Georg W. Bertram - Hegels Phänomenologie des Geistes. Ein systematischer Kommentar

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Hegels Phänomenologie des Geistes. Ein systematischer Kommentar: краткое содержание, описание и аннотация

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Die «Phänomenologie des Geistes» war Hegels erster großer Wurf, gleichzeitig ist es sein am eigenwilligsten komponiertes Buch. Er entwickelt darin die philosophischen Entwürfe von Kant, Fichte und Schelling weiter, führt in umfassender Weise Fragestellungen der theoretischen und der praktischen Philosophie zusammen und rekonstruiert gleichzeitig die gesamte abendländischen Philosophie. Nicht nur Anfängern in der Philosophie bereitet das Verständnis dieses Textes erhebliche Schwierigkeiten. Georg W. Bertram bietet in diesem Kommentar unverzichtbare Hilfestellung und legt so den Zauber wieder frei, den die Lektüre dieses Klassikers bis heute ausübt.

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Wir haben damit hier eine Form der Wissenskonzeption vor uns, die ihre Widersprüche nicht so einfach offenbart wie die anderen beiden schon betrachteten Formen. Aus diesem Grund sagt Hegel, dass er sich die Spezifik des jeweiligen Zusammenhangs zeigen lassen will. Er will erläutern, wie aus der Perspektive der Bewusstseinsgestalt die Spezifik des jeweils Gewussten zustande kommt. Er kommentiert wieder die Struktur des einfachen zeitlichen indexikalischen Ausdrucks »jetzt« und legt wiederum dar, dass es sich um etwas Allgemeines handelt. Auch wenn die sinnliche Gewissheit immer spezifische Zusammenhänge des direkten Bezugs von Subjekten auf Gegenstände als Ganze fasst, kann sie die Spezifik dieser Zusammenhänge nur dadurch klären, dass sie zum Beispiel ein Jetzt, in dem ein spezifischer Zusammenhang besteht, als unterschieden von anderen Jetzt, in denen andere entsprechende Zusammenhänge bestehen, zur Geltung bringt. Das aber bedeutet, dass sich von neuem die alten Widersprüche ergeben. Das Wissen ist nicht konkret, sondern abstrakt; und es kommt nicht unmittelbar, sondern aus Beziehungen zu anderem heraus zustande.

Das grundlegende Problem von Konzeptionen, die den direkten Kontakt als Basis des primären und allerkonkretesten Wissens zu fassen suchen, lässt sich folgendermaßen zusammenfassen: Ein direkter Kontakt führt nur insofern zu Wissen, als er sich von anderen Momenten direkten Kontakts unterscheidet. So ist die Konzeption nicht, was sie ihrem Anspruch nach zu sein verspricht: Sie erklärt Wissen nicht als ein solches, das allein vom Gegenstand selbst ausgeht und das dabei darauf beruht, dass dieser sich direkt dem Bewusstsein offenbart. Vielmehr erklärt sie Wissen durch die Unterscheidungsleistungen, die das Bewusstsein vornimmt, wenn es zum Beispiel unterschiedliche Momente des Jetzt voneinander trennt.

Hegels These lautet somit, dass die Konzeption der sinnlichen Gewissheit von einer grundsätzlich falschen Idee dessen ausgeht, was Wissen ist. Wissen kommt dieser falschen Idee zufolge dort zustande, wo das Bewusstsein sich enthält, wo es die Welt bloß aufnimmt, wie sie ist. Das Gegenteil aber ist, wie sich ansatzweise in den Widersprüchen der Konzeption bereits gezeigt hat, der Fall: Wissen kommt nur dadurch zustande, dass das Bewusstsein – zum Beispiel durch Akte des Unterscheidens – auch aktiv wird, indem es in die Welt eingreift. Das gilt auch für Erfahrungen: Erfahrungen kann man nicht dadurch machen, dass man die Welt einfach auf sich wirken lässt. Sie erfordern immer auch Tätigkeit. Erst dort, wo man Gegenstände negiert – und dies zum Beispiel dadurch, dass man sie zu anderen Gegenständen in Beziehung setzt und dadurch von anderen Gegenständen unterscheidet –, kann man zu Wissen gelangen.

Dies wird auch in den Bewegungen zwischen den unterschiedlichen Realisierungen der sinnlichen Gewissheit indirekt deutlich: Auch wenn die Konzeption nicht selbst ihre Widersprüche bemerkt, so gehen die unterschiedlichen Realisierungen (vom direkten Gegenstandskontakt zum direkten Selbstkontakt, zum direkten Kontakt zu einem Gegenstand-Bewusstsein-Konglomerat) doch aus einer Aktivität des Bewusstseins hervor. Das Bewusstsein reagiert auf die Widersprüche in der Realisierung seines Anspruchs, indem es erste Realisierungen negiert. Schon in frühesten kulturellen Praktiken ist, so Hegel in einer unnachahmlichen Polemik, die Bedeutung der Negation, die hier am Beispiel des Verzehrs illustriert ist, für die menschliche Auseinandersetzung mit der Welt reflektiert worden:

In dieser Rücksicht kann denjenigen, welche jene Wahrheit und Gewissheit der Realität der sinnlichen Gegenstände behaupten, gesagt werden, dass sie in die unterste Schule der Weisheit, nämlich in die alten Eleusischen Mysterien der Ceres und des Bacchus zurückzuweisen sind, und das Geheimnis des Essens des Brotes und des Trinkens des Weines erst zu lernen haben […]. (94/91)

II. Die Wahrnehmung oder das Ding und die Täuschung

Die Widersprüche, die sich in der Wissenskonzeption der sinnlichen Gewissheit zeigen, werden von einer Wissenskonzeption aufgehoben, die Hegel als Wahrnehmung bezeichnet. Die Grundidee dieser Konzeption besagt, dass Wissen durch ein wahrnehmendes Erfassen von Eigenschaften an Gegenständen zustande kommt. Anders als die sinnliche Gewissheit wird damit dezidiert der Anspruch verfolgt, Wissen aufgrund von Allgemeinbestimmungen (im Sinne von Eigenschaften) zu gewinnen.

