Annette Bopp - Die Mistel

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Dieses Buch informiert ausführlich über Hintergründe, Anwendung und Wirkweise der Mistel sowie über die jeweiligen Besonderheiten der acht verschiedenen im Handel befindlichen Mistelpräparate – ausgewogen, sachlich, objektiv. Es schildert in allgemeinverständlicher Sprache den aktuellen Stand der wissenschaftlichen Erkenntnisse und der Studienlage zum Einsatz der Mistel bei verschiedenen Krebsarten. Und: Sieben Patienten berichten über ihre persönlichen Erfahrungen mit der Misteltherapie – authentisch, ehrlich, nachvollziehbar.
Mistelpräparate gehören zu den meistverordneten Medikamenten in der Krebsmedizin. Sie stärken die körpereigenen Abwehrkräfte und verbessern die Lebensqualität, möglicherweise wirken sie auch lebensverlängernd. Aber vieles bei der Misteltherapie ist auch noch umstritten – immer wieder raten Krebsärzte von der Anwendung ab, hartnäckig hält sich die Behauptung, die Mistel könne sogar das Krebswachstum begünstigen.
Inhaltsverzeichnis
Zu diesem Buch
1. Diagnose Krebs: und jetzt?
Misteltherapie: Vorbehalte und Vorurteile
Die Krankheit Krebs – ein Spiegel unserer Zeit
Die Mistel für Körper, Geist und Seele
Die Wirkung im Körper
Die Wirkung auf Seele und Geist
2. Eine heilkräftige Pflanze mit langer Tradition
Vom Mordwerkzeug zum Amulett
Zaubertrank und Fruchtbarkeitssymbol
Heilpflanze gegen Krebs
3. Botanische Merkmale der Mistel
Bei der Mistel ist alles anders
Entwicklung einer Mistelpflanze
4. Inhaltsstoffe der Mistel
Lektine
Viscotoxine
Weitere Inhaltsstoffe
Die Wirkung auf den Tumor und das Immunsystem
5. Mistelpräparate
Anthroposophische Präparate
Abnobaviscum

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Die Mistel – Heilpflanze

in der Krebstherapie

Annette Bopp

Erste Auflage Dezember 2006

Alle Rechte vorbehalten

Copyright © 2006 by rüffer&rub Sachbuchverlag, Zürich

info@ruefferundrub.ch

www.ruefferundrub.ch

Photos: Jürg Buess

Druck: Zanardi Group

E-Book: Clara Cendrós

ISBN 10: 3-907625-32-3

ISBN 13: 978-3-907625-32-3

ISBN ePub: 978-3-907625-62-0

Wichtiger Hinweis: Die Ratschläge und Informationen in diesem Buch sind zwar nach bestem Wissen und Gewissen sorgfältig erwogen und geprüft wor­den, sie stellen jedoch keinen Ersatz für die medizinische Betreuung dar. Eine Haftung für den Eintritt des Erfolges oder für Personen-, Sach- oder Vermö­gensschäden, die sich aus dem Gebrauch oder Mißbrauch der in diesem Buch dargestellten Arzneimittel, Methoden oder sonstigen Hinweise ergibt, ist für Verlag, Autorin und/oder deren Beauftragte ausgeschlossen.

Inhaltsverzeichnis

Zu diesem Buch

1. Diagnose Krebs: und jetzt? Misteltherapie: Vorbehalte und Vorurteile Die Krankheit Krebs – ein Spiegel unserer Zeit Die Mistel für Körper, Geist und Seele Die Wirkung im Körper Die Wirkung auf Seele und Geist

2. Eine heilkräftige Pflanze mit langer Tradition Vom Mordwerkzeug zum Amulett Zaubertrank und Fruchtbarkeitssymbol Heilpflanze gegen Krebs

3. Botanische Merkmale der Mistel Bei der Mistel ist alles anders Entwicklung einer Mistelpflanze

4. Inhaltsstoffe der Mistel LektineViscotoxine Weitere Inhaltsstoffe Die Wirkung auf den Tumor und das Immunsystem

5. Mistelpräparate Anthroposophische Präparate Abnobaviscum® Helixor® Iscador® Iscucin® Isorel® Phytotherapeutische Präparate Cefalektin® Eurixor® Lektinol®

6. Anwendung Auswahl des Präparats Unter die Haut Richtig spritzen In die Vene In den Tumor In das den Tumor umgebende Gewebe In Körperhöhlen Unerwünschte Wirkungen Kann die Mistel das Tumorwachstum fördern? Gegenanzeigen Bei Kindern Kostenerstattung Deutschland Österreich Schweiz Alltagsfragen Zur Therapie selbst Zum Spritzen Zu den Nebenwirkungen

7. Wirksamkeit und Nutzen Mistelforschung Studienergebnisse

8. Leben mit Krebs »Wir haben uns aneinander gewöhnt, der Krebs und ich.« »Mit der Misteltherapie halte ich die Metastasen in Schach.« »Vielleicht wage ich noch einen Neustart.« »Viele Zufälle haben mir das Leben gerettet.« »Ich fühle mich gesund, und ich bin es auch.« »Ich mußte lernen, nicht so maßlos zu sein.« »Das war eine tiefe Zäsur in meinem Leben und auch in meinem Denken.« »Ich muß in der Krankheit meine Würde als Mensch behalten können.«

Anhang Anmerkungen LiteraturAdressen Dank

Zu diesem Buch

Schon als Kind fielen mir im Winter die dicken, runden Büschel in den Bäumen auf, die aussahen wie große Vogelnester. Zu Weihnachten hingen Mistelzweige in meinem Elternhaus in der Türfüllung. Den Brauch, daß sich ein Pärchen unter einem solchen Mistelbusch küssen muß, fand ich als Halbwüchsige nur peinlich. Die Mistel selbst jedoch übte eine eigenartige Faszination auf mich aus. Sie war rätselhaft. Sagenumwoben. Unergründlich. Etwas Besonderes.

