Catrine Clay - Trautmanns Weg

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Bert Trautmann wurde 1923 in Bremen geboren, trat früh der Hitlerjugend bei und meldete sich als 17-Jähriger freiwillig zum Kriegseinsatz an der Ostfront. Wie konnte er mit dieser Biografie zu einem englischen Fußballidol werden, das bis zu seinem Tod im Juli 2013 auf Manchesters Straßen erkannt und verehrt wurde? Die englische Historikerin Catrine Clay hat diese denkwürdige Karriere in Zusammenarbeit mit Bert Trautmann sorgsam recherchiert. Ihr gelingt ein aufschlussreicher Blick auf eine typische Jugend im Nationalsozialismus, auf hautnahe Kriegserfahrung und persönliche Lernprozesse in englischer Kriegsgefangenschaft. Am Ende steht der Wille zur Versöhnung. Und eine weitere existentielle Erfahrung, die Trautmann zur Fußballlegendewerden lässt: Der seinerzeit vielleicht weltbeste Torhüter erleidet im englischen Pokalfinale einen Genickbruch, spielt aber unter Lebensgefahr weiter und sichert seinem Verein Manchester City den Titel. In den englischen Fußballannalen ist das bis heute unvergessen.

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In den Anfangstagen der Weimarer Republik hatte es in Bremen viele Versuche gegeben, Arbeiterräte einzusetzen, vor allem im Hafen, wo die Gewerkschaften aktiv waren, höhere Löhne forderten und zu Streiks aufriefen, aber jede Initiative scheiterte. Es war jedes Mal das Gleiche: Gute Absichten gingen bald in politischen Grabenkämpfen unter, in denen die einzelnen Fraktionen die gemeinsamen Ziele aus den Augen verloren. Carl Trautmann war eigentlich Sozialdemokrat, hatte die anfangs regierende SPD mit ihren Köpfen Friedrich Ebert und Philipp Scheidemann unterstützt, aber inzwischen hatte er seinen Glauben an die Politik mehr oder weniger verloren. Wie die meisten seiner Zeitgenossen gab er den erdrückenden Bedingungen des Versailler Vertrages die Schuld an Deutschlands Misere. Dieser Vertrag verpflichteten das Deutsche Reich, an die gegnerischen Staaten des Ersten Weltkriegs Schadensersatz zu leisten. Wie sollte das Land, das sich ohnehin schon in prekärer Lage befand, über einen Zeitraum von 42 Jahren 269 Milliarden Goldmark an Kriegsreparationen zahlen? Die Summe wurde später auf 132 Milliarden reduziert, der Rest sollte in Naturalien bezahlt werden: Kohle, Eisen, Stahl usw. Aber es schien dennoch unmöglich.

Die einzigen Menschen, die von der Lage profitierten, da war Trautmann sich mit seinen Kumpeln am Stammtisch einig, waren die Juden, denen die großen Kaufhäuser und Banken gehörten und die von den armen Teufeln, die sich verschuldet hatten, exorbitante Zinsen fordern würden. So legten sie es sich zurecht, wenn sie sich beim Bier aufregten. Trautmann war ein freundlicher Mensch, der es mochte, gemocht zu werden. Er war beliebt unter seinen Bekannten, die sich jeden Sonntag in der Kneipe ihres Viertels trafen. Bernis Vater war kein Schwächling, aber er versuchte, Ärger aus dem Weg zu gehen. Er hielt sich lieber heraus, erzählte stattdessen einen Witz und bestellte noch eine Runde Bier.

Am Tag nach der Kundgebung war wieder Normalität eingekehrt. Carl Trautmann verließ die Wohnung morgens um halb sechs Uhr und radelte zum Schichtbeginn Richtung Hafen. Die Mutter war um fünf aufgestanden und hatte das Frühstück gemacht: Brot, Marmelade und Kaffee, dazu heiße Milch für Berni. Ein Bad gab es nicht, also wechselten sie sich mit nacktem Oberkörper an der Küchenspüle ab und wuschen sich mit einem Waschlappen und Karbolseife, bevor sie jeden Tag frische Alltagskleidung anzogen. Frieda Trautmann hatte stets eine große Schürze um, der Vater seinen Overall und Berni seine Schulkleidung: kurzärmeliges Hemd und kurze Hosen mit ledernen Hosenträgern, dazu im Sommer einen Pullunder und im Winter einen dicken, langärmeligen Strickpullover. Seinen Vater bekam Berni morgens nicht zu sehen, denn er stand erst auf, nachdem Carl Trautmann zur Arbeit gegangen war. Karl Heinz, der erst fünf war, blieb im Bett, bis Berni um halb acht zur Schule musste.

Seine Schule, die Humannschule, befand sich nur 500 Meter die Wischhusenstraße hinab, und Berni konnte in zwei Minuten dorthin laufen. 1931 war er der Neue in seiner Klasse, denn seine Familie war gerade erst von Walle hergezogen, und er erfuhr bald am eigenen Leibe, dass es in seiner neuen Umgebung viel rauer zuging. In jeder Klasse gibt es einen Raufbold, der alle anderen schikaniert, und in Bernis Klasse war das Rainer. Rainer galt als harter Bursche, der Platzhirsch in der Klassenhierarchie, und er hatte nicht die Absicht, das Feld zu räumen. Berni ging jedem Ärger aus dem Weg, und anfangs gab es keinerlei Probleme. Aber je mehr seine natürlichen Begabungen zu erkennen waren, desto angesehener wurde er in der Klasse. Sein Klassenlehrer, Herr König, mochte ihn, weil er klug war und stets einer der drei Besten in der 40-köpfigen Klasse, und die anderen Jungen mochten ihn, weil er der beste Sportler der Klasse und immer zu Streichen aufgelegt war. So stahl er beispielsweise Äpfel aus dem benachbarten Obstgarten, erzählte Witze über die Lehrer oder tauschte Nachrichten aus mit Richard Hohnemeyer oder Herbert Behrens, seinem Tischnachbarn. Mit anderen Worten: Berni war beliebt, und Rainer schmeckte das überhaupt nicht. Zwangsläufig kam es zur Konfrontation, ohne dass Berni etwas dagegen hätte tun können.