In der Diskussion des vorigen Abschnitts hatte sich gezeigt, dass die dort verfolgte Wissenskonzeption entgegen ihrem Anspruch, das konkrete Einzelne durch einen unmittelbaren Bezug auf den Gegenstand zu wissen, nur abstrakte Allgemeinheiten weiß. Die Wahrnehmung hebt diesen Widerspruch auf, indem sie ihn für den Begriff des Wissens fruchtbar macht: Allgemeinbestimmungen sollen es ermöglichen, Einzelgegenstände in ihrer Konkretheit zu wissen.

Hegels Erläuterung der entsprechenden Wissenskonzeption gliedert sich in drei Teile:

1 In einem ersten Teil wird die Wissenskonzeption in ihren Grundzügen entfaltet (96–100/93–97):

2 In einem zweiten Teil werden die Widersprüche der Konzeption in den unterschiedlichen Formen, in denen sie im Rahmen der Konzeption entwickelt werden können, verfolgt (100–107/97–103).

3 Ein dritter Teil resümiert schließlich diese Widersprüche und gibt einen Ausblick auf das Folgende (107–111/103–107).

Die Einleitung beleuchtet die zentralen Aspekte, die für die Wissenskonzeption relevant sind. Dabei lassen sich fünf solcher Aspekte unterscheiden:

1 Anspruch der Konzeption ist es zu erklären, wie man sich auf einen spezifischen Gegenstand wissend beziehen kann. In diesem Anspruch hält die Wahrnehmung an dem in der sinnlichen Gewissheit erhobenen Anspruch fest, die Welt in ihrer Konkretheit zu wissen. Entsprechend charakterisiert Hegel die Wahrnehmung, indem er sagt: »[Ihr] Kriterium der Wahrheit ist […] die Sichselbstgleichheit , […].« (100/97) Anders ist aber nun, dass dieses Kriterium durch einen Rekurs auf Bestimmungen eingelöst werden soll, die den Gegenstand dem Bewusstsein vermitteln.

2 Entsprechend soll der bestimmte Gegenstand durch Eigenschaften gefasst werden. Der Gegenstand ist dabei als dasjenige gedacht, was die Eigenschaften zusammenhält. Die Eigenschaften wiederum können allerdings nicht vom Gegenstand her begriffen werden, sondern müssen als solche verstanden werden, die von anderen Eigenschaften abgegrenzt sind (wie das Rote vom Blauen) beziehungsweise mit anderen Eigenschaften systematisch verknüpft sind (wie das Rote mit dem Farbigen).

3 Eigenschaften sind also solche, die sich wechselseitig ausschließen und genau dadurch bestimmt sind. Dies wiederum macht allerdings nicht verständlich, inwiefern Eigenschaften einen Gegenstand ausmachen.

4 Viele Eigenschaften bestehen gemeinschaftlich an einem Gegenstand, so dass das Zugleichbestehen (das »Auch«) der Eigenschaften und nicht ihr wechselseitiger Ausschluss den Gegenstand charakterisiert.

5 In diesem Aspekt aber kommt ein Moment nicht zum Tragen, von dem wir ausgegangen sind. Der Gegenstand ist in seiner Spezifik eine Einheit. Er ist nicht ein Zugleichbestehen von Eigenschaften, sondern ist die Einheit, die die unterschiedlichen Eigenschaften zusammenhält.

Mit diesen unterschiedlichen Aspekten zeichnen sich folgende grundlegende Widersprüche der Wahrnehmung ab: Eigenschaften sollen einerseits gleichgültig nebeneinander bestehen; andererseits sollen sie einander ausschließen. Der Gegenstand soll zum einen eine Einheit sein, und zum anderen soll er durch mehrere Eigenschaften in seiner Identität bestimmt werden. Diese beiden grundlegenden Widersprüche prägen die Erfahrungen, die die Bewusstseinsgestalt der Wahrnehmung macht.

Diese Erfahrungen kommentiert Hegel im zweiten Teil des Abschnitts. Zuerst durchläuft das Bewusstsein die fünf Aspekte, die Hegel bereits in seinem einleitenden Kommentar zu der Wissenskonzeption voneinander unterschieden hat. Dabei schwankt das Bewusstsein zwischen der Auffassung des Gegenstands als einer ausschließenden Einheit und der Auffassung des Gegenstands, der zufolge dieser durch mehrere zugleich an ihm bestehende Eigenschaften konstituiert ist. Wir können dieses Schwanken artikulieren, indem wir sagen, dass das Bewusstsein zwischen einer substantiellen und einer phänomenalen, also an seinen Erscheinungsformen orientierten Auffassung von Gegenständen hin- und hergerissen ist.29 Aus der Erfahrung dieses Hin-und-her-Gerissenseins kommt es dann zu einer entscheidenden Transformation der Bewusstseinsgestalt. Das Bewusstsein unterscheidet jetzt die Seite des Gegenstands als die eigentliche Wahrheit davon, wie es diesen Gegenstand auffasst. Es trennt zwischen der eigenen Tätigkeit und dem, womit der Gegenstand das Bewusstsein konfrontiert.

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