Frank Westermann - Kontrolle

Здесь есть возможность читать онлайн «Frank Westermann - Kontrolle» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

Kontrolle: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Kontrolle»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

ERDE I
Ich glaub, dies war das Schlimmste, was die menschliche Zivilisation bisher durchgemacht hatte. Und das Übelste an der Sache war, dass man diesem Chaos, diesem gigantischen Unterdrückungsapparat nicht entkommen konnte. Früher hatte es immer Auswege gegeben, Fluchtmöglichkeiten, die von Minderheiten, Unterdrückten und Außenseitern mehr oder weniger genutzt wurden. Auswege gab es nicht. Hier existierte nur diese einzige, riesige Stadt – drum herum erstreckte sich Steinwüste, Unfruchtbarkeit und Leblosigkeit. Und es gab meines Wissens keinen Flecken auf der Welt, der sich wesentlich von dem beschriebenen Bild unterschied. Und falls dies nur Propaganda war, konnte man es nicht überprüfen …
ERDE II
"Keine Angst", versuchte ich ihn zu beruhigen. «Ich will nur versuchen, unsere Situation zu erklären.»
"Was soll dann die Waffe? Ihr wißt genau, daß ich ungeschützt bin"
"Mann, wir wissen überhaupt nichts!" schrie jemand hinter mir.
"Wir kommen von einer anderen Wahrscheinlichkeitsebene. Darum wissen wir über nichts Bescheid", sagte ich und hoffte, dass das gleichzeitig eine Erklärung war.
"Wahrscheinlichkeitsebene…?" Der Alte sah mich ungläubig an."Na, das ist natürlich was anderes. Aber ihr müsst wissen, ich kenne mich in derTheorie nicht so aus."
"Ich auch nicht", sagte ich leise …

Kontrolle — читать онлайн ознакомительный отрывок

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Kontrolle», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

»Neulich bei der Arbeit«, fing er an - er arbeitete jetzt schon fast ein Jahr in der größten Bibliothek der Stadt, der Job war vielleicht ne Ecke besser wie so mancher andere - »du weißt ja, was ich mache, und dass ich mich nie so für die Bücher, die da rumstehen, interessiert habe. Ich bin eben der Meinung, dass das ganze Gewäsch niemandem helfen kann. Heutzutage werden kaum noch Bücher geschrieben außer Krimis, Heldengeschichten, Pornos und Love Stories. Ich habe früher einiges von dem alten Zeug konsumiert, aber ich finde, es ist einfach für heute nicht mehr interessant oder nicht anwendbar.«

Er war wieder ne Weile ruhig und ich drängte ihn nicht, weiterzumachen. Ich fand alles nur ziemlich unzusammenhängend und verstand noch nicht, worauf er hinauswollte, oder ob er überhaupt auf etwas hinauswollte. Aber irgendwas musste ihn ganz schön aufgerüttelt haben. Er wirkte direkt etwas hilflos auf mich.

»Also, pass auf!« Plötzlich sprudelte er los. »Neulich kam ein Typ bei uns rein, so kurz vor Mittag. Er ging sofort auf mich zu, obwohl Louis viel näher bei ihm stand. Er fragte mich etwas unbeholfen nach einem ganz bestimmten Buch. Also ehrlich, ich hatte weder Titel noch Verfasser jemals vorher gehört. Ich ging also rüber zum Computer und fragte in der Zentralkartei nach, aber das war auch negativ. Ich sagte dem Typ also Bescheid und fragte mich im Stillen, woher er den Titel hatte oder ob das vielleicht ein Index-Buch war. Da griff der plötzlich ins Regal und holte ein Buch raus. Er zeigte es mir, und es war genau das Buch, das er haben wollte.«

«Was?«, machte ich ungläubig. »Das gibt es doch gar nicht.»

