Christina Hecke - Mal ehrlich

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Die Schauspielerin Christina Hecke beeindruckt durch ihre feinfühlige, zugewandte und zugleich intensive Art, die sie auch mittels der «Hecke-Methode: Truth in Acting» unterrichtet. Hintergrund dieser Haltung ist die Überzeugung: Wir Menschen wissen von klein auf, dass wir miteinander und mit allem Leben verbunden sind – eine Intuition, die uns oft genug verloren geht, die aber unabdingbare Voraussetzung dafür ist, einander wirklich begegnen zu können.
In «Mal ehrlich» erzählt Christina Hecke aus ihrem Leben und schildert, wodurch ihre Erkenntnis dieser Allverbundenheit gereift ist – u.a. durch eine Nahtoderfahrung. Pointiert beschreibt sie entlang biografischer Stationen, welche Auswirkungen dieser Blick hinter unser Leben ganz konkret haben kann: privat und beruflich, gesellschaftlich und global.
Ein Buch, das die Leser*innen ermutigt, der eigenen Intuition zu trauen und sich auf eine tiefe Verbundenheit mit anderen Menschen und der Mitwelt einzulassen.
>> Einblicke in das atemberaubende Leben der beliebten Schauspielerin
>> lebensförderliche Überzeugungen einer sensiblen Zeitgenossin
>> so gelingt wertschätzender Umgang miteinander

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Familienporträt

Stark und haltend. So hat sich der Nachmittagsschlaf auf der Brust meines Vaters angefühlt. Daran kann ich mich noch gut erinnern, wenngleich ich da noch sehr klein war. Das waren – Schnarchen hin oder her –tief entspannte und wohlige Momente für mich. Offenbar für uns beide. Ein Moment der Ausdehnung. Verbunden. Warm und vertraut. Es ist die erste Zugehörigkeit, zu der wir uns einreihen – zu der ich mich einreihe. Meine erste Clubmitgliedschaft sozusagen: meine Familie. Frei Haus. Inklusive iher sämtlichen Pflichten und Annehmlichkeiten. Und auch die all derjenigen, die auch noch dazu gehören: Onkel, Tanten, Omas und Opas, Cousinen und Cousins. Für meine Welt sind die Vorstandsvorsitzenden Mama und Papa. Insgeheim sind das vielleicht auch andere …

»Ich hatte Angst, dich zu zerbrechen«, sind die liebevollen Worte meiner Mutter, die mich im Erwachsenenalter erreichen. Sie waren die Antwort auf meine Frage, warum mein Vater mich als Kind gebadet hat, und nicht sie. Meine leichte und feine Statur hatte meine Mutter dazu bewogen, das ­Baden an ihn abzugeben. Das ist eine mögliche, menschliche Erklärung. Definitiv hat meine Mutter meine Sensitivität gespürt. Mich als pure Reflexion wahrgenommen. Das war ja schon bei der Geburt klar. Vielleicht wäre das Baden und Halten fortführend eine zu große Konfrontation mit ihrer eigenen Sensitivität gewesen …

Grundsätzlich wird ja dem Verhältnis von Kindern und ihren Eltern nachgesagt, dass Mütter & Söhne sowie Väter & Töchter eine besondere Bindung haben. Dass dem Vater im Leben einer Frau eine ganz spezielle Rolle zuteilwird, so wie der Mutter im Leben eines Mannes. Das wird auch in meinem Leben schon ganz zu Beginn deutlich. Mal ehrlich. Hier sind sie wieder: Diese Momente. Es sind Entscheidungen. Beispielsweise die Frage nach den Clubvorsitzenden: Mama und Papa. Kann ich meinen Vater als den Menschen sehen, den ich mir mit all seinen Bedürfnissen, Prägungen und Eigenschaften ausgesucht habe, mich großzuziehen – oder: mache ich ihn zu meinem ganz eigenen Papa. Ist meine Mutter für mich die Frau, die ich mir ausgesucht habe, mich zu unterstützen, groß zu werden, mit meinem tiefen Respekt für ihre Eigenschaften, Werte und Schwachstellen – oder: ist das einfach nur Meine-ich-will-mich-bei-dir-wohlfühlen-sorg-für-mich-Mama.

Mein. Ganz. Eigener. Papa. Meine. Ganz. Eigene. Mama.

