Frank Westermann - Kontrolle

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ERDE I
Ich glaub, dies war das Schlimmste, was die menschliche Zivilisation bisher durchgemacht hatte. Und das Übelste an der Sache war, dass man diesem Chaos, diesem gigantischen Unterdrückungsapparat nicht entkommen konnte. Früher hatte es immer Auswege gegeben, Fluchtmöglichkeiten, die von Minderheiten, Unterdrückten und Außenseitern mehr oder weniger genutzt wurden. Auswege gab es nicht. Hier existierte nur diese einzige, riesige Stadt – drum herum erstreckte sich Steinwüste, Unfruchtbarkeit und Leblosigkeit. Und es gab meines Wissens keinen Flecken auf der Welt, der sich wesentlich von dem beschriebenen Bild unterschied. Und falls dies nur Propaganda war, konnte man es nicht überprüfen …
ERDE II
"Keine Angst", versuchte ich ihn zu beruhigen. «Ich will nur versuchen, unsere Situation zu erklären.»
"Was soll dann die Waffe? Ihr wißt genau, daß ich ungeschützt bin"
"Mann, wir wissen überhaupt nichts!" schrie jemand hinter mir.
"Wir kommen von einer anderen Wahrscheinlichkeitsebene. Darum wissen wir über nichts Bescheid", sagte ich und hoffte, dass das gleichzeitig eine Erklärung war.
"Wahrscheinlichkeitsebene…?" Der Alte sah mich ungläubig an."Na, das ist natürlich was anderes. Aber ihr müsst wissen, ich kenne mich in derTheorie nicht so aus."
"Ich auch nicht", sagte ich leise …

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Gerade das mit der Uni hatten kaum Leute verstanden. Denn mit so einer Ausbildung hätte ich ja selbst einer von diesen Blutegeln werden können. Oder vielleicht Oberaufseher in einer Fabrik, immer vergnügt die Leute zur Arbeit anhaltend. Oder Jurist, um einen Computer um Gnade für einen Systemschädling anzuflehen. Oder Architekt, um einen prunkvolleren Regierungspalast zu entwerfen. Oder … nein danke. Das reicht wohl. Und man kann sich vorstellen, mit was für Leuten ich da zusammengekommen bin. Ich weiß gar nicht mehr genau, wie ich es eigentlich geschafft habe, mich von dieser erlauchten Gesellschaft abzusetzen. Ich hatte ja damit nicht nur einen Beruf verloren, sondern gleichzeitig alle Rechte . Als Abschaum der Gesellschaft wird man von niemandem akzeptiert außer von denen, die auch in dem Schaum rumspülten.

Tja, so waren mal wieder die Gedanken mit mir durchgegangen. Lucky hatte längst Bier aus seinem Zimmer geholt. Eine leichte Unterhaltung über Gott und die Welt war in Gang gekommen. Ich erfuhr, dass das fremde Mädchen Yuka hieß und das Glück hatte, in einem der Randbezirke im Büro zu arbeiten. Ich beteiligte mich kaum an dem Gespräch, denn ich war eigentlich schrecklich müde und überlegte dauernd, ob ich mich in Luckys Zimmer schlafen legen sollte.

Und dann geschah auf einmal etwas Merkwürdiges mit mir.

Ich lehnte an der Wand und hatte plötzlich den Eindruck, als ob sie nach hinten wegkippte. Ich fand keinen Halt mehr und fiel hintenüber. Mir kam flüchtig der Gedanke, dass irgendein Dope im Bier gewesen war, aber ich verwarf das sofort wieder, da ich keinem hier so was zutraute. Ich versuchte mich aufzurichten - vergeblich. Ich steckte irgendwie in einer dicken, zähen Suppe. Ich konnte weder rufen noch mich sonst irgendwie bemerkbar machen. Ich kriegte furchtbare Angst, da ich mir das alles nicht erklären konnte. Dann verschwand auch noch die gewohnte Umgebung, und ich sah nur noch ein milchigweißes Flimmern.

