Frederik Hetmann - Old Shatterhand, das bin ich
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Die materielle Situation in der Familie ist und bleibt in all den Jahren schwierig. Achtzig Arbeitsstunden in der Woche muss ein Weber leisten, um die Existenz seiner Familie wenigstens notdürftig zu sichern.
Wie bedrückend die Not der Familie May ist, geht allein aus dem Speisezettel hervor: Suppen aus Kartoffelschalen; überbrühter Lattich, am Wegrand gepflückt; Mahlrückstände aus einer Mühle; vertrocknete Brötchen, die der Bäcker nicht mehr zum normalen Preis verkaufen kann und billiger abgibt.
Vor Elend und Tod flüchtet sich Karl ins Lesen. Dass Lesen bildet, davon kann in diesem Fall keine Rede sein. Die ferne Welt, die der Junge lesend aufnimmt, stürzt ihn in Verwirrung: 1854 will der Zwölfjährige, dazu angeregt von einem Auswandererzug in die Vereinigten Staaten, Englisch lernen - eine Sprache, die er ebenso wenig beherrschen wird wie die vierzig anderen Sprachen, die er später zu sprechen vorgibt! Das Geld für den Sprachunterricht verdient er sich als Kegeljunge in der Hohensteiner Schankwirtschaft Engelhardt.
In ebendieser Wirtschaft betreibt die Frau des Wirtes eine Leihbibliothek mit immerhin 1540 Bänden. Zum Bestand gehören unter anderem Eugène Sues Die Geheimnisse von Paris und Alexandre Dumas' Der Graf von Monte Christo.
»Und doch gab's in dieser Schankwirtschaft ein noch viel schlimmeres Gift als Bier und Branntwein und ähnliche böse Sachen, nämlich eine Leihbibliothek und zwar was für eine! Niemals habe ich eine so schmutzige, innerlich und äußerlich geradezu ruppige, äußerst gefährliche Büchersammlung wie dies war, nochmals gesehen. Sie rentierte sich außerordentlich, denn sie war die einzige, die es in beiden Städtchen gab. [...] Wenn ich zum Kegelaufsetzen kam und noch keine Spieler da waren, gab mir der Wirt eines dieser Bücher, einstweilen darin zu lesen. Später sagte er, ich könne sie alle lesen, ohne dafür zu bezahlen, und ich las sie, ich verschlang sie; ich las sie drei-, viermal durch! Ich nahm sie mit nach Haus. Ich saß ganze Nächte lang, glühenden Auges über sie gebeugt. Vater hatte nichts dagegen. Niemand warnte mich, auch die nicht, die gar wohl verpflichtet gewesen wären, mich zu warnen. Sie wußten gar wohl, was ich las; ich machte kein Hehl daraus. Und welche Wirkung das hatte! Ich ahnte nicht, was dabei in mir geschah. Was da alles in mir zusammenbrach. Daß die wenigen Stützen, die ich, der seelisch in der Luft schwebende Knabe, noch hatte, nun auch noch fielen, eine einzige ausgenommen, nämlich mein Glaube an Gott und mein Vertrauen in ihn.« (ebenda, S. 59)
Freude ist selten, Freude macht es ihm, wenn sein Pate, der Schmied Christian Friedrich Weißpflug, von seinen Reisen in ferne Länder erzählt. Freude und Schauder bereiten ihm gewiss auch Bücher aus der Hohensteiner Leihbibliothek. Schundromane sind das zumeist, an die seine Feinde später mit dem Hinweis erinnern werden, hier sei der Grundstock für seine Kriminalität gelegt worden.
Die ersten literarischen Versuche Mays fallen in diese Zeit. 1853 gründete der Verleger Ernst Keil die Wochenzeitschrift Die Gartenlaube, die rasch beim Publikum sehr beliebt wurde und sich einer großen Verbreitung erfreute. Um das Jahr 1858 will May schon seine ersten Indianergeschichten zusammen mit einem langen Brief an den Verleger Keil geschickt haben, der sich immerhin die Mühe machte, die Versuche durchzusehen und den angehenden Autor, den er durchaus in dem Jungen sah, vor übertriebenen Erwartungen zu warnen. In weiteren fünf Jahren, so hieß es in dem Antwortbrief, sei er vielleicht so weit, dass man wieder einmal über eine Veröffentlichung reden könne.
