Julia Ulrike Mack - Menschenbilder

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Im 19. Jahrhundert gehörten die Missionswerke der verschiedenen protestantischen Kirchen und Freikirchen sowie der römisch-katholischen Kirche zu den wichtigen Exponenten des Kulturaustausches: Sie konstruierten im Spannungsfeld von Christentum und den Religionen der «heidnischen» Welt ihre Selbst- und Fremdbilder. Julia Ulrike Mack untersucht in ihrer Studie die stereotypen und theologisch-anthropologischen Vorstellungen von «dem Menschen» in den Publikationen der Basler Mission und setzt sie in Beziehung zu den philosophischen und theologischen Diskursen dieser Zeit. Sie bietet damit historisch und theologisch interessierten Lesern einen innovativen Zugang zu einem bislang wenig bearbeiteten Thema der neuzeitlichen Kirchen-, Missions- und Mediengeschichte, das durchaus aktuell ist – wenn man sich etwa die Bedeutung stereotyper Islambilder und ihrer politischen Instrumentalisierung in europäischen Ländern heute vor Augen hält.

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Seit den 1850er Jahren waren Missionare in den Missionsgebieten auch als Fotografen tätig. Bedenkt man, dass die Fotografie kaum zehn Jahre zuvor, 1839, ihren internationalen technischen Durchbruch erlebt hatte, ist es erstaunlich, wie früh sich die Missionare diese brandneue, in Vorbereitung und Durchführung zu dieser Zeit nicht gerade anspruchslosen Technik aneigneten. Nicht nur die Basler Mission zeigte großes Interesse an dem neuen Medium der Fotografie, sondern auch London Missionary Society, Church Missionary Society, die Wesleyan Methodist Missionary Society, die Bremer und die Rheinische Mission.62 Fotografien konnten jedoch bis etwa 1880 aus technischen Gründen nicht direkt, sondern nur als Radierung oder Lithografie in Büchern und Zeitschriften abgedruckt werden.63

Lange Zeit unterschätzte man den historischen Wert von Abbildungen, die auf Fotografien beruhten. Denn entweder sah man sie bloß als künstlerische Impressionen oder als stark redaktionell überarbeitete Abbildungen an, |37| die sich erheblich vom Original unterschieden. Vergleiche von Fotografien und Drucken zeigen aber, dass verschiedene Drucke eine Fotografie als Vorlage hatten und diese detailliert wiederzugeben versuchten. Im Missions-Magazin wird dies sogar an einigen Stellen in der Bildunterschrift kenntlich gemacht.64 Deshalb sind die überlieferten Radierungen und Lithografien wertvolle historische Quellen, insbesondere dann, wenn die fotografischen Vorlagen verschollen sind.

Fotografien bieten zudem einen Einblick in geschichtliche Bereiche, die in Schriftdokumenten entweder wenig repräsentiert sind oder bewusst ausgelassen werden.65

2.4. Reflexion

Die Missionsgesellschaften partizipierten durch ihre Zeitschriften an der Blütezeit der Druckmedien. Durch ihren erstaunlich fortschrittlichen Umgang mit fotografischen Abbildungen verwiesen sie dabei zugleich schon auf die darauf folgende Epoche der Mediengeschichte, auf die Hinwendung zu Bild und Ton, auf die Dominanz der elektronischen Medien.

Die Tatsache, dass in Missionsquellen aus europäischer Sicht über fremde Länder und Kulturen geschrieben wurde, lässt noch nicht den Schluss zu, dass diese eurozentrische Sicht unbedingt falsch gewesen sein muss. Ebenso führt auch das missionarische Motiv und das apologetische Interesse der Missionare in der Begegnung mit der fremden Religion nicht von vornherein dazu, dass die Berichte über die Kultur, in der sie oft viele Jahre gelebt hatten, ein Verständnis der Menschen und der Kultur des jeweiligen Missionsgebietes verunmöglichten. Die Vorurteile der Autoren aus dem Umfeld der Mission sind zu einem großen Teil viel deutlicher und besser bekannt als die anderer Autoren. «Die Missionare hatten meist ein kritisches und oftmals ein offen polemisches Verhältnis zu den von ihnen beschriebenen religiösen oder kulturellen Gegebenheiten, und sie haben ihre Kritik offen ausgesprochen, so dass es dem gegenwärtigen Leser möglich gemacht wird, zwischen Kritik und sachlich deskriptivem Gehalt der Berichte zu unterscheiden».66 |38|

Zusammen mit anderen Quellen und Informationen – Komiteeprotokollen, Briefen, Traktaten – geben Zeitschriften ein detailliertes Bild einer Gesellschaft, einer Epoche oder eine Denktradition. Die Faszination bei der Untersuchung von Zeitschriften – und auch Zeitungen – liegt darin, dass hier Geschichte als ein Prozess sichtbar wird, dessen Ziel den Schreibenden selbst oft verborgen bleibt. «Der Blick auf die Massenmedien gestattet einen in der historischen Forschung unvergleichlichen Blick auf die verlaufende Geschichte.»67 Sie sind «Bewegungstexte»68, die Entwicklungen, Wandlungsprozesse und sowohl langsame als auch sehr explosiv auftretende Neubestimmungen wiedergeben.

