Ich stieß mich vom Bettgestell ab, im nahezu selben Moment, da Jay den Raum betrat – ebenfalls nackt. Seinem Schwanz allerdings schenkte ich weit weniger Beachtung als dem Masons zuvor, stattdessen erwiderte ich sein Strahlen und ließ mich von ihm in eine kurze Umarmung ziehen, drückte ihm einen Kuss auf die Wange. Im Flur ertönten erneut Schritte, Tracy und Dave kamen herein.
»Hey, Elliot. Schön, dass das bei dir geklappt hat.«
»Hi, Tracy. Gern, kein Problem. Ist so weit alles startklar.«
»Okay, dann machen wir weiter, insofern ihr bereit seid?« Fragend sah sie zwischen Jay und Mason hin und her, die ebenfalls einen kurzen Blick tauschten. Jays Miene dabei fragend, Masons irgendwie … distanziert?
Irritiert blinzelte ich, doch der Moment zwischen den beiden verflog, ehe ich ihn richtig fassen konnte. Mason rutschte weiter aufs Bett und auch Jay ließ sich darauf nieder.
Während Dave noch mit der Kamera beschäftigt war, ergriff Tracy das Wort: »Wir haben eben im Büro noch mal den Szenenwechsel angeschaut, den wir ganz am Anfang gedreht haben. Ich denke, der passt nach wie vor, auch wenn wir die Grundstimmung ein wenig variiert haben. Wir können also direkt mit der nächsten Sexszene weitermachen. Oder brauchst du noch einen Moment, Jay?«
»Nee, alles gut. Gleitgel?«
»Da drüben.« Rasch griff ich nach der Flasche und warf sie Jay zu. Während dieser sich ein wenig Gel auf die Finger tropfte und sich noch einmal mit geübten Griffen vorbereitete, fuhr Tracy damit fort, den beiden grobe Anweisungen zu geben. Ich selbst zog mich hinter die Blenden zurück. Ab sofort war ich nur noch stummer Beobachter und Daves Assistent. Klappe halten und aufpassen, sozusagen.
Noch einmal sah ich zu Mason, der sich, sein Blick fest auf Jay gerichtet, hinter diesem positionierte. Die eine Hand an seinem Schwanz, mit der anderen zog er Jays Pobacken auseinander. Ich bemühte mich, der ganzen Szenerie nicht zu viel Aufmerksamkeit beizumessen, konzentrierte mich stattdessen auf Dave, der näher an die beiden heranrückte. Ich folgte ihm. Nahaufnahme, wie Masons pralle Schwanzspitze gegen Jays Loch drückte, langsam in ihn hineinglitt. Jays zischendes Luftholen drang an meine Ohren. Von Mason war kein Ton zu hören. Auch nicht, als er schließlich mit voller Länge in Jay steckte.
Ich selbst hielt den Atem an, bemerkte ich, und zwang mich, langsam und möglichst geräuschlos auszuatmen. Erlaubte mir, einen Blick in Masons Gesicht zu riskieren. Die Lippen schmal, sodass deren sanfte Wölbung nur noch zu erahnen war, die Kieferlinie kantig, auf der Stirn eine kleine Falte – seine Miene war gezeichnet von Anspannung. Eine Anspannung, die nicht nur der Professionalität willen unterdrückter Erregung geschuldet sein konnte. Aber was war es dann, das seine Miene zu hart erscheinen ließ?
Jayson war nicht Angel.
Auch wenn es leicht gewesen wäre, dem Trugschluss zu verfallen, sie könnten einander ähneln bei der Art, wie Jayson sich in meine Bewegungen fallen ließ, sich unter meinen Händen wand und meinen Stößen entgegenkam. Meine Gier in sich aufsaugte. Es wäre leicht gewesen, mich von dieser zur Schau gestellten Hingabe verunsichern zu lassen. Wenn sie nicht eben dies gewesen wäre: ein Schauspiel für die Kamera.
Jayson selbst hatte mit seinen Worten in der Drehpause bewiesen, dass er und Angel so weit voneinander entfernt waren, wie Angel und ich es niemals sein könnten. Und das nicht nur, weil Angel immer ein Teil von mir bleiben würde, egal wie sehr ich versuchte, die Erinnerungen an ihn loszuwerden. An ihn und an Steve.
Ich schaffte es nicht.
Auch jetzt nicht.
Aber wenn Jayson so viel taffer und selbstsicherer war als Angel damals, war es mir möglich, die Gedanken an Steve so weit beiseitezuschieben und mit ihnen auch mein Gewissen zum Schweigen zu bringen, dass ich mich auf das einlassen konnte, was Jayson mir anbot.