Meine zweite intensive Begegnung mit der Mistel fand zu Beginn meines Berufslebens als Journalistin Mitte der achtziger Jahre statt. Mein Kollege und Mentor Dietrich Beyersdorff war damals dabei, die Gesellschaft für Biologische Krebsabwehr mit aus der Taufe zu heben. Und ich bekam hautnah mit, wie vielen Anfeindungen Menschen ausgesetzt waren, die sich für eine qualifizierte naturheilkundliche Begleitbehandlung mit der Mistel einsetzten – ob als Betroffener, Arzt oder Heilpraktiker. Meine Fragen zu Wirkung und Wirksamkeit, Studien und Anwendungserfahrungen mit einer Misteltherapie bei Krebs blieben damals jedoch überwiegend unbeantwortet.

Die dritte und entscheidende Begegnung mit der Mistel ergab sich 1999, als meine Freundin und Berufskollegin Angelika Blume, die 1992 an Brustkrebs erkrankt war, erneut mit Krebszellen zu kämpfen hatte, diesmal in der Lunge. Bei der Suche, was ihr neben der Chemotherapie noch helfen könnte, kamen wir im Gespräch auf die Mistel. Angelika berichtete, daß sie schon nach der ersten Diagnose eine Misteltherapie ausprobiert habe, damals aber mit einer starken Hautrötung an der Einstichstelle sowie geröteten, juckenden Handflächen reagiert habe. Ihr Fazit: Offenbar vertrage sie die Mistel nicht. Da es aber kaum brauchbare Informationen und im Buchhandel rein gar nichts über eine Misteltherapie gebe, habe sie diese Behandlung wieder abgebrochen. Also lag es nahe, das Thema aufzugreifen und zu recherchieren. Vor diesem Hintergrund entstand die erste Fassung dieses Buches, die 1999 im Rowohlt Verlag, Reinbek, erschien (»Die Mistel – Heilpflanze in der Krebstherapie«).

Im Zuge der Recherchen haben wir herausgefunden, daß Angelika seinerzeit wahrscheinlich einfach nur falsch behandelt worden ist. Ihre Reaktion war keine Allergie, sondern die Antwort ihres Körpers auf ein vermutlich zu hoch konzentriertes Mistelpräparat. Sie hat dann ab 1999 erneut eine Misteltherapie unter der qualifizierten Anleitung eines erfahrenen Misteltherapeuten gemacht, und diesmal vertrug sie die Behandlung ausgezeichnet. In den anderthalb Jahren, die ihr noch blieben, war der Tag, an dem sie ihre Mistelspritze bekam, immer ein besonders wichtiger Tag. Die Mistel, so sagte sie, verhelfe ihr zu vielen inneren Bildern, die ihr Leben bereicherten, ihr Ruhe und Sicherheit vermittelten.

Als die dritte Auflage des Buches 2005 abverkauft war, wollte der Rowohlt Verlag es nicht neu auflegen. Anne Rüffer, meine Verlegerin in Zürich, mit der ich schon für das Buch »Was kann ich selbst für mich tun? Patientenkompetenz in der modernen Medizin« zusammengearbeitet habe, zögerte nicht lange, als sie erfuhr, daß die Rechte frei sind. Und so erscheint das Buch nun in einer völlig überarbeiteten, aktualisierten Fassung, in der wir vor allem auch die vielen Studien berücksichtigen konnten, die in der Zwischenzeit publiziert worden sind.

Die Informationen in diesem Buch sollen Sie in die Lage versetzen, eine Misteltherapie bewußt und kompetent anzugehen – Sie sollen wissen, worauf Sie sich einlassen. Und möglicherweise bietet Ihnen die Lektüre auch den Anstoß, sich neu und anders mit der Krebserkrankung auseinanderzusetzen.

Hamburg, im Oktober 2006

Annette Bopp

1.

Diagnose Krebs: und jetzt?

Jeder Mensch, der mit der Diagnose Krebs konfrontiert wird, befindet sich erst einmal in einem schockartigen Zustand. Von einem Moment zum anderen hat sich das Leben komplett verändert. Krebs – da denken viele nur noch: Jetzt geht es zu Ende. Plötzlich steht der Tod mitten im Leben und erschüttert es in seinen Grundfesten. Deshalb dominiert bei Krebs vor allem eines: die Angst. Vor dem Sterben. Vor dem Leiden. Vor Schmerzen. Vor der Zerstörung. Und vor der Reaktion von Freunden, Angehörigen, Verwandten, denn mit Krebs können viele nicht umgehen. Nicht selten haben sie sogar mehr Angst als die Krebskranken selbst. Sie fühlen sich hilflos, und – leider wahr – immer noch glauben einige, Krebs sei ansteckend.

Die Diagnose Krebs bedeutet aber auch, in kürzester Zeit weitreichende Entscheidungen treffen zu müssen: Welche Untersuchungen sind notwendig, wann und wo? Muß operiert werden, und wenn ja, welche Operationsmethode ist die richtige, welcher Chirurg beherrscht sie am besten? Ist eine Chemotherapie unverzichtbar? Machen Bestrahlungen Sinn? Sind weitere Medikamente nötig, um das Tumorwachstum zu hemmen? Nahezu jeder ist mit all diesen Fragen heillos überfordert. Die meisten ertrinken in einem Wust an Informationen, die aus dem Internet oder via Freunde, Bekannte und Ärzte über sie hereinbrechen. Und so fallen Entscheidungen häufig unter einem völlig unnötigen Zeitdruck – denn der Tumor ist ja auch nicht von heute auf morgen gewachsen.

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