F***ing real - Beyond price
Ein Roman von Svea Lundberg
Band 3
© dead soft verlag, Mettingen 2021
http://www.deadsoft.de
© the author
Cover: Irene Repp
http://www.daylinart.webnode.com
Bildrechte:
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© Kiselev Andrey Valerevich – shutterstock.com
1. Auflage
ISBN 978-3-96089-446-9
ISBN 978-3-96089-447-6 (epub)
»Ich war sein. Sein Goldjunge. Sein Engel, den er so oft benutzen konnte, wie er wollte.«
Fünf Jahre nachdem Mason seine Karriere bei den Black Tail Studios aufgrund einer HIV-Infektion beenden musste, zieht es ihn zurück ins Rampenlicht. Bei CC Cocks wagt er einen Neuanfang, doch manche Erlebnisse lassen sich nicht so einfach abstreifen wie ein Künstlername. Und Wunden können nicht heilen, wenn der Mann, dem Mason sowohl seine Karriere als auch seinen Absturz verdankt, diese immer wieder aufs Neue aufreißt.
Mit seiner unbefangenen Art erinnert Elliot Mason schmerzlich an den jungen Mann, der er selbst einmal war – und nie wieder sein möchte. Elliot hingegen muss sich erst noch selbst finden, doch nach einer Trennung nagen Selbstzweifel an ihm. Was er im Moment am allerwenigsten brauchen kann, ist ein neuer Drehpartner, der ihm durch seine distanzierte Art das Gefühl gibt, er sei in seiner Rolle, die er gerne am Set spielt, nichts wert. Irgendetwas an Masons unnahbarer Art jedoch weckt einen Kampfgeist in Elliot, von dem er nicht einmal wusste, dass er in ihm steckt.
Vorwort inklusive Triggerwarnung
Liebe Leser*innen,
ich freue mich sehr, dass ihr ein weiteres Mal in die Welt von CC Cocks eintauchen möchtet und hoffe, Elliot und Mason bescheren euch schöne und sinnliche Lesestunden.
Bevor ihr startet, möchte ich eine Triggerwarnung aussprechen: In diesem Roman werden toxische Beziehungsmuster und emotionale Manipulation beschrieben. Diese finden nicht zwischen den beiden Protagonisten statt, einer von ihnen ist jedoch Teil von diesen.
Fernab dieser Szenen beruht die »F***ing real«-Reihe auf dem Konzept ›safe, sane, consensual‹ – auch wenn es in dieser Reihe nicht um BDSM geht.
Viel Spaß mit Elliot, Mason und dem Rest der CC Cocks-Bande wünscht euch eure Svea!
~~~ Oktober 2014 ~~~
»Ich bin stolz auf dich, Angel, du kleine Schlampe.«
Obwohl Steve die Worte nur raunte und sich deren heiserer Klang mit dem Rauschen des herabprasselnden Wassers vermischte, hallten sie überlaut in Angels Ohren. Kühle Lippen trafen seinen vom heißen Wasser erwärmten Nacken und ließen ihn frösteln. Ein unangenehmer Hauch, der ihm zunächst nur über die Haut, dann jedoch in jede Nervenfaser kroch, als Steve sich näher an ihn drängte. Steves harter Schwanz an seiner Pofalte entlang rutschte.
Angel zitterte, er konnte spüren, wie sich sein ganzer Körper versteifte. Das durfte er nicht. Steve sollte nicht denken, dass es ihm unangenehm wäre. Oder dass er es genoss. Ja, sein Beben hätte auch Lust geschuldet sein können. Oder?
»Mmh, Angel … Baby … wenn du hättest sehen können, wie heiß du vorhin ausgesehen hast, als sie dich gefickt haben.« Steve raunte nahe an seinem Ohr, jagte ihm weitere Schauder über die Haut. Mit fahrigen Fingern tastete Angel nach dem Wasserhahn, drehte ihn auf noch höhere Temperatur. Er hatte nicht vor, Steve zu verbrennen. Vielmehr musste er irgendetwas tun, um selbst nicht zu erfrieren. Innerlich.
»Freust du dich schon darauf, dir deinen Film mit mir gemeinsam anzusehen, huh?«
Mit einer Hand klammerte Angel sich am Wasserhahn fest, die andere rutschte an den Fliesen hinab. Auf der Suche nach Halt tastete er nach hinten und krallte die Finger in Steves Oberschenkel, was diesem ein heiseres Keuchen entlockte. Sein Schwanz zuckte gegen Angels Pofalte.