«Tja, das dachte ich auch. Aber er hielt es mir hin und machte mich an, dass ich es nicht rausgesucht hätte. Ich erklärte ihm, dass das Buch nicht in der Kartei war, und fragte ihn, wie er es gefunden hätte. Er grinste mich ein bisschen blöd an, und weißt du, was er dann machte? Er hielt mir das Buch hin und sagte, ich sollte es mir mal gut durchlesen. Dann haute er wieder ab.«

»Ist der bekloppt?« Ich konnte das nicht begreifen. »Erst gibt er sich so viel Mühe, an das Buch ranzukommen und dann gibt er es dir.«

»Was meinst du, was ich dachte. Ich stand echt da wie ein Hampelmann.«

»Merkwürdig. Muss ich schon sagen. Hast du das Buch denn eigentlich gelesen?«

Jetzt wurde er ganz unsicher. »Ja, ich bin gestern damit fertig geworden. Aber ich bin nicht ganz durchgestiegen. Ich will es noch mal lesen.«

»Muss ja interessant sein, wenn du schon was liest und dann gleich doppelt.«

»Weißt du, es ist einfach ne Beschreibung. Ne Beschreibung, wie es auf der Welt heute aussieht und was aus ihr mal wird.«

»Das gibt es ja gar nicht«, wiederholte ich mich. »Bestimmt ein verbotenes Index-Buch.«

»Okay. Ich kann es dir ja zeigen, wenn wir oben sind.«

Wir waren nämlich inzwischen bei dem alten, grauen Wohnblock angekommen, in dem Flie, Lucky und noch fünf andere Leute zusammen wohnten. In den zwei anderen Wohnungen lebten ebenfalls Wohngemeinschaften.

Flie stieß die Tür auf. Es war stockduster. Wir stolperten im Eingangsbereich über ein Chaos von Abfall und Müll.

»Da hat schon wieder jemand den Müll umgekippt«, schimpfte Flie. »Der wird auch schon seit Wochen nicht mehr abgeholt.«

Der Block war nicht an das automatische Versorgungs- und Verwertungsnetz der Stadt angeschlossen. Normalerweise wurde der Müll regelmäßig abgefahren.

Auch das Licht funktionierte nicht, und wir tasteten uns im Dunkel die steinerne Treppe rauf.

»Ich glaube, die wollen uns hier vergraulen«, knurrte Flie.

»Ach was, die wollen nur testen, was wir aushalten können«, widersprach Lucky. »Sie haben uns hier besser unter Kontrolle als auf der Straße. Aber was anderes - wir könnten mal versuchen, jemand mit Wagen aufzutreiben, der uns den Dreck wegfährt.«

»Kennst du etwa jemand, der sich nen Wagen leisten kann?«, fragte Flie ironisch.

Sie öffnete die Wohnungstür und wir betraten einen kleinen Flur. Links lagen Bad und automatische Küche, rechts ging es zu den Zimmern. Alles war eng und niedrig. Ab und zu tropfte das Wasser von den Wänden, und es quietschte und knarrte bei jedem Schritt. Es hatte auch keinen Zweck, hier noch großartig was zu renovieren. Hier war wirklich alles zu spät und die Leute hatten gerade genug Bucks, um die notwendigsten Reparaturen durchführen zu können.

Wir schlichen durch Bowlers Zimmer - er schlief schon - dahinter lag Flies. Sie zündete schnell ein paar Kerzen an, die dem Raum ein warmes, gemütliches Licht gaben. Hinten links lagen mehrere bezogene Matratzen mit einer bunten Decke auf dem Boden - Flies Bett -, davor lag ein weicher, brauner Teppich. Eine VID-Kompakt-Anlage, einige persönliche undefinierbare Gegenstände und eine wuchtige Holztruhe mit ihren Klamotten füllten das winzige Zimmer ganz aus.

