1.Vertrieb geht heute anders … … weil die digitale Revolution auch den Vertrieb transformiert 1. Kapitel
Klassische Unternehmen versus Start-ups? Klassische Unternehmen versus Start-ups? Hast du auch das Gefühl, dass sich die klassischen Unternehmen immer mehr in die Rente des Vergessens verabschieden und wir es täglich mit neuen agilen Start-ups zu tun haben? Dass viele bekannte Unternehmen und Marken mit dem Rücken zur Wand kämpfen und gleichzeitig technologiegetriebene Neugründungen mit Investorengeldern in Milliardenhöhe ausgestattet werden? Eine neue Blase? So einfach ist es nicht. Aber es gibt auch keine andere einfache Antwort. Warum verschwinden die Dinosaurier der Wirtschaft vom Markt? Dank zahlreicher technischer Möglichkeiten, dank eines veränderten Verbraucherbewusstseins leben wir heute in einer Digital Economy, die wir bisher vielleicht noch liebevoll als »Social Economy« bezeichnet haben, weil für viele von uns »gefühlt« die soziale Interaktion mit anderen Menschen, Plattformnutzern, Kunden, Kollegen im Zentrum stand. (Daher nutzen wir hier auch kurz den Begriff »Social Economy«, obwohl dieser sich im eigentlichen Sinne mit der »sozialen Wirtschaft«, also dem 3. Sektor und dem Non-Profit-Bereich beschäftigt.) Doch müssen wir feststellen, dass der digitale Transformations-prozess eigentlich sehr viel stärker ist als der soziale Prozess, der auf dieser Plattform stattfindet. Lass es mich mal so sagen: Die Digitalisierung ist die eigentliche Disruption, auf dieser »Trägerfrequenz« läuft der soziale Kommunikationsprozess mit. Unbenommen: Darin nimmt der Kunde einen aktiven Part ein. Er beteiligt sich am Serviceprozess oder am Produktgestaltungsprozess, ermöglicht höhere Effektivität und damit Effizienz. Der Kunde als wichtiger Bestandteil des Innovationsprozesses – das war früher undenkbar. Heute fordert er als solcher mehr Aufmerksamkeit, mehr Wertschätzung.
Digital Economy gleich »Social Economy«? Schneller, globaler, erbarmungsloser Digital Economy gleich »Social Economy«? Schneller, globaler, erbarmungsloser Mit der Digital und Social Economy hat eine neue Ära begonnen. Vorbei ist die Zeit, in der Kunden sich gedulden mussten, Wochen, manchmal Monate darauf gewartet haben, dass ihr Pkw, ihre Küche, ihr Sofa lieferbar ist. In der sie Kompromisse eingegangen sind, weil bestimmte Produkte eben nur in dieser Form oder dieser Farbe erhältlich waren. In der sie sich – beinahe brav – danach richteten, wann der Verkäufer für sie Zeit hatte. Der Kunde als König? Naja, regiert haben lange eher Produktentwicklung und Vertrieb. Doch abseits jeder klassischen Zielgruppendefinition, die sich in Grenzen von Alter, Einkommen oder Bildungsniveau bewegt, hat sich ein neuer Kundentyp entwickelt, selbstbewusst und präsent: Der digitale Kunde geduldet sich nicht. Er fordert. Er reagiert nicht. Er agiert. Der Kunde wird selbst zum Experten. Und wenn der Vertrieb nicht aufpasst, hechelt er dem Kunden in naher Zukunft hinterher. Der Kunde wird nicht auf ihn, wird nicht auf uns warten. Hintergrund Social Economy: Oft wird damit der Dritte Sektor bzw. Non-Profit-Sektor bezeichnet. Im Kontext dieses Buches ist damit aber gemeint, dass sich alle Wirtschaftsteilnehmer über die digitalen Plattformen und Kanäle gesellschaftlich austauschen, dass diese Art der sozialen Interaktion und Kommunikation prägend für die Fortentwicklung des wirtschaftlichen Geschehens ist. Sharing Economy: Der Begriff Sharing Economy , seltener auch Share Economy oder Shareconomy , ist ein Sammelbegriff für Firmen, Geschäftsmodelle, Plattformen, Online- und Offline-Communitys und Praktiken, die eine geteilte Nutzung von ganz oder teilweise ungenutzten Ressourcen ermöglichen, z. B. Autos / Autonutzungen, Nutzungen von Flugzeugkapazitäten