Reiner Hänsch - Sauerland Live

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Ja, was passiert denn da in diesem Buch? – Alles! Das können Sie glauben. Die Familie Knippschild lebt irgendwo im Land der berühmten tausend Berge. Mittendrin. Sauerland live eben. Das ist schon eine Herausforderung und ganz was Besonderes, so mitten unter Sauerländern.
Aber im Grunde … ist es wie bei Ihnen.
Sagen Sie jetzt nicht, Sie hätten noch nie gedacht, ich seh aus wie 'ne Omma, nachdem Sie vom Friseur gekommen sind, ich kann so nie wieder unter Menschen gehen. Manchmal? Na? Sehen Sie, es stimmt. Und sagen Sie nicht, Sie hätten bei dem ewigen Ärger mit diesem blöden Weh-Lahn und den verdammten Passwörtern noch nie gedacht, dass Sie digital doch nicht so ganz auf der Höhe sind, wie Sie immer dachten.
Und haben Sie etwa noch nie befürchtet, Sie seien einfach zu blöd für den Sonntags-Tatort, weil Sie mal wieder nichts verstanden haben, oder graut es Ihnen schon jetzt vor Heinz' und Mimis Goldener Hochzeit im August, auf die Sie wenig Lust haben, weil es wieder eine von diesen berüchtigten Familienfeiern werden könnte?
Genau. So isses. Und das steht alles in dem Buch von Reiner Hänsch drin.
Sie werden sich beömmeln, denn irgendwie kommen Sie selbst drin vor – in diesem Buch, in dem alles so schrecklich normal und doch so völlig bekloppt ist. Aber so ist das Leben!
Und oft merkt man es eben erst, wenn man es in Sätzen aufgeschrieben sieht.

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„Isch kuck ma“, sind die ersten und einzigen Worte, die Milara-Joline bisher gesagt hat. Sie kann also reden und verschwindet wie­der hinter dem Vorhang, hinter dem ich eindeutig Kimbärlis Stimme hören kann. Sie lacht und es scheint ihr gut zu gehen.

Schön.

Milara-Joline erscheint wieder und macht mir mit abgespreiztem Daumen und kleinem Finger am Ohr das bekannte Zeichen für tele­fonieren. Ja, und? Ich muss hier befreit werden. Die Pampe muss runter.

„Und wo ist Herr Kaiser?“

„Mittach!“, sagt sie und ist dann auch raus.

„Kimbäärliii!“, rufe ich nach hinten, doch sie scheint mich nicht zu hören und geiert in ihr Telefon. Scheint ein wichtiges Gespräch zu sein. „Kimbäärliii!“ Nix.

Ja, dann muss ich eben selbst … ich versuche, mich vom Stuhl zu erheben, doch dann lässt sich der Werkstattwagen auch nicht mal eben so wegschieben, weil ich mit meinem Talar auch noch an den Fußpedalen des Stuhls hängenbleibe. „Kimbäärliii!“ Dann schaffe ich es doch, mich zu befreien und Richtung Vorhang zu be­wegen, ihn zur Seite zu schieben, und da habe ich sie direkt vor mir.

„Huäh!“. Sie weicht zu Tode erschrocken zurück und lässt vor lauter Panik das Handy fallen.

„Wie seh’n Sie denn aus?“, fragt sie entsetzt.

Was für eine Frage? Wer hat mich denn so zugerichtet?

„Kimbärli, die Eieruhr ist kaputt.“

„Wat?“

„Naja, es hat nicht geklingelt, die Zeit ist um!“

„Ach, du Scheiße“, sagt sie jetzt und hebt ihr Handy wieder auf, sagt „Ruf dich später an!“, und dann zu mir „Vierzig Minuten! Oh, oh, oh.“

Ja, so lange war ich wohl in mein schönes Buch vertieft.

„Hier, setz‘n Se sich. Dat krieng we schon“, sagt sie und ich frage mich, was wir denn da jetzt kriegen wollen. Ist denn schon was schief gelaufen? Wahrscheinlich.

Und dann drückt sie mich in einen anderen Stuhl hier im hinteren Teil des Frisörladens, reißt meinen Kopf nach hinten in ein kleines schwarzes Porzellanbecken und lässt heißes Wasser drüber laufen. Viel zu heiß.

„Isset gut so?“

„Nein, zu heiß!“

„Oh.“

Sie dreht die Temperatur herunter und bearbeitet meinen Schädel, als ginge es darum, sämtliche Haare samt Wurzeln herauskneten und irgendwie alles wieder auf Null zu stellen, hab ich so ein Gefühl.

„Isset gut so?“

Ich antworte gar nicht mehr. Sie schrubbt und wäscht und reißt und rubbelt, als wolle sie Leben retten. Meins oder ihres, das ist noch nicht klar. Vielleicht bringe ich sie ja hinterher doch noch um. Immer wieder sieht sie mich beruhigend lächelnd an, obwohl sie schwer verunsichert ist, das sehe ich, nickt dazu und schrubbt und reibt dann mutig weiter. Spült alles wieder raus und schaut immer wieder kritisch auf ihr Werk.

Und weiter. Kneten, schrubben, reißen. Als sie merkt, dass ich leicht unruhig werde, lächelt sie wieder und sagt: „Dat sieht schon richtig gut aus, Herr Knippschild. Sie werd’n sich wundern.“

Na, ich hoffe nicht. Dann holt sie verschiedene Fläschchen mit Lotionen, Spülungen und Packungen und was weiß ich noch alles aus einem Schrank hervor.

