• Stellen Sie die von Ihnen gewählten Songs so zusammen, dass sie den Ablauf Ihres Strips effektvoll unterstreichen. Während es bei einem guten Film oder Roman wünschenswert ist, wenn sich das Tempo bis zum Schluss hin immer mehr steigert, empfiehlt es sich beim Strip oft, es umgekehrt zu machen. Sie können also beispielsweise mit einem schnellen oder wuchtvollen Stück eröffnen (meinetwegen Bonnie Tyler, nur um mal ein Beispiel zu nennen), um überhaupt erst einmal Ihre Präsenz auf der Bühne zu schaffen: »Schau her, hier stehe ich, und ich sehe scharf aus!« Das zweite und dritte Stück können dann, der Choreographie Ihres Auftritts entsprechend, immer sanfter und sinnlicher werden – wenn Ihnen Nico etc. zu extrem sind, finden Sie bestimmt erotisierende Stücke aus dem Bereich Soul oder Blues. Insbesondere zum Schluss geht es für Sie ja nicht mehr darum, wild zu tanzen, sondern Ihren Partner sinnlich zu verführen und durch langsames Aufreizen immer mehr zu erregen, bis Sie einander in den Armen landen. – So würde zumindest ein typischer Aufbau aussehen, den Sie aber ganz nach Ihrem eigenen Geschmack verändern können, wie es Ihnen am günstigsten erscheint. Falls Sie beispielsweise beim Proben feststellen, dass der zuerst ausgesuchte schnelle Song am Anfang Sie wahnsinnig macht, weil Sie immer viel zu sehr darauf achten müssen, die richtige Bewegung zur richtigen Zeit zu machen, wobei Sie sich ständig in Ihren Klamotten verheddern, wäre es eine gute Lösung, stattdessen durchgehend langsame Songs zu verwenden, bei denen Sie sich so viel Zeit lassen können, wie Sie benötigen. Ebenso gut können Sie auch auf die langsameren Songs verzichten, wenn Sie entsprechend fit sind, und nur schnelle Stücke mit treibenden Beats auswählen, bei denen Sie dann eben nicht zum Schluss auf Ihren Partner niedersinken, sondern ihn anspringen, worauf Sie beide übereinander herfallen. Erregung kann ja auch aus sehr schnellen Rhythmen gespeist werden.
• Einen wichtigen Hinweis zum Arrangement der Striptease-Begleitmusik gibt Mary Taylor in ihrem Ratgeber »Bedroom Games«. Sie erklärt: »Die Übergänge zwischen den Songs erfordern ein wenig Planung, darum müssen Sie genau wissen, zu welchem Moment Ihres Auftritts sie stattfinden. Wenn es zu einer kurzen Pause zwischen zwei Liedern kommt, sollten Sie sich in einer entspannten Position befinden, z. B. auf dem Schoß Ihres Partners sitzen, zwischen seinen Beinen knien oder ihm mit leichtem Körperkontakt gegenüberstehen. Diese Pause gibt Ihnen eine Gelegenheit, sich auf die folgenden Bewegungen einzustellen oder einige Requisiten hervorzuholen, die Sie vielleicht verwenden möchten.«
• Vielleicht suchen Sie sich Titel in einer Sprache aus, die weder Sie noch Ihr Partner beherrschen? Wenn z. B. jeder von Ihnen nur ein paar wenige Wörter Französisch versteht, haben Sie bei entsprechenden Chansons den Vorteil, dass nur die Musik wirkt und es keinen Menschen stört, wenn der Text in Wirklichkeit vom nächsten Atomkrieg handelt. Bei fremdsprachigen Liedern, vor allem wenn sie entsprechend lasziv ins Mikro gehaucht werden, kann jeder Zuhörer viel mehr an Erotik hinein phantasieren, als eigentlich in ihnen steckt.
• Insbesondere sollten die gewählten Songs in der Lage sein, Sie selbst in die entsprechende Stimmung zu bringen. Je mehr Sie sich von Sinnlichkeit aufgeladen fühlen, desto mehr davon können Sie bei Ihrem Auftreten auch ausstrahlen und schließlich Ihren Partner damit anstecken. Versuchen Sie am besten bei jeder Ihrer Bewegungen so zu wirken, als ob Sie die in Ihnen lodernde Geilheit nur mit Mühe zügeln könnten.
• Es kann günstig sein, die Musik etwas lauter aufzudrehen (sofern Sie dann nicht mit dem Besuch Ihrer Nachbarn rechnen müssen): Das gilt insbesondere, wenn Sie mit Stöckelschuhen auf Parkettboden auftreten möchten. Dann nämlich hört man das Knallen eines jeden Schritts, und das kann Sie ziemlich schnell rausbringen.
Die Grundregeln der Verführung – Tipps und Ideen für einen aufreizenden Strip
Jetzt, nachdem die Atmosphäre endgültig stimmt, von der Beleuchtung bis zur Hintergrundsmusik, geht es endlich zur Sache.
• Besonders aufreizend ist es, wenn Sie so dicht vor Ihrem Partner strippen, dass er Sie gerade nicht mehr mit ausgestrecktem Arm berühren kann. Dann hat er einen guten Blick auf all die Leckereien, Sie können leicht mit ihm in Augenkontakt treten und ihn vielleicht mit einer Ihrer Requisiten streifen, aber Ihr Körper bleibt für ihn zunächst einmal unerreichbar, und Sie haben alles voll unter Kontrolle. Sollten Sie ihm zu nahe kommen, so dass er begierig-frech nach Ihnen greift, nehmen Sie sanft, aber bestimmt seine Hände und legen Sie sie ihm wieder auf seine Schenkel.
