Sybille und Manfred Specht - Flieg Gedanke

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Das Buch ist eine Lebensbericht, in jeweils eigenen Teilen von beiden Autoren geschrieben und später zusammengefügt. Manfred wurde 1937 geboren und hat 1945 das Kriegsende und die entbehrungsreiche Nachkriegszeit bewusst erlebt. Aufgewachsen in der DDR, führte ihn sein weiterer Lebensweg nach München. Er verliebte sich in ein Ostberliner Mädel, plante und riskierte mit ihr die Flucht aus der DDR. Sie scheiterten in Bulgarien, wurden verhaftet und interniert. Sybille ist an die DDR ausgeliefert und dort gerichtlich verurteilt worden.
Dieses Buch schildert die unvergesslichen Umstände, die glücklichen Fügungen und die Hilfe von Unterstützern, bis es gelang, Sybille aus peinigender Haft freizukaufen. In Hannover haben sie geheiratet und gestalteten ihr Familienleben einvernehmlich und harmonisch. Manfreds Berufsweg führte ihn vom Büroangestellten bis zum Universitätsprofessor in Berlin und zur Gründung eines selbstständigen, partnerschaftlich geführten Ingenieurbüros. Mit diesem Berichtwollen sie ihre persönliche Lebenserfahrung an ihre Kinder, Enkel, Freunde und eine große Leserschaft weitergeben.

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Kurz vor dem Ende meiner regulären achtjährigen Schulzeit wurde die sogenannte Polytechnische Oberschule (10 Klassen) – im Gegensatz zur Erweiterten Polytechnischen Oberschule (12 Klassen) – eingeführt. Im Westen waren das traditionell Realschule und Gymnasium.

Da ich weder Junger Pionier noch FDJ-Mitglied war, blieb vorerst mein Traum, weiter in die Schule gehen zu können, unerfüllt. Engste Verwandte meines Vaters, sein Bruder und zwei Schwestern, lebten im Westen. Ein Umstand, der uns im täglichen Leben oft hinderlich war. Außerdem war unsere Fernsehantenne nach Westen gerichtet, was erwarten ließ, dass wir dem Aufbau des Sozialismus nicht mit Nachdruck dienten. Aber Vati ließ nicht locker, für meine weitere Schulbildung zu kämpfen. Nach einem mehrstündigen Gespräch mit meinem damaligen Schuldirektor (straffer Parteigenosse der SED) konnte Vati erreichen, dass ich die „Realschule“ besuchen durfte. Besser als nichts, aber meinen Wunsch, Sprachen zu studieren, musste ich begraben, da mir das Gymnasium verwehrt blieb.

Mittlerweile wurden die Einschränkungen im täglichen Leben und in der Zukunftsplanung immer umfangreicher, sodass in der Familie über eine Umsiedlung in den Westen immer öfter nachgedacht wurde. Aber innerhalb Berlins gab es noch Freizügigkeit, und die Hoffnung, dass die Teilung Deutschlands bald ein Ende haben könnte, ließ meine Eltern immer noch zögern. Auch fiel Mutti der Gedanke nicht leicht, ihre Eltern allein in Riesa zurückzulassen, war sie doch die einzige Tochter.

Der Familienrat beschloss dann, ich solle eine Ausbildung beginnen und abschließen, dann würde ein Neuanfang im Westen leichter fallen. Nun stand auch bei mir wie bei allen jungen Menschen die Frage der Berufswahl an. Da ich schon damals gerne gezeichnet habe und mich auch für Kunst interessierte, erschien mir das Berufsbild der Schaufensterdekorateurin als recht geeignet, zumal es meinen praktischen und handwerklichen Veranlagungen sehr entgegenkam. Da man sich in der DDR auch sprachlich gerne von der BRD absetzte (ein Brathähnchen etwa nannte sich dort Broiler), hieß die genaue Berufsbezeichnung Gebrauchswerber. Mein Schulabschlusszeugnis war sehr gut, aber für die Lehrstelle musste doch eine Eignungsprüfung abgelegt werden.

Als Kind verbrachte ich sehr oft einige Zeit der Ferien bei meinen Großeltern in Riesa. Wie oben erwähnt kamen Oma und Opa in ihren Sommerferien auch regelmäßig drei Wochen zu uns nach Rahnsdorf. Das war ihr Jahresurlaub. Urlaub im heutigen Sinn mit Verreisen – gar in andere Länder – gehörte zur absoluten Ausnahme. Auslandsziele waren sowieso auf das sozialistische Ausland beschränkt, nebenbei war es auch eine Frage der finanziellen Mittel. Meines Wissens war Oma ein einziges Mal in ihrem Leben in Urlaub in Berchtesgaden. Opa konnte leider nicht mit, da einer sich um das Restaurant kümmern musste. Bis ins hohe Alter hat sie mir immer mal wieder von diesem Ferienerlebnis erzählt. Für so ein Ereignis, das mit einer vielstündigen Bahnreise begann, wurde auch extra Reisekleidung besorgt, das gehörte einfach zum guten Ton.

Meine Großeltern Marx hatten vor dem Krieg eine große Gastwirtschaft mit Speisesaal, Tanzdiele, gemütlicher Bauernstube und im Sommer mit Biergarten bewirtschaftet. Es war ein hartes Brot, denn es gab bis zum Krieg keine „Polizeistunde“, was „open end“ hieß. Man musste ausharren, bis der letzte Gast ging. Nachdem mit Gründung der DDR alles Ersparte auf zehn Prozent abgewertet worden war, hat man dann 1955 Firmen und mittlere Gewerbe verstaatlicht. Kleine Gewerbe wurden nach Mauerbau dann teilverstaatlicht! Oma, die bis zur Enteignung ihres Restaurants jeden Tag mitgearbeitet hatte, sagte einmal: „Ich war an keinem Tag in diesen Jahren ausgeschlafen.“ Beide waren enorm fleißig und sparsam und wollten mit dem Ersparten einen angenehmen Lebensabend verbringen.

