Sportler berichten davon, dass sie ihre Höchstleistungen vollbringen, wenn sie sich in der „Zone“ befinden. Sie beschreiben sie als einen Zustand, in dem absolute Stille herrscht und die Ereignisse häufig verlangsamt ablaufen. Die Erklärung der „Zone“ könnte so aussehen: Gewöhnliche Fokussierung („Beobachtung“) lässt die wellenförmige Realität in eine Teilchen- bzw. holografische Realität kollabieren; durch die im Sport häufig gegebene extreme Konzentration erfährt der Decodierungsprozess jedoch eine Erweiterung um eine zusätzliche Dimension. Auch Menschen, die einen Autounfall oder ähnlich traumatische Ereignisse durchlebt haben, sprechen davon, dass alles wie in Zeitlupe vonstatten ging. Richtiger müsste man sagen, dass der Verstand der Betroffenen die eintreffenden Informationen aufgrund der traumabedingten außergewöhnlichen Wachheit schneller decodiert hat, sodass der Eindruck einer Verlangsamung entstand.
Nahe der Lichtgeschwindigkeit verlangsamt sich die „Zeit“, weil sich die Wahrnehmung des Beobachters verändert. Bei der Lichtgeschwindigkeit handelt es sich nicht wirklich um eine „Geschwindigkeit“. Vielmehr haben wir es mit einem Wahrnehmungsprogramm zu tun, das im kollektiven Bewusstsein der Menschheit codiert ist. Die „Lichtgeschwindigkeit“ ist nicht „da draußen“, sondern „hier drinnen“. Auch das mysteriöse Verhalten zweier sogenannter „verschränkter“ Teilchen, die „Milliarden Kilometer“ voneinander entfernt sein können und doch ohne zeitliche Verzögerung aufeinander reagieren, lässt sich erklären. Das Phänomen ist nicht die Folge einer irrwitzig schnellen Kommunikation über enorme Distanzen, sondern ergibt sich aus der Tatsache, dass die Teilchen nur innerhalb des Decodierungsprozesses des Beobachters existieren. Sie sind nicht „Milliarden Kilometer“ voneinander entfernt, sondern befinden sich beide innerhalb eines wenige Kubikzentimeter umfassenden Bereichs des Gehirns – dort, wo die visuelle Realität decodiert wird. Zudem handelt es sich bei den beiden Partikeln um decodierte Ausdrucksformen desselben Wellenfeldes, das als Einheit und nicht als Anhäufung separater Teilchen reagiert. Daher spielt es keine Rolle, welche scheinbare Distanz zwischen den Letztgenannten zu liegen scheint.
Ein weiterer Aspekt wird im Folgenden noch außerordentlich bedeutsam werden. Würden Sie sich mit Lichtgeschwindigkeit fortbewegen, wären Sie überall im Universum gleichzeitig – im JETZT. Nichts anderes berichten Nahtoderfahrene über den Moment, in dem ihr Gewahrsein die engen Wahrnehmungsschranken des Körpers überwand. Der springende Punkt mit der Lichtgeschwindigkeit ist der, dass der Körper / Intellekt außerstande ist, die Realität schneller als mit dieser Geschwindigkeit zu decodieren. Der Decodierungsvorgang enthält einen Blockierungsmechanismus, der dazu dient, uns – aus Gründen, die bald deutlich werden – in einer Wahrnehmungsfalle gefangen zu halten. Der letzte Satz enthält eine ungemein wichtige Aussage bezüglich des himmelschreienden Zustands, in dem sich die Menschheit heute befindet.
Raum existiert ebenso wenig wie Zeit. Zahllose Sterne und Planeten, scheinbar in gewaltigen Entfernungen, erfüllen die unermesslichen Weiten des Nachthimmels. Doch ich wiederhole: Alles, was Sie in der Gestalt sehen, die Sie wahrnehmen, existiert so nur in den wenigen Kubikzentimetern im hinteren Abschnitt Ihres Gehirns – dort, wo die visuelle Realität decodiert und konstruiert wird (Abb. 62).
Abb. 62: Das große, universelle Panorama existiert so, wie wir es „sehen“, nur in einem kleinen Bereich im hinteren Bereich des Gehirns.
