Alfred Adler - Gesammelte Werke

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Alfred Adler (1870-1937) war ein österreichischer Arzt und Psychotherapeut. Adlers Lehre hatte eine große, eigenständige Wirkung auf die Entwicklung der Psychologie und Psychotherapie im 20. Jahrhundert. Sie beeinflusste die psychotherapeutischen Schulen von Rollo May, Viktor Frankl, Abraham Maslow und Albert Ellis. Seine Schriften nahmen viele Einsichten der Neopsychoanalyse vorweg, die sich in erstaunlichem Einklang mit der Individualpsychologie in den Werken von Karen Horney, Harry Stack Sullivan und Erich Fromm wieder finden.
Inhalt:
Der Sinn des Lebens
Menschenkenntnis
Praxis und Theorie der Individualpsychologie
Über den nervösen Charakter
Adlers ausgewählte Arbeiten aus «Heilen und Bilden»

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Ein 35jähriger Rechtsanwalt klagt über Nervosität, ununterbrochenen Schmerz in der Hinterhauptgegend, allerlei Beschwerden in der Magengegend, Stumpfheit im ganzen Kopf und allgemeine Schwäche und Müdigkeit. Dabei ist er immer in Aufregung und ruhelos. Oft hat er Angst das Bewußtsein zu verlieren, wenn er mit fremden Menschen sprechen soll. Zu Hause, in der Familie seiner Eltern, fühlt er sich erleichtert, obwohl ihm auch dort die Atmosphäre nicht behagt. Er ist überzeugt, daß er dieser Symptome wegen keinen Erfolg haben kann.

Die klinische Untersuchung ergab ein negatives Resultat bis auf eine Skoliose, die bei Verlust des Muskeltonus infolge der Depression zur Erklärung des Hinterhauptschmerzes und der Rückenschmerzen herangezogen werden kann. Die Müdigkeit kann ohne weiteres seiner Ruhelosigkeit zugeschrieben werden, ist aber sicher auch wie das stumpfe Gefühl im Kopfe als eine Teilerscheinung der Depression zu verstehen. Die Beschwerden in der Magengegend sind aus der allgemeinen Diagnostik, die wir hier anwenden, schwerer zu verstehen, könnten als Nervenirritation infolge der Skoliose entstanden sein, aber auch der Ausdruck einer Prädilektion sein, die Antwort eines minderwertigen Organs auf eine seelische Irritation. Für letzteres spricht die Häufigkeit von Magenstörungen in der Kindheit und eine ähnliche Klage des Vaters, ebenfalls ohne organischen Befund. Patient weiß auch, daß gelegentliche Aufregungen immer von Verschlechterung seines Appetits, manchmal mit Erbrechen, begleitet waren.

Eine vielleicht als Kleinigkeit angesehene Klage läßt uns den Lebensstil des Patienten etwas genauer erkennen. Seine Ruhelosigkeit spricht deutlich dafür, daß er den Kampf um »seinen Erfolg« nicht ganz aufgegeben hat. Für die gleiche Schlußfolgerung, wenn auch in eingeschränkterem Maße, spricht seine Mitteilung, daß er sich auch zu Hause nicht wohl fühlt. In eingeschränkterem Maße deshalb, weil ihn seine Angst, fremden Menschen zu begegnen, also ins Leben hinauszutreten, auch zu Hause nicht verlassen kann. Die Furcht, das Bewußtsein zu verlieren, läßt uns aber einen Blick in die Werkstätte seiner Neurose tun: er sagt es, weiß es aber nicht, wie er seine Aufregung, wenn er Fremde sehen muß, durch einen vorgefaßten Gedanken, bewußtlos zu werden, künstlich steigert. Es sind zwei Gründe namhaft zu machen, warum der Patient es nicht weiß, daß er künstlich, als ob in einer Absicht, die Aufregung bis zu einer Konfusion steigert. Der eine Grund liegt auf der Hand, wenngleich nicht allgemein verstanden: der Patient blickt gleichsam schielend nur auf seine Symptome und nicht auf den Zusammenhang mit seiner Gangart. Der andere Grund ist: daß der unerbittliche Rückzug, die »Avance rückwärts«, wie ich es vor langer Zeit als wichtigstes neurotisches Symptom beschrieben habe, in unserem Falle verbunden mit schwachen Versuchen sich aufzuraffen, nicht unterbrochen werden darf. Die Erregung, in die der Patient gerät � was freilich auch bewiesen werden muß, denn bisher ist es nur unter Zuhilfenahme der allgemeinen Diagnostik, der individualpsychologischen Erfahrung und mittels medizinischpsychologischer Intuition erraten � wenn er mit den drei Lebensfragen Gemeinschaft, Beruf, Liebe zusammenstößt, für die er offensichtlich nicht vorbereitet ist, ergreift ja nicht nur den Körper, um dort funktionelle Veränderungen hervorzurufen, sondern auch die Psyche. Es kommt infolge der mangelhaften Vorbereitung dieser Persönlichkeit zu funktionellen Störungen in Körper und Seele. Der Patient, vielleicht von früher her schon durch kleinere Fehlschläge belehrt, schreckt vor dem »exogenen« Faktor zurück, fühlt sich nun dauernd von einer Niederlage bedroht, um so mehr, wenn er als verwöhntes Kind (ein neuer Beweis, den wir in der Folge zu führen haben werden) sein selbst aufgebautes Ziel einer persönlichen Überlegenheit ohne Interesse für die anderen mehr und mehr unerreichbar findet. In dieser Stimmungslage von erhöhten Emotionen, die immer der Angst vor einer endgültigen Niederlage entspringen, wenngleich Angst im gewöhnlichen Sinne des Wortes nicht immer deutlich hervortreten muß, entstehen ja nach der körperlichen, meist angeborenen, und nach der seelischen, immer erworbenen Konstitution, immer miteinander vermengt und sich gegenseitig beeinflussend, jene Symptome, die wir in der Neurose und Psychose finden.

