Doch wir berühren keine Objekte – wir sind Wellen, die mit Wellen interagieren. Die 3D-Kinoleinwand entspricht unserem Decodierungsprozess. Den Verfechtern der Hologrammthese widerspreche ich nur insofern, dass ich das „holografische Universum“ nicht für ein äußeres Konstrukt halte, sondern für etwas, was sich ausschließlich in unserem Inneren abspielt: Der Körper / Intellekt wandelt (decodiert) die Welleninformationen – das kosmische Internet – in eine holografische Form um. Das Universum ist kein Hologramm, sondern besteht aus Schwingungsinformationen. Während des Decodierungsvorgangs werden diese Informationen in die von uns erfahrene holografische bzw. „physische“ Realität transformiert – in unserem Verstand, nicht außerhalb von uns. Was wir auf einem Bildschirm sehen, ist das Ergebnis von Umwandlungsprozessen im Inneren des dazugehörigen Computers, nicht irgendwo außerhalb desselben.
Ein Team von Forschern, die verschiedenen japanischen Universitäten angehören, hat Hologramme entwickelt, die man scheinbar berühren kann. In modernen Geräten wie etwa der von Microsoft produzierten HoloLens-Brille wird die „normale“ Realität mit holografischen Elementen kombiniert, darunter digitalen Personen in Lebensgröße. Hier werden technologisch erschaffene Hologramme in eine biologische Holografie eingefügt. Während wir beim Betrachten eines 3D-Films Höhe, Breite und Tiefe wahrzunehmen meinen, erklärte Professor Skenderis, existieren die Bilder in Wirklichkeit nur auf einer Fläche. Die Idee der holografischen Realität bedeute einen gewaltigen Schritt nach vorne, wolle man die Struktur und Entstehung des Universums verstehen. Möglicherweise sei sie der Schlüssel, Einsteins Gravitationstheorie endlich mit der Quantentheorie verschmelzen zu können – ein Unterfangen, mit dem sich die Wissenschaftler seit Jahrzehnten abmühen.
Forscher der japanischen Ibaraki-Universität erklärten, sie hätten „erdrückende Beweise“ dafür gefunden, dass es sich beim Universum um eine holografische Projektion handelt. In meinen Büchern und Vorträgen spreche ich seit nunmehr anderthalb Jahrzehnten davon. Um die Wirklichkeit zu ergründen, braucht es keinen wissenschaftlichen, sondern einen aufgeschlossenen Verstand. Ich betone noch einmal, dass die im Wissenschaftsbetrieb übliche Denkweise den Erkenntnisprozess behindern kann, da sie der akademischen Lehrmeinung huldigt und dazu neigt, zwar einzelne Aspekte zu untersuchen, sie aber nicht zum Gesamtbild zusammenzufügen.
Eine der hervorstechenden Eigenschaften des Hologramms ist die Tatsache, dass jedes Teilstück desselben eine miniaturisierte Version des Ganzen darstellt. Dadurch lassen sich viele vermeintliche „Mysterien“ erklären. Schneidet man eine holografische Struktur in Stücke, enthält jedes von ihnen eine verkleinerte Version des gesamten Gebildes – nicht nur eines Bruchstücks desselben (Abb. 57).
Abb. 57: Jeder Abschnitt eines Hologramms ist eine verkleinerte Version des Ganzen.
Zwar nimmt die Klarheit der rekonstruierten Bilder ab, je kleiner die Fragmente werden, doch zeigen sie immer noch das gesamte Objekt. Alternative Heilmethoden wie die Akupunktur oder die Reflexzonenmassage machen von spezifischen Punkten bzw. Zonen überall am Körper Gebrauch, die einzelne Organe oder den gesamten Körper repräsentieren. Da der Körper ein Hologramm ist, kann es auch gar nicht anders sein – ein Umstand, der meiner Erfahrung nach selbst unter Therapeuten nur wenigen klar ist. Es gibt einen Grund dafür, warum ein erfahrener Handleser aus der Betrachtung der Hand eine solche Fülle an Informationen gewinnen kann. Die Hand stellt ein verkleinertes Abbild des Ganzen dar, da der Körper in der von uns wahrgenommenen Form ein Hologramm ist. Konventionelle Wissenschaftler wie Professor Richard Dawkins verwerfen und verspotten alternative Ansätze grundsätzlich, weil sie keine Ahnung haben, was der menschliche Körper eigentlich ist – geschweige denn, wie er funktioniert.