in der privaten Luftfahrt, Maschinen, Werkzeuge, Spielzeug, Wohnungen etc. Platform Economy: Aus dem Englischen übersetzt: Die Plattform-Ökonomie oder Plattformwirtschaft bezeichnet die Summe wirtschaftlichen und sozialen Handelns, das durch (Internet-)Plattformen ermöglicht wird. Typischerweise bringen diese Plattformen Nachfrage und Angebote aller Art (Käufe, Verkäufe, Menschen etc.) zusammen (Stichwort: Online-Matchmaker) oder sie bilden Technologie-Frameworks. Bei Weitem die gebräuchlichste Art sind »Transaktionsplattformen«, »digital Matchmakers« (basierend auf: Wikipedia [Englisch])
Digitale Transformation nach außen und innen Digitale Transformation nach außen und innen Für viele Unternehmen kommt das Aus zurzeit noch schneller, als sie »Agilität« sagen können, nämlich für diejenigen, die die digitale Transformation zu lange verschlafen haben und sich an modifizierte Technologien und Geschäftsmodelle auf ihren Märkten nicht anpassen konnten. Die neue disruptive Businessmodelle in ihrer Branche entweder ignorieren oder zu spät wahrnehmen und denken, die digitale Transformation beträfe in ihrem Unternehmen nur den Bereich Forschung und Entwicklung und nicht etwa auch Marketing und Vertrieb. Dabei liegt gerade an der Schnittstelle zum Kunden, also in der »digitalen Transformation nach außen«, das größte und wichtigste Anwendungsfeld der Digitalisierung, wie die Abbildungen auf der folgenden Seite zusammenfassen. Wenn du also wissen willst, wie »Vertrieb heute anders geht«, kommst du nicht umhin, dich mit der Bedeutung der Digitalisierung für deine Branche, deinen Vertrieb und für deine Führungsrolle auseinanderzusetzen.
Die Plattform-Ökonomie: Der eigentliche Markt-Disruptor
Aggregatoren: Relevanz schaffen
Plattformen: Die Schnittstellen zum Kunden
Lösungsansätze für die digitale Transformation nach innen
Forderung an den Vertrieb: Mehrwert schaffen
Soziopolitische Megatrends verändern die lokalen Märkte
Human to Human: Der smarte Kunde will’s persönlich
2.Vertrieb geht heute anders … … auch, weil Algorithmen, KI, Bots und Robot(ic)s übernehmen
Künstliche Intelligenz holt auf im Verkauf
Voice Commerce: Sag mir, was du haben willst
IoT, Blockchain und der ganze Rest
Die Währung »Daten«: Geschäftsmodelle im Vertrieb
B2B-Marktplätze im Internet: Was stellen wir Amazon Business entgegen?
Augmented Reality und Location Based Services
Soziale Netzwerke sind Heimat für Marken und Kunden
Online recherchieren – offline unter Druck setzen
3.Vertrieb geht heute anders … … weil die Customer Journey eine ganzheitliche Reise ist
Die Customer Journey beginnt heute beim (guten) Ruf eines Unternehmens
Kunden beeinflussen das Verhalten von Unternehmen
Die richtigen Werte bringen: Wertschöpfung
Schnelle Abkehr von falschen Freunden
Losgröße 1: Wenn der Kunde zum Produktgestalter wird
Der neue Kunde: Ein Taktgeber
Vom Konsumenten zum Produzenten – und retour
4.Vertrieb geht heute anders … … weil Menschen trotz allem noch am liebsten mit Menschen verhandeln
B2C, B2B? H2H! Am Anfang und am Ende steht ein Mensch
Je digitaler, desto Mensch
Was einen guten Vertriebsmitarbeiter ausmacht: Die Perspektive des Kunden
Persönlichkeitstypologien als unterstützendes Instrument nutzen
Menschen »lesen« und typgerecht beraten lernen
Sich selbst besser verstehen: Welcher Persönlichkeitstyp bist du?
Sprache: Zielorientierte Brücke zu Emotionen
Multisensorik: Mit allen Sinnen verkaufen
Wie der Mensch entscheidet: Emotion vor Ratio
Emotionen: Mehr Hirn als Herz und Bauch
Das Ende des Verkaufens heißt nicht das Ende des Kaufens: Kaufen lassen ist das neue Verkaufen
5.Vertrieb geht heute anders … … weil Fans und Influencer das Geschäft »machen«
Bezahltes Fantum: Influencer
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