Johannes Wilkes - 77 versteckte Orte in Berlin

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77 versteckte Orte in Berlin: краткое содержание, описание и аннотация

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Berlin abseits der vertrauten Pfade. 77 Orte erzählen 77 Geschichten: mal heiter, mal ernsthaft, mal verblüffend, mal tragisch – aber immer informativ und unterhaltsam. Die Berliner Geschichte spielt ebenso eine Rolle wie die lebendige Gegenwart. Johannes Wilkes hat sich auf die Suche begeben, erzählt von berührenden Erlebnissen bekannter und unbekannter Persönlichkeiten, zeigt den Witz und die Lebendigkeit der Stadt und führt uns zu verborgenen Plätzen, manchmal auch zu scheinbar bekannten, an denen sich im Verborgenen seltsame Dinge zugetragen haben.

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Und sein Bild? Die Stalingradmadonna? Mit einer letzten Transportmaschine, einer JU 52, wurde es in den Händen eines schwerverwundeten Wehrmachtoffiziers in die Heimat geflogen. Der verletzte Soldat brachte es zu Kurt Reubers Frau.

Viele Jahre später. Bundespräsident Karl Carstens erfährt von dem Bild. Auf seine Anregung wird es am 26. August 1983 der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche nahe des Berliner Bahnhofs Zoo übergeben. Betritt man den Neubau der Kirche, diesen in tiefes Blau getauchten Raum, so findet man sie auf der rechten Seite, die Stalingradmadonna.

Innenraum der KaiserWilhelmGedächtniskirche Nachkriegsbau - фото 26

Innenraum der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche (Nachkriegsbau)

Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche

Breitscheidplatz

10789 Berlin

Marlene Dietrich – Erinnerungen einer Schülerin

Auguste-Viktoria-Schule (Charlottenbrug)

Das Schultor war schwer, erinnerte sich Marlene Dietrich. Man hatte das kleine Mädchen zu früh eingeschult, bereits 1907, sie musste sich mit ihrer ganzen Kraft gegen das Tor stemmen, um es zu öffnen. Schon in der Früh, wenn sie die elterliche Wohnung in der Kaiserstraße verließ und zur Auguste-Viktoria-Schule in der Nürnberger Straße lief, war ihr flau im Magen. Fiel die Schultür hinter ihr wieder zu, fühlte sie sich wie gefangen und die Angst stieg in ihr auf. Nicht, weil das Lernen ihr schwergefallen wäre, im Gegenteil, sie konnte ja schon lesen und schreiben. Marlene hatte vor anderen Dingen Angst: vor den Lehrern und ihren Strafen, vor dem Verlust der Freiheit, vor der Einsamkeit vor allem. Einsam blieb sie nicht nur, weil sie so jung war, einsam blieb sie wegen ihrer natürlichen Scheu, sich einer Gruppe anzuschließen. Unterhielten sich die Kameradinnen in der Pause, tuschelten und alberten sie herum, blieb Marlene alleine. Sie litt darunter, obwohl sie nichts danach drängte, dazuzugehören. Zwar war sie eine gute Schülerin, jedoch ohne Freude am Unterricht. Bereitwillig ließ sie ihre Mitschülerinnen abschreiben, doch auch dadurch änderte sich nichts, sie blieb die stille Beobachterin, die sich nur eines herbeisehnte: die Glocke, die das Ende des Unterrichts bedeutete. Als Gefängnis empfand sie die Schule. Sie sehnte sich nach einem Menschen, der sie verstand, der zu ihr hielt und ihr die Einsamkeit nahm.

Eines Tages, als das schlanke Mädchen mit dem rotblonden Haar in der Pause alleine an einem der großen Fenster des langen Flurs stand und traurig in den Regen blickte, trat eine Lehrerin an ihre Seite, sah eine Weile mit ihr gemeinsam hinaus und sagte dann mit leichtem französischem Akzent: »Hast du einen ernsten Grund dafür, traurig zu sein?«

Marlene schüttelte den Kopf.

»Dann ist Traurigsein eine Sünde.«

AugusteViktoriaSchule ehemalige Schule von Marlene Dietrich in der - фото 27

Auguste-Viktoria-Schule, ehemalige Schule von Marlene Dietrich in der Nürnberger Straße 63

Es klingelte, die Pause war vorüber und die Lehrerin ging fort. Marlene sah ihr nach. Madame Breguand hatte dunkle Augen und trug ihr schwarzes Haar zu einem lockeren Knoten gebunden. Ihre Worte hatten großen Eindruck auf Marlene gemacht und verwunderten sie zugleich. Madame Breguand kannte sie doch kaum, hatte sie bislang nicht als Schülerin gehabt. Warum hatte sie sie angesprochen?

Ob Madame Breguand mehr gewusst hatte, als die kleine Marlene vermuten konnte? Ob sie gewusst hat, dass Marlene bereits Halbwaise war, dass ihr Vater, der schönste Polizist von Berlin, nach langem Leiden verstorben war? Ob sie ahnte, was Marlene mitgemacht hatte, als sie den geistig umnachteten Vater in der Klinik besucht, ihm zum Abschied die gelbe Haut gestreichelt hatte? Dass man ihr eingetrichtert hatte, ein echtes Berliner Mädchen würde nicht weinen?

