Nastasja Penzar - Yona

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Ein bestechender Roman über Gewalt, Korruption und Familiengeheimnisse, über Herkunft und Identitätssuche.
Was, wenn der letzte Ort, der vielleicht noch Heimat werden könnte, durchdrungen ist von Korruption, Rassismus und Gewalt, ein Ort, an dem das Morden alltäglich geworden ist?
Yona wächst allein bei ihrem Vater in einer Stadt in Deutschland auf, zu der beide nie gehören wollten.
Nach dem mysteriösen Tod von Yonas Mutter war der Vater aus dem mittelamerikanischen Land geflohen, in dem Yona geboren wurde. Doch über das, was damals geschah, will er nicht sprechen. Als auch er stirbt, kurz vor Yonas Abiturprüfungen, hinterlässt er ihr einen Papierfetzen mit einem Namen: Doña A. Und so zieht Yona auf der Suche nach ihrer Herkunft von einer Fremde in die nächste, in ihre südamerikanische Geburtsstadt am Fuße eines aktiven Vulkans. Hier, wo der Kolonialismus an jeder Straßenecke sichtbar ist, obwohl es ihn doch nie gegeben haben soll, hat sich der Krieg in die Gesichter der Menschen eingeschrieben. Yona erstickt beinahe in der erdrückenden Schwüle und einer von Angst beherrschten Gesellschaft. Schon bald gerät sie in einen brutalen Strudel aus Bandenkriegen und Korruption. Obwohl sie versucht, ihre Schuldgefühle wie auch ihre Familiengeheimnisse von sich fernzuhalten, findet sie schließlich heraus, was einst mit ihrer Mutter geschah.

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Nastasja Penzar

YONA

Roman

Yona - изображение 1

Für Doña Alicia.

Auf Ihren wohlverdienten Frieden.

» Dios me la cuide siempre. Un abrazo a la distancia .« 9/2/20, 3:53 AM

Inhalt

Kapitel I

Kapitel II

Kapitel III

Kapitel IV

Kapitel IV

Kapitel V

Kapitel VI

Kapitel VII

Kapitel VIII

Kapitel IV

Kapitel X

I

»Die Geburt ist nicht der Anfang.«

Der vernarbte Körper der Frau, die mir und Cristóbal gegenüber sitzt, gibt den ruckartigen Bewegungen des Busses nach wie eine Qualle den Wellen. Ihr Kopf liegt auf der Brust zum Sekundenschlaf, bis eine Bremsung oder das Klingeln eines Handys sie aufweckt, sie kurz ein Auge öffnet, uns halb ansieht und wieder in sich einsinkt. Sie schläft jeden Tag hier in den seit Langem ausrangierten Schulbussen aus Nordamerika, in denen die Abstände zwischen den Sitzbänken für US-amerikanische Kinderbeine bemessen sind.

Zwischen mir und meinem Vater war Holz.

Ich stand vor ihm und dem Sarg, der die Farbe seiner Haut hatte. Die Orgel spielte eine Melodie von früher und bestätigte meine Vermutung, dass diese Art von Musik für traurige Momente gedacht ist. Ich hatte als Kind die Texte der Kirchenlieder nie verstanden in dem hallenden Chorgeschwülst der Stimmen. Als ich anfing, in den Gesangsbüchern zu lesen, musste ich meinen Vater nach fremd klingenden Worten fragen: »ergötze«? »frohlocke«? Er antwortete knapp: »Ich freue mich.« Ich glaubte ihm nicht. Ich dachte, er wolle mir etwas verheimlichen wegen meines Alters, ich wusste, dass zu dieser Art von Musik kein »Ich freue mich« passen konnte.

Der Bus ist voll und die Frau schnarcht. Eine Ameise sucht sich nervös ihren Weg über meinen schwitzenden Arm nach oben. Neben uns sind Abhänge, unter uns der tiefste Teil der Stadt. Häuser und Hütten reihen sich dicht aneinander und nehmen sich gegenseitig die Sicht. Der Bus hält auf dem Viadukt, die Ameise kommt auf meinem Ellenbogen zum Stehen und reibt ihre Fühler, als würde sie auf etwas warten. Die Haltestelle besteht bloß aus einer Reihe von Menschen. Sie stehen dicht gedrängt an dem Geländer der Brücke, das ihnen höchstens bis zu den Kniekehlen reicht. Ihre Kleidung und ihre Haare pressen sich im Wind gegen ihre Körper.

Mein Vater hatte Doñas Namen, ihre Telefonnummer und Adresse auf ein abgerissenes Stück Papier geschrieben. » Cuidado .« Vor Krankheit zitternd legte er den Zettel in meine Hand und schloss meine Finger darum. Ein Vermächtnis. Ich hatte verstanden. Ich lernte die Namen, die Nummer und die Adresse auswendig, und hob ihn trotzdem ein Jahr lang regelmäßig aus der Schublade, um sicher zu sein.

Es sind drei kleine Männer, dünn und dunkel. Den mit dem eingefallen Gesicht bemerke ich zuerst. Er setzt sich irgendwo in die Mitte des Busses, der Zweite setzt sich nicht, schiebt die Menschen im Durchgang beiseite auf seinem Weg nach hinten, vorbei an uns, zielstrebig.

Cris wird unruhig, als wittere er etwas. Der Dritte ist vorne eingestiegen, beim Fahrer und seinem ayudante , seinem Helfer. Ich strenge mich an, sie zu ignorieren, wie ich es bei allen in diesen Bussen mache, bei dem Mann, der uns Kaugummis verkaufen wollte, der bunten Frau mit Baby im Tuch und Spielwaren im Angebot und beim Bußprediger, der die Gunst der Nachmittagsmüdigkeit im rostigen Bus nutzte, um ganz vorn im Bus schwankend das Heil zu predigen. Hier und da bekam er ein »Amen« als Echo aus den hinteren Reihen. Ich schwieg.

