Alfred Adler - Gesammelte Werke

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Alfred Adler (1870-1937) war ein österreichischer Arzt und Psychotherapeut. Adlers Lehre hatte eine große, eigenständige Wirkung auf die Entwicklung der Psychologie und Psychotherapie im 20. Jahrhundert. Sie beeinflusste die psychotherapeutischen Schulen von Rollo May, Viktor Frankl, Abraham Maslow und Albert Ellis. Seine Schriften nahmen viele Einsichten der Neopsychoanalyse vorweg, die sich in erstaunlichem Einklang mit der Individualpsychologie in den Werken von Karen Horney, Harry Stack Sullivan und Erich Fromm wieder finden.
Inhalt:
Der Sinn des Lebens
Menschenkenntnis
Praxis und Theorie der Individualpsychologie
Über den nervösen Charakter
Adlers ausgewählte Arbeiten aus «Heilen und Bilden»

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Um unser Verhältnis zu anderen zu beleuchten, will ich einen Fall erzählen, der aber nichts mit sexuellen Perversionen zu tun hat, sondern nur als Beispiel für meinen Standpunkt der psychologischen Auffassung dienen soll. Es handelt sich um eine Frau, die in glücklicher Ehe lebt und zwei Kinder hat. Sie steht seit sechs Jahren im Kampf mit ihrer Umgebung. Es handelt sich um folgendes Problem: Sie behauptet, daß eine langjährige Freundin, die sie schon seit ihrer Kindheit kennt und wegen ihrer Fähigkeiten bewundert hatte, sich seit sechs Jahren als herrschsüchtige Frau entpuppte und immer auf Quälereien aus sei. Sie selbst habe darunter am meisten zu leiden und sie führt eine Anzahl von Beweisen dafür an, die von den anderen geleugnet werden. Sie behauptet: »Es könnte sein, daß ich in manchen Dingen zu weit gegangen bin, aber im Grunde habe ich doch recht. Vor sechs Jahren hat diese Freundin in Abwesenheit einer anderen Freundin abfällige Bemerkungen über letztere gemacht, während sie in deren Anwesenheit immer die Liebenswürdige spielte.« Sie fürchtet nun, daß die Freundin auch ähnliche Bemerkungen über sie machen könnte. Ein anderer Beweis: Die Freundin bemerkte: »Der Hund ist zwar gehorsam, aber dumm.« Dabei warf sie einen Blick auf unsere Patientin, der sagen sollte: »So wie du.« Die Umgebung der Patientin war über die Auslegung dieses Ausspruches, dem sie kein Gewicht beilegte, außerordentlich entrüstet und stand fest auf der Seite der Angeschuldigten.

Den anderen gegenüber zeigte sich diese Frau von der schönsten Seite. Zur Bekräftigung ihrer Anschauung sagte die Patientin: »Seht doch nur, wie sie ihren Hund behandelt. Sie quält ihn und läßt ihn Kunststücke machen, die dem Hund ungeheuer schwerfallen.« Die Umgebung meinte: »Das ist doch nur ein Hund, das kann man nicht mit dem Verhalten zu Menschen vergleichen, zu Menschen ist sie gütig.« Die Kinder meiner Patientin hingen sehr an der Freundin und stellten sich gegen die Anschauung der Mutter. Auch der Mann leugnete, daß eine andere Auffassung möglich sei. Die Patientin fand immer neue Beweise für die Herrschsucht der Freundin, die sich besonders gegen sie richteten. Ich stand nicht an, der Patientin zu erklären, daß ich den Eindruck habe, daß sie im Recht sei. Sie war begeistert. Es ergab sich dann noch manches, was für die Herrschsucht der Frau sprach, und mein Eindruck wurde mir schließlich von dem Mann bestätigt. Da sah man auf einmal: die arme Frau hat ja recht, sie macht nur einen schlechten Gebrauch davon. Anstatt zu verstehen, daß es so etwas wie verkappte Herabsetzungstendenz gibt und daß man einem Menschen etwas zugute halten muß, wandte sie sich vollkommen gegen diese Frau, fand alles tadelnswert und ärgerte sich. Sie hatte eine feinere Epidermis, sie konnte besser erraten, wenn auch nicht verstehen, was in der Freundin vorging.