Das machen die mit mir ja auch. Unsere Tochter. Was da wohl auch schon für Vorstellungen dran hängen …? Unsere. Tochter. Rums. Das sind Worte, die schon für sich genommen eine große Bürde sind. Für beide Parteien. Ein Brauchen und ein Gebrauchtwerden. Ein Besitz. Ein Feuerwerk an Ansprüchen und Erwartungen. Beladen mit Bildern und Vorstellungen, die uns dann definieren: Rollenbildern. Später wird sich in unserem Zusammenleben zeigen, dass diese vorgefertigten Schablonen die Grundbausteine für gegenseitige Forderungshaltungen sind – und damit auch die Basis dafür, dass ich und/oder meine Eltern potenziell enttäuscht oder begeistert werden könnten. Jedenfalls begründet es eine Art ständige Erwartungshaltung, eine emotionale Bindung. Die hat ja auch wahnsinnig schöne Seiten. Die Verantwortung füreinander zum Beispiel. Bei den Eltern im Bett schlafen, sonntags spazieren gehen, im Garten grillen. Und das genau lieben wir! Naja: Lieben insofern, als es das nächst Beste ist, das uns zur Verfügung steht. Wir greifen nach allem, was uns verbunden fühlen lässt.

Wir brauchen uns gegenseitig, um uns verbunden zu fühlen, weil wir das Zusammengehörigkeitsgefühl auf globalem Grund abgestreift haben. Dieser Ersatz schafft Abhängigkeiten. Menschliche Verbindungen. Die wiederum das gewünschte Zugehörigkeitsgefühl hervorbringen. Es ist aber eine reduzierte Version. Lieben tun wir das im Inneren also nicht wirklich, würde ich meinen. Denn Liebe braucht nichts. Liebe ist. Nur: das Sein ist irgendwann nicht mehr genug. Und dann braucht es diesen Ersatz, die emotionale Bindung an konkrete Menschen, um den Verlust des Gefühls umfassender, universeller Zugehörigkeit und Allverbundenheit kompensieren zu können. Das Ersatzgefühl dafür, dass wir energetisch alle verbunden sind, ewig und unbedingt geliebt, daraus aber eine totgeglaubte Sache gemacht haben. Das klingt in manchen Ohren vielleicht überzogen. Aber seien wir doch mal ehrlich: Genau das ist es, was wir da machen! Oder würden Sie sagen, dass Sie frei von jeder Erwartung innerhalb der Familie, ihrer Beziehung oder ihren Freundschaften wären? Wir knüpfen emotionale Bande. Wir personifizieren, belegen uns mit Erwartungen und Bildern auf Basis dieser emotionalen Struktur, weil wir nur diese Realität sehen: Mensch zu Mensch. Materie zu Materie. Nichts weiter. Nicht: Seele zu Seele. Nicht: Lernschritte im großen Zusammenhang.

Ganz praktisch gesprochen: Selbstverständlich sind das Mama und Papa. Aber: Sie sind vor allem Menschen – inkarnierte Spirits – mit Hausaufgaben! Und sie haben ihre Geschichte. Sie haben ihre Verletzungen, Ängste, etwas falsch zu machen, Vorsätze, etwas besonders richtig machen zu wollen – eben ihr Netz aus ihren Entscheidungen und Prägungen, in das sie sich eingewoben haben. Und alleine die Tatsache, dass ich geboren bin – so sehr beide ihre Liebe für mich haben – so sehr sind sie auch schon mit Wünschen und Erwartungen an mich unterwegs. Wir sind schon beschwert mit Bildern davon, wie wir zu sein haben. Und sei es nur der Fakt, dass ich ein Mädchen bin. Es sind unsere Ansprüche aneinander, die unausgesprochen zwischen uns liegen. Mit welcher Wucht das volle Menschenleben da auf einen einbricht, wenn man auf die Welt kommt!

