Frank Winter - Den Feigen tritt jeder Lump!

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April 1848: Über Nacht verlässt Dr. Friedrich Hecker seine Familie und eine gut gehende Anwaltspraxis in Mannheim, um für Demokratie und Republik zu kämpfen. Mit einigen hundert Gleichgesinnten streitet er in Süddeutschland für die Freiheit. Die Revolution scheitert an der übermächtigen gegnerischen Militärmaschinerie. Hecker emigriert in die Schweiz und einige Monate später in die USA. Bei seiner Ankunft in New York City jubeln 20.000 Menschen ihrem Helden zu. Acht Monate später erheben sich die Demokraten in Baden erneut. Hecker nimmt die erste Schiffspassage zurück in die Heimat. Doch er kommt zu spät. Erneut hat die Reaktion gesiegt und wütet, blutiger noch als zuvor.
Er fristet mit seiner Familie das harte Dasein eines Bauern in Illinois und erreicht, was kaum einem Akademiker gelingt: Die Präriefarm floriert. Seine Überzeugungen hat er nicht abgelegt: Im amerikanischen Bürgerkrieg zieht Hecker als Oberst des 24th Illinois Infantry Regiment, später des 82nd Illinois Infantry Regiment, in den Krieg, und kämpft mit seinen deutschen Soldaten erneut für die Freiheit.
Einmal noch, im Jahr 1873, besucht er Deutschland. In Mannheim ist die Rheinbrücke vor Menschen nicht zu sehen. Seine Landsleute erzählen ihm stolz von der Einheit. Hecker, der noch nie ein Blatt vor den Mund nahm, erklärt ihnen, dass Einheit ohne Demokratie gar nichts bedeutet!
"Frank Winters spannender Roman über Heckers Wirken in Baden und Illinois/USA ist eine angemessene Hommage für diesen Helden der Freiheit und Demokratie in alter und neuer Welt."
(William Keel, Professor an der University of Kansas, Department of German Studies)

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»Schmeckt der Kaffee nach langem Ausritt?«, fragte Butz schläfrig und in geringer Hoffnung, seinen Tag beschaulicher zu beginnen.

Hecker schwenkte den pechfarbenen Kaffee in der Tasse hin und her. »Kann man trinken. Weißbrot passt allerdings mehr zur Gourmetfresserei gelangweilter Adliger. Schon der Geruch ihrer Speisen dreht einem den Magen um. Rustikales Frühstück – Brot, Eier und Wurst – bekommt dem Menschen besser.«

»Vielleicht sollte man einen Ritt übers Atlasgebirge auch manch Verwöhntem zur Pflicht machen?«

»Zweifelhaft, ob ein zartes Grafenhinterteil dem gewachsen wäre. Hochwohlgeborene brechen außerdem niemals ohne teure Entourage auf. Nein, sie bleiben lieber in ihren Rumpelburgen hocken, wo sie bis zur Abdankung am wenigsten schädlich sind! Warum das verdrießliche Gesicht, Herr Butz? Ranzige Milch im Kaffee?«

»Nein, aber sehr bedauerlich ist es, dass ein engagierter Politiker wie Herr Hecker das badische Parlament verließ.«

»Nicht aus Lust oder Spielerei geschah das. Hin und her, vor und zurück, dann seitwärts, ekelhafter Veitstanz, den Hutabzieher und Bücklingmacher veranstalten. Bloß keine radikalen Schritte machen und am Sonntag brav ins Kirchhaus pilgern! Zu mehr reicht es nicht!«

»Deshalb die ungewöhnliche Reise?«

»So ist es! Um die dräuenden Gedanken abzuschütteln.«

»Verlängert man den Plausch mit einem Spaziergang zum Markt? Später wird die Sonne das zu verhindern wissen.«

Hecker sprang vom Stuhl auf. »Los geht’s!«

Butz sah amüsiert zu ihm hoch. »Unter Umständen lässt sich das Frühstück noch beenden?«

»Freilich, nur geruhsam gehandelt. Da bleibt uns Zeit, auf dem Postamt nach Briefen zu fragen.« Im Stehen wischte er sich mit einer Damastserviette den Mund ab, setzte den Hut auf. Butz beendete sein Frühstück und strich sich die Kleidung glatt. Handlungsreisende mussten eine gute Figur machen. Er hatte nicht die Absicht, den Beruf ein Leben lang auszuüben, für den Moment aber kam er ihm gelegen, die Geschäftsreisen in exotische Länder vor allem. Hecker stand in der Halle und unterhielt sich mit dem Rezeptionisten. Butz fragte, ob er seine Post im Flug geholt habe.