Was ich damit sagen will, ist: Es ist oft das Fatalste in der Welt, wenn man recht hat. Es klingt überraschend, aber jeder hat es vielleicht in seinem eigenen Leben erfahren, daß er recht gehabt hatte und daß daraus Unheil entsprungen ist. Sie brauchen nur daran zu denken, was geschehen könnte, wenn diese Frau jemandem in die Hände fiele, der keine feine Epidermis hat: er würde von Querulantenwahn, paranoiden Ideen sprechen und würde sie so behandeln, daß es ihr immer schlechter gehen würde. Es ist schwer, seinen Standpunkt aufzugeben, wenn man recht hat. In dieser Lage befinden sich alle Forscher, die überzeugt sind, recht zu haben, und sich nun verteidigen müssen. Wir dürfen uns nicht wundern, wenn auch um unsere Anschauungen große Kämpfe entbrennen. Wir müssen uns nur hüten, nur recht zu haben und einen schlechten Gebrauch davon zu machen. Wir wollen uns dadurch nicht irritieren lassen, daß es so viele Forscher gibt, die unsere Anschauungen bekämpfen. In der Wissenschaft muß man außerordentlich viel Geduld haben. Wenn heute in bezug auf sexuelle Perversionen der Hereditätsgedanke verwaltet, ob es sich nun um einfache Hereditarier handelt, die vom dritten Geschlecht sprechen oder davon, daß das andere Geschlecht einem eingeboren ist, oder um solche, die meinen, daß angeborene Faktoren zur Entfaltung kommen und daß man nichts dagegen machen könne, oder ob man von angeborenen Komponenten spricht, alle diese Faktoren können uns nicht bestimmen, unsere Anschauung zu verlassen. Es zeigt sich, daß die Organiker bei der Suche nach organischen Veränderungen, nach organischen Anomalien außerordentlich schlecht abschneiden.

Was die Homosexualität anbelangt, möchte ich eine Mitteilung vorlegen, die im vorigen Jahr erschienen ist und jenes Problem betrifft, das 1927 aufgeworfen wurde, als Laqueur fand, daß man im Harn aller Menschen Hormone des anderen Geschlechts findet. Wer nur schwach in unserer Anschauung ist, auf den wird dieses Faktum überraschend wirken. Er könnte sich denken, daß, wenn sich Perversionen entwickeln, sie aus der Zweigeschlechtlichkeit stammen. Die Untersuchungen von Bran an neun Homosexuellen haben ergeben, daß sich dieselben Hormone bei ihnen fanden wie bei Nichthomosexuellen. Das ist ein Schritt vorwärts in unserer Richtung. Die Homosexualität hängt nicht von den Hormonen ab.

Ich will ein Schema vorlegen, nach dem alle Richtungen der Psychologie eingeteilt werden können. Es gibt Besitzpsychologien , die sich damit befassen, festzustellen, was ein Mensch auf die Welt mitbringt und besitzt, die aus diesem Besitz alles Seelische ableiten wollen. Vom Standpunkt des Common sense ist das eine fatale Angelegenheit. Sonst ist man im Leben nicht geneigt, alle Folgerungen aus dem Besitz zu ziehen, sondern daraus, welchen Gebrauch einer von dem Besitz machen kann. Uns interessiert der Gebrauch viel mehr als der Besitz. Wenn einer ein Schwert besitzt, so ist damit nicht gesagt, daß er davon den richtigen Gebrauch macht; er kann es wegwerfen, kann dreinhauen, es schleifen usw. Uns interessiert der Gebrauch . Deshalb möchte ich sagen: es gibt andere Richtungen der Psychologie, die man als Gebrauchspsychologien betrachten müßte. Die Individualpsychologie, die die Stellungnahme eines Menschen zu den Lebensfragen berücksichtigt, um ihn zu verstehen, berücksichtigt den Gebrauch. Für richtig denkende Menschen brauche ich nicht hinzuzufügen, daß niemand einen Gebrauch machen kann, der über seine Fähigkeiten hinausgeht, daß er immer im Rahmen menschlicher Fähigkeiten bleibt, über deren Tragweite wir nichts Endgültiges aussagen können. Es ist bedauerlich und zeugt von dem triumphalen Einzugsmarsch des Ignorantentums in das Feld der Psychologie, daß man über Gemeinplätzliches noch reden muß.