Seinen Arsch.
Und seine Hingabe.
Er würde nicht daran zerbrechen, wie Angel es getan hatte. Und ich war verdammt noch mal nicht seine Nanny. Wenn er willig das lieferte, was Dave und Tracy von ihm forderten, dann sollte es so sein. Dann konnte ich mir einreden, dass es okay war, wenn ich es genoss, ihn für meine Lust zu benutzen. Das hier war nur Sex und an der Art, wie wir Sex hatten, war nichts Verwerfliches. Der Sex allein war es nicht gewesen, der Angel zerbrochen hatte. Es war um so viel mehr gegangen. Steve hatte Angel nicht allein beim Sex erniedrigt. Dennoch kreisten meine Gedanken in diesem Moment nur darum. Um die Erinnerungen, wie Steve ihn … mich … genommen hatte.
»Fuck … Mason …« Die Worte kamen nur abgehackt über Jaysons Lippen. Herausgetrieben von meinen unerbittlichen Stößen. Mein eigener Atem ging keuchend. Vor Anstrengung und nur noch mühsam zurückgehaltener Gier.
Seine Finger brannten auf meiner erhitzten Haut, als er fahrig nach hinten griff. Ich spürte, wie er sich endgültig unter meinen Händen, mit denen ich seine Hüften festhielt, verkrampfte. Noch im selben Moment, da er die Finger in meinen Oberschenkel krallte, Gegendruck ausübte, hielt ich inne.
»Fuck … warte …«
Schwer atmend sah ich auf ihn herab. Sein dunkles Haar im Nacken glänzte feucht von Schweiß, ebenso die schwarzen Linien der Schlange auf seinem Rücken. Einen langen Moment verharrten wir beide reglos. Meine Hände an seinen Hüften und seine Finger in meinen Oberschenkel gekrallt.
»Bist du okay?« Gewissensbisse und Zorn auf ihn hin oder her, darüber, dass er mir unwissentlich vorgehalten hatte, so viel taffer und wenig naiv gewesen zu sein als ich selbst, ich wollte ganz sicher nicht, dass er Schmerzen hatte.
»Mhm … brauch nur einen Moment.«
»Okay.«
Um uns herum war es still. Tracy und Dave ließen uns den Moment, abwartend und schweigend.
Ganz kurz huschte mein Blick zu Elliot, der mich schräg hinter Dave stehend fixierte. Aus zusammengekniffenen Augen.
Vorsichtig verlagerte ich mein Gewicht etwas mehr auf meine Fersen. Jayson zischte, als sich dabei mein Schwanz in ihm bewegte.
»Soll ich …?«
»Nein, bleib. Nützt nichts, wenn du ihn jetzt rausziehst, muss ja eh wieder rein.«
Ob seiner hervorgestoßenen Worte biss ich die Zähne aufeinander. Ich selbst war schweißgebadet. Keine Ahnung, wie lange genau wir es inzwischen hier auf dem Bett trieben, dazu die Szenen vorhin am Pool. Trimix wirkte, keine Frage, aber so langsam stießen wir wohl beide an unsere Grenzen. Wenn auch zumindest in meinem Fall mehr emotional denn körperlich.
Scheiße, ich hatte nicht damit gerechnet, dass mir der erste Dreh nach meiner jahrelangen Zwangspause so viel abverlangen würde. Ich hatte wirklich geglaubt, ich würde besser damit umgehen können.
»Ich denke, wir haben genug«, meldete sich mit einem Mal Dave dazwischen. Aus dem Augenwinkel konnte ich sehen, wie er einen vielsagenden Blick mit Tracy tauschte. »Wir drehen noch die Cumshots und dann ist gut.«
Vor mir stemmte Jayson sich auf die Hände hoch, sodass er auf allen vieren vor mir war. Unter meinen Fingern und um meinen Schwanz herum konnte ich deutlich spüren, dass er wieder lockerließ. Mein Penis dankte es ihm mit einem fast schon erleichternden Pulsieren, während sich meine Eier an meinen Körper hochzogen. Kommen erschien meinem Unterleib eine fantastische Aussicht zu sein.
»Packst du das noch, Jay?«
Im Profil erkannte ich das leicht erschöpfte, aber dennoch selbstsichere Grinsen auf seinem Gesicht, als er zu Tracy sah. »Klar, alles gut. Musste nur mal durchschnaufen. Soll Mason in mir kommen?«
»Nein.« Tracy wandte sich nun direkt an mich. »Ich würde sagen, du spritzt über seinen Po ab, verreibst dein Sperma ein wenig und dringst dann noch ein paar Mal in ihn ein. Was soll ich sagen, da stehen die Leute drauf.«
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