Die Quellen verraten viel über die Personen, die sie verfassten, bzw. über die Institution, welche die Texte und Artikel herausgab, die Einstellungen und Ideen, die sie vertrat. Die Missionsgesellschaften selbst hatten ein großes Interesse an der möglichst detaillierten und zeitnahen Wiedergabe von Informationen in Wort und Bild, lebten sie doch «von der Verlässlichkeit und der Lebendigkeit der Informationen, von einem vielschichtigen Kommunikationsprozeß, der sich durch Missionsanlässe, persönliche Kontakte, die Missionszeitschriften und schon im 19. Jahrhundert durch Diavorträge ‹in der Heimat› vollzog».69

|39|

3. Missionsgesellschaften und ihre Publizistik: Von den englischen societies zum ‹Missionsjahrhundert›

3.1. Das 18. Jahrhundert

3.1.1. Die englischen societies: Society for Promoting Christian Knowledge (1699) und Society for the Propagation of the Gospel in Foreign Parts (1701)

Zu Beginn des 18. Jahrhunderts entstanden in der anglikanischen Kirche Englands die societies, die ein soziales und pädagogisches Anliegen mit der Arbeit an einer religiösen Erneuerung verknüpften. Puritanische und hochkirchliche Ideen verbanden sich dabei in unterschiedlicher Gewichtung, wie auch die Anbindung an die Kirche unterschiedlich stark, in jedem Fall aber immer vorhanden war.

Die englische Society for Promoting Christian Knowledge (SPCK) wurde 1699 auf Veranlassung Henry Comptons (seit 1675 Bischof von London) vom anglikanischen Pfarrer Thomas Bray zusammen mit vier Gleichgesinnten als private, freiwillige Vereinigung gegründet. Ursprünglich war ein explizit missionarisches Wirken außerhalb Englands gar nicht vorgesehen, im Vordergrund stand die Förderung des christlichen Schulwesens in England. Daraus ergab sich die Aufgabe, Gelder für Bücher, Büchereien und Schulen für die Mission der Kirche in den Kolonien zu sammeln.70 Mit der Dänisch-Halleschen Mission ergab sich ab 1726 eine enge Verbindung, auch weil sich in England nicht genug Missionare fanden, so dass die Society for Promoting Christian |40| Knowledge auf deutsche Missionare angewiesen war, um ihre mittlerweile entstandenen eigenen Missionen in Südindien zu besetzen. Die Mission der Society for Promoting Christian Knowledge wurde dadurch bis ins frühe 19. Jahrhundert stark lutherisch geprägt.71 Dies änderte sich, als die Society for Promoting Christian Knowledge 1825 ihre indischen Stationen an ihre englische Schwestergesellschaft, die Society for the Propagation of the Gospel in Foreign Parts übergab.

Wie die Society for Promoting Christian Knowledge verdankte die Society for the Propagation of the Gospel in Foreign Parts den Anstoß zu ihrer Gründung Thomas Bray, war aber «ursprünglich als Gegenstück zur römischen Propaganda-Kongregation gedacht» und 1701 durch eine Charta Williams III. «als öffentlich-rechtliche Anstalt mit voller staatskirchlicher Autorisierung» gegründet worden.72 Ausgangspunkt bildeten die europäischen Entdeckungen der vorhergehenden zwei Jahrhunderte sowie die fortschreitende Kolonisierung Nordamerikas.73 Die Society for the Propagation of the Gospel in Foreign Parts stand in der hochkirchlichen Tradition Richard Hookers und war eine der Kirche inkorporierte, anglikanisch-orthodoxe Gesellschaft unter bischöflicher Leitung. Die Missionare waren ordinierte Geistliche und zuerst Kirche und Bischof verantwortlich, dann erst der Missionsgesellschaft. Kirche, Kirchenordnung, apostolische Sukzession, Liturgie und Sakramente spielten eine große Rolle in der Missionsarbeit, was sich in der frühen Entscheidung zeigt, Bibeln immer zusammen mit dem Common Prayer Book abzugeben: «No Bibles be sent by the Society into the Plantations without Common Prayer Books bound up with them.»74 Das Siegel der Society for the Propagation of the Gospel in Foreign Parts trägt das – in der Mission immer wieder verwendete – Zitat aus Apg 16,9: «Komm herüber und hilf uns.»75. Das Arbeitsgebiet der Society for the Propagation of the Gospel in Foreign Parts lag |41| in den englischen Kolonien mit Schwerpunkt Nordamerika.76 Ab dem 19. Jahrhundert war sie als Nachfolgerin der Society for Promoting Christian Knowledge auch in Indien tätig. Die Missionsarbeit erstreckte sich dabei vor allem auf die weißen Siedler, Plantagenbesitzer und Kolonisten, später auch auf die Sklaven in Amerika und der Karibik.77 Ob die Society for the Propagation of the Gospel in Foreign Parts tatsächlich den dänischen König Frederik IV. zur Gründung der Dänisch-Halleschen Mission inspirierte, wie es O’Connor beschreibt, ist umstritten.78

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