• Was Ihre innere Einstellung beim Strippen angeht, kann ich Sie nur darauf hinweisen, wie erfolgreich Selbstsuggestion immer wieder ist. Treten Sie so auf, als seien Sie der umwerfendste Erotik-Star der westlichen Welt, und übernehmen Sie diesen Gedanken innerlich für sich, als ob er wahr wäre. Versuchen Sie, an die atemberaubende Macht Ihrer Ausstrahlung wirklich zu glauben , und diese Ausstrahlung wird sich entwickeln und auf Ihren Partner überspringen.
• Die empfohlene Grundstellung beim Striptease ist eigentlich immer dieselbe: Gehen Sie ins Hohlkreuz und ziehen Sie Ihre Schultern zurück. Das führt automatisch dazu, dass Sie Brüste und Hintern herausstrecken. Sie können dabei gerne übertreiben, denn ein beeindruckender Auftritt ist ja gerade der Sinn eines Strips. Bewegen Sie Ihren ganzen Körper aus den Hüften heraus, die Sie völlig entspannt haben. Wenn Sie dazu noch selbstbewusst den Kopf erheben, dürfte Ihrer sexuellen Ausstrahlung kaum zu widerstehen sein.
• Vielleicht beginnen Sie auf einer Stufe noch sehr niedriger Intensität, statt dass Sie sich gleich die Klamotten vom Körper reißen. Spielen Sie mit Ihrem Fächer oder Hut oder was immer sonst Sie als Requisite verwenden, rollen Sie langsam einen Handschuh Ihren Arm herab, oder lösen Sie Ihr hochgestecktes Haar, so dass es an Ihren Schultern herabflutet.
• Bauen Sie andere Gegenstände, Möbelstücke und Teile des Raumes in Ihren Strip ein. Sie können sich z. B. anfangs lasziv in den Türrahmen lehnen oder sich mit angewinkeltem Bein dagegen drücken, als würden Sie symbolisch Ihren Partner besteigen. Professionelle Stripperinnen verwenden dazu Metallsäulen auf ihrer Bühne, aber vermutlich haben Sie einen solchen Pfosten gerade nicht im Wohnzimmer stehen. Im Verlauf Ihres Auftritts können Sie sich auch gegen eine Wand lehnen und dann mit kreisenden Hüften langsam daran herunterrutschen. (Das sieht am erotischsten aus, wenn Sie dabei ins Hohlkreuz gehen, so dass nur Schultern und Hintern Kontakt mit der Wand haben.) Vielleicht lassen Sie auch Ihre Finger über die Lehne eines Stuhls oder anderen Möbelstücks gleiten. Auch diese Berührungen stehen stellvertretend für die Berührung Ihres Partners, der dadurch erregt werden soll.
• Berühren Sie sich selbst: den Nacken, das Gesicht, die Taille. Streichen Sie mit Ihren Händen über Ihren Körper, umfassen Sie seine unterschiedlichen Kurven, genießen Sie demonstrativ Ihre eigenen Liebkosungen. Zum einen symbolisieren Ihre Hände hier die Hände Ihres Partners, zum anderen zeigen Sie selbstbewusst, dass Sie sich auch selbstständig Lust verschaffen können. Und wer offenkundig Lust genießt, kann diese Lust auch in anderen wecken. Zeigen Sie Ihrem Partner, dass Sie über etwas verfügen, wonach er giert. Lächeln Sie genießerisch! Der Bonus bei solchen Spielen ist immer, dass wenn man ein Gefühl nur intensiv genug vorspielt, man es bald tatsächlich empfindet. Sie können also zu Beginn Ihres Strips weit eher nervös und unsicher als erregt sein, aber binnen weniger Minuten sind Sie trotzdem wirklich so geil, wie Sie tun.
• Ein Striptease ist ein Akt der Kommunikation. Stellen Sie sich vor, Sie wären stumm oder sprächen eine andere Sprache als Ihr Partner, und Sie müssten ihm allein durch die Bewegungen Ihres Körpers mitteilen, wie scharf Sie auf ihn sind und was Sie jetzt gerne mit ihm anstellen würden. Sprechen Sie nur mit Ihrem Körper, Ihrem Gesichtsausdruck und Ihren Augen. Sie können verführerisch schauen oder tadelnd – etwa wenn er Ihnen zu nahe kommt –, Sie können Ihrem Lover zublinzeln oder scheinbar schmollen. »Streichle ihn mit deinen Blicken, wirf ihm ein aufforderndes Zwinkern zu und weise ihn mit einem strengen Blick in die Schranken, wenn er versucht, dich anzufassen.«, heißt es in einem unter anderem auf der Website »Playground« veröffentlichten Stripkurs. Wichtig dabei ist, dass Sie auch die Signale wahrnehmen und zu verstehen wissen, die sich auf dem Gesicht Ihres Lovers abspielen. Ist er voll dabei? Was macht ihn am meisten scharf? Was lässt ihn eher kalt? Auch diese Kommunikation fließt in beide Richtungen.
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