Andreas Bahlmann - Amour bleu

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Gottfried lebt Anfang der 1980er Jahre in Paris. Nach der Trennung von seiner großen Liebe versucht er, dem Liebeskummer zu entfliehen, indem er sich in seinem 2CV, einer Dyane, auf den Weg macht, ohne Ziel durch Frankreich. Doch der Schmerz des Verlustes begleitet ihn und wird nur momentweise durch die Musik aus dem Kassettenrekorder getröstet. Gottfried begegnet unterwegs den verschiedensten, oft bizarren Menschen, und da er offen und neugierig ist, erzählen sie ihm ihre Geschichte. Er reist von der Normandie nach Biarritz und trifft im Waschsalon eines Campingplatzes auf seine neue, große Liebe, Madeleine. Aber Gottfried ist schon einmal geflohen, aus Deutschland, vor seinem gewalttätigen, betrunkenen Vater. Die Erinnerung daran, dass er niemandem Vertrauen schenken darf, quält ihn. Er reist weiter zum Mittelmeer und wieder nach Norden. Die Menschen, denen er begegnet, zeigen ihm, wie sie mit ihrem Unglück umgehen und wie sie sich auf das Glück einer großen Liebe einlassen.
Andreas Bahlmanns Reise-Roman durch Frankreich ist witzig, schrill, traurig und anrührend, und wird mit multiplen Rock- und Pop-Klängen untermalt.

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So wurde ich einige Male Zeuge von beeindruckenden Demonstrationen der Kunst des Schlagzeugspielens. Etwa, wenn Gruppen von fünf oder sechs, vor Spielfreude nur so sprühenden Schlagzeugern sich gegenseitig zu Höchstleistungen antrieben. Sie spielten konzentriert und synchron ihre rhythmischen Übungen, oftmals in atemberaubendem Tempo, mit nicht minder atemberaubender Geschicklichkeit. Gerade diese spielerische Leichtigkeit erfrischte mich immer wieder aufs Neue.

Ein lautes Hupsignal riß mich aus meinen Gedanken und holte mich unsanft zurück in die Realität als Fahrgast auf der Flucht vor meiner haltlosen, von Liebeskummer durchtränkten Existenz.

Die einfahrende Metro bremste rumpelnd ihre Fahrt ab. Mit einem lauten Zischen flogen die Türen auf, und ich wurde in die gelb und blau gekachelten Katakomben der Pariser Unterwelt hinaus gespuckt.

Ich ließ mich in eine dieser lehnenlosen Kunststoff-Sitzschalen plumpsen, die auf gekachelten Betonsockeln an den Bahnsteigen vor den röhrenförmigen Fliesenwänden verschraubt waren.

Da saß ich nun und wartete auf gar nichts, nicht einmal auf die nächste Metro.

Meine innerliche Leere brachte nicht einmal mehr sogar keine Traurigkeit zustande und drohte in einem gierigen, alles schluckenden Grau zu verschwinden.

Chandon war so glücklich mit seiner neugefundenen Liebe wie ich unglücklich mit dem Verlust meiner war.

»Henri ist schuld!« lief es mir immer wieder durch den Kopf.

»... Blödsinn!«

Energisch versuchte ich, diesen sich ständig wiederholenden Satz aus meinen Gedanken zu blocken.

Vergeblich.

Ich stand auf, weil ich keine Lust hatte, weiterhin an Henri und seine Prophezeiung zu denken. Vielleicht blieben die Gedanken ja einfach in der Sitzschale liegen, wenn ich mich nur zügig genug entfernte.

Ziellos trieb ich durch das Tunnel-Labyrinth der Metro, aber Henri hatte sich hartnäckig in meine Gedanken geklettet.

Ich blieb vor einem Fahrplan stehen und suchte nach den Anschlüssen zu einer amerikanischen Kirchengemeinde, nahe dem Quai d’Orsay. Dort sollte an diesem Abend ein Konzert einer französischen Blues-Band stattfinden.

Der Weg dorthin war nicht allzu weit, dauerte aber lange genug, um die Gedanken an Henri frei laufen zu lassen und sie dann hoffentlich ein für alle Mal abzustellen.

Die U-Bahn raste heran und bremste mit einem scharfen Quietschen. Die Türen zischten auf und saugten mich in das Innere des Waggons.

Im nächsten Augenblick fiel ich in die typische »Metro-Reise-Apathie«, die alle Passagiere miteinander zu teilen schienen, sobald sich die Metro wieder in Bewegung setzte.

Mein Reisekoma trug meine Gedanken zu Henri.

Es war schon lange her und gehörte zu einem anderen Leben, aber die Bilder waren geblieben und mir in jedes meiner Leben gefolgt:

Es war nicht mehr richtig Nacht, aber der Tag mochte auch noch nicht wirklich beginnen.

Es war »Blue Hour«.

Die Zeit zwischen Nacht und Tag, die Zeit der Zwischenwelt, in der alles zusammen fließt und sich vermischt, was sonst voneinander getrennt zu sein scheint oder nur getrennt wahrnehmbar ist.

Das Glück ist melancholisch, die Liebe tief erfüllend und schmerzhaft. Die »Blue Hour« klingt flüchtig, zärtlich, verletzlich, intensiv ... Sie ist einzigartig eigenartig.

Die Geräusche und das Schwarz der Nacht mischen sich in die Klänge und das Strahlen des Tages und zerfließen in eine graue Stille.

