Andreas Schröfl
Pfaffensud
Bier-Krimi
Heiliger Sanktus „Ich müsst schnell zum Pieseln“, meint der Graffiti noch kurz bevor die Firmung von Sanktus Tochter Martina beginnt. Sanktus, der ihm kurze Zeit später folgt, überrascht seinen Freund in einem Handgemenge mit einem Geistlichen in den Waschräumen des Pfarrheims – der Abt, der die Firmung durchführt, wie sich später herausstellt. Nach der heiligen Messe wird Abt Philipp tot in der Sakristei aufgefunden, neben ihm eine blutige Monstranz sowie der Graffiti, der in der blutverschmierten Hand eine Karte mit dem Abbild Luzifers hält. Ist der Graffiti, bekennender Atheist, der Mörder, oder ist das ein weiteres Werk des Unbekannten mit der Luzifermaske, der in Internetbotschaften die Verfehlungen von Geistlichen, die Missbrauchsdelikte und die stockenden Diskussionen um den Zölibat und die Liberalisierung der Kirche anprangert? Pfarrer Remigius Hintermeier und sein afrikanischer Kollege Joseph „Sepp“ Mbewu bitten den Sanktus bei der Aufklärung um Hilfe. Für den Sanktus ist der Fall die Chance von daheim Reißaus zu nehmen. Seine Frau Kathi hat nämlich Besuch aus Dresden.
Andreas Schröfl, 1975 in München geboren und aufgewachsen, erlernte das Handwerk des Brauers und Mälzers in einer Münchner Großbrauerei. Anschließend studierte er an der Universität Weihenstephan und arbeitete fünf Jahre als Braumeister in einer bayerischen Brauerei. Andreas Schröfl lebt mit seiner Familie in einem Dorf am Rande der Hallertau. Die Sanktus-Bier- und München-Krimis vereinigen seine Liebe zum Beruf, die Verbundenheit mit München und der bayerischen Tradition sowie seine langjährige Leidenschaft für Kriminalromane.
Personen und Handlung sind frei erfunden.
Ähnlichkeiten mit lebenden oder toten Personen
sind rein zufällig und nicht beabsichtigt.
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Alle Rechte vorbehalten
Lektorat: Claudia Senghaas, Kirchardt
Herstellung/E-Book: Mirjam Hecht
Umschlaggestaltung: U.O.R.G. Lutz Eberle, Stuttgart
unter Verwendung eines Fotos von: © ffphoto / stock.adobe.com
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ISBN 978-3-8392-6780-6
Er, der HERR, dein Gott, wird diese Leute ausrotten vor dir, einzeln nacheinander …
(5. Mose 7,22)
Alfred Sanktjohanser, der »Sanktus«, Bierbrauer und Hobbydetektiv
*
Familie:
Kathi, seine Frau, Programmiererin, ruhender Gegenpol zu ihrem Mann
Martina, Kathis Tochter, schwierig, da in der Pubertät
Schorschi, Sanktus’ und Kathis Sohn, der einzig Vernünftige
Anna, Sanktus’ große Schwester und Mutterersatz
Jean-Pierre, »Hannes«, ihr Lebensgefährte, Autohändler, zünftig, trinkfreudig
Der alte Sanktjohanser, Sanktus’ Vater, Familienoberhaupt, oft anstrengend
*
Sanktus’ Freunde und Ermittler:
Quirin Himsl, der »Graffiti«, Sanktus’ Jugendfreund und zwielichtiger Geschäftsmann, sehr gutaussehend, Bazi
Schlauch-Gernot, Bierbrauer im Gärkeller, cholerisch
Malte Rosen, der »Piefke«, Biersieder im Sudhaus, Erbsenzähler
Giovanni, Hilfskraft im Lagerkeller, aufbrausend
Helmut Ehrensberger, Brauer im Flaschenkeller, ruhig, besonnen
Bhuphinder Singh, Inder, Wirt und Koch im Stammlokal ›Neue Kirche‹, katastrophaler Autofahrer
Ashwini, seine Nichte, Bedienung in der ›Neuen Kirche‹, trägt Sari, Schönheit
