Will Berthold - Tödliches Glück

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Viele von Hitlers Spionen und Agenten haben auch mit dem Ende des Zweiten Weltkriegs ihr gefährliches Handwerk nicht an den Nagel gehängt. Jetzt im beginnenden Kalten Krieg erledigen sie die Drecksarbeit für die Sowjets und die Amerikaner – auf dem Boden der Bundesrepublik oder der DDR. Dabei gibt es wie einst eherne Gesetze, an die man sich tunlichst zu halten hat. Eines besagt, sich nie in eine Spionin zu verlieben. Daran denkt der «Solist» genannte Untergrundexperte nicht, der von Washington in die DDR geschickt wurde. Als sich vor seinen Augen der Fenstersturz eines Top-Agenten des bundesrepublikanischen Geheimdienstes abspielt, ist er dankbar, in der Wohnung der faszinierend schönen Liane unterkriechen zu können. Es folgen Tage der Gefahr und der Intimität, die ihn alles andere als kaltlassen. Doch bald beschleichen ihn Zweifel, ob Liane ihn wirklich so zufällig getroffen hat. Und kaum dass er hierfür die rechten Fragen gefunden hat, überschlagen sich schon die Ereignisse.-

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„Mensch, hast du dir ausstaffiert“, begrüßte mich der Schweinekutscher anerkennend. „Haste immer noch Pinke-Pinke?“

Er saß unter einem riesigen Gemälde von Adolf Hennecke, der sich 1948 durch ein vielfaches Soll zum „Helden der Arbeit“ empormalocht hatte.

Ich deutete auf den Zonen-Stachanow:

„Paß bloß auf, daß er dich nicht ansteckt“, sagte ich.

„Der“, erwiderte der Fahrer, „der trägt jetzt weiße Hemden und hat saubere Hände und guckt nur noch zu, wie die anderen sich mit der hochjeschraubten Arbeitsnorm abrackern.“ Er grinste und betrachtete skeptisch die Ostzigaretten, die ich für ihn erworben hatte, nahm sie aber doch: „Det Janze nennt sich dann sozialistischer Wettbewerb.“

„Ich würde meinen Lautsprecher etwas dämpfen“, riet ich ihm.

„Vor dir brauch’ ich doch keene Angst zu haben.“

„Besser wär’s, du würdest niemanden trauen“, antwortete ich, machte eine hohle Hand und setzte hinzu: „Quasi –“

Mehr brauchte ich nicht zu sagen; es war die volkstümliche Umschreibung für Stasi. Ich zahlte, und wir gingen. Der LPG-Fahrer war sichtbar stiller geworden. Vielleicht hielt er mich jetzt für einen Spitzel. Jedenfalls setzte er mich sichtbar erleichtert an einer Omnibushaltestelle ab.

Ich erreichte Königswusterhausen, fuhr eine kurze Wegstrecke per Anhalter und stieg in den Vorortzug um. Er war überfüllt, er würde viermal halten.

Dann käme die Entscheidung.

Es war ein Rechenfehler.

Der Personenzug hielt auf freier Strecke. Was sich hier kurz vor Einbruch der Dämmerung abspielte, konnte sich nur ein totalitärer Staat erlauben: Alle Reisenden mußten das Abteil verlassen. Mitten auf der Wiese waren ein paar Tische aufgestellt. Vopos nahmen die Kontrollen vor. Wer ohne Gepäck reiste, hatte es etwas leichter. Wer zum Beispiel Tafelsilber bei sich hatte, wie zwei unglückliche Frauen von Dresden, wurde gleich zu einem Omnibus abgeführt, der sicher zur nächsten Polizeidienststelle rollte. Laute wurden leise, bisher Stille randalierten. Bereits die Absicht, heimlich die Republik zu verlassen, war mit zwei Jahren Haftstrafe bedroht.

Ich hielt mich in der Mitte, und das in jeder Hinsicht, sowohl im Gedränge wie mit dem Protest. Wer als einwandfrei befunden wurde, durfte wieder in die vorderen Waggons einsteigen. Es ging ziemlich rasch. Die Kontrolleure waren ein eingespieltes Team.

Ich präsentierte meinen aufgeschlagenen Ausweis.

„Und das ist Ihr Gepäck?“ fragte ein Unteroffizier und deutete auf meinen Handkoffer.

Ich legte ihn auf den Tisch.

„Sperren Sie ihn bitte auf.“ Er warf einen Blick in meinen Ausweis: „Herr Lange.“

„Er ist offen“, antwortete ich.

Das Schnappschloß ging auf. Der Unteroffizier wühlte in den getragenen Klamotten, betrachtete die anderen Utensilien: „Ein sehr ordentlicher Mensch sind Sie ja nicht gerade“, stellte er angewidert fest – aber schließlich war ich weder bei der Volkspolizei noch bei den nationalen Streitkräften als Rekrut eingezogen worden, und außerdem haftete an mir ein ziemlich volksnaher Geruch.

Neben dem Tisch stand ein Funkstreifenwagen, der über Radiotelefon Verbindung zum Einwohnermeldeamt und sicher auch zur Fahndungsstelle der Kriminalpolizei herstellte. Es war wirklich erstaunlich, daß trotz dieser Absperrungspraktiken an diesem Tag an die zweitausend Menschen nach drüben entkommen konnten.

