Theodoras Cetrauskas - Als ob man lebte

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Dieses Buch gibt vor, ein Märchen zu sein; doch tatsächlich ist es alles andere als märchenhaft, was hier beschrieben wird. Im Grunde nur wenig verfremdet, erzählt Cetrauskas mit dem für ihn typischen beißenden Humor die Geschichte Litauens während des langen Zweiten Weltkriegs. Dieser Krieg dauerte im Baltikum noch bis zum Tod Stalins und lange darüber hinaus; erst in den 90er Jahren endete er mit dem Abzug der sowjetischen Truppen, als der letzte Partisan seinen Bunker verließ. Satirisch nähert sich Cetrauskas diesem für die nationale Vergangenheitsbewältigung elementaren Themenkomplex zwischen Widerstand, Mitläufertum und Verrat an. Er erzählt die Geschichte des braven Schuldirektors und Familienvaters Juozas, der sich in der harten Krieger- und Männerwelt ziemlich schnell verirrt und schon nach einigen Jahren seinen eigenen Tod organisiert, um das Gesicht zu wahren, am Ende aber im «Großen schwarzen Loch» des Jenseits mit seinem Unvermögen, Politik, soziale Verantwortung und Ethik vereinbaren zu können, konfrontiert wird.

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Mit diesem Lächeln auf den Lippen fanden ihn am Morgen die Krankenschwester, der Arzt, seine Frau und all die anderen, die sich aus familiären Gründen oder von Berufs wegen für eine in ihren Kokon eingesponnene Seidenraupe bzw. für ein dreimal von einer Polutorka überrolltes menschenähnliches Wesen zu interessieren haben.

So lächeln diejenigen, die nach einer Erleuchtung während eines schmerzfreien Intermezzos die Augen schließen, ungestört von den Hinterbliebenen, die ihr Bedauern durch Weinen, Händehalten und auf andere Weise zu zeigen versuchen, wissend, so wie es auch Juozas wusste, dass er damit ein paar Leute enttäuschte, die ihm weit größere Qualen zugedacht hatten, sich nun aber mit dem Überfahrenwerden durch die Polutorka begnügen mussten.

Juozas waren diese irdischen Intrigen und Kabalen gleichgültig geworden, er war schon woanders und ein anderer. Was gingen ihn die Mühen an, die seiner Familie künftig vielleicht von Nutzen sein konnten. Dieser Tochter eines asthmageplagten Holzfällers, der auf den Ruhm seiner proletarischen Kaste bedacht war, ihn aber als Sohn eines armen Schneiders nicht anerkennen wollte. Dem zweieinhalbjährigen Bengel, dem er das Lied »Wir, zwei Brüderchen« beigebracht hatte. Der bereits am zweiten Tag seines Erdenlebens die Bratoks aus dem Haus vertrieben hatte, als die sich über Judita hermachen wollten und zugleich auch noch über die vor den Ariern gerettete Krummnasige. Dafür war er von General Teufel mit dessen Taufpatenschaft beschenkt worden, eine außergewöhnliche Ehre, die der auf diese Weise Beschenkte jedoch überhaupt nicht zu würdigen wusste, eher für einen unerlaubten Luxus hielt und, nachdem er begonnen hatte, seine Nuckel durchzubeißen, in Opposition gegangen war zu allem und jedem. Der noch gar nicht das Licht der Welt erblickt hätte, im Mutterleib geblieben wäre, als sie vor drei Jahren davongelaufen waren, Fersengeld gegeben hatten vor den Bratoks, die zwar das Proletariat liebten, aber diejenigen, die nicht mehr Proletarier waren, gnadenlos aufs Eis setzten, wenn sie das Schiff bestiegen hätten, das unterwegs war ins Land der Arier, das die Bratoks, kaum dass es ausgelaufen war, sehr kunstvoll bombardierten, den Schiffsbauch nach oben kehrten, um alle, die ins Land der Arier gelangen wollten, zu ertrinken, unterzugehen, abzusaufen zwangen. Anwärter auf den Status künftiger Displaced Persons (DPs), Tellerwäscher, Nostalgiker, Seereiniger und andere Exil-Existenzformen krivisch-vaidilutisch-tannenbergländischer Menschen. Die Bratoks scherten sich um keine Rotkreuzflagge oder sie waren wütend, dass sie nicht ganz rot war.

Mit einem Wort, die, die raus wollten, samt Kommando und Bewachung, wurden auf Grund geschickt, während er und Judita, in deren Bauch schon der Bengel strampelte, am Ufer standen und alles mit ansehen mussten. Judita wollte in das nächste Schiff steigen, das, so meinte sie, würden sie sicher nicht mit Bomben belegen, aber Juozas reichte, was er gesehen hatte. Vielleicht hatten die Bratoks keine Ahnung von der Wahrscheinlichkeitstheorie, die sie wohl als bürgerlich, jedenfalls als nichtproletarisch verachteten, die Kunst des Schiffeversenkens, soviel stand fest, beherrschten sie jedoch hervorragend. Und so waren sie gezwungen, dorthin zurückzukehren, wo sie beide schon gearbeitet hatten, er als Schuldirektor, sie als Lehrerin, wo dann der Bengel das Licht der Welt erblickte, ohne im Mutterleib, in der vielleicht noch nicht salzhaltigen See, abgesoffen zu sein, ohne die Fische gefüttert zu haben, ohne – wie bei jenem Ex-Danziger – die sich an verschiedenem leblosen Fleisch labenden und zwischen Gerippen sich tummelnden Aale zu beglücken.

