Und der große Mond wars auch.
»Das kann«, rief Mafikâsu, »niemals aufhören. Und so ist unsre Freude an dieser großen Welt unzerstörbar.«
Die Mondmänner waren selig.
Ihr Stern, der große Mond, drehte sich immerzu weiter um jenen drolligen Stern, der Erde hieß und ein komischer Stern blieb sein ganzes Leben hindurch - in jedem Jahrtausend ohne müde zu werden.
Die Mondleute wurden zuweilen recht müde - aber wenn sies wurden, so schwebten sie zum Pflastermann in die Todesgrotten - und aus denen kamen sie immer wieder mit neuen Lebenskräften heraus.
Und die große Welt blieb voll Lebensrausch - unaufhörlich.
Auch die große Welt schien niemals müde zu werden - immer wieder und wieder neue große Wunder zu offenbaren.
Und die Mondleute lebten in dem unaufhörlichen Leben der Welt - so als wäre das ihr Mondmannsleben.
- Ende -
Inhaltsverzeichnis
Lichtwunder
Die wilde Kralle
Er hatte ...
Der große Kampf
Die Kummerlotte
Noahs Glück
Nebelsterne
Groß!
Das harte Rot
Freunde
Der Weg zur Schlachtbank
Das neue Leben
Wir maken Allens dot!
St. Georg
Der Mönch
Der tote Palast
Heiliger Klimbim
Der grimmige Igel
Weltprotz
Ein stiller Abend
Zahlenglück
Der Revolutionär
Der höfliche Eremit
Parademarsch
Meerglück
Die drei Denkmäler
Stille Nacht
Die Nußbaumtorte
Der alte Mörder
Trauermarsch
Zwei Knaben gingen ...
Der Wurm
Herbstmorgen
Menschenliebe
Die gebratene Ameise
Die Helden
Schlechtes Publikum!
Katta-Kottu
Adlerflug
Der Todesrausch
Gerettet!
Fritz, der Schweinejunge
Zwei Weltenschöpfer
Die Welt von Eisen
Krebsrot
Der Radaubengel
Mein Großvater
Sonnenschein
Weisheit aus der Kreidezeit
Die Befreiung
Meine Tinte ist meine Tinte
Die siebzehn Spitzen oder Das Quadrat des Ellipsoids
Das neue Konzerthaus
Die Butterblume
Das Knäblein
Mensch und Tier
Kuddel-Muddel oder die vielen Rosinen
Zart!
Leichte Bilder
Das Märchen vom blauen Hund
Der lachende Wolf
Die Roseninsel - Ein Klexmärchen
Silentium!
Ich lass' Dich nicht los!
Tief!
Nackte Kultur
Heiße Luft
Lika
Flausen
Die neuen Storchnester
Die wilde Hummel
General von Bax
Narr Nero
Der Triumphator
Der galante Räuber oder Die angenehme Manier
Die Güter der Erde
Die Türklinke
Lachende Giraffen
Zu Hause!
Kirowátti
Die blaue Blume
Die Fabrik lebenslustiger Kreaturen
Ich hatte mich verstiegen.
Und das kam mir so selbstverständlich vor.
So mußte es kommen.
Jetzt konnte ich nicht mehr weiter; rauf ging's nicht mehr und runter auch nicht.
Allerdings – runter wär's wohl gegangen – runterkommen kann man immer.
Aber die Sache hatte einen Haken.
Neben mir ging's hinunter in die Tiefe – da hätte ich mich kopfüber hineinstürzen können – doch bei dem Sturz wäre mir wohl der Atem vergangen – und mein Körper wäre wohl zu Brei geworden.
Ich befand mich in einem Gebirge, das aus hartem Stein bestand.
Es tat mir schon leid, daß ich so rücksichtslos immer höher gestiegen war.
Ich starrte die glatte Felswand vor mir nicht sehr geistreich an; in die grausige Tiefe wagte ich nicht hinabzublicken, denn ich glaubte, nicht ganz schwindelfest zu sein.
Und siehe, da hob sich vor mir in der glatten Felswand eine Platte heraus und schob sich zur Seite, und ich erblickte in der entstandenen Öffnung ein kleines Nilpferd, das kaum halb so groß war als ich selbst.
