Minna Salami - Sinnliches Wissen

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"Sinnliches Wissen ist ein forschendes, herausforderndes und fantasievolles Buch, das es wagt, den Schwarzen Feminismus als das Prisma zu positionieren, durch das wir die Welt besser erleben und verstehen können." Bernardine Evaristo
In ihrem inspirierenden und ermutigenden Essay lehnt Minna Salami eine Opferhaltung ab und zeigt jenseits von Essenzialisierungen, welche ungeheure Wirkung in afrikanischen und weiblichen Sichtweisen auf die Welt verborgen liegt. Persönlich und global, analytisch und poetisch, kämpferisch und voller Emphase eröffnet sie eine Schwarze feministischePerspektive für alle, die durch ihre Nähe zu Spiritualität und eine andere Art der Naturbeziehung auch progressive, westliche Positionen herausfordert. Denn Gleichberechtigung kann nicht darin bestehen, dass Frauen sich Männern, Schwarze sich Weißen angleichen. In ihrem Nachdenken über Befreiung, Dekolonisierung, Identität, Blackness und Schwesternschaft, das sich aus vielfältigen und auch unvermuteten Quellen speist, erweitert Minna Salami nicht nur unsere eingeschränkte Sicht auf die Welt, sondern preist auch das Glück, eine Frau zu sein, eine Schwarze Frau, die für nichts weniger als die Befreiung aller Menschen kämpft.

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Was das Handwerkszeug des Herren angeht, all dies hier gehört nicht dazu: Die Werkzeuge des Herren sind nicht Poesie, Verspieltheit, Eros, Grenzenlosigkeit, Gewissenhaftigkeit, Dialog, Intuition, Lebensfreude, Stille, Wärme, Leidenschaft, Schönheit, Mitgefühl, Geheimnis, Weisheit, Ehrlichkeit, Weiblichkeit, Innerlichkeit, Sinnlichkeit, ogbon-inu .

Afrikanische Wissenssysteme sind schon seit Langem eine Fundgrube für Narrative, die feministische Vorstellungen von Wissen prägen. Mit den ältesten Zivilisationen der Welt verfügt Afrika auch über einige der ältesten Patriarchate, weshalb wir auf dem afrikanischen Kontinent ebenfalls einige der ältesten protofeministischen Narrative finden.

In der traditionellen afrikanischen Gesellschaft waren Frauen keine ans Haus gebundenen Ehefrauen. Sie waren Händlerinnen, Politikerinnen, Bäuerinnen, Künstlerinnen und Schamaninnen. Sie waren Göttinnen, Hexen, Prophetinnen, Königinnenmütter, Regenköniginnen, Pharaoninnen und Geistermedien.

In den afrikanischen Schöpfungsmythen gibt es keinen übergeordneten höchsten männlichen Gott. Wenn überhaupt, weisen historische Spuren darauf hin, dass einst alle Afrikaner:innen eine Muttergöttin verehrten. Das soll nicht heißen, dass im Pantheon der Göttinnen und Götter stets Harmonie zwischen den Geschlechtern herrschte. Wohl kaum! Unter den Gött:innen sorgen die Geschlechter genau wie bei den Menschen für einigen Wirbel, und zwar gerade, um uns vorzuführen, was passieren kann, wenn wir Harmonie nicht zumindest anstreben.

Überdies sind die zugrundeliegenden Mythen egalitär in Bezug auf die Natur und andere Spezies. Wie viele ihrer Pendants in anderen afrikanischen religiösen Systemen (die Erdgöttin Asase Yaa in Ghana, Dzivaguru in Simbabwe, Mamlambo in Südafrika) sind die Yoruba-Gött:innen anthropomorphe Naturgewalten. Daher behandelt ein Mensch, der sich mit afrikanischer Spiritualität beschäftigt, die Natur mitfühlend. Ähnlich werden auch Tiere nicht als den Menschen unterlegen angesehen, da wir alle auf gleiche Weise vom Leben abhängen. In den afrikanischen Mythen sind Tiere Gefährt:innen, die sogar gelegentlich Menschen heiraten und mit ihnen Kinder zeugen können, die Mensch und Tier zugleich sind. Tiere sind auch Lehrer:innen, jedes mit einer besonderen Lektion, die es uns beibringen kann. Die Schildkröte etwa führt vor, wie man sich vor unehrlichem und boshaftem Verhalten in Acht nimmt, da sie dieses selbst an den Tag legt. Anansi, die Spinne aus der gleichnamigen ghanaischen Geschichte, lehrt auf ähnliche Weise etwas über Dummheit, indem sie selbst Dummheiten macht. Doch nicht nur in Mythen teilen sich Afrikaner:innen ihren Lebensraum mit den Tieren. Die Massai, die nur sehr selten Fleisch essen, leben seit Jahrhunderten mit wilden Tieren zusammen – Giraffen, Zebras, Löwen, Leoparden und Hyänen –, ohne sich vor ihnen zu fürchten. Im Gegensatz zum europatriarchalischen Wissen betonen historische afrikanische – wie auch andere indigene – Wissenssysteme den Wert von Harmonie nicht nur mit anderen Menschen, sondern auch mit der Natur und anderen fühlenden Wesen. Afrikanische Philosophie ist eine Philosophie des »Interseins«.

