Barbara Sichtermann - Vicky Victory

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Igor Marenge ist ein begabter, aber arbeitsloser Übersetzer, ein moderner Taugenichts und Verehrer schöner Frauen. Mit seiner Partnerin Sonja, einer Therapeutin und «professionellen Versteherin», ist er glücklich, was ihn aber nicht von erotischen Streifzügen durch das wiedervereinigte Berlin abhält. Raffiniert fädelt er die Begegnungen mit Vicky ein, «der schönsten Kassiererin aller 672 Supermärkte Berlins». Aber ausgerechnet sie hütet ein Geheimnis, das Igor in die größte Katastrophe seines Lebens stolpern lässt. Eine spannungsreiche, mit Erotik und Witz gespickte Geschichte.
Das Berlin der Wendezeit ist das zweite Thema des Romans – im ersten Kapitel reduziert auf ein erdachtes kontrollierbares Modell, in Wirklichkeit aber bevölkert von kurz angebundenen Natives, die auch gern einmal handgreiflich werden. Igors Freunde sind sympathische Loser, linkische Linke, mit allen Randgruppen solidarisch, die die kleinen unattraktiven Chancen auf Broterwerb durch Arbeit als solche erkennen und an sich vorüberziehen lassen. Es reicht ja, wenn man genial ist, Stütze bezieht und sich irgendwie schwarz ein paar Hunderter hinzuverdient.
Der arbeitslose Igor ist auf jeden Fall beschäftigt – mit seinen Träumereien und den Frauen.
Ein temporeich erzählter Schelmenroman über einen der jungen Männer, von denen erfolgreiche Frauen so träumen.

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»68 Prozent aller Stadtbewohner überwinden ihre Selbstwertkrisen nur dank einer an Größenwahn grenzen­den Selbstüberschätzung, einer riskanten Täuschung über ihre miserable Position im sozialen Wettbewerb, wobei der Alkohol …«

»Ach rutschen Sie mir doch den Buckel runter.«

Rrrums. So wird die Tür zufallen. Und wenn schon. Was ein echter Jäger ist, ein Schicksals-, Verstrickungs- und Verhängnisjäger, der lässt sich nicht aufhalten. Mit den Fäusten werde ich gegen ihre Tür trommeln, werde die Briefschlitzklappe hochdrücken und hindurchbrüllen: »Fliehen ist zwecklos! Mir entkommt keiner!«

Ob das Eindruck macht? Kaum. Die Frau geht zum Te­lefon und ruft die Polizei. Doch hab ich keine Angst vor der irdischen Gewalt. Wenn die mich schnappt, spiele ich den Idioten und sage die Wahrheit. Hauptsache, ich wirke harmlos.

»Wissen Sie, Herr Wachtmeister, ich kann nichts dage­gen tun. Ich gehe abends durch die Straßen, ich sehe, wie die Leute ihre Vorhänge zuziehen, das Licht oder den Fernseher einschalten und Schatten gegen die Gardinen werfen. Dann überkommt es mich. Ich ahne, dass sie alle von schwärzesten Kümmernissen niedergedrückt und von irrwitzigen Hoffnungen erfüllt sind, und sie tun mir leid, so leid, dass ich nicht anders kann, als hingehen und ihnen mein Mitgefühl …«

»Frau Rosinski meldet, Sie hätten sich unter dem Vor­wand, eine statistische Erhebung durchführen zu müssen, Eingang in ihre Wohnung und Informationen über ihr Pri­vatleben verschaffen wollen.«

»Würden Sie es denn nicht versuchen bei einem so at­traktiven Kind wie der Rosinski?«

»Jetzt reicht es aber, Herr Marenge, ich verhafte Sie im Namen …«

»He, was ist los, Mann, betest du im Gehen?« Teufel, die Stimme kenn ich und auch die Gestalt. Das ist doch Juni! Wo kommt der plötzlich her? Richtig, da vorne zweigt die Kögelstraße ab, wo er zuhause ist; er hat jetzt Feierabend, seine Augen funkeln. Er bleibt vor mir stehen, hakt die Daumen in den Gürtel und rollt die Schultern.

»Was treibst du hier? Hast du endlich die Kleine am Haken?« Und er streckt den Unterkiefer vor, als wolle er mich aus lauter Freude über dieses unverhoffte Treffen beißen.

»Eben nicht«, gestehe ich. »Das is det Elend.« Juni ist einer meiner besten Kumpels. Er ist Kfz-Mechaniker und Türke und heißt eigentlich anders, aber sein wahrer Name ist so schwer auszusprechen, dass sich Juni als eine Art Ber­liner Version durchgesetzt hat. Sogar seine Mutter nennt ihn so.

Ich hab nur wenige Geheimnisse vor Juni. Also weiß er auch, dass ich seit Längerem davon träume, die Kassiererin unseres Supermarkts anzusprechen und möglichst gleich danach auszuführen. Und er wünscht, über die Entwick­lung auf dem Laufenden gehalten zu werden.

»Was haste schon wieder vermasselt?« fragt er teilnahmsvoll.

»Nix. So um sechs ging ich zum ›Minipreis‹ runter und bezog Posten. Kurz nach Ladenschluss muss sie ja raus­kommen, dachte ich.«

»Logisch.«

»Schön wär’s. Sie ist gar nicht erst aufgetaucht.«

»Halt mal. Der ›Minipreis‹ Ecke Clausthaler Straße? Is doch so’n großer Klotz. Wahrscheinlich gibt’s ’n Hinteraus­gang.«

»Scheiße.«

Dabei liegt’s auf der Hand. Wenn man sich bis zur Fleischtheke vorgekämpft hat, steht man praktisch an der Darwinstraße. Und hinter der Fleischtheke gibt’s die gro­ßen Glastüren, die führen zu den Büros, und dahinter geht es raus zum Hof, wo die Waren geliefert werden. Völlig klar. Wer in diesem Laden arbeitet, betritt und verlässt ihn hinten rum. Und ich steh mir vorn am Kundeneingang die Beine in den Bauch!

