Dr. ISABELLA ACKERL, geb. 1940 in Wien, Studium der Geschichte und Germanistik an der Universität Wien, Promotion zum Dr. phil.; seit 1971 wissenschaftliche Sekretärin der »Wissenschaftlichen Kommission des Theodor-Körner-Stiftungsfonds und des Leopold-Kuntschak-Preises zur Erforschung der Geschichte der Ersten Republik«. Seit Dezember 1981 Bundespressedienst in Wien. Zahlreiche Publikationen und Lexikonartikel.
Zum Buch
Die bedeutendsten Staatsmänner
“Der Staatsmann kann nie selbst etwas schaffen, er kann warten und lauschen, bis er den Schritt Gottes durch die Ereignisse hallen hört - dann vorspringen und den Zipfel des Mantels fassen, das ist alles.”
Von ihnen erwarten wir alles – doch was zeichnet einen Staatsmann aus, was sind seine Absichten und Leitgedanken, welcher Mittel bedient er sich zur Erreichung seiner Ziele und wie kann er sich der Unterstützung sicher sein?
Das Buch »Die bedeutendsten Staatsmänner« vermittelt einen spannenden und klar formulierten Einblick in ihr tatsächliches Leben und Wirken - seien es auch so unterschiedliche Persönlichkeiten wie Thomas Morus, Albrecht Wenzel Eusebius Wallenstein, Armand-Jean du Plessis Herzog von Richelieu oder Tito, Charles de Gaulle und Helmut Kohl.
Isabella Ackerl
Die bedeutendsten Staatsmänner
Isabella Ackerl
Die bedeutendsten
Staatsmänner
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ISBN: 978-3-8438-0209-3
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EINLEITUNG
JOHN ADAMS
JOHN QUINCY ADAMS
KONRAD ADENAUER
ARTHUR JAMES BALFOUR
DAVID BEN GURION
OTTO VON BISMARCK
LÉON BLUM
SIMÓN BOLÍVAR
WILLY BRANDT
ARISTIDE BRIAND
LÁZARAO CÁRDENAS DEL RÍO
ROBERT STEWART VISCOUNT CASTLEREAGH
CAMILLO GRAF BENSO DI CAVOUR
CHIANG KAI-SHEK
CHOU EN-LAI
NIKITA SERGEJEWITSCH CHRUSCHTSCHOW
SIR WINSTON LEONHARD SPENCER CHURCHILL
GEORGES CLEMENCEAU
ALCIDE DE GASPERI
CHARLES DE GAULLE
JOHN FOSTER DULLES
ROBERT ANTHONY EDEN EARL OF AVON
LUDWIG ERHARD
LEOPOLD FIGL
LÉON MICHEL GAMBETTA
MOHANDAS KARAMCHAND GANDHI (MAHATMA)
GIUSEPPE GARIBALDI
MICHAIL SERGEJEWITSCH GORBATSCHOW
DAG HJALMAR AGNE CARL HAMMARSKJÖLD
ÉDOUARD HERRIOT
THEODOR HEUSS
BENITO GARCÍA JUÁREZ
WENZEL ANTON DOMINIK GRAF KAUNITZ-RIETBERG
MUSTAFA KEMAL (ATATÜRK)
JOHN FITZGERALD KENNEDY
JOMO KENYATTA
HELMUT KOHL
DAVID LLOYD GEORGE EARL OF DWYFOR AND VISCOUNT GWYNEED OF DWYFOR
ROLIHLAHLA NELSON MANDELA
GEORGE CATLETT MARSHALL
JULES MAZARIN
KLEMENS WENZEL NEPOMUK LOTHAR FÜRST METTERNICH-WINNEBURG
FRANÇOIS MITTERRAND
JAMES MONROE
THOMAS MORUS
GAMAL ABDEL NASSER
JAWAHARLAL NEHRU
RAYMOND POINCARÉ
GEORGES JEAN-RAYMOND POMPIDOU
JULIUS RAAB
WALTER RATHENAU
ARMAND-JEAN DU PLESSIS HERZOG VON RICHELIEU
FRANKLIN DELANO ROOSEVELT
MUHAMMAD ANWAR AS SADAT
ROBERT ARTHUR TALBOT GASCOYNE-CECIL EARL OF SALISBURY
CARLO SCHMID
JEAN BAPTISTE NICOLAS ROBERT SCHUMAN
FELIX FÜRST SCHWARZENBERG
LÉOPOLD SÉDAR SENGHOR
GEORG KASTRIOTA (SKANDERBEG)
HEINRICH FRIEDRICH KARL VON UND ZUM STEIN
GUSTAV STRESEMANN
CHARLES MAURICE TALLEYRAND-PÉRIGORD
JOSIP BROSZ (TITO)
SITHU U THANT
ALBRECHT WENZEL EUSEBIUS WALLENSTEIN
GEORGE WASHINGTON
THOMAS WOODROW WILSON
