Catrine Clay - Trautmanns Weg

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Bert Trautmann wurde 1923 in Bremen geboren, trat früh der Hitlerjugend bei und meldete sich als 17-Jähriger freiwillig zum Kriegseinsatz an der Ostfront. Wie konnte er mit dieser Biografie zu einem englischen Fußballidol werden, das bis zu seinem Tod im Juli 2013 auf Manchesters Straßen erkannt und verehrt wurde? Die englische Historikerin Catrine Clay hat diese denkwürdige Karriere in Zusammenarbeit mit Bert Trautmann sorgsam recherchiert. Ihr gelingt ein aufschlussreicher Blick auf eine typische Jugend im Nationalsozialismus, auf hautnahe Kriegserfahrung und persönliche Lernprozesse in englischer Kriegsgefangenschaft. Am Ende steht der Wille zur Versöhnung. Und eine weitere existentielle Erfahrung, die Trautmann zur Fußballlegendewerden lässt: Der seinerzeit vielleicht weltbeste Torhüter erleidet im englischen Pokalfinale einen Genickbruch, spielt aber unter Lebensgefahr weiter und sichert seinem Verein Manchester City den Titel. In den englischen Fußballannalen ist das bis heute unvergessen.

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Bald waren die Zeitungen und Kinos voll von idealisierten Darstellungen junger blonder Athleten in weißen Hemden und Hosen beim Kugelstoßen, Hürdenlaufen, Weitspringen, Speerwerfen und Turnen; ganze Heerscharen von ihnen, die bei Naziaufmärschen ihr turnerisches Können zur Schau stellten, Reihe um Reihe perfekter arischer Exemplare, die Muskeln stramm, die Augen leer und auf den Führer gerichtet, der von einem fernen, mit Lorbeer und Hakenkreuzen geschmückten Podium aus zuschaute, flankiert von Himmler, Göring, Goebbels und all den anderen.

In der Realität entsprachen die meisten Sportler keineswegs dem arischen Idealbild der Propagandafilme. Warum auch sollte sportliche Begabung Hand in Hand mit blonden Haaren und besonderer Schönheit einhergehen? Aber um die Realität scherte sich die rassistische Ideologie der Nazis ohnehin herzlich wenig – man sehe sich nur einmal die Führungsriege der Partei an. Fielen ausnahmsweise sportliches Talent und arisches Äußeres bei einem Jungen zusammen, wurde dieser Auserkorene gepriesen und wie ein junger Gott bewundert. Und eines dieser Musterbeispiele war Berni Trautmann.

Zum Glück wehte daheim ein etwas anderer Wind als in der Schule und bei den Pimpfen, ansonsten wäre Berni vielleicht vollkommen vereinnahmt worden. Familie Trautmann hatte es nach wie vor nicht leicht, doch die schlimmsten Zeiten, als seine Mutter ihn losschicken musste, sich an der Suppenküche am Ende der Wischhusenstraße anzustellen, waren vorbei. Aber sein Vater arbeitete noch immer eine Doppelschicht, und wenn sie zum Fleischer gingen, kauften sie nicht die Wurst selbst, sondern nur die Enden, die übrig blieben, wenn die Wurst aufgeschnitten wurde. „Kann ich bitte die mageren Wurstenden für meinen Hund haben? Mein Vater mag nämlich kein Fett“, witzelten die Leute, von denen viele in der gleichen Lage waren wie die Trautmanns. Lebensmittel mussten häufig auf Pump gekauft werden, zahlbar am Ende der Woche. Obst und Gemüse gab es aus dem eigenen Garten. Im Sommer verbrachte Frieda Trautmann viele Stunden in der Küche, das Haar unter einem Kopftuch zusammengebunden, und machte Gemüse und Marmelade ein, die in schweren Gläsern im Keller verwahrt wurden, dort, wo auch Kartoffeln, Kohle und Brennholz eingelagert waren. Einer von Bernis Klassenkameraden war der Sohn des Bäckers, und oft saßen sie nach einer Partie Völkerball oder Fußball am warmen Ofen in der Backstube und futterten Brotenden oder Kuchenreste, die entfernt worden waren, damit der Kuchen eine schönere Form hat.

Die härteste Zeit war der Winter, wenn die Tage kurz waren und die Nächte so kalt, dass sich sogar an den Innenwänden Eis bildete. Ständig wurde Berni von seiner Mutter in den Keller geschickt, um Kartoffeln oder ein paar Briketts für den Ofen zu holen. Karl Heinz zu fragen hatte keinen Sinn; der sagte einfach nein und malte weiter seine Flugzeuge oder Autos am Küchentisch. Ein Nein kam Karl Heinz so leicht über die Lippen wie Berni ein Ja. Vielleicht ahnte Karl Heinz schon früh, dass er nicht der Lieblingssohn war, also wurde er störrisch, oder vielleicht war er einfach so zur Welt gekommen. Wie auch immer, Karl Heinz sagte stets nein, also fragte ihn seine Mutter irgendwann nicht mehr.

„Berni, lauf zu Zwimmer und hol mir ein Pfund Zucker“, sagte sie eines Abends im Dezember 1934, ein paar Tage vor Weihnachten. Es war sechs Uhr und draußen bereits dunkel. Die Geschäfte schlossen erst um sieben, es war also noch reichlich Zeit, dachte Berni, der es sich mit dem Sportteil der Tageszeitung am Küchentisch gemütlich gemacht hatte. Die Küche war der einzige warme Raum in der Wohnung, und das Letzte, was Berni tun wollte, war, Stiefel, Mantel, Schal und Mütze anzuziehen und hinaus in die Kälte zu gehen.