Ein Computerspiel, dessen Szenen fortwährend wechseln, scheint über eine eigene Zeit zu verfügen und aufgrund von Perspektive und Tiefe auch Raum zu besitzen. Doch alles, was der Spieler auf dem Bildschirm erblickt, besteht lediglich aus Computercodes, die auf einem Speichermedium abgelegt sind und in Bilder umgewandelt (decodiert) werden. Die „Ayahuasca-Stimme“ sagte damals zu mir: „Warum fliegst du von Punkt A nach Punkt B, wenn du doch Punkt A und Punkt B bist – und alles dazwischen?“ „Raum“ ist, genauso wie die „Zeit“, nur ein Bestandteil jenes illusionären Konstrukts, mit dessen Hilfe der Verstand die holografische Realität absteckt.
Im Prozess der Decodierung vermeintlicher Objekte aus der Schwingungsebene wirkt die Illusion des Räumlichen naturgemäß sehr real. Doch bedenken Sie, dass das, was wir „Raum“ nennen, kein Objekt ist, sondern ausschließlich durch holografische Bilder in unserem Kopf definiert wird. Von einem mit Gegenständen (Bildern) vollgestopften Raum sagen wir, darin sei nicht viel Platz. Doch bei den Great Plains, den Prärien des amerikanischen Mittelwestens, in denen die einzelnen „Objekte“ weit voneinander entfernt zu sein scheinen, sprechen wir von „unermesslichen Weiten“. Raum im Sinne einer eigenständigen Entität ist eine Illusion, die durch den holografischen Decodierungsprozess entsteht. Er wird nicht durch sich selbst definiert, sondern durch die wahrgenommenen Entfernungen zwischen holografischen Gebilden. Wie können Raum und Distanz real sein, wenn sich die wahrgenommenen Distanzen – und damit auch der „Raum“ – durch wechselnde Bedingungen (beispielsweise Geschwindigkeit) verändern? Auch Alkohol und Drogen vermögen die räumliche Wahrnehmung zu beeinflussen, da sie auf den Decodierungsprozess einwirken. Ein Nahtoderfahrener sagte über die außerkörperliche Realität: „Dort gibt es keine Zeit, keine Abfolge von Ereignissen, keinerlei Begrenzungen – weder bei Entfernungen noch bei Zeiträumen oder Orten. Ich konnte gleichzeitig überall sein, wo ich wollte.“
Das Skalarphänomen
Es gibt ein allumfassendes Feld, das unsere Wirklichkeit in ihrer Gesamtheit mit einschließt und jenseits dessen wirkt, was wir als Raum, Zeit oder Lichtgeschwindigkeit wahrnehmen. Ich werde dafür im Folgenden den Begriff Skalarfeld verwenden. Der Ausdruck „skalar“ wird unter Wissenschaftlern und jenen, die die wissenschaftliche Orthodoxie infrage stellen, höchst kontrovers diskutiert. Ich habe dazu eine Reihe verschiedener Erklärungen und Definitionen gelesen. Im Kontext dieses Buches werde ich den Begriff „skalar“ zur Beschreibung jenes Feldes gebrauchen, aus dem heraus sich letztlich sowohl die Wellen- als auch die holografische Realität manifestieren. Auch bei dem Quantenfeld der Möglichkeiten und Wahrscheinlichkeiten, von dem ich gelegentlich spreche, handelt es sich im Endeffekt um einen Ausdruck des Skalarfelds. Im Sinne meiner Definition durchwebt es alles andere.
Das Konzept des Skalarfelds ähnelt in seinem Grundgedanken (jedoch nicht im Detail) der unter Wissenschaftlern beliebten Vorstellung von der „dunklen“ bzw. „unsichtbaren“ Materie / Energie, die den Großteil des Universums erfüllen soll. Bei den „Skalarwellen“, von denen Sie zunehmend hören werden, handelt es sich der Natur der Skalarenergie entsprechend eigentlich um ein Skalarfeld. Bringt man irgendetwas in ein Skalarfeld ein, befindet es sich innerhalb des Feldes augenblicklich überall und beeinflusst im Nu alles, was mit dem Feld verknüpft ist – und das gilt in unserer Realität für alles. Das Skalarfeld im von mir definierten Sinn befindet sich überall „gleichzeitig“, da es außerhalb der Zeit existiert. Durch die Eigenschaft, Unmengen von Informationen verzögerungsfrei aufnehmen zu können, sprengt das Skalarfeld jede vermeintliche Beschränkung durch die Lichtgeschwindigkeit. Manche beschreiben die Skalarenergie als „eine Größe, die weder gerichtet noch Koordinaten zugeordnet ist“. Etwas, das gleichzeitig überall ist, braucht weder Richtung noch Koordinaten. Nikola Tesla, der die Grundlagen unserer heutigen elektrischen Energieversorgung schuf, war sich des Skalarphänomens sehr bewusst. Wir werden darauf noch zurückkommen.
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