»Ein Plausch mit dem Herrn schien wichtiger. So lernt man fremde Länder am besten kennen.« Als sie aus dem Hotel auf die Gasse traten, schob Hecker seinen breitkrempigen Hut in die Stirn. »Erstaunliche Wärme, wie im Backrohr!«

»Bitte was?«

»Immerhin schreibt man erst April. Doch leuchtet es wie am schönsten Sommermorgen!«

»Ein Morgen in Afrika allerdings.«

Hecker sah in die Ferne.

»Der richtige Weg zum Postamt?«

»Spielt keine Rolle. Itzstein, Kollege in der zweiten Kammer, hat sicher nichts Neues zu berichten. So schnell ändert sich in unserem Parlament nichts.«

»Geht es in Mannheim liberaler zu?«, fragte Butz.

»Darauf darf er sein letztes Hemd wetten! Die Bürger der Stadt sind weltoffen. Handelsleute, so wie er auch, können anders nicht sein! In Karlsruhe dagegen leben verschnarchte Staatsdiener, glücklich mit ihren Vorschriften, und dazu haben wir noch eine ignorante Bürgerschaft.«

»Wer kritische Gedanken veröffentlicht, soll wenig lachen und vor Angst bibbern.«

»Macht er das?«

»Ganz im Gegenteil!«

Hecker nickte. »Als Kind fragte uns der Vater einmal, wo wir das lose Maul herhaben. Na, wer erzählte denn immer vom Bundestag und abscheulicher politischer Wirtschaft im deutschen Reich. Da stieg uns schon damals die Galle hoch!«

»Wir sind hoffnungslose Fälle!«

»Exactement, wie Herr Mittermaier selig im badischen Parlament sagen würde. Wer quält schauerlich Streichinstrumente?«, fragte Hecker und hetzte los. Butz konnte kaum Schritt halten. Vor etwa zweihundert Menschen, weiß gekleideten Algeriern und Europäern in modischen Anzügen, bespielte ein Orchester ein Reiterstandbild.

»Herzog von Orleans, in pompöser Pracht und weit oben auf seinem Sockel«, meinte Butz.

»Es muss einen Grund geben für die gemütlich-patriarchalische Darbietung …?«

Sein Bekannter streckte die Arme in die Luft.

»Dann müssen wir jemanden fragen!«

Ein zwei Meter großer Maure in Kapuzenumhang gab ihm Auskunft: »Bon jour, monsieur. Unsere Betreuer, edelste Franzosen, wollen den steinernen Soldaten vertreiben. Jeden Mittwoch versuchen sie sich darin. Erfolglos. Bleibt er doch einfach stehen.«

Hecker lachte und klopfte ihm freundschaftlich auf die Brust. »Schön, dass ein Algerier die Unterdrückung humorvoll nimmt! Man könnte ja pfeifen, zischen, höhnen und wäre dennoch kein Unhold. Auch Großherzog Leopold ist ein Schafskopf, drangsaliert aber nur Landsleute.«

Butz bewegte sich gut gelaunt auf den Eingang des Souks zu. »Besser nun den Gang anpassen …«

»Warum, bitte?«

»Ein Neuling muss der vielen Gerüche, Farben und Töne gewahr werden.«

»Weiter unterhalten kann man sich, ja?«

Butz lachte freundlich. »Unbedingt.«

Händler fuchtelten mit den Armen, warteten, bis eine bestimmte Person eintraf oder auch nicht, und Hecker bestaunte das Angebot: Oliven, Artischocken, Salz, Fisch, Gerste, Weizen, Fleisch von Gazellen, wilden Schweinen und Sträußen, die meisten der Tiere noch am Leben. »Hausfrauen in Baden, dem sonnigsten deutschen Land, können von solcher Fülle nur träumen! Sind das Feigen da drüben?«, fragte er und wies mit gestrecktem Arm auf einen Stand.

