Horrorband eBook 4 Horror eBook Band 4
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Titelseite
Impressum Impressum Alle Rechte vorbehalten. Copyright © dieser Ausgabe 2020 by KOVD Verlag, Herne Artwork und Illustrationen: Jürgen Höreth Buchschmuck: Jürgen Höreth / Sascha Lubenow Nachdruck und weitere Verwendung nur mit schriftlicher Genehmigung. ISBN: 978-3-96987-926-9
Mr. Painless - Kalle, Emrah und drei Russen
Fernab in den Höhlen der schmelzenden Augen
Der Vier-Tages-Held
Brak Ul Gorr
Dread 4
Aus altem Schrot und Korn
Wer ist das Monster im Keller
Das Arschloch-Journal
Vom Leid durch das Zwielicht sehen zu können
Wölfe
Der Autor
Literatur Guerillas
Horror eBook
Band 4
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Nachdruck und weitere Verwendung
nur mit schriftlicher Genehmigung.
ISBN: 978-3-96987-926-9
Einleitung
Diese Story war mal wieder ein Vorschlag für eine Anthologie. Wie so oft bekommt man von den meist obskuren Mini-Verlagen, die diese Ausschreibungen veranstalten nicht einmal eine Rückantwort, so auch hier geschehen. Das Thema war, wenn ich mich recht erinnere das Schlagwort »Schmerzfrei« – wahrscheinlich erwarteten die seriösen und stark ambitionierten Neu-Herausgeber Kurzgeschichten von schicksalsgebeutelten Liebschaften, die tiefe Einblicke ins deutsche Seelenleben gestatteten. Aber offenbar waren die Guten schwer geschockt, dass sie eine leicht trashige Actiongeschichte über zwei Kodderschnauzen in einem Folterkeller erhielten. Wie man sieht, haben Kalle & Emrah auch in dieser Kurzgeschichte schon ihre allseits beliebten Attribute, die sie später im »Kalle & Emrah« Roman auszeichneten. Emrah lässt nur allzu gern die Fäuste fliegen und Kalle hat auch hier mit seiner romantischen Einstellung zu kämpfen. Allerdings dichtete ich in dieser Fassung Kalle eine Art Superkraft an, eben die besagte Schmerzunempfindlichkeit, damit ich zumindest eine minimale Verbindung zum titelgebenden Schlagwort aufrechterhalten konnte.
Die beiden Burschen machten mir in dieser Story so viel Spaß, dass ich sie für weiterführende Projekte im Hinterkopf behielt, und als ich mich dann aufraffte, endlich mal mit meinem langgehegten Zombie-Roman zu beginnen, purzelten die beiden Großmäuler wieder durch meine Gedankentunnel. Niemand schien mir passender die Wortführer in einer Zombie-Action-Komödie sein zu können. Die beiden hatten die richtige Balance zwischen Aufrichtigkeit und Geblödel. Und wenn ich ehrlich bin, schreibe ich Geschichten mit den beiden Dumpfbacken am liebsten …
MR. PAINLESS - KALLE, EMRAH UND DREI RUSSEN
Der Russe gab sich ordentlich Mühe, ohne Zweifel. Und er war mächtig ins Schwitzen gekommen, der Schweiß klebte wie Honig auf seinem grobporigen Gesicht.
»Das gibt’s doch nicht …«, murmelte er.
Den blutverklebten Hammer, auf dessen Kopf noch einige Überreste meines großen Zehs klebten, hatte er resignierend in die Ecke geworfen.
Seine Hoffnung hatte er derzeit in eine Zange gelegt, mit der er die Fingernägel meiner rechten Hand bearbeitete. Aber das machte mir nichts aus.
Schließlich war ich schmerzlos, geradezu schmerzunempfindlich. Ja klar, das war ich wohl – ein Typ, den schmerztechnisch nichts aus der Fassung bringen konnte … aber dazu kommen wir später.
Aber das war nicht immer so. Eigentlich war ich früher ein ziemliches Weichei. Es gab oft eine Menge Typen, die mich glattbügeln wollten. Aber damals hatte ich das Glück, dass mir Emrah zur Seite stand. Emrah, der sich eigentlich einen feuchten Kehricht um einen Brillenheini hätte scheren können, der von den Kotzbrocken der Schule regelmäßig gedemütigt wurde. Damals holte er mich aus jedem Schlamassel, in den ich geriet.
Aber wo war er dann jetzt, zum Kuckuck noch mal?
Wie ich in diese vertrackte Situation geraten war? An einen Holzstuhl mit Draht gefesselt. Einen verschwitzten Russen mit Zange und Hammer vor meiner Nase, der langsam aber sicher aus der Fassung geriet. Na ja, mir war an diesem Abend langweilig, und es gab nichts Besseres dieser Langweile den Garaus zu machen, als bei Emrah vorbeizuschauen.
Okay, es war manchmal etwas riskant, mit Emrah auf die Piste zu gehen … mein Kumpel war oft sehr leicht reizbar, und dann gerieten wir schnurstracks in irgendwelche Schwierigkeiten.
Aber wenn dies in Schlägereien ausartete, trugen meistens die Anderen die blutigen Nasen davon. Viele Schlägertypen unterschätzten Emrah beim ersten Aufeinandertreffen. Dieses etwas hagere Kerlchen sah nicht unbedingt gefährlich aus, aber schon sein eiskalter Blick ließ ahnen, dass mit ihm nicht zu spaßen war. Emrah war durchtrainiert bis in die Zehenspitzen. Er hielt sich mit Parcours und Freeclimbing fit, konnte Kickboxen und Karate.
Er war stur, unschwer zu beleidigen, und hatte eine leicht aggressive Ader. Aber er war auch unglaublich loyal und hatte einen unbeirrbaren persönlichen Gerechtigkeitssinn.
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