Nach der Enteignung hat Opa noch einige Zeit als Geschäftsführer in seinem eigenen ehemaligen Restaurant gearbeitet, denn er war noch nicht im Rentenalter. Die Zustände wurden aber mit der Zeit unerträglich, sodass er sich entschied, mit Mitte 50 in einer anderen Gaststätte als Kellner zu arbeiten. Wenn nach seiner Spätschicht gegen Mitternacht kein Bus mehr fuhr, musste er die fünf Kilometer zu Fuß nach Hause laufen, und das nach acht Stunden, die er als Kellner schon gelaufen war. Zu dieser Zeit hatte er das 60. Lebensjahr schon überschritten, aber an Ruhestand war leider noch nicht zu denken. Wie schon beschrieben, war also bei dem geringen Verdienst ein Urlaub nach heutigen Maßstäben unmöglich. Trotzdem hatten wir immer eine schöne Zeit am Müggelsee. Gedanklich haben wir uns gefühlt wie an der Adria, obgleich wir von dieser nur eine vage Vorstellung hatten. In westlichen Illustrierten, die wir manchmal ergatterten, konnte man manchmal das Feeling der Westdeutschen an den südlichen Badestränden erahnen. Die Sommer bei uns waren aber auch heiß – verglichen mit heute und in Erwartung der proklamierten Erderwärmung. Und das war vor über 60 Jahren!

Die Osterferien 1960 verbrachte ich wieder einmal bei meinen Großeltern Marx. Die Eltern von Vati waren bereits ins Altersheim übergesiedelt, sie waren beide über achtzig und Oma Camilla hatte Probleme mit dem Gedächtnis, so war sie sich beim Kochen nicht mehr sicher, ob nun alle Zutaten schon drin waren oder nicht und ob noch was fehlte. Wohl nicht das größte Problem, aber es wurde immer beschwerlicher, und so waren sie eigentlich ganz froh, von den täglichen Pflichten entbunden zu sein. Sie hatten ihren eigenen Wohnbereich und wurden, soweit ich es beurteilen konnte, auch gut betreut, sie waren kein Pflegefall.

Bei meiner Anwesenheit in Riesa besuchten wir sie des Öfteren gemeinsam mit Oma Margarethe und Opa Paul. Außer meinem Vater wohnten die anderen drei noch lebenden Kinder alle im Westen und für diese war es immer sehr kompliziert und schwierig, nach Riesa zu reisen. Nach dem Mauerbau 1961 war es über Jahre erst mal gänzlich unmöglich.

Diese Osterferien begannen nun wie alle Ferienaufenthalte vorher. Mit heutigen Ferien der Kinder und Jugendlichen nicht zu vergleichen, denn es gab nichts Spektakuläres zu erleben. Aber halt: Es gab ein Kino in der unmittelbaren Nachbarschaft, und hin und wieder wurde auch ein Film aus dem Westen gespielt, der die ewigen sozialistischen Erziehungsmachwerke unterbrach. Opa war im „Sachsenhof “ zur Abendschicht und ich ging mit Oma ins Kino. Es wurde „Fanny“ gespielt. An den Inhalt kann ich mich nicht mehr erinnern, denn nach dem Kinobesuch kam es zu einer folgenschweren, ja zukunftsentscheidenden Begegnung. Beim Verlassen der Lichtspiele, (so nannte man damals in der DDR die Kinos) begegneten wir Hedi Specht mit ihren beiden Söhnen. Hedi Specht war eine gute Bekannte meiner Oma und die gute Seele im benachbarten Lebensmittelgeschäft. Wenn ich in Riesa zum Einkaufen geschickt wurde, wurde ich von Frau Specht immer sehr freundlich und nett bedient. Selbstbedienung war derzeit noch unbekannt. Sie wusste, dass ich die Enkelin von Margarethe war, und ich bemerkte, dass sie mich wohl mochte.

Nach „Fanny“ gab es also eine freudige Begrüßung und es wurde ein Treffen vereinbart. Meine Großeltern besaßen als eine der wenigen in Riesa einen Schwarz–weiß-Fernseher (es gab nichts anderes), und wir verabredeten uns zu „Faust I“ im Abendprogramm.

Einige Tage später fand also der große Dramenabend in Omas Wohnung statt. Hedi erschien mit beiden Söhnen und wir nahmen alle in der Wohnzimmer-Loge Platz. Viel geredet wurde nicht, denn Faust war ja nicht gerade leichte Kost und es gab viel nachzudenken. Ich war gerade 16 Jahre alt geworden und entsprechend schüchtern. Da wir wegen des Fernsehens kaum ein persönliches Wort wechselten, vereinbarten wir für den übernächsten Tag ein Treffen im Hause Specht zum lockeren Beisammensein. Unser erstes Beschnuppern sollte dann vertieft werden. Aber bereits am nächsten Tag erhielt ich ein Telegramm von meinen Eltern, dass ich sofort nach Berlin zurückkommen müsse, um zur Aufnahmeprüfung zu erscheinen. Somit konnte das vereinbarte Treffen bei Spechts nicht wie geplant stattfinden, und das hatte weitreichende Folgen.

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