„Soll’n we auch noch wat Glanz und Fülle und Volum‘n drauf mach‘n?“, fragt sie, wartet meine Antwort aber gar nicht ab und schon hab ich den Inhalt der nächsten Pullen auf meinem Kopf.

Reiben, kneten, rubbeln.

„Woll’n Se auch Kopfmassage?“

„Nein!“

„Na gut.“ Sie scheint etwas enttäuscht, weil das vielleicht ihre erste Disziplin gewesen wäre. „Och“, sagt sie dann aber und redet sich selbst gut zu. „Dat sieht aber gut aus. Ham schön de Farbe angenommen, ihre Haare. Super.“

So, jetzt reicht es mir dann auch und ich will selber mal was sehen.

„Kimberley, es ist jetzt gut. Bitte, hören Sie auf damit.“

„Ja, ja, gleich sind we durch.“

Dann reibt sie mir den Kopf mit einem Frotteehandtuch ab, bindet dann das Ganze wie einen Turban um meinen Kopf, dass ich jetzt in dem schwarzen Kittel aussehe wie ein böser Mullah, der soeben wieder Hinrichtungsbefehle ausgestellt hat und ich schreite mit dem letzten Rest verbliebener Würde durch den jetzt wieder gut ge­füllten Salon. Die Mittagspause scheint vorbei und auch einige neue Kundinnen sind zu ihren lebensverändernden Maßnahmen angetreten.

Kimbärli geht voran, als wolle sie Blumen für mich streuen, und ich, als der böse Ayatollah, hinterher.

Die Blicke der Salonbesatzung prallen an mir ab. Ich spende etwas gnädigen Segen nach rechts und links, bis ich dann wieder in meinem Stuhl von vorhin versinken darf. Ich kann leider nur einen ganz kurzen Blick in den Spiegel erhaschen, weil Kimbärli sich direkt vor mir auf­baut und einen Fön schwingt. Aber ich meine, im Spiegel kurz ein wildes schwarzes wuschiges Tier gesehen zu haben, aber vielleicht habe ich ich ja getäuscht.

Der Turban wird endlich gelöst und Kimbärli bedroht mich jetzt direkt von vorne mit der Heißluftpistole. Rechts und links, unter und über meinem Haar heiße Luft und immer wieder diese runde Bürste, die Kimbärli mir in die Haare dreht und windet und föhnt, bis sie dann endlich „So!“ sagt und einen Schritt zurücktritt.

Es ist vollbracht.

Der Blick in den Spiegel ist jetzt frei. Und das wilde Tier ist noch da. Ein schönes wildes schwarzhaariges Tier, das man nicht reizen sollte.

Einen kleinen, winzigen Moment steht die Welt still.

Das Leben um mich herum verstummt und man hält ehrfürchtig die Luft an. Das neue Leben des Alex Knippschild beginnt in genau diesem Moment.

Vielleicht ist es aber auch ein Zeugenschutzprogramm, in das ich versehentlich hineingerutscht bin. Neue Identität, völlig neues Aussehen und wahrscheinlich bekomme ich beim Verlassen des Ladens von Meister Kaiser auch neue Papiere. Ich kann noch mal ganz von vorne anfangen, werde neue Bekanntschaften schließen, schließen müssen, denn aus meinem alten Leben wird mich niemand mehr erkennen.

Ich werde also sicherlich auch wieder um meine Steffi werben müssen, weil auch sie mich so auf keinen Fall wiedererkennen wird. Aber ob sie mich wohl noch mal heiratet? Diesen ganz neuen Alex? Werde ich denn selbst überhaupt noch mit mir klarkommen, so, wie ich jetzt aussehe?

Aus dem Spiegel starrt mich unter pechschwarzen buschigen Augenbrauen wie zu hoch gerutschte schwarze Balken aus einem Polizeifoto ein völlig verstörter mittelalter Mann an, den man mit einer komplett schwarzen Perücke verhöhnt hat, die wahrscheinlich aus irgendeinem Theaterfundus gestohlen wurde.

Othello? Charlys Tante? Die wilden Weiber von Windsor? Über den Ohren an den Sei­ten rechts und links hat dieser schwarze wilde Busch zwei große lockige Wellen, die meinen Kopf gewaltig in die Breite ziehen und dicke Backen machen. In der Mitte oben über der Stirn hat es Kimbärli trotz des recht dünnen Haupthaars geschafft, eine weitere leicht schräge Welle zu formen, die das gewagte Bauwerk von Frisur auch nach oben hin beträchtlich erhöht, und im Nacken finde ich eine perfekte etwas zuppelige Außenrolle.

Also doch ein wenig Buffalo Bill. Na, bitte. Aber auch eine gehörige Portion Zigeunerin ist drin. Aus den Strähnchen in Dark Brown ist zwar nichts geworden, es ist alles tiefschwarz, aber sonst … fast alles wie bestellt.

Da kann man nicht meckern.

Mich erinnert dieses Fabelwesen im Spiegel an diesen einen Graf Dracula einer neueren besonders echten und realistischen Verfilmung oder an einen bösen Waldmenschen aus irgendeinem rumänischen C-Movie. Vielleicht kenne ich diesen Menschen mit diesen Wucherungen auf dem Kopf aber auch als Alien aus einer dieser Science Fiction Fernsehserien. Ich weiß es nicht genau. Auf jeden Fall hat man Angst vor ihm. Ich sehe aus wie ein stark überschminkter Massenmörder in einer Laientheateraufführung.

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