Gemeinschaftliche (Community-basierte) Innovation betrifft die Ausübung von sozialer Verantwortung und Entrepreneurship, wenn Individuen oder Organisationen mit lokalen »Community Groups« an einem gemeinsamen Ziel arbeiten. Dies ist häufig eng mit sozialer Innovation verknüpft (vgl. Tjønndal (2017), S. 301).
Organisationale Innovationen 
Organisationale Innovation schließlich tritt auf, wenn Organisationen oder Regierungseinrichtungen Projekte institutionellen Wandels verfolgen. Beispiele hierfür sind die Aufnahme neuer Olympischer Disziplinen durch das IOC oder organisationale Veränderungen, die die Sportlehrerausbildung betreffen (vgl. Tjønndal (2017), S. 301).
Zusammenfassend sind die Typen sportbezogener Innovationen in Tabelle 5 dargestellt. Ergänzend zu dieser Aufstellung ist anzumerken, dass die dargestellten Aspekte und Typen von Innovationen im Sport durch Tjønndal (2017) aus einem Literaturreview generiert und entsprechend nicht im engeren Sinne theoretisch fundiert sind. Trotzdem stellen sie mit Blick auf den Status quo der Debatte um Innovationen im Sport eine hilfreiche Typisierung dar.
Tab. 5: Innovationstypen im Sport (Quelle: Eigene Darstellung in Anlehnung an Tjønndal (2017))
Verflechtung der Innovationstypen 
Wie für die Aspekte sportbezogener Innovationen gilt auch für die dargestellten Innovationstypen, dass diese nur selten exakt abgegrenzt vorliegen, sondern sich oftmals als komplexe Verflechtungen darstellen, welche auch tiefgreifende weitere Innovationen nach sich ziehen können. So können technologische Entwicklungen im Sport beispielsweise einen sprunghaften Leistungsanstieg bedeuten – allerdings erfordert dies unter Umständen auch eine dezidierte und aufwendige Umstellung der Bewegungstechnik der Sportler (vgl. z. B. de Koning/Houdijk/Groot/Bobbert (2000), S. 1227). Auch sind technologische und soziale Innovationen in der Regel eng verknüpft, beispielsweise weil neue Technologien die Akzeptanz der Anwender erfordern, um überhaupt als Innovation gedeutet werden zu können, d. h., um sich durchzusetzen (vgl. Duret/Angué (2015)).
Innovationen beschreiben 
Obwohl Innovationen also in der Realität meist nicht in Reinform der beschriebenen Typen vorliegen, helfen die dargestellten Innovationsaspekte und -typen, Innovationen besser zu beschreiben, tiefgehend zu analysieren und basierend darauf im Rahmen eines systematischen Innovationsmanagements fundierte Entscheidungen zu treffen.
Kontrollfragen zu Kapitel 1
1. Definieren Sie, was man unter einer Innovation (allgemein und im Sport) versteht.
2. Stellen Sie verschiedene Möglichkeiten dar, Sport zu definieren bzw. zu beschreiben. Überlegen Sie für welche Zwecke die jeweilige Definition sinnvoll einsetzbar ist.
3. Nennen Sie Aspekte und Typen von Innovationen im Sport und erläutern Sie dies jeweils an einem Beispiel.
4. Wählen Sie eine echte oder fiktive Innovation aus dem Sportbereich. Das kann ein neues Sportgerät sein, das auf dem Markt ist, ein neuer Sportkurs, der in Ihrem Sportverein angeboten wird, neue Arbeitsabläufe in dem Fitnessstudio, in dem Sie arbeiten, eine innovative Zusatzleistung, die Ihr Lieblings-Handballclub bei seinen Heimspielen anbietet oder, oder, oder… Versuchen Sie, diese Innovation bestmöglich zu beschreiben, indem Sie auf die in Kapitel 1 vermittelten Inhalte (Definitionen, Typologien etc.) zurückgreifen.
1Ebenso wenig wie jeder Sportbetrieb oder auch nur jeder Non-Profit-Sportbetrieb gleich aussieht, gibt es natürlich das einzige, klar definierte Unternehmen. Meist beziehen sich die Ausführungen somit auf Idealtypen, die in der Realität durchaus sehr variabel vorkommen können (vgl. hierzu auch die Ausführungen von Horch et al. (2014), S. 110).
2Gemeint sind hier nicht Sportlehrer an Schulen, sondern z. B. Skilehrer (im englischsprachigen ISCO-08 sind an dieser Stelle »Sport Coaches« vermerkt).
3Sportjobs gemäß dieser Statistik sind Berufe innerhalb der Berufsuntergruppe 342 gemäß Klassifikation der Berufe (ISCO-08). Sportorganisationen gemäß dieser Statistik sind Organisationen innerhalb der Gruppe 93.1 nach der Klassifikation der Wirtschaftszweige NACE Rev. 2. Diese Definition unterscheidet sich somit von der dargestellten Typologie nach Woratschek (1998).
4Wie dargestellt wurde, legt das vorliegende Lehrbuch zwar keine spezifische Definition des Sports zugrunde. In Einklang mit der derzeit umstrittenen Einordnung des E-Sports als Sport und der auch aus wissenschaftlicher Sicht noch eher unklaren Bezüge zwischen Sport und E-Sport wird letzterer innerhalb des vorliegenden Buches trotzdem weitgehend ausgeblendet. Nichtsdestotrotz liegt auf der Hand, dass gerade für den E-Sport (nicht nur aber auch) wegen seines hohen Technikbezugs ein systematisches und spezifisches Innovationsmanagement von hoher Bedeutung sein dürfte. Es wird von den weiteren Entwicklungen abhängen, inwieweit dies künftig auch unter dem Stichwort Sport vermehrt zu thematisieren ist.
5In Einklang mit der dargestellten Definition (vgl. Tjønndal (2017)), die von »in a sport context« spricht, ergibt sich eine sehr weitere Fassung der Sportinnovation. Dahinter verbergen sich – wie auch die acht Arten zeigen – sowohl Innovationen des Sports im engeren Sinne als auch Innovationen im Sport.
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