljunggrens Aufmerksamkeit verdient. Im Gegenteil, ich erbringe gerade so viel an Leistung, wie notwendig ist, um klarzukommen. Manchmal frage ich mich, warum ich das überhaupt noch tue; ich weiß, daß andere es genauso machen.

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