Nastasja Penzar - Yona

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Ein bestechender Roman über Gewalt, Korruption und Familiengeheimnisse, über Herkunft und Identitätssuche.
Was, wenn der letzte Ort, der vielleicht noch Heimat werden könnte, durchdrungen ist von Korruption, Rassismus und Gewalt, ein Ort, an dem das Morden alltäglich geworden ist?
Yona wächst allein bei ihrem Vater in einer Stadt in Deutschland auf, zu der beide nie gehören wollten.
Nach dem mysteriösen Tod von Yonas Mutter war der Vater aus dem mittelamerikanischen Land geflohen, in dem Yona geboren wurde. Doch über das, was damals geschah, will er nicht sprechen. Als auch er stirbt, kurz vor Yonas Abiturprüfungen, hinterlässt er ihr einen Papierfetzen mit einem Namen: Doña A. Und so zieht Yona auf der Suche nach ihrer Herkunft von einer Fremde in die nächste, in ihre südamerikanische Geburtsstadt am Fuße eines aktiven Vulkans. Hier, wo der Kolonialismus an jeder Straßenecke sichtbar ist, obwohl es ihn doch nie gegeben haben soll, hat sich der Krieg in die Gesichter der Menschen eingeschrieben. Yona erstickt beinahe in der erdrückenden Schwüle und einer von Angst beherrschten Gesellschaft. Schon bald gerät sie in einen brutalen Strudel aus Bandenkriegen und Korruption. Obwohl sie versucht, ihre Schuldgefühle wie auch ihre Familiengeheimnisse von sich fernzuhalten, findet sie schließlich heraus, was einst mit ihrer Mutter geschah.

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Der Bus fährt an den Haltestellen vorbei, und die Menschen, die dort warten, sehen uns nur kurz nach, keiner wundert sich darüber. Hier im Bus geht von jedem eine Bewegung aus, das Überreichen der Handtasche oder das Herausholen von Gegenständen aus den Hosentaschen, es ist fließend, der Eingefallene schwitzt an den Schläfen und über den Lippen, zeigt mit seiner winzigen schwarzen Pistole auf Einzelne aus dem Chor der Wegblickenden. Es ist ein Wartezimmer. Es stinkt. Es ist zäh. Ich sehe die Menschen, die vor mir dran sind, einer nach dem anderen kommt an die Reihe, ich rücke auf in der Warteschlange, ich zähle die Menschen, ich will endlich drankommen. Ich habe das Warten immer gehasst. Die Waffe schweift, kommt näher, doch selbst jetzt sieht sie noch erstaunlich klein aus. Der Ton in meinem Kopf wird lauter, er ist tief und ruhig.

Ich saß neben Cristóbal im Auto und sagte nichts. Ich wollte nur ankommen. Er war stolz auf alles, was er zeigen konnte, seine Stadt: Farben, eine große Leuchtreklame in Fünfmeterhöhe, die ich kannte, die die Welt kennt und die wie überall auch hier Zerstreuung von dem ist, was unter ihr geschieht. Männer standen um Autos herum, als wären sie die Quelle von irgendetwas. Sie trugen kurze Hosen, Bäuche und Schlappen. Die Häuser dahinter formten ein chaotisches Bild in ihrer ungleichen Zweistöckigkeit. Ich stellte mir meinen Vater in dieser Umgebung vor. Alles hier war staubig, das überraschte mich. Cris fuhr durch Zonen, erklärte mir die Zahlen und bewertete: »Gefährlich. Nicht so gefährlich. Normal.« Alles sah gleich aus. Vor den Autowerkstätten stapelten sich Reifen, Metall und Müll, rote und gelbe Busse überholten sich gegenseitig und wir sie, Cristóbal fluchte auf einen, hupte, dann lachte er. »Die sind gefährlich«, er überholte und warf ihm mit Blick in den Rückspiegel ein Schimpfwort hinterher. »Wenn du kannst, fahr immer mit einem Bus, wo vorn ein Securitymann drinsteht, manchmal gibt’s auch Securityfrauen, mit Flinte.« Er erwartete jetzt etwas von mir, seine Blicke auf mich wurden länger, ich nickte, damit war er zufrieden. Er überholte zwei Pick-ups und bog von der Straße ab, streckte plötzlich seinen Arm in Richtung meiner Schenkel, das hatte ich nicht kommen sehen, ich zuckte, aber er zeigte nur auf das Handschuhfach über meinen Knien. »Also da ist auch immer eine drin«, er zog seine Hand zurück aufs Lenkrad, dann das Auto in die Kurve. »Willst du mal sehen?«, er grinste, ich sagte: » No .« Mehr nicht.

Unser Bus hat keinen Sicherheitsmann. Und keine Frau. Wir hatten es eilig und nahmen den ersten, der kam. Cris hatte auf die Plakette gezeigt, auf der in bunten Lettern Q Dios Te Bendiga prangte. »Ist schon okay«, Cris war als Erster eingestiegen, »der wird uns beschützen.« Sein Finger zeigte nach oben, als er sich einen Platz für uns aussuchte.

