Effes - Mata Hari I
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Wie oft wurde ich gefragt, wie man diese Tänze erlernt! Ich antwortete, daß man ihrer inne wird, wie einer Religion: man versucht sich die Riten einzuprägen, man beobachtet die strengen, zeremoniellen Übungen und das Übrige muß man sich in der Hingabe an den Gott selbst holen …
Ja, auch die Traumzustände, in der wir schon als kleine Novizen durch Einatmen betäubender Dämpfe versetzt wurden, halfen, denn sie schufen in uns die Willenlosigkeit, die unser Lehrmeister brauchte, um den Körper der kindlichen Tänzerin zu meistern. Kaum ein paar Jahre alt, wurde ich mit zehn anderen Mädchen in das große unterirdische Gemach der Shivapagode gebracht, um den ersten Unterricht zu empfangen. Wohlgemerkt, es war kein Tanzunterricht im Sinne des Europäers, der es meist nicht erfaßt hat, daß der indische Tanz nichts anderes bedeutet, als eine Kette aneinandergereihter zeremonieller Gebärden, die im streng eingehaltenen Kanon wechseln. Wir wurden allmählich mit der tiefen blumenhaften Bedeutung der Zeichen bekannt, die die durch verschiedene Stellung der bizarr abgebogenen Finger entstehenden Gebärden versinnbildlichen sollten; wir mußten uns unaufhörlich die Sprache dieser seit Jahrtausenden geheiligten Gesten einprägen, um nur ja keinen Schnitzer zu machen, wenn wir vor der Statue des „Vollkommenen“ oder auch vor dem Thron des Regenten tanzen würden. Ein derartiger Fehler war ärger in den Augen der Gottheit, als der lächerlichste Akzent eines Tibetaners, eine einzige unrichtige Gebärde kreischte laut in den Ohren der eingeweihten Priester, gefährlicher dem Glauben, als wenn ein Taubstummer durch ein falsches Zeichen seiner Sprache ein folgendschweres Mißverständnis herbeiführt …
Es war immer einer der älteren Priester, der uns von rückwärts bei den Ellbogen hielt und mit vorgestrecktem Hals die wohlriechenden, aber berauschenden Dämpfe einatmen ließ, die uns vor dem Beginn der Übungen in den geeigneten Zustand versetzen sollten. Nun mußten wir die Bewegungen der bereits geweihten Tänzerinnen zu kopieren suchen, die sie uns maschinell und scheinbar ohne je zu ermüden, unaufhörlich vorzeigten. Mit schwerem Kopf, ach ja, aber mit heiligem Eifer ruderten wir Kleinen mit unseren mageren Ärmchen durch die Luft, mit täglich wachsendem Ehrgeiz. Der Nachmittag war Gesangsübungen gewidmet und man hielt uns an, dabei endlose Girlanden aus süßlich duftenden Jasminblüten zu winden, die zur Ausschmückung des Tempels verwendet wurden. Ich gedenke gerne dieser reinen Jahre, sie verrannen wie graue Perlen, ihre sanften Stunden hüpften leichtbeschwingt über die nur gedachten Grenzen, die die Monate aufrichteten. Aber dann kam das Jahr der Reife. Und ich, gerade ich wurde als „auserwähltes“ Geschöpf angesehen, das dem großen Shiva geweiht werden sollte. Oh, unbegreifliche Ehre – sicherlich verdankte ich sie dem unerschütterlich frommen Lebenswandel meines Vaters und den zarten Bitten, mit denen meine Mutter im Paradies der Lotosblumen zu meinen Gunsten alle einflußreichen Geister bestürmte!
Jetzt begann eine andere Art des Unterrichts. Ich mußte die Gesänge unserer heiligen Literatur studieren, die unzählgen Verse des Prem Sagar, deren Glut meine Sinne verwirrte, mich jedoch über vieles menschlich aufklärte. Ich gewann Einsicht in die Beziehungen der Geschlechter zueinander, und war erstaunt, wie anders diese Welt sich mir darstellte, wie unendlich die Zahl der Lüste sein konnte, die die Menschen beherrschen, diese aber noch lange nicht so zahlreich waren wie die Mittel und Wege, die sie sich erdachten, um ihrer Herr zu werden oder sie zu befriedigen … Ich drang in die roten Geheimnisse, die das Mysrerium des Körpers ausmachen, ich lernte die wahre Bedeutung jener seltsamen Zonen an ihm kennen, die mir vertraut, aber doch seit je so unheimlich waren, daß ich nur ganz heimlich eine scheue Berührung wagte, als wäre es nicht mein Körper, den ich betastete, sondern der eines Schläfers, und dessen Erwachen für mich furchtbar sein könnte. Ich las mit meinen Lehrern die Szenen Kalidasas und mußte aufhorchen, als man mir die Zartheit der Empfindung erklärte, die diese wie aus Mondstrahlen gewebten Dichtungen erfüllt. Ich lernte, ohne zu wissen wie es der Europäer benennt, alle psychologischen Feinheiten dieser Welt kennen, neben denen die Erzeugnisse der raffiniertesten Pariser Bühnenkunst wie plumpe Bauernstücke wirken. Ich lernte dort die Leidenschaften nach Duft und Farbe einteilen, sie in ein klares System stellen wie Pflanzen: Blau, so verkündete man mir, sei die Farbe der Liebe, Weiß die der Wonne, die Zärtlichkeit war rosenfarben, natürlich, der Mut des Helden aber Rot wie Blut … Ich lernte die Personen nach ihrer Kaste zu unterscheiden, jede sprach in diesen Schauspielen ihre eigene Sprache, wenn die eine Schicht die andere nicht verstand, mußte ein Dolmetsch vermitteln und die herrlichen Reden übersetzen. Oh, wie köstlich lang waren diese Akte! Und aus wie vielen solchen Teilen setzten sich meine Lieblingsstücke zusammen! Eines hatte zwanzig Akte und nichts an ihm gemahnte an die plebejische Hast, mit der eines dieser leeren Schauspiele europäischer Bühnen heruntergehaspelt wird. Später dann lernte ich das Wunderbarste des indischen Theaters kennen: die Darstellung. Sie erreichte einen Gipfel der Wahrheit, sie spielte nicht mehr, sie lebte auf der Bühne, die ihr zur Welt wurde. Die Liebenden liebten sich wirklich, sie liebten sich auf der offenen Szene, als wären sie allein in ihrem Schlafraum und die Zuschauer konnten die Glut und die Kraft des Liebhabers, die Künste der Geliebten ganz genau beurteilen. Und es wurde auch gehaßt, wie in der Wirklichkeit, bei Kämpfen floß wirkliches Blut. Ich verliebte mich für mein ganzes Leben in die Köstlichkeiten des Singhazan Battici, des Bakta Mal. Wir lernten, ohne zu bemerken, wie schwer die Materie eigentlich war, in die wir so unversehens eingeführt wurden.