Bezüglich des Gebrauchs der Fähigkeiten ist zu sagen: es war eigentlich der stärkste Schritt, den die Individualpsychologie gemacht hat, daß sie das Bewegungsgesetz im Seelenleben eines Menschen als das Ausschlaggebende für seine Eigenart erklärt hat. Obgleich es notwendig war, die Bewegung einfrieren zu lassen, um sie als Form zu sehen, haben wir immer alles von dem Gesichtspunkt aus, daß alles Bewegung ist, gesehen, und gefunden, daß es so sein muß, um zur Lösung von Fragen, zur Überwindung von Schwierigkeiten zu gelangen. Da kann man nicht sagen, daß das Lustprinzip dem widersprechen würde; auch das Streben nach Lust ist eine Überwindung eines Mangels oder einer Unlustempfindung. Wenn das richtig ist, dann werden wir die sexuellen Perversionen auch in diesem Licht sehen müssen. So wird erst einmal das Feld der Bewegung beleuchtet, wie es die Individualpsychologie verlangt. Ich möchte betonen, daß, wenn wir dabei zu Formeln, Grundanschauungen der Struktur der Perversionen kommen, für den einzelnen Fall damit lange nicht genug getan ist. Jeder einzelne Fall stellt etwas Einmaliges dar, etwas nie Wiederkehrendes. Wenn man z. B. an eine Therapie geht, sind allgemeine Redensarten zu verwerfen. Aus der Tatsache der Gebrauchspsychologie folgt, daß das Individuum, losgelöst aus dem normalen, sozialen Verband, nichts von seiner Eigenart verraten könnte. Wir werden erst dann über seine Eigenart etwas aussagen können, wenn wir es einer Prüfung unterwerfen und nun den Gebrauch, den es von seinen Fähigkeiten macht, beobachten. In diesem Sinne ist die Individualpsychologie der viel engeren Experimentalpsychologie angenähert, nur daß das Leben da die Experimente anstellt. Die exogenen Faktoren, die sich vor das Individuum stellen, sind für unsere Betrachtung von größter Bedeutung, wir müssen verstehen lernen, welche Bezogenheit gerade dieses einmalige Individuum zu dem bevorstehenden Problem hat. Wir müssen zwei Seiten betrachten und lernen, in welcher Art dieses Individuum sich gegenüber dem äußeren Problem bewegt. Wir suchen, wie es Herr über das Problem zu werden trachtet. Die Gangart, das Bewegungsgesetz des Individuums einer stets sozialen Aufgabe gegenüber ist das Beobachtungsfeld der Individualpsychologie. Wir stehen hier vor millionenfachen Verschiedenheiten. Man kann sich in der ungeheuren Verschiedenheit nur zurechtfinden, wenn man vorläufig etwas Typisches annimmt, im sicheren Bewußtsein, daß das, was man als typisch annimmt, immer Varianten zeigt, die in der Folge sichergestellt werden müssen. Das Verständnis für das Typische beleuchtet nur das Untersuchungsfeld, und nun beginnt die schwierige Aufgabe, das Individuelle herauszufinden. Dazu gehört eine feine Epidermis; man kann sie erwerben. Ferner muß die individuell erfaßte Schwere und Wucht des vorliegenden Problems richtig verstanden werden, was nur gelingt, wenn man genug soziale Erfahrung besitzt und ein feines Einfühlungsvermögen in den richtig erfaßten Lebensstil des Individuums, d. h. in das Ganze seiner Eigenart. In diesem Bewegungsgesetz, das wir wahrnehmen, können wir vier typische Formen unterscheiden, die ich in meinen zwei letzten Arbeiten in der Zeitschrift für Individualpsychologie beschrieben habe.

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