»Solche Früchte bekommt man nicht alle Tage«, bejahte Butz. »Orangen auch?«

»Nicht maßlos werden! Nur Feigen, bitte.«

Der Besitzer des Obststandes, mit rundem Käppchen auf dem Kopf, nickte. Auf eine Seite der Waage packte er Feigen, auf die andere das Gewicht, zeigte mit den Fingern eine Zahl an. Butz war einverstanden und sie schlängelten sich weiter durch enge Gänge. Ein Mann folgte ihnen, bewegte die Hand in wippenden Bewegungen vor dem Mund.

»Was will er denn?«

»Absinth veräußern«, erklärte Butz.

»Schnaps am helllichten Tag! Sehen wir wie Trunkenbolde aus?«

»Lieber eine Tasse Tee im Café dort drüben? Im Sitzen unterhält man sich in den meisten Fällen besser als im Gehen.«

Butz begrüßte den Besitzer auf Französisch und bestellte Minztee. Wie die Einheimischen nahmen sie auf dem Boden Platz. Der Algerier brachte eine silberne Kanne und zwei Gläschen. Hecker wollte einschenken, doch Butz hielt ihn zurück. »Wir sollten den Blättern Zeit geben, sich zu setzen.«

»Wie im badischen Parlament! Ohnehin fragt sich, wer die Muße hat, tagsüber im Teehaus zu sitzen.«

»Handelsleute, Einheimische und besonders Vergnügungsreisende.«

»Touché!«, antwortete Hecker und grinste ihn an.

»Am Nachmittag wird es noch belebter werden. In welcher Sprache soll man sich unterhalten?«

»Auf Deutsch. Badische Betonung kann der Herr aus Hagen einem nachsehen?«

»Natürlich. Allerdings wird unser persönlicher Spion, der sich gegenüber niederließ, dann jedes Wort notieren …«

»Da erfährt dieses Männchen nur Wahres. Üblicherweise ruinieren solche Schergen Wehrlose mit boshaften Lügen. Wovon soll ein Rechtsanwalt leben, wenn Mandanten ausbleiben?«

Der Spitzel rutschte auf seinem Kissen hin und her, hielt eine Landkarte als Rüstung vor den Körper.

»Vielleicht sucht er nach legendären Schätzen«, meinte Hecker. »So plump, wie er sich anstellt, wird er aber nichts zu Tage fördern. Sein Metier ist eindeutig, Menschen nach unten zu expedieren, in ein Kellerverlies oder zum Grab.«

»Sollen wir Monsieur zum Tee einladen?«

Der Mann beglich seine Rechnung und eilte gebeugt zum Ausgang.

»Gute Reise zurück ins Despotenreich!«

»Am Ende bittet er noch den Statthalter, uns auszuweisen«, meinte Butz im Spaß.

»Bis er die Erlaubnis aus Karlsruhe erhält, sind wir längst zu Hause. Bitte, nicht falsch verstehen. Schmeichelhaft, dass man sich vor Friedrich Hecker fürchtet. Frisch, fromm, fröhlich und frei, wie der alte Jahn sagt. Man ist zwar nicht fromm und andauernd fröhlich, doch meistens frisch und frei, wenn auch als badischer Untertan nur im Geist. Wie alle Menschen in den 38 deutschen Fürstentümern! Man kann nicht alles aussitzen, wie die meisten Kollegen in der zweiten Kammer es anstreben. Unzählige Male forderten wir für Baden richtige Wahlen, ohne sie zu bekommen, Freiheit des Glaubens ebenso wenig wie die Selbständigkeit der Gemeinden. Nach fünf Jahren fruchtloser Diskussionen sollte der Rücktritt auch ein Zeichen setzen für fortschrittlichere Volksvertreter. Selbst auf der Urlaubsreise folgen die Spitzel einem! Leicht regiert der Monarch, wenn sämtliche Kritiker zum Hades befördert werden. Gäbe man dieses Treiben wenigstens zu! Nein, über Sicherheit der Bürger wird geplappert, wo es um Fortbestand der Diktatur geht!«

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