Weißt Du, dass ich Dir müde Rosen flechte WEISST DU, DASS ICH DIR MÜDE ROSEN FLECHTE Weißt Du, dass ich Dir müde Rosen flechte ins Haar, das leis ein weher Wind bewegt – Siehst Du den Mond, wie eine silberechte Merkmünze, und ein Bild ist eingeprägt: ein Weib, das lächelnd dunkle Dornen trägt – Das ist das Zeichen toter Liebesnächte. Fühlst Du die Rosen auf der Stirne sterben? Und jede lässt die Schwester schauernd los und muss allein verdarben und verderben, und alle fallen fahl in Deinen Schoß. Dort sind sie tot. Ihr Leid war leis und groß. Komm in die Nacht. Und wir sind Rosenerben.
Rose, oh reiner Widerspruch, Lust ROSE, OH REINER WIDERSPRUCH, LUST Rose, oh reiner Widerspruch, Lust, Niemandes Schlaf zu sein unter so viel Lidern.
Wir, in den ringenden Nächten WIR, IN DEN RINGENDEN NÄCHTEN Wir, in den ringenden Nächten, wir fallen von Nähe zu Nähe; und wo die Liebende taut, sind wir ein stürzender Stein.
Einmal noch kam zu dem Ausgesetzten EINMAL NOCH KAM ZU DEM AUSGESETZTEN Einmal noch kam zu dem Ausgesetzten, der auf seines Herzens Bergen ringt, Duft der Täler. Und er trank den letzten Atem wie die Nacht die Winde trinkt. Stand und trank den Duft, und trank und kniete noch ein Mal. Über seinem steinigen Gebiete war des Himmels atemloses Tal ausgestürzt. Die Sterne pflücken nicht Fülle, die die Menschenhände tragen, schreiten schweigend, wie durch Hörensagen durch ein weinendes Gesicht.
Einmal kam die Frau, die reiche, reife EINMAL KAM DIE FRAU, DIE REICHE, REIFE Einmal kam die Frau, die reiche, reife die zerstreut den Jüngling unterwies, wenn er störend, noch mit Knabensteife, an die blumige Geliebte stieß. Dann erschienen reizende Gestalten, traten ins gesteigerte Bereich wo sich Menschen aneinanderhalten zum vergöttlichten Vergleich. Kann es sein dass er, wenn er sie lobte aus ursprünglicher Natur jene nie Erfahrene erprobte an den Seligen, die er erfuhr?
Weißt Du noch: auf Deinem Wiesenplatze WEISST DU NOCH: AUF DEINEM WIESENPLATZE Weißt Du noch: auf Deinem Wiesenplatze las ich Dir am schönen Vormittage, (jenem ersten, den ich aus dem Schatze einer wunderschönen Zeit gehoben) las das Lied der Rühmung und der Klage. Und mir schien Dein Leben wie von oben zuzuhören; wie von jeder Seite kam es näher; aus dem sanften Rasen stieg es in die Räume meiner Stimme. Aber plötzlich, da wir nicht mehr lasen gab ich Dich aus Nachbarschaft und Weite Dir zurück in Dein gefühltes Wesen. Fernesein ist nur ein Lauschen: höre. Und jetzt bist Du diese ganze Stille. Doch mein Aufblick wird Dich immer wieder sammeln in den lieben: Deinen Körper.
Liebesanfang LIEBESANFANG O Lächeln, erstes Lächeln, unser Lächeln. Wie war das Eines: Duft der Linden atmen, Parkstille hören –, plötzlich in einander aufschaun und staunen bis heran ans Lächeln. In diesem Lächeln war Erinnerung an einen Hasen, der da eben drüben im Rasen spielte; dieses war die Kindheit des Lächelns. Ernster schon war ihm des Schwanes Bewegung eingegeben, den wir später den Weiher teilen sahen in zwei Hälften lautlosen Abends. – Und der Wipfel Ränder gegen den reinen, freien, ganz schon künftig nächtigen Himmel hatten diesem Lächeln Ränder gezogen gegen die entzückte Zukunft im Antlitz.