Alles ist langsam, wir sind an der Reihe. Zuerst Cris, die Waffe zeigt auf ihn, schwebt vor mir in Augenhöhe, er ist geübt, kramt in seinen Taschen, holt ein paar Scheine und sein Handy heraus. Der Eingefallene nimmt es und steckt es sich in die Hosentasche. Jetzt ist die Qualle dran. Sie macht das Gesicht eines bockigen Kindes. Der Arm des Eingefallenen ist ausgestreckt, an ihm baumeln schon drei Taschen, die Knarre zielt auf den Schädel der Qualle, sie schwingt ihren Rucksack in seine Richtung, erwischt seinen Körper an der Seite, setzt der schwebenden Waffe etwas entgegen und grinst kurz, als sie mich ansieht. Ihre kleine Rebellion. Dann fällt ihr Kopf wieder auf die Brust. Der Eingefallene schnauft, mit der freien Hand nimmt er den Rucksack, öffnet ihn, sieht kurz hinein, dann treibt der Arm mit der Waffe in meine Richtung, mein Ton wird lauter, setzt sich hinter meine Schläfen und pocht gegen meine Schädelknochen. Ich löse meinen Blick nur langsam von der Qualle, die Waffe zeigt auf meinen Schädel, es ist eine Angst, die mir die Beine absägt. Der Eingefallene sagt nichts, hält nur den geöffneten Rucksack vor mich hin. Sein Beutel für die Kollekte. Er blickt weg, bleibt diskret, als wäre das Ausmaß meiner Spende mir selbst überlassen, ein guter Ministrant.

Ich kannte nur die Pistolen der Jungs zu Karneval, wenn sie als Cowboys gingen. Mein Vater hatte sie gehasst, wir hatten gestritten darüber, ich wollte als Cowboy gehen, ich wollte Plastikenten schießen auf dem Jahrmarkt, ich wollte Ego-Shooter, er sagte Nein.

Meine Hände machen nichts. Alle anderen kennen die Choreografie schon. Erst, wenn keiner mehr über die Abfolge nachdenkt, wird daraus Kunst. Ich mache die Show kaputt. Ich muss mir Mühe geben. Ich muss abgucken, so wie im Ballettunterricht bei den Mädchen in der ersten Reihe, vorn beim anderen und seinen Opfern, wie sie es machen. Dann fängt mein Arm an sich zu bewegen, meine fast eingeschlafene Hand greift in die Hosentasche nach allen Scheinen, die sie erreichen kann, ich halte sie ihm hin, er nimmt sie aus meiner Hand, seine Berührung durchfährt mich kurz, er wirft die Scheine in den offenen Rucksack, bleibt vor mir stehen, gibt mir Zeit nachzudenken, geduldig, die Waffe ist uns sehr nahe. Dann ziehe ich mein Handy unter dem Hemd hervor, ich bin langsam, alles ist zäh, ohne Zeit. Er sieht kurz runter, Hand und Knarre winken ab, mein Handy ist zu alt oder zu billig. Er zieht weiter. Cris legt mir seine Hand auf, ich fühle sie nicht, würde sie abschütteln, wenn ich könnte. Endlich bleibt der Bus stehen für die Eingefallenen. Sie hinterlassen nur Hitze. Und Stille. Cris fasst an mein Bein, sein Griff ist fest. »Du wirst dich dran gewöhnen.«

In der Straße wurde Cris langsamer. »Das hier ist die doce , Zone 12.« Es stand auf dem Zettel, ich hatte es seit Jahren gewusst. »Doña ist eine Göttin, dein Vater hat sie sehr geliebt, du wirst es mögen bei ihr.« Die Fenster der Straße waren verschlossen, ihre Häuser standen wie tot und hatten alle verschlossene Gitter vor den Eingängen. Zwei Männer unterhielten sich leise in einer Einfahrt, Feinripp und braune Waden vor Motorrädern, die Betonhäuser rechts und links hatten fast alle die gleiche Höhe, flache Dächer, klare Linien, dahinter die Berge. »Da vorne ist es, Doña wartet schon.« Cris bremste langsam, einer stand in seinem Fenster, er hob die Hand und grüßte. »Sobald die hier wissen, dass du bei Doña wohnst, bist du sicher wie im Himmel.« Er parkte und beugte sich über mich, um aus meinem Fenster zurückzuwinken. Vor dem Haus spannte sich eine große Markise, rot und blau, es sah wie die Eisdielen in den alten Filmen aus, nur die Gitter darunter passten nicht. Sie warfen Schatten in Streifen auf Doñas Gesicht. Sie lächelte.

II

Mein Vater und ich fuhren an Sommerwochenenden in alle Freibäder. Manchmal saßen wir so lange im Auto, dass wir dreimal dieselben Nachrichten im Radio hörten. Wir bewerteten die Bäder nach verschiedenen Kategorien auf einer Zehner-Skala, zählten die Punkte zusammen und teilten sie durch zwei. Meinem Vater war die Grünanlage am wichtigsten, mir das Eisangebot. Meistens saßen wir dann mit Eis in der Hand am Beckenrand, kommentierten die springenden Jungs und ein, zwei Mädchen, bewerteten sie nach Eleganz und Mut oder wetteten, wer auf dem Bauch aufkommen würde. Einmal drehte ich mich plötzlich zu ihm. »Ich gehe jetzt auch springen.«

Er machte sein Stolzgesicht: »Vom Zehner, mija

»Ja, vom Zehner.«

Ich sprang auf, schob mir den Rest meiner Waffel in den Mund, sodass ich meine Hände frei hatte, und zupfte meinen Badeanzug zurecht. Ich hatte mir schon alles bei den Springerinnen von Olympia abgeschaut, streckte meine Brust raus, zog meinen Bauch ein und wuchs ein paar Zentimeter. Mein Vater schob seine Waffel mit der Eiskugel vor mein Gesicht, als Mikrofon: »Wie fühlen Sie sich an diesem sonnigen, glorreichen Tag, Madame Yona?« Ich lachte, sprach in das Eismikro, spuckte dabei noch ein paar Krümel meiner Waffel drauf, »Gut, wieso?« Sein Mikrofon wanderte zu ihm zurück. »Ihre Fans warten auf Sie, Madame Yona, und werden den Erfolg gebührend feiern nach Ihrer Wiederkehr.«

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