Anders als manche organisierten Religionen kennen afrikanische spirituelle Philosophien weder Himmel noch Hölle, da sie im Allgemeinen nicht daran glauben, dass etwas wie der Tod existiert. Die Seelen der Verstorbenen werden nicht von einem manichäischen Teufel in der Hölle für ihre Sünden bestraft. Afrikanischer Spiritualität zufolge »leben« die Toten in wiedergeborener Form oder auf nicht-physikalischen Ebenen des Kosmos. Laut der Yoruba-Kultur hat die menschliche Seele drei Ebenen: Kraft oder Atem, Schatten und Geist ( emi , ojiji und ori ). Die Zulu haben eine ähnliche Triade: idlozi (Schutzgeist), umoya (Atem) und isithunzi (Schatten), und für die Igbo besteht die menschliche Seele aus uwa (sichtbare Welt) und ani mmo (geistige Welt). Für die alten Ägypter:innen waren es ba , ka und akh , Komponenten der Seele, die jeweils die Lebenskraft, die Geisteskraft sowie die Einheit der beiden repräsentieren, die über diese Welt hinausgeht und bis in die nächste reicht. Daraus folgend ist Wissen nicht etwas, das man während des Lebens erwerben und horten muss, da Weisheit und Existenz endlos und unsterblich sind.

Bezeichnenderweise unterstützen afrikanische Philosophien kreativen Ausdruck (Kunst, Tanz, Rituale, Bildhauerei, und so fort) als höchste Form des Wissens. Rituale spiegeln nicht nur Spiritualität wider, sondern auch das Teilen von Wissen. Gottheiten sind nicht einfach göttliche Energien, sondern repräsentieren auch die Philosophie. Jede Göttin und jeder Gott ist die Ausformulierung eines Konzepts. So ist etwa Shango, die spirituelle Verkörperung des Donners, auch eine historische Lesart einer afrikanischen Philosophie der sozialen Gerechtigkeit. Oya, Göttin der Tornados und Beschützerin der Frauen, bietet eine Interpretation des Feminismus im antiken Afrika.

In ihrem letzten Buch Socrates and Òrúnmìlà: The Two Patrons of Classical Philosophy aus dem Jahr 2014 zog die verstorbene nigerianische feministische Philosophin Professor Sophie Bosede Oluwole einen bahnbrechenden Vergleich zwischen Sokrates, dem Begründer der westlichen Philosophie, und Orunmila, dem Verfasser der Wissenssammlung der Yoruba, die bekannt ist als Ifa. Der Ifa-Textkorpus, der mittlerweile größtenteils auch in schriftlicher Form existiert, ist ein geomantisches System aus 256 Zeichen, zu denen Tausende Verse gehören. Er wurde über Jahrtausende im Gedächtnis der traditionellen Yoruba-Philosoph:innen namens Mamalawos und Babalawos (Mütter beziehungsweise Väter des esoterischen Wissens) aufbewahrt, die das Ifa vierzehn Jahre lang studieren mussten, ehe sie seine Weisheit weitergeben durften.

Oluwole fragte sich, weshalb Sokrates, der keine schriftlichen Werke hervorgebracht hat, als Vater der westlichen Philosophie gelten darf, nicht jedoch Orunmila, der ebenfalls seine Ideen an seine Schüler:innen weitergab, ohne sie niederzuschreiben. Wo Sokrates den berühmten Satz sagte: »Ein unerforschtes Leben ist nicht lebenswert«, erklärte Orunmila: »Ein Sprichwort ist ein konzeptuelles Analysewerkzeug.« Wo Sokrates sagte: »Die höchste Wahrheit ist die ewige und unveränderliche«, bemerkte Orunmila: »Wahrheit ist das Wort, das niemals korrumpiert werden kann.« Wo Sokrates sagte: »Gott allein ist weise«, sprach auch Orunmila in folgender Aussage die Grenzen des menschlichen Wissens an: »Kein kluger Mensch kennt die Anzahl der Sandkörner.« Oluwole drängte die Afrikaner:innen dazu, sich ihr philosophisches Erbe zurückzuholen, und argumentierte, der Wissensfundus, den sie in der Yoruba-Tradition entdeckt habe, sei so reich und komplex wie jeder, der sich im Westen finden lässt.

Ich stehe einigen Elementen des afrikanischen spirituellen Lebens ebenso kritisch gegenüber wie allen anderen Formen von Religion. Besonders kritisch bin ich gegenüber der patriarchalischen, autoritären und gerontokratischen (Herrschaft der Ältesten) Denkweise in vielen afrikanischen Philosophietraditionen. Selbst wenn Frauen im antiken Afrika spirituelle Macht besaßen, wurde die Misogynie nicht von den Europäern importiert. Aus Europa kam vielleicht die Misogynie, wie wir sie kennen – die sexuelle Objektifizierung von Frauen, und so weiter. Aber es gibt zu viele historische Belege für Misogynie als Modus Operandi im präkolonialen Afrika, um sie allein mit der Kolonisation in Verbindung zu bringen. Tatsächlich war die spirituelle Macht, über die Frauen im präkolonialen Afrika verfügten, oftmals eine Gegenreaktion auf die patriarchalische Unterdrückung. Auch wenn einige Frauen Zugang zu Macht hatten, war das »Subjekt« in der afrikanischen Gesellschaft ebenfalls männlich.

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