Digitale Hologramme = erfahrene Realität
Alles ist miteinander verbunden; jeder Teil spiegelt alles andere wider. Das ist die übereinstimmende Botschaft der erwachten Menschen aller Zeitalter. Leonardo da Vinci sagte: „Lerne zu sehen. Erkenne, dass alles mit allem verbunden ist.“ Der römische Philosoph Cicero schrieb: „Alles ist lebendig, alles ist miteinander verwoben.“ Für die Beziehungen zwischen Schwingungs-, digitaler und holografischer Ebene gilt das mit Sicherheit. Die Decodierung der Wellenrealität und ihre Umwandlung in eine holografische, „physische“ Illusion umfasst eine Abfolge mehrerer Zustände: wellenförmig – teilchenartig – atomar – elektrisch – digital – holografisch. Sie alle enthalten dieselben Informationen, die jedoch auf verschiedene Weise ausgedrückt werden.
Die Atome müssen dabei nicht „fest“ sein, um eine physische Welt zu konstituieren: Es gibt gar keine physische Welt. Atome stellen im Prozess der Umwandlung wellenförmiger in holografische Informationen nur einen Zwischenzustand dar. Auch der vom Computer erzeugte Bildschirminhalt entstammt unterschiedlich codierten Informationen, mit denen er über Festplatten, USB-Sticks und das Internet gefüttert wird. Die holografische Wirklichkeit stellt eine digitale – d. h. durch Zahlen darstellbare – holografische Realität dar. Zahlen sind numerische Darstellungen wellenförmiger Informationen bzw. Frequenzzustände. Diese Realitätsebene wird in der uralten Kunst der Numerologie decodiert. Während manche Menschen, wie beispielsweise Medien oder Hellsichtige, die Schwingungsinformationen auslesen, greifen die Zahlenmystiker auf die digitale Ebene zu. Die scheinbar unterschiedlichen Ergebnisse, zu denen beide Gruppen gelangen, repräsentieren dennoch dieselbe Wirklichkeit bzw. Informationsmenge. So erklärt sich, warum die Hinweise, die ich von verschiedenen Sehern und Numerologen erhielt, fast vollständig übereinstimmten.
Inzwischen gibt es computergenerierte digitale Hologramme, die nicht mehr mit analogen fotografischen Methoden hergestellt werden, sondern mittels Computern, die die Interferenzmuster (Wellenkonstrukte) der Objekte einfach berechnen. Die folgende Beschreibung eines digitalen Hologramms ist einem Bericht der Mainstreammedien entnommen:
Und sie wirken echt. So echt, dass die Passanten anhielten, als Ford einen neuen Prototypen in Form eines [digitalen] Hologramms präsentierte – weil sie den Zusammenprall fürchteten. Sie glaubten, das holografische Automobil stünde dort tatsächlich.
Die von uns als „Welt“ erlebte Wirklichkeit setzt sich im Grunde aus digitalen Hologrammen zusammen. Das Gehirn / der Körper wandelt Welleninformationen in elektrische und digital-holografische Informationen um. Auf einer bestimmten Realitätsebene scheint somit alles aus Zahlen und den dazugehörigen Codes zu bestehen. Max Tegmark, Physiker am Massachusetts Institute of Technology (MIT) und Autor des Buchs „Our Mathematical Universe“, schrieb: „Das Universum kann vollständig durch Zahlen und Mathematik beschrieben werden.“ Im weiteren Verlauf werde ich, wenn ich detailliert auf die Hintergründe unserer simulierten Realität eingehe, diese Zusammenhänge weitaus genauer ausführen. Für den Augenblick soll der Hinweis genügen, dass hier der Grund dafür zu suchen ist, warum der NASA-Wissenschaftler Rich Terrile das Universum als digitales Hologramm bezeichnet und in der „Matrix“-Trilogie so viel Gewicht auf die digitale Realität gelegt wird (Abb. 58).
Abb. 58: Digitale Realität im Film „Matrix“.
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