Wir setzten uns auf den Teppich und Flie stellte leise Musik an. Sie setzte sich mir gegenüber. Ihr langes, schwarzes Haar fing das Licht einer Kerze ein. Ich kannte sie schon lange, länger als Lucky oder Stucker. Und ich war vor einigen Jahren ne ganze Zeit mit ihr zusammen gewesen. Noch bis vor Kurzem hatten wir manchmal Tage und Nächte gemeinsam verbracht, bis ich mich von allem zurückzog.

Lucky war vor ungefähr vier Monaten aufgetaucht und einer ihrer besten Freunde geworden - und einer von meinen, wenn nicht überhaupt der beste, einzige. Er war hier eingezogen, nachdem die vorige Bewohnerin ihr Leben durch einen Sprung von der grünen Mauer beendet hatte. Ich hatte sie nicht gekannt, aber die Nachricht von ihrem Tod rief in mir wieder all die Gedanken über Selbstmord hervor, die ich schon tausendmal im Schädel gehabt hatte. Es führte zu nix, außer dass ich einige Tage wie besoffen in den Straßen rumhing. Im übrigen war die grüne Mauer natürlich nicht grün. Sie war nur von irgendwelchen Leuten so genannt worden, um an Gras und Pflanzen zu erinnern. Ich hatte noch nie Gras gesehen und ich glaubte auch nicht, dass es noch welches gab.

Mit Lucky hing ich damals oft zusammen. Tagelang waren wir sozusagen unzertrennlich. Er konnte einfach auf Leute eingehen, wie ich es noch nie erlebt hatte. Und er hatte ähnliche Gedanken im Kopf wie ich. Wir erzählten uns gegenseitig, wie wir uns ein besseres Leben vorstellten und lauter so 'n Zeug. Wir packten Sachen gemeinsam an, die keiner von uns allein geschafft hätte. Er half mir, manchen Job durchzustehen. Ich besuchte ihn oft in der Bibliothek. Es konnte uns natürlich nie gelingen, eine alternative Lebenspraxis zu entwickeln. Das waren halt immer nur Überlegungen. Bis ich es dann nicht mehr aushielt und alles hinschmiss. Lucky konnte da etwas mehr ertragen. Er hatte auch einen nicht allzu schlechten Job.

Ich hatte dann weder Wohnung noch Arbeit. Ich konnte eben die Wuchermiete ohne Arbeit nicht bezahlen. Der Staat aber ließ einen nicht verhungern. Das passte nicht in das Image einer Wohlfahrtsstadt. Er war so großmütig, dass er jedem erlaubte zu leben - unter seinen Bedingungen. Bloß wie soll man mit 300 Bucks im Monat auskommen. Das war gerade so viel, dass man nicht verhungerte. Und so arbeitete man eben meistens lieber.

Aber ich konnte nicht mehr arbeiten, nicht in den riesigen, brutalen Maschinenhallen. Und was anderes kriegte ich nicht ohne so ne Scheiß Uni-Ausbildung. Da nahm ich doch lieber den entmenschlichenden Gang zum Wohlfahrtsamt auf mich und bettelte um das Geld, um mich so gut ich konnte durchzuschlagen. Jedes Mal machten mich die Verwaltungstypen an, dass sie mir gar kein Geld zu geben brauchten. Ich hätte ja selbst Schuld, dass ich mein Studium aufgegeben hätte. Und wenn ich schon nicht studieren würde, sollte ich wenigstens arbeiten. Sie saßen da lässig zurückgelehnt in ihren Stühlen, laberten gnädig wie Pfaffen, elende Arschkriecher. Sie wussten genau, dass sie Menschenleben entscheidend beeinflussen konnten, dass die Leute, die zu ihnen kamen, von ihnen abhängig waren. Und so zwangen sie einen, ihre Predigt bis zum Schluss anzuhören, nichts dagegen zu sagen, nur stumm zu nicken, sich selbst zu verleugnen. Widerlich!

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «Kontrolle»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Kontrolle» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Отзывы о книге «Kontrolle»

Обсуждение, отзывы о книге «Kontrolle» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x