Juni wiegt sein Haupt, wohlgelaunt, weil er es besser gemacht hätte, und fasst mich am Jackenknopf. Ich ärgere mich eine Spur und behaupte:

»Wenn du in die Rosinski verknallt wärst, hättest du auch vorne gewartet.«

»Was?«

»Ja, die Süße hätte dir den Kopf so verdreht, dass du gar nicht den Verstand zusammengebracht hättest, dir den La­den als Block vorzustellen … Wer auf solche Ideen kommt, ist noch nicht restlos geliefert.«

»Ach du Scheiße.«

»Wer verliebt ist, denkt nicht wie ein Häusermakler. Er hat den Kopf voller heißer Bilder …«

»So wie du, hm? Hör zu, Mann, wenn du nur halb soviel Hirnschmalz locker machen würdest, um Fehler zu ver­meiden, wie um dich rauszureden, wenn’s schiefgelaufen ist, dann würdeste nur halb so viele Fehler machen und ’n Haufen Kraft sparen, um vorher nachzudenken und noch weniger Fehler zu machen. Nettogewinn: satte zweihun­dert Prozent!«

»Spiel’n wir heute bei Bella?« frage ich versöhnlich. Er rollt die Schultern und fasst mich noch einmal am Jacken­knopf.

»Ich mach die Nacht ’ne Tour. Wie sieht’s aus - kommste mit? Wär’n Job für dich dabei.«

»Was liegt denn an?«

»Ich muss ’n Tschaika-Wrack bergen, drüben im Osten, in Niederschönhausen.«

»Tschaika?«

»’N Bonzenauto aus den Sechzigern.«

»Die gibt’s doch schon lange nicht mehr.«

»Ich sag doch: ’n Wrack.«

»Und wozu?«

»Ich renovier die Kutsche für’n Sammler. Is heiß ge­fragt.«

»Au warte.«

»Was is? Interessiert?«

»Okay.«

»Also: zehn Uhr? Ich hol dich ab.«

Er schnalzt mit der Zunge und macht mir ein Victory-Zeichen. Sein schwarzer Kopf rollt in den Nacken, als er davonschlendert. Es dämmert. Und Schwälle von Dunkel­heit stürzen manchmal nieder, als habe im Himmel je­mand den Hahn aufgedreht. So ein Schwall ergießt sich über Juni und schluckt ihn auf, noch bevor er die Ecke erreicht haben kann.

»Du musst beruflich Gestalt annehmen«, sagt Juni gern zu mir. »Das geht doch nicht so weiter.«

»Ich hab schon nen Beruf. Ich bin Jäger.«

»Du bist ein Penner, ein Niemand, du lebst auf Pump.«

»Ich jage Evelyn Rosinski, die schönste Kassiererin aller 672 Supermärkte Berlins.«

Mit Juni kann ich über alles reden, sogar über mein Berlin-Modell. Er ist ein erfinderischer Zeitgenosse mit erstaunlichen Eingebungen. Als ich ihm erklärt hatte, wozu

ich das Totalmodell brauche, stieß er einen Pfiff aus und sagte:

»Das Geheimnis von Berlin liegt nicht hinter Häuser­mauern, Igor, das liegt unterm Straßenpflaster.«

»Hä?«

»Den Baukasten kannste vergessen. Die Bausubstanz ist marode, die Leute sind beknackt. Aber der Untergrund hat’s in sich. Hätt ich ’n Wunsch frei, würd ich ’n Trichter bauen lassen in die Unterwelt … zwei, drei, fünf Meter … senkrecht in den Dreck!«

»Du würdest auf die Kanalisation stoßen, Junge, und auf die U-Bahn-Schächte.«

»Geheimgänge, Mann, unterirdische Agententunnel. Wo hatte der Senat von Berlin die Rationen für den Ernst­fall gebunkert, na? Geheime Keller, sag ich dir, Tresore mit Plänen, Gräber, Schätze. Der Kronschatz des Kaiser­reichs, der Kunstschatz des Dritten Reichs, der Gold­schatz von Troja, Millionen aus Bankeinbrüchen, Silber­barren, vergrabene Juwelen, von Juden auf der Flucht vor Hitler noch schnell unters Pflaster gedrückt oder von alten Mütterchen vor den Russen in Sicherheit gebracht - alles, alles, ist da unten angesammelt und will gehoben werden. Gib mir ’ne Schaufel, Mann, und ich mach uns beide reich!«

Juni ist ein Kumpel, der viel an andre denkt und nicht gern allein arbeitet. In seiner Werkstatt beschäftigt er ei­nen Schwager, einen Neffen und einen alten Schulfreund. Wenn ich abgebrannt bin, gehe ich zu Juni, und der kriecht unter einem silbergrauen Mercedes hervor, reckt sich, wetzt die Hände an seinem Overall und geht mit mir nach hinten ins Büro, wo die Kasse neben einem verlassenen Hundekorb in der Ecke wartet.

»Wann geht's los mit Graben, Igor?« fragte er mich gestern, und ich sagte: »Gib mir zweihundert.« Und: »Jetzt taufen sie den ganzen Osten um. Mit Otto-Grotewohl-Straße isses nix mehr, Ernst-Thälmann-Allee wird auch abgemeldet, und wie ­viele Karl-Marx-Straßen die Post verkraftet, bevor die Zustellung im Chaos versackt, das rechnen die Computer grade aus.«

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