Und schließlich kam noch das Studium jener Riten an die Reihe, die das Liebesleben zu regeln hatten, das sonst bei der tierischen Veranlagung der Menschen sich ins Uferlose verlieren würde, in die giftigen Niederungen sumpfiger Ausschweifung … Seltsam, ich war bisher eifrig und aufmerksam gewesen, aber nun erfaßte mich eine tolle Lust, alle Geheimnisse kennenzulernen, auch die verborgensten, ich berauschte mich an nackten Worten wie an nackten Gliedern. Ich las und wiederholte unaufhörlich, ohne zu ermüden, ohne mich je zu langweilen, die Regeln, die sich versteckt in der Gita Govinda finden, ich durchdachte sie und übte mich, sie auszuführen, ohne Objekt natürlich, so wie der Lernbegierige, der im Tanzen Unterricht nimmt, alle Schritte und Wendungen sitzend markiert, ohne die Nase vom Buche zu erheben, er tanzt „blind“. Ich beschäftigte mich unaufhörlich mit diesen Lehren, die mir schon als ganz kleines Mädchen die ungeheure Welt der Sinne vor die Augen führte, theoretisch, ohne mich vorerst in Verwirrung zu versetzen, alles Geschlechtliche war vorläufig Lehrstoff für mich, den ich zu überblicken hatte, zu benennen und einzuteilen in einfache und schwierige Stellungen, oberflächliche und irrende und vernichtende Liebkosungen, in Präliminarien und erschöpfende Akte, kurz ich lernte das Vokabular ohne sprechen zu können. Die Sinne hatten sich mir noch nicht angekündigt – ist es zu verwundern, daß ich von dem Tage an, da sie sich zu eigenem Leben in meinem Körper meldeten, mit einem Schlage die graue Hülle der Theorie abstreifte und nun plötzlich die Leidenschaft wie eine volle Stimme in mir emporquoll, wie bei einer Frau, die alle Noten, Skalen und Passagen stumm gelernt, aber nun auf einmal das Material in sich entdeckt, sie auszudrücken? Da wußte ich, warum wir schon als ganz kleine Bajaderen die strengen und sogar ein wenig komisch anmutenden Regeln der „Kama Sutram“ beherrschen mußten, alle diese Absätze, die dem, der sie nicht praktisch befolgt, fast eintönig vorkommen. Sie alle dienten der Beherrsehung der Wollust, jener Leidenschaft, der schwer Zügel anzulegen sind und die so leicht in Begierde ausartet. Ihren Reiter abwirft und ihm den Hals bricht, statt ihn im Schritt oder Trab oder Galopp durch das Wunderreich der Liebe sprengen zu lassen, ihn vor vorzeitiger Ermüdung schützend, vor frühem Ekel weise bewahrend, vor Verletzungen und tiefen Wunden … Kommt deshalb die Sinnlichkeit weniger auf ihre Rechnung, wenn weise Regeln sie zügeln? Ist der Gourmet nicht besser daran als der Fresser, der alles wahllos in sich hineinstopft und doch nicht satt wird? Außer im Magen; und wie der Prasser des alten Rom sich einer Pfauenfeder bedienen muß, um wieder von vorne beginnen zu können – ohne sich das zweitemal klüger anzuschicken. Die weisen Regeln der indischen Liebeskunst benützen die Erfahrung der Jahrhunderte und führen uns zum Ziel, ohne unsere Kräfte zu vergeuden, aber auf dem blumigsten Pfaden, mit den schönsten Ausblicken, den genußreichsten Haltestellen. Am Gipfel angelangt, brechen wir nicht atemlos zusammen, sondern weiden uns an dem Panorama, nicht ohne der Freuden des Abstieges zu gedenken; meist aber besteigen wir einen benachbarten Gipfel und finden diesen Weg vielleicht noch schöner mit unseren für solche Herrlichkeiten bereits geschärften Sinnen …
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