Die »Blue Hour« ist die Zeitzone der fiktiven Realität, in der Wirklichkeit und Traum ineinander zu realen Geschichten verschmelzen, um sich in der Fiktion zu verflüchtigen ... und sie besitzt eine mächtige Magie...

Isabelle und ich saßen in einem Frühlokal.

Fast alle der hier anwesenden Gäste waren Übriggebliebene der Nacht. Taxifahrer wie ich, Nachtschwärmer, Glücksspieler, Musiker, Zuhälter, Prostituierte, Dealer und andere Existenzen, die gemeinsam gut und gerne dreihundert Jahre Knast zusammenbrachten.

Henri saß uns gegenüber und trank, in sich versunken, seinen Kaffee.

Seine olivgrüne Parka-Jacke stauchte sich an ihm hoch und der halbgeöffnete Reißverschluss gab sein graues, bartloses Gesicht frei. Ich sah Henri nie ohne diese Jacke. Wahrscheinlich schlief und duschte er sogar in ihr.

Immer wieder fielen Henris Augen träge zu. Er war müde, aber eigentlich war er stets müde, und er sank immer wieder in sich zusammen.

Wenn er etwas sagte, was unerwartet und unregelmäßig vorkam, sprach er mit trägem und entrücktem Blick und wiederholt zufallenden Augenlidern.

Sein Frühstück stand vor ihm auf dem Tisch.

Es bestand aus zwei Brötchen, einem gekochten Ei, einem Glas-Schälchen mit Erdbeermarmelade, zwei Alu-Päckchen mit Butter und einer Scheibe Wurst. Henri döste tief in sich versunken vor sich hin.

Vor ihm dampfte aus einer dickwandigen Tasse sein Kaffee. Der weiße, blütenförmige Papierkranz auf der Untertasse war braunfleckig verfärbt.

Mein Frühstück stand ebenfalls unangetastet vor mir auf dem Tisch, was nur daran lag, dass ich meine Hände nicht zum Frühstücken frei bekam.

Ich war verliebt ... in Isabelle.

Frisch und unsterblich verliebt.

Eigentlich zum ersten Mal.

Und es fühlte sich wie die große Liebe an, trotz meiner bescheidenen Vergleichsmöglichkeiten.

Für Frisch-Verliebte ist es ein ungeschriebenes, aber unumstößliches Gesetz, – es gab hin und wieder, eigentlich mehr in der Vergangenheit, ein paar Freunde, die über die Liebe genau Bescheid wußten ... – daß man erstens mindestens unsterblich verliebt ist und zweitens Händchen halten muß.

Händchen halten nonstop … bis zum Hunger- oder Durst-Tod ... bis daß der Tod uns scheidet.

Also folgte ich diesem Gesetz der Liebe, hielt unsterblich verliebt Händchen und wartete glückselig lächelnd auf meinen Hungertod.

Ich verspürte schon Lust auf einen kleinen Schluck Kaffee.

Das ließ aber der Fahrplan der Liebe nicht zu.

Als nächstes das Küssen.

Das gehört zur Liebe dazu.

Die sinnvolle Ergänzung zum Händchen halten.

Anschließend das glückliche Aneinander-Lehnen der Köpfe.

Zwei Tische weiter brach zwischen zwei Nachtschwärmern ein lautstarker Streit aus. Ich hatte keine Ahnung, worum es ging, und der Grund war nicht aus der Situation heraus ersichtlich, es endete aber sehr schnell damit, dass sie mit den Fäusten auf einander losgingen und sich eine handfeste Prügelei lieferten.

Eigentlich ging es mich ja auch nichts an.

Wichtig war nur, die Konzentration fürs Tief-Verliebt-Sein hoch zu halten und die Sorge um meinen unberührt vor sich hin dampfenden Kaffee, dass er nicht verschüttet wurde, was aber angesichts des sich konstant vergrößernden Aktions-Radius der beiden Streithähne mehr als nur im Bereich des Möglichen lag.

Die Gastwirtin, eine dicke Frau mit schwarz gefärbten Haaren und schwarzer Hornbrille, schob erbost ihren mächtigen Hintern zwischen die beiden Prügelknaben und trieb sie, resolut und keinen Widerspruch duldend, durch den dunkelroten, schweren Samtvorhang zur Tür hinaus, auf die Straße.

Missmutig kehrte die resolute Wirtin an ihren Platz hinter der Theke zurück, um den übrigen friedlichen Gästen ihre Getränke zu zapfen oder einzuschenken.

Sie war chronisch wütend und eifersüchtig auf ihren Mann, ein charmanter Hallodri, der zu ihrem großen Missfallen auch dem eigenen Geschlecht nicht abgeneigt war und sie wegen seiner zahlreichen Affären mit anderen Männern in den Wahnsinn trieb.

Als Gast benahm man sich in ihrem Lokal besser nicht daneben, denn der Zorn auf ihren untreuen Gatten konnte gewaltig sein.

Ich hatte die Gunst des Zwischenfalls genutzt und ganz ohne Liebes-Verlust eine Hand frei bekommen. Als ich nach meiner Tasse langte, um endlich einen heißersehnten Schluck des mittlerweile lauwarmen Kaffees zu nehmen, öffnete Henri, wie von der Bewegung aufgeweckt, seine Augen weit und knurrte kurz und nur ein einziges Mal:

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