Eines Morgens, nicht lange nach der Kundgebung, wartete Rainer vor der Schule auf Berni.

„Wir treffen uns nach der Schule und dann sehen wir, wer der Chef ist“, erklärte Rainer und hielt Berni seine geballte Faust vor die Nase.

„Kann nicht“, antwortete Berni. „Ich muss Vati sein Mittagessen zur Arbeit bringen.“

„Besser du kommst“, drohte Rainer.

„Kann nicht“, sagte Berni und ging ins Schulgebäude.

Er hatte nicht gelogen. Weil sein Vater bei Kali-Chemie eine Doppelschicht arbeitete, konnte er nicht zum Mittagessen nach Hause kommen. Also brachte Berni ihm das Essen, das seine Mutter zubereitet hatte. Bis zum Hafen brauchte er mit dem Fahrrad eine halbe Stunde, doch das machte ihm nichts aus. Er jagte die Wischhusenstraße hinunter und über die Heerstraße, dann die gepflasterte Straße hinab zum Hafen, die Henkelmänner schaukelten am Lenker – mal gab es Suppe und Kartoffeln, mal Kartoffeln und Suppe, manchmal eine Mettwurst. Wenn er es richtig abpasste, war die Eisenbahnschranke am Hafeneingang oben, und er konnte einfach über die Schienen hinwegsausen, an den Wachposten am Tor vorbei direkt hinunter zum Kai von Kali-Chemie, und dann längs des roten Backsteingebäudes der Verwaltung zur Kantine, wo sein Vater und die anderen Männer in der halbstündigen Pause an kahlen Holztischen saßen und ihr Essen einnahmen, bevor die nächste Schicht begann.

Bremen besaß seit Langem einen blühenden Hafen, der Handel mit der ganzen Welt betrieb, und hatte sich stets eine gewisse politische Unabhängigkeit bewahrt, selbst im deutschen Kaiserreich. Die Stadt hielt noch an den Idealen der Weimarer Republik fest, lange nachdem andere deutsche Städte die Hoffnung aufgegeben hatten. Die Gewerkschaften besaßen im Hafen großen Einfluss – wenigstens bis die Nazis die Macht ergriffen. Danach wurden sie über Nacht aufgelöst und brutal zerschlagen.

Manchmal fuhr Berni die anderen Kais im Hafen entlang, vorbei an Schiffen aus Afrika, Amerika oder dem Nahen und Fernen Osten, Schiffe, die so groß waren, dass man nur den schwarzen, mit Nieten übersäten Rumpf emporragen sah, und die mit schweren Ketten und Seilen an den gewaltigen eisernen Pollern verankert waren, die sich den Kai entlangzogen. Die großen Passagierschiffe, die die Reichen und Schönen nach New York brachten, ankerten flussabwärts, an der Mündung der Weser in Bremerhaven. Manchmal radelte Berni an einem der großen eisernen Rümpfe vorbei und konnte Kaffee aus Afrika riechen oder Gewürze aus Indien; von einem anderen wehte süßlicher Tabakduft herüber oder der scharfe Geruch von Gummi. Dazu kam das Dröhnen und Krachen der anlegenden Schiffe, die lauten Rufe der Schauerleute und Ewerführer, der Lärm der Lastwagen und der Radau der Seemänner und Hafenarbeiter, die aus den Kneipen torkelten, fluchten und rauften – kurz: Es war eine Menge los.

Die Werke der Kali-Chemie besaßen einen eigenen Kai und Lagerhäuser am anderen Ende des Hafens. Carl Trautmann war kürzlich zum Vorarbeiter der Schauerleute befördert worden, eine durchaus verantwortungsvolle Position, denn wenn die Fracht nicht gleichmäßig verladen wurde, konnte das Schiff auf hoher See ins Schlingern geraten. Kali-Chemie handelte in erster Linie mit einem salzartigen Mineral, das zunächst als Düngemittel, später, in Vorbereitung auf den Krieg, zur Herstellung von Sprengstoff verwendet wurde. Kali-Chemie besaß hinter dem Kai eine eigene Fabrik, wo das Düngemittel entweder lose oder in Säcken verpackt über Förderbänder direkt auf Schiffe verladen wurde, die zu beiden Seiten des Kais angelegt hatten. Das war eine schmutzige Angelegenheit, und wenn Carl Trautmann abends seine Schicht beendete, war er von Kopf bis Fuß von einer dicken Staubschicht bedeckt, die seine Haare und Augenbrauen weiß erscheinen ließ und so ätzend war, dass das Leder seiner Stiefel sich stets binnen sechs Monaten beinahe aufgelöst hatte. Nach jeder Schicht schrubbte Trautmann sich in der Gemeinschaftsdusche des Werkes gründlich ab und säuberte seine verstopften Ohren und Nasenlöcher, bevor er sich auf sein Rad setzte und auf den Heimweg machte.

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