Hanspeter Häberle, Mitinhaber der ›Haidhauser Bierwerkel‹, Bierbrauer, gemütlicher Schwabe
*
Die Polizei:
Bine Schranner, junge Kommissarin, hat alles im Griff
Rudi Bergmann, amtierender Kommissar, Franke, alter Freund von Sanktus, Pfundskerl
Charlie Burgmaier, Polizist, Sanktus’ langjähriger Feind
Lenz Hofer, Polizist, Handlager des Burgmaiers
*
Pfarrer:
Pfarrer Remigius Hintermeier, Pfarrer Sankt Johann Baptist, Bekannter von Sanktus, fortschrittlich und dynamisch
Pater Joseph Mbewu, Pfarrer aus Südafrika, Freund Hintermeiers, zünftig
Abt Philipp, Engelbert Praetorius, Abt vom Berg
Pfarrer Maximilian Aust, Münchner Pfarrer
Pfarrer Edmund Siebler, Münchner Pfarrer
Rosina Muxeneder, Pfarrsekretärin
Gregor, Oberministrant Sankt Johann Baptist
*
Graffitis Handlanger
Murat, Nikos, Pröbstl, Binser, Skywalker, Gump, Ganswürger, Wast
*
Weitere
Birthe Dombrowski, Kathis Freundin aus Dresden, rotes Tuch für den Sanktus
Manu Schmiedinger, Graffitis große Jugendliebe
Lily Pfisterer, Bekannte aus Graffitis Jugendzeit
Sandy, doof
Pfarrer Matthias Zechbauer wachte am späten Abend auf seiner Chaiselongue auf, und sein Schädel drohte zu zerplatzen. Er grunzte einen letzten lauten Schnarcher, bevor er die Augen öffnete und sich umsah. Sodbrennen, war sein einziger Gedanke.
Er wuchtete seinen adipösen Körper von der Liege hoch und schleppte sich torkelnd ins Bad seiner Pfarrwohnung. Keuchend öffnete er den Allibert, um eine Natrontablette aus einer Dose herauszupfriemeln. Mit seinen dicken Fingern war das gar nicht so einfach.
Er schluckte die Tablette gierig mit einem großen Schluck Wasser hinunter und schickte gleich noch zwei Kopfwehtabletten hinterher. Sofort wurde das Brennen gelindert, und ein satter Rülpser stieg aus der Speiseröhre hoch. Die Magensäure war neutralisiert, und er war wieder halbwegs hergestellt. Er bespritzte sein Gesicht kurz mit Wasser und fuhr mit den feuchten Händen durch seinen spärlichen Haarkranz. Haareschneiden war auch wieder einmal angesagt Aber für wen? Die alten Weiber in der ersten Reihe würden ihm auch so bei seinen unmotivierten Predigten zuhören.
Nun erst bemerkte er seinen furchtbaren Durst. Was würde er nun für eine Weißweinschorle geben? Haus und Hof? Ein Königreich? Seine Seele? Allein der Gedanke an das prickelnde kühle Nass mit dem säuerlichen Geschmack ließ ihm das Wasser im Mund zusammenlaufen. Ein Fall für eine weitere Natrontablette.
Er öffnete den Kühlschrank, rülpste noch einmal, aber weit und breit kein Chardonnay, kein Veltliner noch sonst eine Rebsorte zu entdecken. Aber eines war klar: Ohne Gute-Nacht-Schluck würde er keinen Schlaf finden und sich ewig im Bett wälzen. Am nächsten Tag würde er total verkatert und zerstört aufwachen, und die Frühmesse würde eine Tortur für ihn darstellen. Solche neumodischen Sachen wie das Wiederaufleben einer Roratemesse, die gefühlt mitten in der Nacht stattfand, lehnte er aus diesem Grund völlig ab.
Missmutig schloss er den Kühlschrank und streifte seine Soutane über, die zwar über seinem Ranzen spannte, aber selbst zu solch einer späten Stunde hätte er sich nicht im Bademantel in die Sakristei getraut. Auch wenn er lediglich eine Flasche Messwein holen wollte.
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