›Sag was, sag ja!‹
Doch aus seinem Mund kam statt einer Antwort nur ein zischendes Atemholen, als Steve nur minimal zurückwich, um sich positionieren zu können. Seine pralle Spitze drückte gegen Angels Loch und dieser konnte nicht anders, als sich augenblicklich wieder zu versteifen. Doch es half nichts. Es half nie. Entweder sah Steve seinen Kampf nicht oder er deutete das angestrengte Beben seines Körpers nicht so, wie Angel es empfand.
»Du solltest es sehen.« Steves Stimme klang dunkel an seine Ohren. Rau. Beinahe warm. Es hatte Momente gegeben, in denen Angel das Gefühl gehabt hatte, sich in sie einhüllen zu können wie eine Decke. Es gab die Momente immer noch. Manchmal. Heute Abend. Hoffentlich! Wenn er seine Sache gut gemacht hatte, vorhin beim Dreh, wenn er Steve nun zufrieden stellen würde, würde dieser ihn vielleicht heute Abend auf dem Sofa an sich ziehen, festhalten und …
»Wie die Reste ihres Saftes aus deinem wunderschönen Arsch laufen …«
Die Vision des wohlig warmen Gefühls versank hilflos gurgelnd in einer Welle kalter Übelkeit. Die letzten Worte verklangen noch auf Steves Lippen, als er sich in ihn schob.
Wenn man bedachte, wie viele Stunden Angel eben noch unbarmherzig genommen worden war, wie wund sein Arsch sein musste, hätte es wehtun müssen.
Wenn man bedachte, wie viele Schwänze ihn in den letzten Stunden gedehnt und benutzt und vorbereitet hatten – vorbereitet darauf, wieder in Steves Arme zu sinken – hätte es nicht wehtun sollen.
Es tat nicht weh.
Oder besser: Angel bemerkte den Schmerz kaum.
Wenigstens nicht den körperlichen.
Es tat weh.
Tief drinnen.
Doch er war geübt darin, den Schmerz einzusperren. Zu begraben unter Tonnen aus schwer lastender Leere.
Mit einem ergebenen Ausatmen ließ er die Stirn auf seinen Unterarm sinken, hielt sich weiter an der Duscharmatur fest. Schwach nur. Seine Beine zitterten so heftig, dass er in sich zusammengesunken wäre, hätte Steve ihn nicht gehalten. Doch das tat er. Steve hielt ihn fest, hielt ihn eng umschlungen, während er sich in ihn hineinhämmerte. So war es immer: Sie fickten ihn, hielten ihn dabei, nur um ihn am Ende doch fallen zu lassen. Nur mit Steve war es anders. Zu ihm konnte er zurückkehren. Er blieb auch noch, nachdem er seinen Saft in ihn gepumpt hatte. Und manchmal, ja, manchmal hielt er ihn danach auch in seinen Armen.
›Bitte. Bitte, halt mich fest.‹
~*~*~*~*~*~
Er konnte nicht besonders lange und tief geschlafen haben, doch als ihn ein sachtes Zupfen in seinen Haaren aus dem vagen Dämmerzustand holte, war es um ihn herum bereits dunkel. Und es war kalt. Lediglich das große Windlicht in einer Ecke der Veranda verbreitete seinen blassen Schein, trotz gläserner Umrahmung flackerte die Flamme im Wind. Angel hatte nicht gewusst, dass es bereits im Herbst in Kalifornien so kalt werden konnte.
Ihm war so kalt.
Auch noch, als Steve das Zupfen an seinen Haaren intensivierte, ihm mit festem Druck über die Kopfhaut fuhr. Angel wollte schnurren. Wie eine Katze auf der Suche nach Zuwendung seinen Kopf in Steves Hand schmiegen. Doch das Zittern in seinen Gliedern ließ sich nicht beherrschen, machte ihn bewegungsunfähig.
»Komm mit nach drinnen.« Steves Stimme flutete warm über ihn hinweg und vermochte doch nicht die Kälte zu vertreiben. »Du frierst doch.«
Steve zog seine Hand zurück und trat einen Schritt beiseite. Im zunehmenden Dunkel der Dämmerung fiel sein Schatten auf Angel und dieser hob den Kopf. Setzte sich auf und erhob sich schließlich auf wackligen Beinen von der Rattanliege in dem sicheren Wissen, dass auch die Wärme des Hausinneren nichts ändern würde. Er brauchte keine Lagen aus Stoff und kuscheligen Decken. Er brauchte das Gefühl nackter Haut und die Wärme eines anderen Körpers. Er brauchte Steves Nähe. Seine Arme um sich und seine Lippen auf der Haut. Küsse auf seinem Ohr.
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