Marmaduke William Pickthall - Die Taube auf der Moschee

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Als Marmaduke Pickthall im Frühjahr 1896 aus dem Nahen Osten nach London zurückkehrte, litt er zwar noch immer an den Nachwirkungen einer schweren Typhuserkrankung, hatte jedoch den Kopf voll mit unglaublichen Geschichten und exotischen Bildern, mit detailreichem Wissen über das Leben und die Mentalität der Araber, Syrer und Palästinenser: Er hatte Freundschaften geschlossen, fließend Arabisch gelernt, kuriose Abenteuer erlebt mit fahrenden Rittern, Geschichtenerzählern, Pferdenarren, Straßenräubern, Gaunern, Fanatikern – überwiegend christlich –, mit verstoßenen Prinzessinnen und Tigerjägern, die vergeblich nach einem Tiger suchen.
Pickthalls Buch, das er erst 25 Jahre später schrieb – mit Abstand zu seinem jüngeren Ich, einem Schuss Selbstironie und viel Humor –, zeigt auf ganz unbeschwerte Weise, dass die Begegnung zweier Kulturen ebenso ein fruchtbarer Denkanstoß wie ein katastrophaler Zusammenprall sein kann. Es ist eine kleine Brücke zwischen Orient und Okzident, die jeder mühelos überqueren kann, um ein wenig klüger und nachdenklicher in die eigene Welt zurückzukehren.

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Die Nashornpeitsche

»Wo ist die Peitsche?«, rief Rashîd plötzlich im Tor des Khan , den wir gerade erreicht hatten, und drehte sich zu mir um.

»Barmherziger Allah! Ich hab sie nicht bei mir. Ich muss sie in der Kutsche liegengelassen haben.«

Rashîd ließ die Satteltaschen fallen, die er getragen hatte, unser übliches Gepäck, und rannte um sein Leben. Die Kutsche war die schmale, zum Teil mit Sonnensegeln überdachte Straße zur Hälfte hinuntergefahren. Bei Rashîds wildem Schrei, »Warte, o mein Onkel! Wir haben unsere Peitsche vergessen!«, warf der Kutscher einen Blick zurück, doch anstatt anzuhalten, trieb er seine Pferde zum Galopp an. Rashîd lief noch schneller. Die Kutsche verschwand rasch und war bald nicht mehr zu sehen. Die Dämmerung brach an. Über den niedrigen, flachen Dächern im Westen hing der Sichelmond im Grün des Sonnenuntergangs hinter den Minaretten der großen Moschee. Da hob ich die Satteltaschen auf und bahnte mir vorsichtig meinen Weg zwischen schlafenden Kamelen und angebundenen Mauleseln und Pferden zum Hof des Khan , der eine Art Kloster war. Ich verhandelte mit dem Gastwirt, als Rashîd, der ein Bild der Verzweiflung bot, zurückkehrte. Er streckte seine Hände in die Luft, gestand sein Versagen ein und sank dann stöhnend zu Boden. Der Wirt, ein stämmiger Mann, fragte, was ihm Kummer bereite. Ich sagte es ihm, und er äußerte gerechte Urteile über Kutscher und die Vergänglichkeit weltlicher Güter. Wie ich sehen könne, sei Rashîd zi’lân – ein Opfer jener sonderbaren Mischung aus wahnsinniger Wut, Kummer und Verzweiflung, welche unter den Kindern der Araber eine regelrechte Krankheit darstellt. Ein englischer Diener hätte sich nicht so sehr um einen kleinen Gegenstand aus dem Besitz seines Herrn geschert, der nicht seinetwegen, sondern aufgrund der Nachlässigkeit seines Herrn verloren gegangen ist. Doch mein Besitz war Rashîds ganzes Glück, seine Ehre fußte darauf. Er prahlte damit vor jedermann. Besonders verehrte er mein Gewehr, meinen Dienstrevolver und diese Peitsche – ein harter Riemen aus Nashornleder mit einem ziemlich hübschen Silbergriff –, die mir ein betagter Araber als Dank für irgendeine eingebildete Gunst geschenkt hatte. Sie hatte sich als nützlich erwiesen, um Straßenköter zu vertreiben, wenn sie in Rudeln herbeiliefen, um dem Pferd in die Beine zu beißen, doch bevor Rashîd zu mir stieß, hatte ich sie nie als Ehrenabzeichen betrachtet. Für ihn war sie das Wertvollste unserer Besitztümer, ein Kennzeichen unseres höheren Rangs. Er drückte sie mir sogar in die Hand, wenn ich spazierenging, und als wir am selben Tag zu Mittag von unserem Haus in den Bergen aufgebrochen waren, hatte er sie ehrerbietig auf den Sitz neben mir gelegt, bevor er neben dem Kutscher auf den Bock geklettert war. Und nun war die Peitsche wegen meiner Nachlässigkeit verloren. Rashîds Niedergeschlagenheit beschämte mich fürchterlich.

»Allah! Allah!«, stöhnte er. »Was kann ich tun? Wir haben den Kutscher nur zufällig getroffen. Ich kenne sein Haus nicht, das Gott zerstören soll!«

Der Wirt bemerkte beschwichtigend, Fleisch sei Gras, alle Schätze vergänglich, und es sei die Pflicht eines Mannes, seine Wünsche auf höhere Dinge zu richten. Bei diesen Worten sprang Rashîd auf, als hätte er die Geduld verloren, und rannte fort, flitzte mit fast übernatürlicher Behendigkeit zwischen den Tieren im Hof hindurch. »Lasst ihn seine Wut allein abkühlen!«, riet mir der Wirt mit einem Schulterzucken.