Ich weiß, dass meine Eltern nicht frei sind, mich einfach nur unterstützen zu wollen und mich frei von ihren Erwartungen in die Welt hinein zu begleiten. Ich hab die beiden ja beobachtet und ausgesucht. Diese Gewissheit schrumpft allerdings mit jedem Tag. Mit jedem Mama- und Papa-Ausruf. Denn ich bediene damit immer das mein. Also den Besitz. Das ist wenig universell. Ich weiß, dass schon bei meiner Geburt auch bei ihnen eine ganz lange Liste von Do’s and Don’ts im Hintergrund stand. Ob die zu mir passen oder nicht, wird von ihnen nur nicht hinterfragt. Ob die zu ihnen selbst passen, haben sie vielleicht ebenso wenig hinterfragt. Weil man das nicht tut. Man ist nur mit Weitermachen beschäftigt. Nie aber mit Anhalten und Nachspüren oder gar Hinterfragen. Denn ob wir einfach weitergeben, was uns beigebracht wurde, oder ob wir es überprüfen und womöglich neue Wege gehen, das wäre eben wieder eine Entscheidung. Die treffen die wenigsten. Da soll noch einer sagen: junges Familienglück!

Während sich meine Intelligenz darauf beruft zu wissen, wann ich Hunger habe oder schlafen möchte – übrigens auch keine durch ein Studium erlangten Fähigkeiten, sondern das Wissen einer tiefen Körperintelligenz. Die Basis dieser Intelligenz hält mich auch noch sensibilisiert für diese Deals, die um mich herum ablaufen, und denen ich möglicherweise schon mit meiner Reinkarnation bereitwillig zugestimmt, oder sie wenigstens billigend in Kauf genommen habe.

In diesem Gefüge Familie haben alle ihre Kämpfe auszutragen. Wir sind alle mit Schablonen und Ansprüchen konfrontiert, die wir als Menschheit selbst kreiert haben. Was es beispielsweise bedeutet, eine gute Mutter zu sein? Alleine an dieser Frage arbeiten sich Generationen für Generationen ab. Vor allem hält sich die Frage hartnäckig. Weil man es »richtig« machen will, statt einfach nur zu »vertrauen«. Sehen Sie, wie sich dieses verteufelte Richtig & Falsch-Prinzip überall seine Plattform sucht? Als ob es eine Blaupause für’s Menschsein gäbe! So viele Menschen, wie es gibt, so viele Wege muss es geben, Mutter zu sein für das Wesen, das da gerade die Welt neu bzw. er-neu-t betreten hat. Dasselbe gilt für die Väter! Die Frage nach dem guten Vater ist ebenso Thema. Welche Aufgabe hat man als Mann überhaupt? Was ist Mann-Sein? Was bedeutet Intimität im väterlichen Dasein? Als Vorbild? Hat man da seine Finger in der Gestaltung der Erziehung oder nicht …? Alleine die Frage finde ich schon absurd. Wieso nicht? Natürlich sind zur Erziehung beide gefragt! Eigentlich sind alle gefragt, die unmittelbar mit dem Neuling zu tun haben. Erziehung ist eine gemeinschaftliche Angelegenheit, verantwortungsbewusst für das Ausdehnen der Persönlichkeit, dem Lernen und Abbarbeiten der Hausaufgaben dieses Spirits zu Seite zu stehen. Aber das Wörtchen »mein« im Zusammenhang mit »Kind« lässt uns eng werden und reduziert die Erziehung als Aufgabe für Mama und Papa. Damit geht es nicht mehr darum, was gebraucht ist, sondern wer es zu liefern hat. Welch eine Last für Eltern in diesem Modell der Trennung! Deswegen sind ja Eltern immer so stolz, weil sie da was geschafft – vielmehr geschaffen – haben. In dieser Welt der Einzelkämpfer. Sie haben diese Aufgabe gemeistert! Sie haben ein Kind zustande gebracht. Andere leiden ewig darunter, diesem Idealbild nie entsprochen zu haben. Egal, ob die Frage nach der perfekten Mutter oder dem perfekten Vater gestellt wird – diese Idealbilder machen es den werdenden oder seienden Eltern schwer genug. Wir machen es uns schon schwer genug. Verantwortung: Ja! Aber Überfrachtung?! ­Sobald die Autorität über die Antwort auf diese Fragen an das Außen abgegeben wird, an das Richtlinienprinzip derer, die das »Eltern-Sein« vorher schon absolviert haben, ist es verlockend und leicht für Folgeeltern, sich in diese Bilder hineinsinken zu lassen, der Bequemlichkeit nachzugeben, ihre Verantwortung abzugeben und einem bestehenden Rollenbild zu folgen, dem sie von nun an aber auch verhaftet sind. Im Hinblick darauf, dass wir alle zusammenhängen, sind wir damit hoffnungslos verloren. Wir drehen uns im Kreis …

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