Ist dies aber schon die Neurose? Die Individualpsychologie hat wahrlich viel getan, die Tatsache aufzuklären, daß man zur Lösung der Lebensaufgaben schlecht oder gut vorbereitet sein kann, und daß dazwischen viele tausend Varianten zu finden sind. Viel auch, um verstehen zu lassen, daß die gefühlte Unfähigkeit zur Lösung Körper und Seele anläßlich des exogenen Faktors tausendfältig vibrieren macht. Sie hat auch gezeigt, daß die mangelnde Vorbereitung aus der frühesten Kindheit stammt und sich weder durch Erlebnisse noch durch Emotionen, sondern nur durch Erkenntnisse bessern läßt. Und sie hat als den integrierenden Faktor im Lebensstil das Gemeinschaftsgefühl entdeckt, das zur Lösung aller Lebensfragen in ausschlaggebender Weise vorhanden sein muß. Die körperlichen und seelischen Erscheinungen, die das Gefühl des Versagens begleiten und charakterisieren, habe ich als Minderwertigkeitskomplex beschrieben. Freilich sind die Schockwirkungen im Falle des Minderwertigkeitskomplexes bei schlechter vorbereiteten Individuen größer als bei besser vorbereiteten, bei mutigeren Menschen geringer als bei entmutigten und stets Hilfe von außen suchenden. Konflikte, die ihn mehr oder weniger erschüttern, hat jedermann. Körperlich und seelisch fühlt sie jedermann. Unsere Körperlichkeit, die äußeren sozialen Verhältnisse ersparen keinem das Gefühl der Minderwertigkeit gegenüber der Außenwelt. Hereditäre Organminderwertigkeiten sind allzu häufig, als daß sie durch die harten Anforderungen des Lebens nicht getroffen würden. Die Umweltsfaktoren, die auf das Kind einwirken, sind nicht von der Art, ihm den Aufbau eines »richtigen« Lebensstils leicht zu ermöglichen. Verwöhnung, vermeintliche oder wirkliche Vernachlässigung, besonders erstere, verleiten das Kind allzuoft, sich in Widerspruch zum Gemeinschaftsgefühl zu setzen. Dazu kommt noch, daß das Kind sein Bewegungsgesetz zumeist ohne richtige Anleitung findet, nach dem trügerischen Gesetz von Versuch und Irrtum, in eigner, nur durch die menschlichen Grenzen eingeengter Willkür, immer aber auch einem Ziel der Überlegenheit in millionenfachen Varianten zustrebend. Die schöpferische Kraft des Kindes benützt, »gebraucht« alle Eindrücke und Empfindungen als Impulse zu einer endgültigen Stellungnahme, zur Entwicklung seines individuellen Bewegungsgesetzes. Man hat diese von der Individualpsychologie hervorgehobene Tatsache später als »Einstellung« oder als »Gestalt« bezeichnet, ohne dem Ganzen des Individuums und seiner Verbundenheit mit den drei großen Fragen des Lebens gerecht zu werden, auch ohne die Leistung der Individualpsychologie dabei anzuerkennen. Ist nun der Konflikt eines »schlimmen« Kindes, eines Selbstmörders, eines Verbrechers, eines erzreaktionären Menschen, eines sinnlos ultraradikalen Kämpfers, eines saumselig Dahinlebenden, eines durch die Not, die ihn umgibt, in seiner Behaglichkeit gestörten Prassers, ist dieser Konflikt samt den körperlichen und seelischen Folgen bereits »die Neurose«? Sie alle treffen in ihrem verfehlten, beharrlichen Bewegungsgesetz die von der Individualpsychologie betonte »Wahrheit«, geraten in Widerspruch mit dem sub specie aeternitatis »Richtigen«, mit der unerbittlichen Forderung einer idealen Gemeinschaft. Sie verspüren die freilich tausendfachen Folgen dieses Zusammenstoßes, freilich in tausendfachen Varianten, körperlich und seelisch. Aber ist dies die Neurose? Gäbe es nicht die unerbittlichen Forderungen der idealen Gemeinschaft, könnte jeder im Leben seinem verfehlten Bewegungsgesetz genügen � man kann phantasievoller auch sagen: seinen Trieben, seinen bedingten Reflexen � so gäbe es keinen Konflikt. Niemand kann eine derart sinnlose Forderung aufstellen. Sie regt sich nur schüchtern, wenn einer die Verbundenheit von Individuum und Gemeinschaft übersieht oder zu trennen versucht. Jeder beugt sich mehr oder weniger willig dem ehernen Gesetz der idealen Gemeinschaft. Nur das zum äußersten verwöhnte Kind wird erwarten und verlangen: »res mihi subigere conor«, wie Horaz tadelnd hervorhebt. Frei übersetzt: die Gemeinschaftsbeiträge für mich auszunützen, ohne etwas beizutragen. »Warum ich meinen Nächsten lieben soll«, geht aus der untrennbaren Verbundenheit der Menschen hervor und aus dem unerbittlich richtenden Ideal der Gemeinschaft. Nur wer einen genügenden Anteil dieses Zieles zur Gemeinschaft in sich, in seinem Bewegungsgesetz trägt und ihn lebt wie Atmen, wird auch die ihm zukommenden Konflikte im Sinne der Gemeinschaft zu lösen imstande sein.

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