„Das kann doch ausnahmsweise mal Karl Heinz machen.“

„Nein“, sagte Karl Heinz sofort.

„Berni!“

Frau Trautmann buk die traditionellen herz- und sternförmigen Weihnachtsplätzchen. Die Art, wie sie sich umdrehte und ihn ansah, die Hände in die Hüfte gestemmt, zeigte Berni deutlich, dass er besser gehorchen sollte. In der Küche stand ein eiserner Ofen mit vier Platten und einem Heißwasserbehälter in der Mitte, und das Gesicht seiner Mutter war ganz gerötet vor Hitze und Anstrengung. Später, als er weit weg von Zuhause war, würde er sich an den Geruch des Weihnachtsgebäcks erinnern, aber im Moment ärgerte er sich nur darüber, die warme Küche verlassen und in die Kälte hinaus zu müssen.

Er nahm das Geld aus der mehlbestäubten Hand seiner Mutter und ging in die Diele, um seine Wintersachen anzuziehen. Als er die Treppe hinunterstieg, steckte die Nachbarin, Frau Mrozinzsky, den Kopf zur Tür heraus. Es war erstaunlich, dass Frau Mrozinzsky anscheinend immer ganz genau wusste, wann er das Haus verließ, um Besorgungen zu erledigen.

„Berni“, rief sie. „Berni. Gehst du zu Zwimmer? Bring mir ein Kilo Mehl mit, mein Junge. Sag, ich bezahle Ende Woche.“

Warum um alles in der Welt konnte nicht eines der vier Mrozinzsky-Kinder gehen?, dachte Berni, aber andererseits waren die Mrozinzskys Polen, und man wusste ja, was man sich über die Polen erzählte. In letzter Zeit war eine Menge Propaganda über sie verbreitet worden, aber Berni war es nicht bewusst, dass es Propaganda war; er nahm es als Tatsachen hin. Die Polen waren ein schmutziges Volk, hatte er gelernt, faul und nicht besonders klug, eine minderwertige Rasse, und er glaubte, dass die Mrozinzskys diesem Bild entsprachen. Herr Mrozinzsky war ein einfacher Tagelöhner, der oft keine Arbeit hatte, und Frau Mrozinzsky taugte bestimmt nicht viel als Hausfrau. Ihre Wohnung war ständig in Unordnung, und Berni fand auch, dass sie seltsam roch. Die vier Kinder schliefen alle im selben Bett und waren immer die Schlechtesten in der Schule, und ihre Eltern sprachen schlechtes Deutsch mit einem starken polnischen Akzent. Der Unterschied zu den Trautmanns oder auch den Wittenburgs, die in der gleichen Etage wohnten wie die Trautmanns, hätte nicht größer sein können. Herr Wittenburg war Lehrer, der, wie so viele andere auch, eine schwere Zeit durchmachte. Trotzdem war die Wohnung der Wittenburgs stets sauber und ordentlich und die Kinder wohlgeraten. Andererseits, und das war komisch, waren die Mrozinzskys eine fröhliche Familie, und Berni spielte oft vergnügt mit den Kindern auf der Straße, wo es nicht um Rasseunterschiede ging, sondern nur darum, wer am besten eine Blechdose kicken konnte.

Draußen lag der Schnee schwer auf der Straße. Auf dem Weg zu Zwimmer traf Berni auf ein paar Schulfreunde, und sie schlitterten über die vereiste Straße und warfen Schneebälle. Auf halbem Weg entdeckten sie im Schein von Bernis Taschenlampe etwas Schwarzes im Schnee liegen. Es war eine Geldbörse, in der sie 25 Reichsmark entdeckten, ein kleines Vermögen. Sie schauten sich mit offenen Mündern an, stampften wegen der Kälte mit den Füßen auf und überlegten, was sie tun sollten. Niemand hatte sie gesehen, also nahm Berni, da er der Anführer war, drei Reichsmark heraus, stopfte sich die Börse in die Tasche, und dann liefen sie zu Zwimmer, wo sie mehr Süßigkeiten kauften, als sie sonst in einem ganzen Monat zu sehen bekamen.

Als er mit dem Mehl für Frau Mrozinzsky und dem Zucker für seine Mutter heimkam, überlegte Berni, wo er seinen Schatz verstecken könnte. Er murmelte etwas von Hausaufgaben, ging in sein Zimmer, um die Börse unter die Matratze zu schieben, und hoffte das Beste. Niemand hatte etwas bemerkt. Sein Vater kam an diesem Tag früher als sonst von der Arbeit zurück, aber er sagte nicht viel, sondern saß nur am Tisch und aß sein Abendessen, das aus Suppe, Brot und Käse bestand. Dann las er die Zeitung, die Mutter widmete sich wieder dem Backen, und Berni saß unterm Fenster auf der Couch, blätterte lustlos im „Das Beste“-Magazin seiner Mutter und dachte die ganze Zeit an die herrlichen Süßigkeiten. Karl Heinz beschäftigte sich immer noch mit seinen Buntstiften.

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