Madame Breguand kam jetzt in jeder Pause vorbei, um ein wenig zusammen zu plaudern. Sie war entzückt, als sie hörte, wie gut Marlene schon Französisch konnte. Interessierte sie sich für Marlene, weil sie deren Einsamkeit spürte, weil sie merkte, dass Marlene anders war? Marlene blühte auf. Zum ersten Mal ging sie gerne zur Schule, zum ersten Mal fiel es ihr leicht, das Schultor zu öffnen. War die Pause vorüber, half sie Madame Breguand, die Bücher zu tragen, sprach ein paar Sätze Französisch mit ihr. Bevor sie die Tür zum Klassenzimmer schloss, sah die Lehrerin Marlene noch einmal dankbar an. So leicht war Marlene dann zumute, sie hätte jubeln, hätte singen können. All ihr Bestreben war es nun, ihrer neuen Freundin Zeichen der Dankbarkeit zukommen zu lassen. Sie lernte immer neue Vokabeln, machte ihr heimlich Geschenke: ein blau-weiß-rotes Band, das die Mutter auf einem Ball getragen hatte, einen Strauß Maiglöckchen, leuchtenden Klatschmohn zum 14. Juli, dem französischen Nationalfeiertag. Als Marlene ihrer Lehrerin ein Parfum kaufen wollte, aber schritt die Mutter ein. Ein solch teures Geschenk würde nur für Verlegenheit sorgen. Oft wartete Madame Breguand nach dem Unterricht noch mit Marlene vor der Schule auf deren Gouvernante. Hoffentlich verspätet sie sich heute, wird sich Marlene heimlich gewünscht haben.

Nicht nur für Blaue Engel Budapester Straße 2 Marlenes Glück war perfekt als - фото 28

Nicht nur für Blaue Engel: Budapester Straße 2

Marlenes Glück war perfekt, als sie ihren Schutzengel endlich zur regulären Lehrerin bekam. Bei ihr im Unterricht zu sitzen, ihre Stimme zu hören, Geschichten und Märchen aus Frankreich zu lauschen, kein größeres Glück konnte sich Marlene denken. Auch wenn Madame Breguand sie im Unterricht nicht anders behandelte als die Mitschülerinnen, spürte Marlene doch das geheime Band der Sympathie, das jede Französischlektion zum Fest werden ließ.

So freute sich Marlene auch im Sommer 1914 auf den Beginn des neuen Schuljahres. Doch wie groß war ihr Schreck, als sich Lehrer und Schüler in der Aula versammelten. Wo war Madame Breguand? Wo war ihr Schutzengel, ihre Vertraute? Hatte sie die Schulglocke nicht gehört, stand sie vielleicht in der hintersten Reihe? Marlene stellte sich auf die Zehenspitzen, vergebens, das liebe Gesicht fehlte. Dann wurden pathetische Reden gehalten, von Reich und Ehre, vom Krieg, dem großen vaterländischen, der jetzt ausgebrochen war, vom Erzfeind Frankreich, den man bezwingen, von Paris, in das die deutschen Soldaten bald einmarschieren würden. Marlene fing an zu zittern. Plötzlich wurde ihr klar, warum ihre Lehrerin fehlte. Sie ist Französin. Deutschland kämpft gegen Frankreich. Deshalb fehlt sie. Weil sie zum Feind gehört.

Ohnmächtig sank Marlene zu Boden. Man achtete nicht weiter darauf, schob es auf die schlechte Luft in der Aula, flößte ihr Wasser ein. Marlene war eines der ersten Opfer des Krieges. Sie hatte ihre beste Freundin verloren. Sie hasste den Krieg, hasste ihn von der ersten Minute, hasste die Soldaten, die singend durch Berlin zogen, die Frauen küssten, Blumen in ihre Gewehrläufe steckten. Die Schule wurde wieder zum Gefängnis. Aber Marlene fand ihren Weg in die Freiheit: Sie hielt Madame Breguand weiter die Treue, sprach weiter Französisch, auch wenn sie dafür jedes Mal zehn Pfennig in die Klassenkasse zahlen musste. Tief im Herzen bewahrte sie ihr Geheimnis, die Liebe zu Frankreich, zur sanften, vertrauten Sprache, zu einem Menschen, den sie liebte.

Auguste-Viktoria-Schule

Nürnberger Straße 63

10787 Berlin

Tod im Morgengrauen – Clara Immerwahr

13 Haber-Villa (Dahlem)

Sie war nicht gleich tot. Der Schuss war ihr durchs Herz gegangen, noch lebend aber hatte man sie gefunden, in den Morgenstunden des 5. Mai 1915, auf dem Rasen vor dem Wintergarten ihrer Dahlemer Villa. Die Rettung kam zu spät. Clara Immerwahr starb, ohne das Bewusstsein wiedererlangt zu haben, neben ihr der Armeerevolver ihres Mannes. Eigentlich trug sie seinen Namen, sie ist ja seine Ehefrau gewesen, die Frau eines der größten Chemiker seiner Zeit, Fritz Haber, seit 1911 Direktor des neu gegründeten Kaiser-Wilhelm-Instituts für physikalische Chemie. Die Ehe ist unglücklich verlaufen, Fritz Haber, zwei Jahre älter, ebenfalls jüdischer Herkunft, hatte die Nähe einer anderen Frau gesucht, hatte am Abend zuvor bei einem Gartenfest intensiv geflirtet, als Clara ihn überraschte. Sie ist in ihr Zimmer, an ihren Schreibtisch, hat Abschiedsbriefe geschrieben. Dann nahm sie den Revolver und trat hinaus ins Freie.

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