„Personenfeststellung“, rief der Unteroffizier seinem Funker zu. „Ein Martin Lange, Angestellter, geboren am 17. 3. 26, beschäftigt beim Fernsehen in Adlerhorst. Ist der Mann in Berlin, Friedrichstraße polizeilich gemeldet?“

Der Vopo von der Funkstreife gab die Daten durch. Der Unteroffizier schloß zögernd den Koffer und sah mich streng an. Die nächsten Sekunden vergingen tranig und träge. Ich hoffte mit der Inbrunst eines Gebets, daß die Republikflucht meines Namensgebers noch nicht entdeckt worden war.

„Woher kommen Sie?“ fragte mich der Unteroffizier.

„Aus Magdeburg. Ich hab’ Urlaub. Ich war zum Fischen in –“

„Allein?“

„Ich bin Witwer“, antwortete ich. „Seit dem Tod meiner Frau lebe ich sehr zurückgezogen.“

Sein Mißtrauen war größer als sein Mitleid.

Man hörte nur einen unverständlichen Wortbrei, aber der Funker nickte dem Unteroffizier zu.

„Hier, nehmen Sie Ihren Koffer wieder“, sagte der Uniformierte und quälte sich tatsächlich noch ein: „Gute Reise“ ab.

Ich kam in den zweiten Waggon. Jetzt hatte ich einen Sitzplatz. Jeder dritte war diesmal zur weiteren Überprüfung festgehalten worden, keiner brauchte mehr im Abteil zu stehen.

Endlich war ich in Berlin und damit zunächst aus dem Schneider.

Ich fuhr noch zwei Stationen weiter und stieg in die S-Bahn um. Am liebsten wäre ich in einem Stück nach West-Berlin durchgerollt, aber da hätte ich mich gleich in der Normannenstraße stellen können. Jetzt brauchte ich die Hilfe der Agency. Sie hatte eine Anlaufstelle in Berlin-Ost. Ich mußte nur meinen Code-Namen „Solist“ nennen und von einer öffentlichen Fernsprechstelle aus eine bestimmte Telefonnummer wählen.

Es war mein Fallschirm; ich war sicher, daß er sich öffnen würde.

Das Ortsgespräch kam auf Anhieb zustande.

Die Verbindung war deutlich. „Sie sind in Berlin?“ fragte eine undefinierbare Stimme.

„Gerade angekommen. Ich möchte Ihnen eigentlich nur guten Tag sagen.“

Wir verabredeten uns am Eingang der Treptower Parks in der Köpenicker Landstraße. Es regnete. Ich trat unter die Überdachung des HO-Ladens auf der verabredeten Straßenseite. Ich war noch immer sicher, daß es klappen würde.

Aber wenn es zu glatt verliefe, würde mir auch mulmig.

In langsamer Fahrt zog ein Wagen der Volkspolizei an mir vorbei. Alle vier Insassen betrachteten mich mißtrauisch, aber mit sechsunddreißig war ich noch nicht aus dem Alter, in dem man sich auch bei Regen mit einer Puppe verabreden kann.

Die Zeit ließ sich Zeit.

Nach neununddreißig Minuten näherte sich ein problematischer Ford in langsamer Fahrt, mit abgeblendeten Scheinwerfern.

Ich trat aus der Überdachung hervor.

Ich nahm die Schirmmütze ab und winkte – das verabredete Zeichen.

Der Wagen hielt.

Ich öffnete den Schlag und sagte: „Guten Abend.“

Mein Lotse war eine Lotsin, und sie hatte – ungleich ihrem Gefährt – ihre besseren Jahre wohl noch vor sich.

Ich stieg zu. Der Wagen rollte über die nasse Straße. Der Himmel hing tief über Berlin, nieder wie eine Affenstirn und grau wie eine Fabrikwand. Grau war schon keine Farbe mehr, sondern ein Zustand. Aber ich würde vermutlich noch heute nacht in den goldenen Westen der Stadt repatriiert werden.

Ab und zu zogen Lichtreflexe über das Gesicht meiner Chauffeuse. Ich betrachtete es gründlich – weniger mit den Augen des Mannes als aus professioneller Gewohnheit. Sie hatte sanft-rote Haare; sie waren hochgesteckt. Sie sah wie ein Pinup-girl aus, aber sie plapperte nicht. Sie schwieg und fuhr sehr konzentriert.

„Wohin bringen Sie mich?“ fragte ich.

„Ich führe nur Aufträge aus“, erwiderte sie betont professionell. „Ich beantworte keine Fragen.“

„Fallen Sie um Gottes willen nicht aus Ihrer Rolle“, spöttelte ich.

„Haben Sie die letzten Nachrichten nicht gehört?“ fragte sie.

„Am späten Vormittag.“

„Sie werden in der ganzen DDR gesucht wie ein bunter Hund.“

„Hauptsache, Sie haben mich gefunden“, entgegnete ich.

„Soweit ich es bei dieser schlechten Beleuchtung sehen kann, ist die Personenbeschreibung im Radio gar nicht so abwegig.“

„Sicher eine Verwechslung“, wurde ich jetzt professionell.

„Heute nacht ist nicht daran zu denken, Sie legal nach drüben zu schaffen“, sagte sie. „Sie können sich nicht vorstellen, was da heute los ist.“

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