Daniel Hoffmann - Eigensinn und Bindung

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Ob in Philosophie, Literatur, Bildenden Künsten, Publizistik oder Politik – katholische deutsche Intellektuelle haben die geistige Landschaft des 20. Jahrhunderts wesentlich mitgeprägt. Sie stellten Fragen an die Zeit und ihre Mitmenschen, die anderen nicht einfielen oder die sie nicht zu stellen wagten. Hans-Rüdiger Schwab hat 39 Porträts ganz unterschiedlicher Männer und Frauen – Laien allesamt – zusammengestellt, die den großen Spannungsbogen katholischen Geisteslebens im 20. Jahrhundert widerspiegeln. Gemeinsam ist ihnen, dass sie jenseits der in sich geschlossenen katholischen Milieus den Aufbruch zu neuen Ufern wagten. Ein faszinierendes Stück Zeitgeschichte in Porträts.

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Bei dieser Lesung, die im Atelier Eickemeyer stattfand, waren etwa 25 Freunde und Bekannte anwesend, darunter aus dem engsten Kreis der „Weißen Rose“ Hans und Sophie Scholl sowie Willi Graf. Sophie Scholl berichtete über Haeckers Lesung in einem Brief an ihren Freund Fritz Hartnagel:

„Seine Worte fallen langsam wie Tropfen, die man schon vorher sich ansammeln sieht, und die in diese Erwartung hinein mit ganz besonderem Gewicht fallen.“ 40

Aus einer späteren Darstellung von Elisabeth Hartnagel-Scholl geht hervor, dass man nicht über die Flugblatt-Aktionen gesprochen, sondern vielmehr das Regime kritisiert hatte, wie man es nur unter Gleichgesinnten überhaupt wagen konnte.

Auch hier erweist sich Haecker, den seine Satire zum kritischen Historiker des „Dritten Reiches“ werden ließ und der auch in seinen Tagebüchern die Verlogenheit des Nationalsozialismus brandmarkte, als einer, der mit seinen Worten verschlüsselte Botschaften weitergab.

Bei einem Vergleich zwischen dem Haecker’schen Werk und Texten, Briefen und Flugblättern der „Weißen Rose“ lassen sich vor allem hinsichtlich der Begriffswahl zahlreiche Affinitäten feststellen. Hinsichtlich der widerständischen Studenten ist auch der Einfluss Otl Aichers – ein enger Freund der Geschwister Scholl seit der Ulmer Zeit – nicht zu unterschätzen, der vielfach als Ideengeber gesehen werden muss.

Obwohl er wegen seiner Verweigerungshaltung gegenüber dem NS-Regime persönliche Konsequenzen ziehen musste, hatte er weder Kenntnis von den Aktionen der „Weißen Rose“ noch hätte er sie, wie aus seinen schriftlichen Äußerungen hervorgeht, als erfolgreich eingeschätzt.

Unter Reflexion der Ausdruckswahl Haeckers selbst und der Aicher’schen Texte, die auf Theodor Haecker verweisen, sollen nun einige Begriffe erläutert werden.

Existenz

Haecker zitiert bei den Leseabenden beispielsweise aus „Der Christ und die Geschichte“:

„Gott zu lieben und seinen Nächsten (...) das ist der letzte Sinn der Geschichte, gegenüber welchem alles andere im strengsten Sinne des Wortes – gleichgültig ist.“

„Die Kirche Christi ist auch eine politische im radikalen Unterschiede zu den vielen sonderbaren zum Teil abscheulichen ,Religionen‘, gegen die Rom (...) tolerant war, wie kein Staat oder Imperium vor ihm, oder auch nach ihm. (...) Die Christen sind vom römischen Staate verfolgt worden um eines in dessen Augen politischen Verhaltens willen: weil sie dem Kaiser zwar geben wollten, was des Kaisers ist (und sich darin von niemand übertreffen lassen wollten), aber nicht das, was nur Gottes ist, und weil sie des Glaubens waren, daß es allein der Autorität der Kirche zukomme, zu entscheiden ... was des Kaisers ist und was nicht. Das Höhere entscheidet über das Niedere (...). Das ist so die Ordnung, das war so und wird so sein.“ 41

Insbesondere die christlich orientierten Mitglieder der „Weißen Rose“ zogen daraus Konsequenzen für sich selbst und waren zu einem „radikalen“ Christentum (so Otl Aicher), ja zum Martyrium bereit. Hätten sie das Glück gehabt, als junge Menschen in einem demokratischen Staat zu leben, hätte diese Entscheidung nicht angestanden. So aber ertrugen sie die Verfolgung wegen ihrer Weltanschauung und ihres politischen Widerstandes gegen den Terrorstaat aus christlicher Überzeugung. Davon zeugen unter anderem die Briefe Willi Grafs während seiner halbjährigen Einzelhaft im Strafgefängnis München-Stadelheim 42sowie Diktion und Argumentationsweisen in den Flugblättern, die Haeckers geistigen Einfluss erkennen lassen.