Sie richteten sich aufs Neue ein in dem Dorf, das ihnen nach Ende des Seminars zugewiesen worden war. Beide waren sie genau bei Kriegsbeginn oder wie es so schön heißt, am Vorabend desselben mit dem Studium fertig geworden. Nach dem Abschlussball, auf dem man gebührend feierte, konnten sie keinen Schlaf finden und verschiedenes Geflackere am Himmel hielten sie für ein Zeichen des Allmächtigen, für einen Fingerzeig Gottes, einen glücklichen natürlich. Aber sehr enttäuscht waren sie nicht, als sich am Morgen herausstellte, dass dieses Geflackere nicht Gottes Zeichen oder Fingerzeig war, sondern der Krieg, detonierende Bomben und Granaten, herumschwirrende Kugeln und Geschosssplitter. Das war kein irgendwie abstraktes Gotteszeichen, sondern eines, das anzeigte, dass die Bratoks abzogen, sich aus dem Staub machten, Fersengeld gaben, nachdem der arische Führer wortbrüchig ihren Staat angegriffen und nun auch ins Land der Kriven und Vaidiluten seinen Fuß gesetzt hatte. Ein Land, das die Bratoks sich erst unlängst mit Wissen des arischen Führers einverleibt hatten, infolge eines von beiden Außenministern unterschriebenen Vertrags, der den Bratoks erlaubte, einzumarschieren, ohne dass ein Schuss fiel, und umgehend mit der Umerziehung der Einheimischen zu beginnen. Um schon bald darauf gebeten zu werden, dass man das Land in den Verband der brüderlichen Länder aufnehme, um diesem, wie ein Vertreter aus Tannenbergland sich ausdrückte, die Sonne ihres Führers zu bringen.

Und die Bratoks kamen, zu Fuß und auf Rädern, mit rumpelnden und klapprigen Polutorkas, mit qualmenden Tanks, mit struppigen Pferden, deren Zaumzeug mit Stricken zusammengeknotet war, mit durchschwitzten Militärblusen, ein martialischer und zugleich erbarmenswerter Anblick, gleichgültig überdies gegenüber jeglichem Putz und Flitter, was ihnen bei den gut genährten und gekleideten Einheimischen ein geringschätziges Lächeln einbrachte. Als wüssten sie schon im Voraus, dass deren hohe Militärs sich bald im Theater mit ihren Frauen in Unterröcken, die diese für Abendkleider gehalten hatten, präsentieren würden. Diese Parade versetzte die eigenen Militärs in Wut, die schmucke Uniformen, Ordensspangen und Schützenschnüre liebten, aber, als es ernst wurde, auf höheren Befehl hin nicht einen einzigen Schuss in Richtung der Bratoks abgegeben hatten.

Die Bratoks weckten diese oder jene Hoffnung bei den Bauern, die billiges Eisengerät begehrten, erfreuten einen gewissen Teil der Tannenbergland-Bewohner, die meinten, sie hätten nun Glück, und die nun diese Freude laut und öffentlich zum Ausdruck brachten. Denn die Bratoks waren ihnen viel besser gesinnt als die Arier, die diesen Bevölkerungsteil aufgrund bestimmter anthropologischer Standards in den von ihnen einverleibten Ländern industriell vernichteten. Deshalb war diesem Teil der Bevölkerung die Ankunft der Bratoks lieber als die der Arier, würden doch die Bratoks angeblich nur den Teil, der sich bereichert hatte, unterdrücken, jenen aber, der nicht reich war, nicht anrühren. Deshalb freuten sie sich, denn die mögliche Unterdrückung nur eines Teils war schließlich besser, als alle Teile hinter Stacheldraht zu bringen, zu liquidieren, in Rauch aufgehen zu lassen, unter den Rasen zu bringen.

So waren theoretisch die Bratoks die Unterdrücker nur eines Bevölkerungsteils, während sich vor den Ariern alle zu fürchten hatten, denn diese erkannten nur sich selbst an, die anderen beurteilten sie nach einer von ihnen erdachten Voll- bzw. Minderwertigkeitstabelle. Den Bewohnern dieses Landes kam darin kein sehr ehrenwerter Platz zu – vielleicht war das die Rache für die wirklichen krivisch-vaidilutischen Von-Meer-zu-Meer-Zeiten [3], denn hinsichtlich Blondheit, Blauäugigkeit und Langköpfigkeit waren die Einheimischen dem arischen Ideal nicht fern und überboten es manchmal sogar.

So hatte der überwiegende Teil der Bevölkerung aus dem Tannenbergland der Kriven und Vaidiluten, selbst die Blonden, Blauäugigen, Langköpfigen unter ihnen, gar nicht zu reden von den Dunkelhaarigen, Krummnasigen und Braunäugigen, theoretisch von den Ariern nichts zu hoffen, und so gesehen waren die Bratoks vielleicht doch besser.

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