Nach der Lektüre des Räuberromans Rinaldo Rinaldini von Goethes Schwager Vulpius läuft der vierzehnjährige Karl aus dem Elternhaus fort. Er hinterlässt einen Zettel, auf dem steht: »Ihr sollt nicht blutig arbeiten, ich gehe nach Spanien und hole Hülfe.« Er kommt in einem Tag bis Zwickau, wo er Verwandte aufsucht. Gerührt holt ihn der Vater dort wieder ab. »Der Weg betrug fünf Stunden. Wir sind in dieser Frist still nebeneinander hergegangen; er führte mich an der Hand. Nie habe ich deutlicher gefühlt, wie lieb er mich eigentlich hatte. Alles, was er vom Leben wünschte und hoffte, das konzentrierte er auf mich. Ich nahm mir heilig vor, ihn niemals wieder solches Leid, wie das heutige, an mir erleben zu lassen. Und er? Was mochten das wohl für Gedanken sein, die jetzt in ihm erklangen? Er sagte nichts. Als wir nach Hause kamen, mußt ich mich niederlegen. [...] Von meinem Ausflug nach Spanien wurde nie ein Wort gesprochen.« (ebenda, S. 98)
Zu Ostern wird Karl konfirmiert. Er träumt davon, Arzt zu werden. Ärzte werden in seinen Geschichten eine wichtige Rolle spielen: Kara Ben Nemsi wird in Kairo im Harem als Arzt tätig werden. Aber Arzt, das ist zu hoch gegriffen. Begabung und gute Zeugnisse sind nicht ausreichend. Der für Söhne aus armer Familie gerade noch erreichbare Beruf in der Gruppe der »Studierten« ist der des Volksschullehrers. Auch diesen Berufsweg kann Karl May nur einschlagen, weil der Kirchenpatron, der Graf von Hinterglauchau, den Jungen, der nun auf das Lehrerseminar nach Waldenburg kommen soll, mit jährlich 20 Talern zu unterstützen verspricht.
II. Einer soll Lehrer werden
»Warum gibt es so viele Verlorene?
Sie müssen verloren gehen, weil man ihnen schon den ersten, kleinen Fehltritt nicht verzeiht.«
Karl May, Im Reiche des Silbernen Löwen IV
Im September 1856 besteht Karl May die Aufnahmeprüfung zum Lehrerseminar. Er ist an seiner neuen Ausbildungsstätte alles andere als zufrieden. Die Atmosphäre an der Lehrerbildungsanstalt ist pedantisch nüchtern und reaktionär. In der Demokratiebewegung des Jahres 1848 waren viele Lehrer engagierte Demokraten. Dem versucht man entgegenzusteuern. Eine bessere Bildung der unteren Volksschichten soll verhindert, demokratische Umtriebe und liberale Ideen schon im Ansatz unterbunden werden. Derlei Grundsätze gelten nicht nur für Preußen, sondern auch im Königreich Sachsen. »Restaurative Einstellung, systemtreue Frömmigkeit und staatserhaltende Anpassung wurden folglich goutiert und gefördert«, schreibt Wohlgschaft. 13
Mays Kritik ist unpolitisch, er murrt vor allem über die Art und Weise, in der religiöse Fragen am Seminar behandelt werden, und Theologie und Religionsunterricht nehmen im Lehrplan einen breiten Raum ein. In der Haus- und Lebensordnung für das Schullehrer-Seminar in Waldenburg heißt es dazu: »Der Seminarzögling soll, eingedenk des von ihm gewählten Berufes, wie zu allen Zeiten, so auch während der Dauer seines Aufenthalts im Seminar, eines christlichen frommen Sinns sich befleißigen. Dieser Sinn wird sich kundgeben in andächtiger Theilnahme an den täglichen Hausandachten und am öffentlichen Gottesdienste, in würdiger Begehung der Abendmahlsfeier, in Vermeidung alles Sittlich-Unlauteren, in Gedanken, Worten und Handlungen, in Gehorsam gegen die Lehrer, in pünktlicher Befolgung der Anstaltsordnungen, in einem verträglichen, milden und gefälligen Verhalten gegen die Mitschüler, in einem bescheidenen, anspruchslosen und aufmerksamen Betragen gegen die übrigen Hausbewohner und gegen Fremde.«
Der Tageslauf scheint frei nach dem englischen Sprichwort »Early to bed and early to rise, make a man healthy, wealthy and wise« festgelegt worden zu sein. Man stelle sich die Reaktion eines heutigen Schülers oder Studenten vor, dem man Folgendes vorschreiben würde:
»§ 9 [...] Im Seminar wird an den Wochentagen um früh ½ 5, im Winter um 5, sonntags im Sommer um 5, im Winter um 6 Uhr aufgestanden. Nach der Abendandacht hat sich jeder Zögling bis ¾ 10 Uhr zu Bett zu begeben.
§ 10. Der Seminarist hat nach dem Aufstehen sein Bett zu machen, sich zu waschen, die Zähne zu reinigen, die Haare zu kämmen und sich vollständig anzukleiden. In den Früh- und Abendstunden des Winters dürfen warme Schuhe und ein schlafrockähnliches Oberkleid getragen werden; zu jeder anderen Zeit muss der Zögling mit Stiefeln oder Lederschuhen und mit Rock und Jacke, bei der Frühandacht am Sonntag mit Sonntagskleidern angethan sein.
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