Bevor Sie dann selbst Berichte bearbeiten, werde ich Ihnen in Kapitel 4
zunächst die wichtigsten Tools näherbringen, mit denen Sie Views anpassen bzw. erstellen können.
In Kapitel 5
erläutere ich, welche Anpassungsmöglichen es gibt, um Standardberichte um kundeneigene Felder zu erweitern. Anschließend zeige ich Ihnen anhand eines Praxisbeispiels, wie Sie Schritt für Schritt vorgehen müssen.
Kapitel 6
soll Ihnen mithilfe eines kleinen Beispiels aus dem Unternehmensalltag verdeutlichen, wie Sie eigene Berichte mit einer ABAP-CDS-View oder mit einer Calculation View in SAP HANA erstellen können und dabei identische Ergebnisse erzielen.
Im letzten Kapitel gebe ich Ihnen einen kleinen Ausblick auf weitere Zugriffs- und Visualisierungsmöglichkeiten für SAP HANA Calculation Views und ABAP-CDS-Views.
Zunächst möchte ich mich bei meiner Frau Laura bedanken, die bei allem hinter mir steht und mir den größten Rückhalt gibt – wie auch bei diesem Projekt, aufgrund dessen sie mal wieder auf viel gemeinsame Freizeit verzichten musste.
Darüber hinaus danke ich meinen großartigen Kunden, durch deren spannende Projekte ich immer wieder zu neuen Erkenntnissen gelange, die zum Teil auch in dieses Buch eingeflossen sind.
Abschließend möchte ich mich beim Verlag Espresso Tutorials für die hervorragende Unterstützung während meiner Arbeit an diesem Buch bedanken.
Im Text verwenden wir Kästen, um wichtige Informationen besonders hervorzuheben. Jeder Kasten ist zusätzlich mit einem Piktogramm versehen, das diesen genauer klassifiziert:
Hinweis
Hinweise bieten praktische Tipps zum Umgang mit dem jeweiligen Thema.
Achtung
Warnungen weisen auf mögliche Fehlerquellen oder Stolpersteine im Zusammenhang mit einem Thema hin.
Um den Lesefluss nicht zu beeinträchtigen, verwenden wir im vorliegenden Buch bei personenbezogenen Substantiven und Pronomen zwar nur die gewohnte männliche Sprachform, meinen aber gleichermaßen Personen weiblichen und diversen Geschlechts.
Zum Abschluss des Vorwortes noch ein Hinweis zum Urheberrecht: Sämtliche in diesem Buch abgedruckten Screenshots unterliegen dem Copyright der SAP SE. Alle Rechte an den Screenshots hält die SAP SE. Der Einfachheit halber haben wir im Rest des Buches darauf verzichtet, dies unter jedem Screenshot gesondert auszuweisen.
Quellcode-Beispiele
Dieses Buch enthält viele Quellcode-Beispiele. Um die Lesbarkeit in Ihrem E-Book-Lesegerät zu verbessern und den Zeilenumbruch korrekt darzustellen, empfehlen wir, den Quellcode im Querformat zu betrachten oder die Schriftgröße kleiner zu zoomen.
1 Grundlagen von Embedded Analytics
In diesem Kapitel möchte ich Ihnen einen ersten Eindruck vom Konzept und von den technischen Grundlagen der Embedded Analytics von SAP vermitteln.
1.1 Was verbirgt sich hinter Embedded Analytics?
Ich könnte Ihnen vorab die Entstehungsgeschichte und wichtigsten Grundlagen von SAP S/4HANA erläutern, verzichte aber bewusst darauf, da es bereits sehr viel großartige Lektüre zu diesem Thema gibt. Fakt ist: Das volle Potenzial von Embedded Analytics können Sie nur mit SAP S/4HANA nutzen. Grund dafür ist u.a. die neue, vereinfachte Datenarchitektur in Verbindung mit der In-Memory-Datenbank SAP HANA. Letztere ermöglicht beispielsweise, sämtliche Informationen zu einem Beleg der Finanzbuchhaltung aus dem Universal Journal und damit aus der Tabelle ACDOCA( Accounting Document Actuals) zu erhalten. Das Universal Journal ist quasi ein InfoProvider.
Wir befinden uns mitten in der digitalen Transformation. Informationen werden immer kurzlebiger, müssen schnellstmöglich bereitgestellt werden und können ggf. entscheidende Wettbewerbsvorteile bedeuten. Sie sind das Gold der heutigen Zeit.
Genau hier setzt die neue Technologie der Embedded Analytics von SAP an. Im Gegensatz zum klassischen Business Warehouse, bei dem nur der Ansatz On Line Analytical Processing (OLAP) verfolgt wird, werden mit Embedded Analytics die Ansätze OLAP und On Line Transaction Processing (OLTP) kombiniert. OLTP ist der klassische Reporting-Ansatz (verwendet beispielsweise auch in SAP ERP Central Component, SAP ECC), bei dem operative Daten transaktional analysiert werden. Mit OLAP hingegen werden große Datenmengen mittels komplexer Datenstrukturen verdichtet und möglichst schnell ausgewertet. Allerdings dürfen wir hierbei nicht vergessen, dass die Daten zunächst aus einem operativen ERP-System extrahiert werden müssen. Hierbei von schnell oder wirklichem Realtime-Reporting zu sprechen, wäre falsch.
Mit Embedded Analytics ist es also möglich, die Daten in Echtzeit zu analysieren, da zuvor keine komplexen Datenstrukturen oder Programme zu durchlaufen sind, sondern die Daten direkt von der Datenbank abgerufen werden.
Dazu werden spezielle Objekte verwendet, die ich Ihnen im nächsten Abschnitt näher erläutern werde.
1.2 Die Systemarchitektur
Zunächst möchte ich Ihnen anhand von Abbildung 1.1 die Systemarchitektur eines SAP-S/4HANA-Systems erklären.
Abbildung 1.1: Systemlandschaft des Embedded Reporting in SAP S/4HANA
SAP-HANA-Datenbank
Die SAP-HANA-In-Memory-Datenbank bildet den Kern der Embedded Analytics, dem wiederum ein relationales Datenbankmanagement-System zugrunde liegt, das die Kombination OLAP und OLTP ermöglicht. Auf der SAP-HANA-Datenbank werden die Daten des SAP-S/4HANA-Systems in physischen Tabellen komprimiert und gespeichert.
SAP-HANA-Views (physische Tabellen)
Mittels SAP-HANA-Views können Sie Daten direkt in der Datenbank analysieren, berechnen oder selektieren. Es wird zwischen folgenden View-Typen unterschieden:
Attribute Views – werden eingesetzt, um Stammdaten und Attribute zu kombinieren und zu lesen. Attribute Views werden häufig wiederverwendet, beispielsweise für Sachkontenstammdaten.
Analytic Views – dienen dazu, Bewegungsdaten und Fakten zu lesen oder berechnete Spalten (Calculated Columns) zu generieren.
Calculation Views – bilden eine Kombination von Tabellen, Attribute Views, Analytical Views sowie Calculated Columns, um komplexe Datenmodelle zu erstellen oder Bewegungsdaten und Fakten zu lesen. Calculation Views können sowohl grafisch als auch SQL-basiert erstellt werden.
In früheren Versionen von SAP HANA hatten alle drei View-Typen ihren eigenen definierten Verwendungszweck. Im Laufe der Jahre wurden Funktionen der Analytic Views in die Calculation Views überführt. Heute ersetzen Letztere zunehmend die Analytic Views und sind die zukunftsorientierte Wahl.
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