Die Frage nach dem Ursprung des Bösen – die Lüge

Haecker fragt in seinen Schriften nach dem Ursprung des Bösen, das er vor allem im Moralischen zu finden glaubt, während er in seiner Theodizee – der Rechtfertigung Gottes angesichts der Macht des Bösen – die physischen Übel meint. Dabei geht er auch der schwierigen Frage nach, ob Gott das Böse nur zulasse, weil er der Schöpfer der Welt ist, oder ob er dabei mitwirke. So stellt Georg Karl Frank nicht zu Unrecht die Frage danach, ob Haecker, wäre es ihm möglich gewesen, das Seine zu einer „Theodizee nach Auschwitz“ beigetragen hätte: „Mit Sicherheit! Denn Ansätze dafür gibt es genug, nicht nur in seinen ,Tag- und Nachtbüchern‘.“ 43

„Dass Gott Herr der Geschichte ist, die Welt aber im Argen liegt, erklärt das Faktum, dass in aller Geschichtsbetrachtung die Theodizee ein integrierender Bestandteil ist. Gott will die Theodizee, Er lässt sie nicht bloß zu.“ 44

In den Flugblättern der „Weißen Rose“ wird Hitler gedeutet als einer, der im Dienste des Bösen steht, als Antichrist, als Dämon. Überall und zu allen Zeiten hätten „Dämonen im Dunkeln gelauert auf die Stunde, da der Mensch schwach wird, da er seine ihm von Gott auf Freiheit gegründete Stellung im ordo eigenmächtig verlässt, da er dem Druck des Bösen nachgibt“.

Fast alle Gegner Hitlers stellten ihn als Lügner dar. Auch bei Theodor Haecker ist ein viel gebrauchter Begriff die „Lüge“. Haecker wollte mit der Kraft des Wortes die Verlogenheit des Nationalsozialismus entlarven. 45So verteidigte er schon 1928 in der Publikation „Über Humor und Satire“ den Humor als „letzten und höchsten geistigen Raum des Humanen“. 46

Die „Weiße Rose“ beabsichtigte ebenfalls die politische und menschliche Realität im Hitler-Deutschland aufzuzeigen. Im zweiten Flugblatt wirft sie deshalb den Nationalsozialisten Betrug an den Mitmenschen vor und bezeichnet sie als eine Bewegung, die sich „nur durch die stete Lüge“ retten könne. Auch im vierten Flugblatt wird nochmals der gleiche Vorwurf erhoben: „Jedes Wort, das aus Hitlers Mund kommt, ist Lüge.“

Staatsgewalt, Gerechtigkeit und politischer Mord

Die bei den Leseabenden der „Weißen Rose“ vorgetragenen Gedanken aus dem Werk „Der Christ und die Geschichte“ gründen auf der „Mitarbeit des freien Menschen an der Gestaltung dieser Welt“, also an der Geschichte, was von Christen vielfach unterschätzt, von Nichtchristen hingegen, zumindest im europäischen Raum, in der Regel überschätzt werde. 47Jedes politische Ordnen habe ein Ziel. Es müsse nämlich nach der Idee der Gerechtigkeit gestaltet sein, nur darin liege der volle Sinn des Politischen. Dieser Sinn werde nicht erfüllt, wenn die Idee der Gerechtigkeit nicht vorhanden sei. Vom Individuum gehe eine gerechte Ordnung unter Gemeinschaften und Völkern aus. Haecker sieht den Zusammenhang zwischen Gerechtigkeit und Schuld, aber auch den zwischen Recht und Schuld. 48Wenn er das Ziel des Politischen darlegt, so ist es der Friede auf der Grundlage der Gerechtigkeit.

In dem kurzen Beitrag „Der Staat seid ihr“ 49von 1931 reflektiert Haecker den politischen Mord als „Kurzschluss von Phrase und bloßliegenden Nerven“, 50der mit dem, was ernsthafte Denker mit „Tyrannenmord“ meinten – dazu gehörten Ideen, Wille oder Entschluss, ein sinnvoller Plan oder ein Opfer –, nichts zu tun habe. Das politische Morden der unmittelbaren Gegenwart habe mit besonderer Ehrlosigkeit zu tun, weil es ohne politisches Denken vor sich gehe.

Was heute in Deutschland geschehen müsse, sei Denken, Denken und nochmals Denken! Untaten, die als „politische Morde“ bezeichnet würden, „entstehen nicht aus dem Nichts, so wenig wie die Tat (ein deutscher Irr- und Unglaube!) sich selbst gebiert, sondern sie kommen aus der Phrase und Lüge. Ist es ein Mangel an Denkkraft im Staatsmann, diese Ursprünge nicht zu sehen, so ist es, wenn er sie erkannt hat, ein Verbrechen von ihm, die Mittel des Staates, die primär Machtmittel sind, nicht zu gebrauchen; gegen die Äußerung von Phrasen und Lügen.“ 51

Wie der Staat seine Macht anwende, sein einziges politisches Mittel, sei eine Frage der Kardinaltugend des Staates als Person, also des Staatsmannes.

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