»Na, Onkelchen,« sagte das Nilpferd, »wohin willst Du?«
»Ich habe mich verstiegen!« erwiderte ich traurig.
»Das merkt'n Pferd!« rief da das Nilpferdchen. »Tritt nur näher! Oder – willst Du abstürzen?«
»Nein! Nein!« sagte ich schnell.
Und ich folgte dem kleinen Tier, das eine Lampe anzündete und mich durch einen Felsengang führte ... Nach ein paar Augenblicken stand ich in einem sauberen Felsensaal.
Oben in den hohen, schwarzen Gewölben brannten weiße Ampeln aus Milchglas; Birnenform hatten die Ampeln – die Stengel hingen unten als dicke Schnüre.
Jetzt erst bemerkte ich, daß das kleine Nilpferd, das wie ein Mensch auf den Hinterbeinen ging, einen dunkelblauen Flanellrock anhatte; der ließ nur den Kopf und die vier Füße frei.
»Nimm Platz!« sagte das Nilpferd, und es setzte sich auf einen Schaukelstuhl. Ich setzte mich neben dem großen grünen Ofen auf eine Holzbank.
Eine dunkelgraue Plüschdecke war über den ganzen Fußboden gespannt.
Von Möbeln sah man nicht viel; es schien eine Art Empfangsraum zu sein.
Es war mir aber außerordentlich gleichgültig, wo ich mich befand; ich war müde und abgespannt und durchaus nicht froh über meine Rettung.
»Dir ist wohl nicht ganz wohl!« sagte das Nilpferdchen nach einer Weile.
Und ich erwiderte hastig:
»Wenn das nicht stimmt – dann weiß ich nicht mehr, wie viel drei mal drei ist.«
»Die Antwort,« flüsterte mein Retter, »ist von einer geradezu seltsamen Bestimmtheit.«
Ich starrte den hohen, grünen Ofen an und war stumm wie ein Stockfisch.
Wir hörten im Hintergrunde langsam eine große Uhr ticken und rührten uns nicht.
So mochten wir wohl eine gute halbe Stunde gesessen haben, als das Nilpferdchen leise fragte:
»Hast Du vielleicht ein Manuskript bei Dir, das recht traurig stimmt? Du hast doch sonst immer Manuskripte bei Dir.«
Ich drehte den Kopf langsam um, sah das Nilpferdchen groß an und sagte unsicher:
»Woher weißt Du denn, daß ich sonst immer Manuskripte bei mir habe? Ich muß mich doch wundern.«
Da sprang das Nilpferdchen von seinem Schaukelstuhl auf und hopste im Felsensaal herum und rief laut:
»Er muß sich doch wundern! Er muß sich doch wundern! Daß ein redendes Nilpferdchen ihn gerettet hat – das wundert ihn nicht. Aber daß das Tierchen so viel weiß – das wundert ihn.«
Und dann sprang das kleine Vieh ganz dicht an meine Seite und sprach im tiefsten Baß:
»Ich freue mich ganz eklig, daß Du Dich noch wunderst. Leute, die sich noch wundern können, sind noch nicht ganz tot. Und daß Du noch nicht ganz tot bist, das ist sehr gut. Denn – wärest Du ganz tot, so hätte ich's bedauern müssen, Dich gerettet zu haben; Leichen rettet man doch nicht.«
Ich blickte dem Nilpferdchen ins Gesicht und wunderte mich jetzt, daß es so gut reden konnte. Und ich fragte leise und höflich:
»Was soll ich tun?«
»Gib mir,« antwortete das Tier, »eine Geschichte zu lesen, die recht traurig stimmt.«
Da suchte ich denn in meinen Taschen und blätterte in allen meinen Sachen, schüttelte oft den Kopf und gab dem freundlichen Nilpferd schließlich eine Geschichte, die mir in diesem Falle zu passen schien.
Das kleine Tier setzte sich eine blaue Brille auf, ging mit meinen Blättern wieder zum Schaukelstuhl, ließ sich auf diesem vorsichtig nieder und las:
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