Ulrich Land - Und die Titanic fährt doch

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14. April 1912, 23.39 Uhr. Was jetzt? William McMaster Murdoch, der Erste Offizier, steht schockstarr auf der Außenbrücke der Titanic. Vor ihm der Eisberg, der urplötzlich aus der pechschwarzen Nacht getaucht ist. Sekundenbruchteile für die folgenschwerste Entscheidung der Seefahrtgeschichte! Ausweichen oder draufzuhalten? Murdoch weiß um die Sicherheitsmängel des Schiffs und die Gefahren eines Ausweichmanövers. Also entscheidet er sich für die Frontalkollision! Und rettet damit anderthalbtausend Menschen das Leben. Doch noch in derselben Nacht wird er degradiert und festgesetzt, da durch seine Nachlässigkeit die Bugspitze dieses stolzen Schiffs demoliert worden sei. In Murdoch's Kopf beginnt ein Wirbelsturm zu toben, die Gedanken schlagen Kapriolen! Und was will der Revolver von ihm, der da auf dem Tisch der Haftkabine liegt und ihn auffordernd angrinst?

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Hichens blutete aus Nase und Mund, hatte die schreckgeweiteten Augen immer noch starr an den Eisberg geheftet und … und hielt das Steuer. Mit einer Hartnäckigkeit, die eigentlich einen Orden verdient hätte. Ich dröhnte ihm meinen Ellenbogen mit voller Wucht in die Nieren. Er knickte saftkraftlos seitwärts ein, und das reichte mir, um seine schweißnassen Hände vom Steuerrad zu schieben. Das alles spielte sich in Sekundenbruchteilen ab. Ich hatte keinen Blick dafür, wie Hichens jetzt vollends in sich zusammensackte. Ich griff in die Speichen: einen Hauch nach Steuerbord, damit die Nase wieder grade nach vorn kommt. So. Wieder 0° auf der Ruderlageanzeige.

Und da … da war er, dieser Schlag, auf den ich gewartet hatte … ich sah den Göschstock wegknicken wie ‘n Streichholz! Der Rückschlag warf mich aufs Steuerrad, die Brust dröhnte, stechender Schmerz in den Rippen. Ich konnte mich mit Mühe aufrecht halten, während der willenlos nach vorn rutschende Hichens dem inzwischen dazugekommenen, völlig konsternierten Lightoller die Beine wegriss.

Nicht selten wird eine Wende des Schicksals von einem Rums eingeleitet. Und dann fängt‘s an, interessant zu werden. Dieser Rums hier hatte sich gewaschen! Sechzigtausend Tonnen Stahl krachten frontal auf dreihunderttausend Tonnen Eis. Eins zu fünf. Eigentlich war gar nicht der Knall das Erschütternde. Nicht das grausige Heulen und Knistern der wie Stanniolpapier nachgebenden Stahlplatten, das Knirschen der Eisenträger, das wie Hammerschläge dröhnende Aufspringen der kindskopfgroßen Nieten der Außenhautplatten, nicht das Wimmern der zerknüllten Spanten und Wrangen im Bug, das knarrende Holz, das Zersplittern der Glaskuppel überm A-Deck-Foyer, nicht das Gurgeln und Rauschen der in die beiden vorderen Rumpfkammern einschießenden Wasserfontänen, nein, das Erschütternde war die Stille nach dem Knall. Als das Schiff stand und auf den Eisfels starrte. Diese brüllende Stille.

Mit einem Schlag liegt der Titanic-Traum in Trümmern, ist zum Trauma geworden.

- . -

2

Keine große Kunst, sich auszumalen, wie‘s da unten zuging, im Salon der verlorenen Seelen. Wo sich zu nachmitternächtlicher Stunde immer ein paar versprengte Figuren einfanden, die an Schlafstörungen litten. Nichts schöner, als sich dort ab und zu an einen abgelegenen Ecktisch zu pflanzen und diesen seltsamen Vögeln beim Zwitschern zuzuhören. Schade, dass ich in der vergangenen Nacht Wache auf der Brücke hatte. Aber, wie gesagt, ich kann‘s mir lebhaft ausmalen, wie sich da unten das übliche harmlos-ahnungslose Geplänkel angelassen hatte. Da, mitten drin im Pott, wo man vom Wellengang selbst dann nichts hört, wenn‘s nicht so mucksmäuschenstill zugeht wie letzte Nacht. Mit Sicherheit einer der sichersten Punkte auf dem ganzen Dampfer, oder besser gesagt: einer der Punkte, wo man sich am sichersten fühlt. Eben: mittendrin. Und stabil. Denn da ist wahrhaftig die Mitte. Konnten die Konstrukteure der Harland & Wolff-Werft natürlich nicht ahnen, dass dorthin, nur ein paar Meter vom Massenschwerpunkt entfernt, wo man den Seegang deshalb so wenig spürt, weil hier der Mittelpunkt der Achse ist, über die sich das Schiff dreht, wenn‘s hoch hergeht, dass also die Nachteulen dorthin, ausgerechnet in die Messe für Butler und Zofen retirieren würden. Direkt überm Speisesaal der ersten Klasse. Und konnten noch weniger ahnen, dass diese graugesichtigen, tränensackbeladenen Gestalten sich regelmäßig erdreisten würden, den vorderen Teil der Butlermesse in einen Rauchsalon für späte, für sehr späte Stunden umzumodeln.