Heute will ich
Ich geh Dir nach
Das Land ist licht
Nicht, wie Du ihn nennst
Der Tod der Geliebten
Lösch mir die Augen aus
Siehe, da rief ich die Liebende
Ein Frauen-Schicksal
Opfer
Liebende könnten, verstünden sie’s
Die Liebende
Dass ich die Früchte beschrieb
Und Dein Haar, das niederglitt
Du bist die Zukunft, großes Morgenrot
Da seh ich Dich
Du, der ichs nicht sage
Dich aber will ich nun
Welt war in dem Antlitz der Geliebten
Sehnsüchte irren, wenn sie weinen
Initiale
Mach mich zum Wächter Deiner Weiten
Oh Du bist schön. Wenn auch nicht mir
Tagelied
La Dame à la Licorne
Was, Geliebte
Dich aufdenkend wird mein Wesen erglühter
Einmal nahm ich zwischen meine Hände Dein Gesicht
Gib mir Liebe
Leise ruft der Buchenwald
Schlaflied
Die Getrennten
Die Liebende
Erinnerung
Alle, welche Dich suchen, versuchen Dich
Ich finde Dich in allen diesen Dingen
Geliebte,
Dein Garten wollt ich sein zuerst
Östliches Taglied
Das Bett
In dem Raume, den ich in mich schaute
Dich zu fühlen bin ich
Oh wie schälst Du mein Herz aus den Schalen des Elends
Ich bin auf der Welt zu allein
So lernen wir am Hiesigen Gefühle
Und wenn wir uns einander zuempfanden
Der Freundin
Durch den plötzlich schönen Garten trägst Du
Sind wirs, Lulu, sind wirs?
Sehet ein Ding, das vielfach umwunden
Wie der Wasser Oberflächen schweigend
Oft bricht in eine leistende Entfaltung
Du nur, einzig Du bist
Wo die Wurzeln ihrer Liebe ringen
Du aber warst schon da
Schwindende, Du kennst die Türme nicht
Wie rief ich Dich
Du Prüferin, Du nimmst es so genau
O Funkenglück aus dem Herzfeuerstein
Da rauscht das Herz
Nicht dass uns, da wir (plötzlich) erwachsen sind
Was Kühnheit war in unserem Geschlecht
Da vieles fiel
Was Du auch immer empfingst: des Momentes gedenke
Wie ist doch alles weit ins Bild gerückt
Mädchen, reift Dich der Sommertag?
Dass ich Deiner dächte am Kamine?
Lass mich sanft in Deinem Tagebuche
Manchmal noch empfind ich
Was nun wieder aus den reinen Scheiten
Wunderliches Wort
Sieh, der Tag verlangsamt sich
Du, die ich zeitig schon begann zu feiern
Heut sah ichs früh, das Graue an den Schläfen
Dies überstanden haben, auch das Glück
Was für Vorgefühle in Dir schliefen
Schöne Aglaja, Freundin meiner Gefühle
Gegen-Strophen
Siehe, wir lieben nicht, wie die Blumen
Du, der mit dem Aufschlag
Die zehnte Elegie
Nirgends, Geliebte, wird Welt sein, als innen
Ein Gott vermags. Wie aber, sag mir
O ihr Zärtlichen, tretet zuweilen
Heil dem Geist, der uns verbinden mag
Mehr nicht sollst Du wissen als die Stele
Wir hören seit lange die Brunnen mit
Wir sind nur Mund. Wer singt das ferne Herz
Wie, für die Jungfrau, dem, der vor ihr kniet, die Namen
Gib Deinem Herzen ein Zeichen
Erfahren in den flutenden Verkehren
Nichts blieb so schön
Dies ist Besitz: dass uns vorüberflog
Alles ist mir lieb, die Sommersprossen
Auch dies ist möglich: zu sagen: Nein
Wie geschah es? Es gelang zu lieben
Oh so war es damals schon genossen
Ach, sie versank, sie versank
Berühre ruhig mit dem Zauberstabe
Weißt Du noch: fallende Sterne
An der sonngewohnten Straße
Zweite Antwort für E. M.
Du hast aus jenem Sein Dich mir entzogen
Die Liebenden (Erika und Melitta)
Ach, wie bist Du dennoch, Wunderbare
Wie viel Abschied ward uns beigebracht
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