Und dann hörte ich auch noch Stimmen. Stimmen, die ich noch nie vorher gehört hatte. Ich dachte, ich würde durchdrehen. Von dem, was sie sagten, verstand ich immer nur einzelne Satzbrocken, weil sie manchmal so leise waren, dass sie bis auf ein Flüstern erstarben. Ich hörte:

»… funktioniert … wenig … Energie … sichtbar machen.«

Und die zweite Stimme;

»… Unsinn … nichts … anfangen … vor dem Rat.«

Es machte mich stutzig, dass vom Rat die Rede war, denn so nannte sich die Regierung.

Ehe sich mein Kopf noch weiter vernebelte, verschwand der ganze Spuk wieder und ich rappelte mich mühsam auf.

»Bist du eingeschlafen?«, fragte Flie.

Ich schüttelte vollkommen benommen den Kopf.

»Leg dich doch zu mir rüber. Ich muss morgen erst später hin. Wir können dann noch zusammen frühstücken.«

Das ließ ich mir von Lucky nicht zweimal sagen. Es war auch das Beste, was ich jetzt tun konnte. Mein Kopf fühlte sich an, wie ein Feuerwerk. Und dieser Spuk war richtig unheimlich gewesen. Er hatte den Eindruck hinterlassen, als hätte ich das alles nicht nur gefühlt und gehört, sondern mit dem ganzen Körper aufgenommen. Und das war trotz aller Angst ein gutes Gefühl gewesen. Es war heute einfach zu viel geschehen. Ich war unheimlich froh, als ich auf Luckys Bett lag. Ich brachte es gerade noch fertig, meine Klamotten auszuziehen, bevor ich einschlief.

I am a man who looks after the pigs

Usually I get along okay.

I am man who reveals all he digs,

Should be more careful what I say.

I'm getting put down,

I'm getting pushed round,

I'm being beaten every day.

My life's fading,

But things are changing,

I'm not gonna sit and weep again.

The Who - »The Dirty Jobs«

3.

Als ich aufwachte, schien die Sonne. Erstaunlich, wenn man bedenkt, dass die meisten Gebäude jetzt so hoch gebaut wurden, dass die Sonne keine Chance hatte, dazwischen durchzuscheinen. Aber hier mussten sie eine Lücke gelassen haben - wohl ein Konstruktionsfehler. Ob der Chef-Architekt deswegen degradiert worden war?

Ich hatte reichlich fest und tief geschlafen.

Nur langsam kamen die Erinnerungen an den letzten Tag hervor. Ich schüttelte ungehalten den Kopf. Ein andermal! Jetzt war ich wirklich nicht in Stimmung, darüber nachzudenken.

Neben mir vernahm ich die regelmäßigen Atemzüge von Lucky. Vorsichtig, um ihn nicht aufzuwecken, stützte ich mich auf meinen linken Arm und sah ihn an. Aber es war gar nicht Lucky. Es war Flie, die neben mir lag. Schon wieder eine Überraschung. Aber diesmal eine schöne, freudige. Ich hatte das Gefühl, als würde ich mit einer Gewaltkur aus meinem Gewohnheitstrott herausgerissen. Trotzdem war ich mir nicht sicher, ob es ausreichen würde.

Es sah aus, als hätte sich Flie im Schlaf in ihr Haar eingewickelt. Ihr Mund hatte sich zu einem kleinen Lachen verzogen. vielleicht träumte sie gerade was Angenehmes. Ich hatte nichts gemerkt, als sie zu mir ins Bett gekrochen war. Ich dachte kurz an die Zeit zurück, als wir näher und öfter zusammen waren. Mir fiel nur ein, dass sie oft verrückte Ideen im Kopf hatte und dass wir uns manchmal gestritten hatten, dass die Fetzen flogen.