Nachdem ich das Essen für die dritte Stunde des Abends bestellt hatte, ging ich ebenfalls hinaus, um meine Glieder zu strecken, die nach vier Stunden Rüttelei einer ungefederten Kutsche, die immer kurz vor dem Umkippen stand, steif und geschunden waren. Es wäre uns besser ergangen, wären wir wie üblich geritten, doch als Rashîd zufällig auf die Kutsche gestoßen war, eine Seltenheit, hatte er beschlossen, diese Art des Reisens sei vornehmer. Allerdings hatte er nicht bedacht, dass es keine Straße gab.

Der Himmel war voller Sterne. In den wenigen noch geöffneten Läden hingen Laternen, warfen Streifen gelben Lichts auf den unebenen Fußweg und ließen die Augen der Wanderer und streunenden Hunde schimmern. Viele Leute auf der Straße trugen ebenfalls Laternen, deren Schaukeln Dinge in ihrem Umkreis scheinbar hochspringen und fallen ließen. Schließlich erreichte ich einen offenen Platz, wo dichtes Gedränge herrschte – einen rechteckigen Platz, den man als Stadtzentrum bezeichnen könnte.

Verblüfft stellte ich fest, dass die Menschen stehenblieben und alle Gesichter in eine Richtung schauten. Ich hörte die Stimme eines Mannes laut klagen und wild rufen.

»Was ist los?«, fragte ich am Rand der Versammlung.

»Ein großes Unglück!«, antwortete jemand. »Ein armer Diener hat eine Peitsche im Wert von fünfzig türkischen Pfund verloren, das Eigentum seines Herrn. Ein Schurke hat sie ihm gestohlen – ein böser Kutscher. Sein Herr wird ihn töten, wenn er sie nicht wiederfindet.«

Von Neugier gepackt, drängte ich mich nach vorne. Da stand Rashîd an der Mauer einer großen Moschee und warf sich mit einem entsetzlichen Schrei dagegen. Eine Gruppe Soldaten mit hohen Fezen, die Polizei der Stadt, umringten ihn voll Mitgefühl und stellten Fragen. Zum Glück trug ich einen Fez, war also unauffällig.

»Fünfzig türkische Pfund!«, schrie er. »Für hundert könnte man nichts Gleichwertiges kaufen! Mein Herr, ein bedeutender Graf unter allen Engländern … ihr oberster Fürst, bei Allah! … liebt sie wie seine Seele. Er reißt mir Herz und Leber heraus und wird beides verschlingen. O großer Beschützer! O Allmächtiger!«

»Wie hat denn dieser Kutscher ausgesehen?«, fragte ein Wachtmeister.

Rashîd beschrieb schluchzend und mit manch frommer Zwischenbemerkung den Kutscher ziemlich klar als »einäugigen Mann mit Vollbart, die untere Körperhälfte aufgebläht. Sein Name, sagte er, sei Habib; aber weiß Allah!«

»Der Mann ist bekannt«, rief der Wachtmeister eifrig. »Sein Haus ist ganz in der Nähe. Komm, o du armer Misshandelter. Wir holen uns die Peitsche zurück.«

Bei diesen Worten verschwand Rashîds Kummer wie von Zauberhand. Er ergriff die Hand des Wachtmeisters und streichelte sie, als sie zusammen weggingen. Ich folgte der Menge bis vor die Tür des Kutschers, ein schmutziger Eingang in einer schmalen Gasse, wo ich mich abwandte und zurück zum Khan eilte, um nicht entdeckt zu werden.

Dort saß ich einige Minuten in meiner privaten Nische, als Rashîd triumphierend hereinkam und die berühmte Peitsche hochhielt. Der Wachtmeister begleitete ihn über den Hof. Zahllose Soldaten warteten am Tor, wie ich im Licht der großen Laterne erkennen konnte, die vom Bogen herabhing.

»Allah sei gepriesen, ich hab sie gefunden!«, rief Rashîd.

»Allah sei gepriesen, wir konnten Euer Ehren einen kleinen Gefallen tun«, rief der Wachtmeister. Dabei ergriff er meine Hand und küsste sie. Ich ließ beide Platz nehmen und bestellte Kaffee. Die beiden erzählten abwechselnd die Geschichte. Der Wachtmeister lobte Rashîds kluge Idee, hinauszugehen und auf einem öffentlichen Platz zu jammern, bis die Stadt und ihre gesamte Polizeimacht an seinem Kummer Anteil nahmen. Rashîd meinte hingegen, alles wäre vergeblich gewesen, hätte der Wachtmeister nicht das Haus des Kutschers gekannt. Der Wachtmeister räumte lachend ein, die Kenntnis hätte nichts genutzt, hätte Rashîd nicht erneut seinen scharfen Verstand bewiesen. Sie seien in das Haus eingedrungen – ein einziges Zimmer, beleuchtet nur von einer Öllampe auf dem Boden – und hätten es gründlich durchsucht, während der Kutscher ständig protestierte, seine Unschuld beteuerte und schwor, er habe noch nie im Leben eine Peitsche wie die beschriebene gesehen. Die Soldaten, die keine Peitsche finden konnten, neigten allmählich dazu, ihm zu glauben, als Rashîd, der alles aufmerksam beobachtete, bemerkte, dass die verschleierte Frau des Kutschers stocksteif dastand, und sie kräftig anrempelte, so dass sie quer durch das Zimmer stolperte. Da entdeckte man die Peitsche. Sie war unter ihren Unterröcken versteckt. Der Dieb bekam an Ort und Stelle eine ordentliche Tracht Prügel. Ob dies meiner Ansicht nach Strafe genug sei?, fragte der Wachtmeister.

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