»Hier, wo selbst das Motorengeräusch so verhalten ist, dass man beim besten Willen nicht auf die Idee kommt, man könnte mitten im Atlantik sitzen«, wie diese Brünette jeden zweiten Abend zu sagen pflegt, die attraktive Mittoder meinetwegen Endzwanzigerin, die sich während der fünf Tage, die die Reise bis zum großen Schlag währte, keine Nacht vor vier Uhr in ihre Kajüte zurückzieht. Trotz ihres jugendlichen Alters aber sieht sie jetzt – in der Nacht danach – mit einem Mal so unglaublich schal aus, so blutleer, irgendwie erheblich älter. Falbe, welke Haut. Lichtleere Haut. Ein schattenloses Gesicht ohne jede Kontur. Bei allen Figuren übrigens hier in diesem Panoptikum! Einfach nur eigenartig. So, dass ich auf keinen Fall hinsehn will, aber ich kriege den Blick nicht losgeeist.

»Aayyyh! Bringen Sie das grässliche Tier zur Strecke!«, schreit die Schöne mir plötzlich ins Ohr! Wie, in drei Teufels Namen, kommt ihr Schrei hierher zu mir in die Haftkabine? Was will die mir sagen? Wieso ist die mit einem Mal vollkommen nüchtern?! Und diese Stimme! Die Stimme hört sich an, als wäre ihr Kehlkopf mindestens hundertzwanzig Jahre alt.

Der Steward baut sich an ihrem Tisch auf, um ihren spitzen Schrei mit dem Bassbaritonbrustton der Überzeugung zu parieren: »Sie befinden sich hier an Bord eines Luxus-Restdampfers. In unserm Laboratorium gibt‘s keine ...«

Während die Hübsche gar nicht daran denkt, ihm zuzuhören, sondern vom Stuhl hochschnellt und durch die Gegend kreischt: »Da vorne, unter die Anrichte gehuscht, das Vieh, hat eine, seltsam, eine Hutnadel, größer als es selbst, hinter sich hergezerrt. Tun Sie, machen Sie was!«

»Wir befinden uns hier an die zweitausend Meter unter der Meeresoberfläche, Lady. Und ich darf Sie daran erinnern, wir haben uns seinerzeit vor, ich weiß es nicht, vielleicht hundert Jahren auf der Jungfernfahrt befunden, und innerhalb der hundert Stunden, die diese währte, bevor … nun, wir haben ja vereinbart, das kleine Malheur nicht mehr beim Namen zu nennen, jedenfalls innerhalb so kurzer Frist nisten sich keine Tiere, auch nicht so wollige drollige, im guten Salon ein.« Der Steward unterbricht seine Expertise kurz, ganz kurz, um den Kragen seines Livrees zurechtzuzupfen und sich bei der Gelegenheit mit flatternden Fingern ein paar aufdringliche Schuppen von der Schulter zu wedeln. »Und sollte tatsächlich eine Maus zwischen den Mehlsäcken an Bord gelangt sein, so dauert‘s eine halbe Ewigkeit, bis das Geschöpf aus den Vorratskammern, die sich bekanntlich ganz hinten im Heck befinden, bis hier rübergewandert ist. Aber, schöne Lady, bis zum Verstreichen dieser halben Ewigkeit waren die Heckräume längst feucht geworden, komplett geflutet. Und schließlich weggebrochen. Hier gibt‘s keine Tiere!«

»Aber Mäuse«, zischt die verdammt, verdammt gut aussehende Brünette, bei der man eigentlich so eine gestelzte Empfindlichkeit gegenüber Kleinnagern gar nicht vermutet hätte.

Russel, der hagere Bestatter, der drüben auf der anderen Seite des großen Teichs nicht nur seine kärglichen Verhältnisse abschütteln, sondern auch die Profession wechseln und endgültig zum Lyra-Virtuosen und rechtmäßigen Nachfolger des himmlischen Hermes mutieren will, dieser Russel also gibt eines seiner selbstgestrickten Meisterwerke moderner Lyrik zum Besten:

»die Toten die Untoten fressen

die schwarzen Wellen

der sieben Weltmeere

spiegelglatt«

Mme Godot wischt sich eine Träne aus dem Augenwinkel, während Heizer Hart sich auf die Lippen beißt, um nicht loszuprusten, und der Bordanimateur namens Batman sein Fledermauslachen frank und frei durch die betretene Stille gackert. Indes die junge Schönheit mit dem alten Gesicht und der uralten Stimme bleibt – lyrische Höhen hin, atlantische Tiefen her – bei ihren irdischen Problemen: »Eine Maus! Hab‘ ich mit meinen ureigenen Augen gesehn!«

Aha, verdammt, jetzt – so ganz langsam – kapiere ich, das sind meine eigenen Gespinstgespenster, die mich da in der wasseraufgeweichten Hand haben. Die Hirnwindungen verknäulen sich, Lug und Trug, wilde Schimären gehn mit mir durch! Die rauben mir das Zeitgefühl, lassen alles anfangen zu schwimmen, zerreißen mir die Klarheit des Nautikerbewusstseins, lassen‘s zerfasern, ausfransen und schicken immer wieder irgendwelche ungerufenen Bilder daher. Lassen von jetzt auf gleich alle Farben wegtauchen, alles in Hell und Dunkel, Licht und Schatten sich verwandeln. Lassen die Figuren so eigenwillig schwammige, wellenförmige Bewegungen vollführen, und erwecken in meinem Schädel bei jedem Wort, das diese Untoten da unten über die Lippen stoßen, den Eindruck, als stiegen blubbernde Luftblasen auf.

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