Ich sah auf Luckys Uhr auf dem niedrigen Tisch neben dem Bett. Es war noch nicht so spät, wie ich gedacht hatte. Ob Flie noch immer diese blöde Schule besuchte? Dann hatte sie wohl Ferien.

Und wieder musste ich daran denken, was ich aus mir machen sollte. Ich war mir irgendwie sicher, dass ich es nicht aushalten würde, noch längere Zeit hier zu leben. Wenn man bloß irgendwie raus könnte! Mit ein paar Freunden. Außerdem brauchte ich dringend Geld. Ich hatte Schulden. Und dann wollte ich mir zwei oder drei bestimmte verbotene Bücher beschaffen. Ich kannte einen Typen, der welche vertickte, nicht weil er damit eine Überzeugung oder so verbreiten wollte, sondern weil es ihm nen Haufen Bucks einbrachte. Ich erinnerte mich, dass ich Lucky fragen wollte, ob er ein Buch verstecken konnte, das ich bei mir trug. Andere hatte ich draußen gelassen. Draußen … Ob ich jemals wieder so einen

Platz finden würde? Ich hatte Ruhe gehabt und Zeit. Aber es war auch nichts auf die Dauer.

Flie bewegte sich leicht und legte im Halbschlaf den Arm um meinen Nacken.

»Komm her, Speedy. Du siehst so traurig aus.«

Das stimmte wahrscheinlich. Aber nun hatte ich wirklich keine Lust mehr, über irgendwas nachzudenken. Ich begriff nur, dass sich zwischen uns nicht so viel geändert hatte, wie ich angenommen hatte. Ich kuschelte mich an sie und eine Welle von Wärme und Zärtlichkeit breitete sich aus. Zeit und Gegenwart verschwammen und hatten keine Gültigkeit mehr.

Es wurde ein glücklicher, beruhigender Tagesanfang. Ich hatte mich lange Zeit nicht mehr so wohl gefühlt. Welch ein Unterschied zu gestern, dieser Verwirrung und Niedergeschlagenheit! Da kam ich wirklich nicht so recht mit. Und trotzdem konnte ich mir vorstellen, dass meine Stimmung ebenso plötzlich wieder umschlagen konnte.

Irgendwann kam Lucky rein, setzte sich zu uns, nahm uns in die Arme und fragte, ob wir mit frühstücken wollten. Wir standen dann langsam auf, und ich glaubte, dass ich mich in Flie immer wieder verlieben konnte, ein unheimlich gutes, befriedigendes Gefühl. Wir hatten mal darüber gesprochen, und sie meinte, dass es ihr auch so ginge. Und so war die Beziehung wie eine immerwährende Wiederkehr zueinander.

Die Barriere von Misstrauen, Neid, Eifersucht und Konkurrenz hatte ich eigentlich ziemlich schnell überwunden, weil es sie unter diesen Leuten hier nicht gab. Das ganze Hin und Her um Zweierbeziehungen, Besitzansprüche, mit wem man schläft und mit wie vielen, konnte mich auch reichlich ankotzen. Nachdem ich das einmal durchgespielt hatte, reichte es mir für immer. Die Gesellschaft tolerierte alle Arten von Beziehungen offiziell. Aber unter der Hand waren Ehe und Zweierbeziehungen nach wie vor erwünscht. Niemand sagte etwas gegen Vielbeziehungen oder Kommunen. Aber man bekam die Benachteiligung auf andere Art zu spüren. Man erhielt nicht so schnell einen Job, kriegte weniger Geld als andere für die gleiche Drecksarbeit. Und man wurde von den ganzen gesellschaftlichen Etiketten, Traditionen und Zeremonien ausgeschlossen, was uns natürlich wenig kratzte, aber für viele ein Grund war, sich den Standardnormen zu unterwerfen. Denn ein Outsider lebt nicht besonders angenehm.

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