Bei der Beerdigung meines Vaters klopften mir die Hände der Fremden ihr Beileid auf den Rücken. Ich nickte für jeden drei Mal, so wie mein Vater es mir beigebracht hatte. Sie redeten auf mich ein, ihre Gesichter verzerrten sich dabei, ich verstand sie nicht mehr. Der Ton in meinem Kopf hatte sie schon lange zum Schweigen gebracht. Ich vergrub mich darin, sank darin ein, keine Stimme der höflich Trauernden drang so tief, dass ich sie hätte hören müssen. »Genieß es doch, stell dir vor, es ist ein Walgesang, Yona«, mein Vater hatte gezwinkert, mehr für sich als für mich. Ich hatte es ihm gegönnt.

Cris neben mir schnaubt einmal kurz und leitet damit die Wende ein. Die Qualle wird wach. Sie starrt. Der ganz vorn ist lauter, als sein Körper hätte vermuten lassen. » Asalto! «, er schreit, aber der Bus bleibt nicht stehen, nur die Passagiere werden plötzlich andächtig wie beim stimmlosen Mitbeten liturgisch vorgeschriebener Abläufe. So wie damals, wenn ich nur die eine alte, gebrochene Stimme aus den Lautsprechern hörte und ahnte, dass alle, die mit mir in dem Gewölbe knieten, simultan dieselben Worte an denselben Gott richteten, während ich sie dabei beobachtete.

»Alles Scheinheilige«, hatte mein Vater gesagt und mich trotzdem jeden Sonntag in unbequeme Schuhe und einen Rock gesteckt und mit Eiscreme zum einstündigen Stillhalten bestochen. »Du kommst nicht drum herum, Yona.« Er hatte geschmunzelt über meinen erneuten Versuch, mich über simulierte Bauchschmerzen vor der Messe zu drücken. »Am Ende, sogar dann, wenn sie dich ins Meer schmeißen, mija «, nur er nannte mich so, mija , meine Tochter. Es war das einzige Wort, das ich ausschließlich in der Tonlage seiner Stimme kannte. »Selbst dann kannst du nicht einfach davonschwimmen, dann kommt ein großer Fisch«, er klappte seine Arme auf, ich rannte weg in meinen Sonntagsschuhen, er lachte, jaulte kurz, machte Walgeräusche. »Am Ende«, er schnappte mich, hob mich hoch und trug mich ins Auto, »spuckt dich der Wal genau da aus, wo du hingehörst. Du kannst dein Ziel gar nicht verfehlen, Yona, das ist ja das Gute.« Wir lachten während der Fahrt über seine Walimitationen, so lange, dass uns noch während der Messe die Wangen wehtaten.

Der mit dem eingefallenen Gesicht in der Mitte des Busses stellt sich in den Gang, hebt den Arm mit der Waffe, wartet auf Aufmerksamkeit, auf seinen Einsatz. Er dreht sich nach vorn, zum Ersten, dem Dirigenten, der dem ayudante gerade fast höflich seine Tasche hinhält, damit er sie mit dem Geld des Fahrers füllen kann. Er nickt dem Eingefallenen zu, Cristóbal stößt mich leicht an, der Eingefallene senkt seinen Arm auf die Höhe unserer Köpfe. Sein Körper schwankt mit den Bewegungen des Busses, seine Pistole dringt ein in unsere andächtige Stille. Dann ist die Busgemeinde dran, sie reichen ihm Wertgegenstände, er nickt dazu, als würde er sich bedanken. Cris’ Hand an meinem Bein kontrolliert meine Bewegungen, kein Kopf der Gemeinde bewegt sich, nur die Augen suchen sich gegenseitig, keiner spricht. Seine Knarre geht die Köpfe ab und die Furcht ist überall, außer in den Gesichtern. Alle wenden sich von ihm ab, als ginge eine Gewalt von seinem Antlitz aus. Selbst Moses wäre gestorben, hätte er Gott ins Gesicht geschaut, hatte mein Vater gesagt, als ich ihn fragte, wie er denn aussehe, dieser Gott.

Cristóbal holte mich vom Flughafen ab. Ich hatte alles dabei. Auch den Zettel. Mein Körper war gekrümmt wegen der Taschen und langsamer, als meine Nervosität es wollte. Alle schwirrten in Richtung Ausgang oder lagen Familienmitgliedern in den Armen. Ich schob mich durch die Glastür aus der Wartehalle, Schwüle, Schweiß und Geräusche setzten sich auf mich, Taxifahrer schrien mir ins Gesicht, ich schüttelte den Kopf, zu langsam, als dass sie es hätten bemerken können. » No «, mein Rachen war verklebt, ich versuchte es noch einmal: » No .« Ich tönte nicht an gegen sie und ihre laute Stadt, legte keine Tasche ab, blieb stehen und suchte mit dröhnendem Kopf. Irgendwo zwischen den Schwirrenden wartete Cristóbal mit meinem Namen auf einem Kartonrest. Er hielt ihn hoch, lief auf mich zu, sein offenes Gesicht kam näher, zwei Küsschen, ich wehrte mich nicht, seine Wange war feucht, kurz klebten wir aneinander. Er nahm zwei Taschen und meinen Ellenbogen. »Da vorne ist das Auto.« Er war schnell, schob mich über die Straße, blieb stehen, selbst gekrümmt vom Gewicht meiner Sachen, drehte sich um, musterte mich. »Entschuldige«, er machte etwas wie ein Lächeln, »ich bin Cristóbal, sie nennen mich Cris. Bienvenida! « Dann fuhr er mich zu Doña.

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