Das vorliegende Buch enthält 68 Biografien von Staatsmännern, vom 15. Jahrhundert beginnend bis zur Gegenwart. Es sind fast nur Männer, die das heutige Aussehen unserer Welt geformt haben. Mit Absicht wurden die führenden Gestalten der Antike weggelassen, denn von ihren Staatsgründungen bzw. von ihrem politischen Wirken hat nichts bis heute Bestand. Die großen Philosophen zu Staat und Gesellschaft in der Antike haben wohl alles schon einmal durchgedacht und auch wie in einem Labor der Geschichte erprobt, ob das eine Diktatur, eine Demokratie oder eine Oligarchie war – die Antike fand für alle Staatsformen eine theoretische Basis und hat diese auch der praktischen Erfahrung ausgesetzt. Für dieses Buch wurden jedoch bewusst jene Persönlichkeiten ausgewählt, deren Wirken noch Spuren in der Gegenwart hinterlassen hat bzw. solche, die unsere Gegenwart nachdrücklich gestaltet haben.
Als Staatsmänner wurden jene Persönlichkeiten definiert, die nicht durch Erbschaft, sondern durch Auswahl eines Herrschers oder einer Volksvertretung in ein Amt berufen wurden, das sie mit all ihrem Können, ihren Begabungen und Leistungen bestmöglich ausgefüllt haben. Natürlich sind Staatsmänner keine Heiligen, nicht jeder wurde mit dem Marschallstab im Tornister geboren, so mancher konnte eine führende Position nur nach langen Kraftanstrengungen erreichen. Doch jeder Einzelne von ihnen hat in der Geschichte seines Landes einen herausragenden Platz eingenommen, und nur von diesem Standpunkt aus erfolgt seine grundsätzliche Würdigung. Menschen, die ihrem Land zur Unabhängigkeit von einer Kolonialmacht verholfen haben, werden im eigenen Land eine andere Wertung erfahren als im Mutterland der einstigen Kolonie. Daher steht primär der nationale Blickwinkel im Vordergrund. Viele der Dargestellten haben weit über die nationale Ebene hinaus eine Wirkungsmächtigkeit entfaltet, die sie zum Symbol für eine bestimmte Politik werden ließ.
Nicht immer gehörten Wahl der Mittel und eingesetzte Methoden zum moralischen Kodex der herrschenden Gesellschaft, doch das Erkennen von neuen Wegen und die innovative Fantasie haben nicht selten einen durchschlagenden Erfolg erzielt.
Welche Begabungen und Eigenschaften einen Staatsmann ausmachen, wird sich kaum abgrenzen lassen. Was er vom Start weg mitbringen muss, sind sicherlich eine gute Ausbildung und der unbändige Wille nach Wissen und Verstehen. Manche von ihnen wurden systematisch für eine künftige Funktion erzogen, der eine oder andere stolperte in ein Metier, das er sich erst erobern musste. Neugier auf menschliche Verhaltensweisen, der Wunsch zu gestalten und Menschen in gewisse Richtungen zu lenken, die Leidenschaft für eine Idee, Ausdauer und Geduld, ein subtiles und dezentes Feingefühl bei der Einschätzung von Freund und Feind waren immer wieder hilfreich. Ein entspanntes Verhältnis zu Macht und Machtausübung gehörte oft dazu, und die viel zitierte Fortune, die auch darin besteht, dass der rechte Mann zur rechten Stunde bereitsteht. Es bedurfte manchmal auch der Führungspersönlichkeiten, die den Mut aufbringen, ein Land oder einen Staat aus einer gescheiterten Situation herauszuführen. Zuletzt muss ein guter und sich immer auch der Möglichkeit des plötzlichen Scheiterns bewusster Staatsmann jene Demut aufbringen, die ihn dazu befähigt einzusehen, dass Erfolg oder Misserfolg nicht mathematisch steuerbare Vorgänge, sondern schicksalsbestimmte Geschehnisse sind, die auch mit grundsätzlichen Weltanschauungen beantwortet werden können.
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