Tessa Gaynn, HK-Anwenderin
Das feinstoffliche Energiesystem muss sich im Gleichgewicht befinden, nur dann ist gewährleistet, dass wir auf die verbale Fragestellung – ein Grundprinzip der HK – exakte Antworten bekommen. Zu Beginn einer Sitzung ist das Energiesystem der meisten Klienten nicht im Gleichgewicht. Unterschiedlichste Stressoren lassen das Energiesystem aus dem Gleichgewicht geraten und bei manchen Menschen bleibt dieser Zustand bestehen. Glücklicherweise ist es in der Regel relativ einfach, das Energiesystem für den Zeitraum einer Sitzung wieder ins Gleichgewicht zu bringen. Die meisten Menschen empfinden dies als sehr entspannend, manche verspüren dabei körperliche Reaktionen wie etwa ein Kribbeln oder ein Gefühl von Wärme. Das ganze Verfahren nimmt in der Regel weniger als zehn Minuten in Anspruch.
Muskeltest mit dem Brachioradialis – im Sitzen oder Liegen möglich
Muskeltest mit dem vorderen Deltamuskel – der Klient liegt, die Testerin sitzt
Testen der Reflexpunkte rund um den Nabel
Punkte halten – das Energiesystem balancieren
Der Kinesiologieanwender testet in der Regel entweder einen Schultermuskel (den vorderen Deltamuskel) oder einen Muskel im Unterarm (den Brachioradialis). Es können fast alle Muskeln des menschlichen Körpers getestet werden, diese beiden Muskeln bieten sich jedoch an, weil sie leicht und angenehm zu testen sind. Zunächst wird sanfter Druck auf den Muskel ausgeübt und damit getestet, ob der Muskel eingeschaltet ist. Dann wird der Muskel in seiner Längsrichtung leicht zusammengedrückt und anschließend wieder getestet. Funktioniert der Muskel korrekt, so wird er nun abschalten oder zumindest leicht nachgeben. Mit diesem Test wird eine physiologische Reaktion des Muskels überprüft: Das Zusammendrücken des Muskels ruft eine automatische Reaktion hervor – der Muskel entspannt sich, um Verletzung zu vermeiden. Die meisten Klienten sind überrascht, dass der Zustand eines Muskels durch eine so einfache Methode verändert werden kann.
Testet zunächst keiner dieser Muskeln stark, so werden andere Muskeln getestet, bis ein Muskel gefunden ist, der zunächst stark testet und nach dem Zusammendrücken abschaltet. Diesen bezeichnet man dann als Indikatormuskel. Mit seiner Hilfe wird festgestellt, ob sich das Energiesystem im Gleichgewicht befindet und – falls dies nicht der Fall ist – welche Verfahren zur Anwendung kommen müssen, um dieses Gleichgewicht wiederherzustellen. Dies lässt sich dadurch feststellen, dass der Tester einen oder mehrere Testpunkte auf dem Körper sanft berührt und den Indikatormuskel erneut testet. Gibt der Muskel dabei auch nur minimal nach, so ist dies ein Hinweis darauf, dass sich das Energiesystem nicht im Gleichgewicht befindet.
Anschließend stellt der Kinesiologieanwender dieses energetische Gleichgewicht wieder her, indem er bestimmte Punkte am Körper hält. Diese Eingangsbalance ist außerordentlich wichtig, denn es ist in der Regel nicht möglich, auf die Fragen, die im Verlauf der Sitzung an das Energiesystem gerichtet werden müssen, verlässliche Antworten zu erhalten, wenn sich das Energiesystem nicht im Gleichgewicht befindet.
Anschließend wird mit den drei folgenden einfachen Tests bestätigt, dass das energetische Gleichgewicht hergestellt ist:
●Verbale Bestätigung – „Ja“/„Nein“
●Bestätigung durch Test nach Zusammendrücken des Muskels
●Bestätigung mit Hilfe eines Magneten
Mit diesen drei verschiedenen Tests werden unterschiedliche Aspekte des energetischen Gleichgewichts überprüft. Wird das energetische Gleichgewicht durch einen dieser drei Tests nicht bestätigt, so werden die Akupunkturpunkte nochmals gehalten und die drei Tests anschließend wiederholt.
Bei diesem Test sagt der Klient „Ja“, während sanfter Testdruck auf den Arm ausgeübt wird und gleichzeitig eine Hand über den Nabel gehalten wird. Es spielt dabei keine Rolle, ob der Klient oder der Tester seine Hand über den Nabel hält. Die Hand über dem Nabel verschafft dem Anwender Zugang zu Informationen aus dem gesamten Energiesystem, nicht nur über den mit dem Testmuskel in Verbindung stehenden Meridian.
Befindet sich die Testperson energetisch im Gleichgewicht, so wird der Arm stark oder eingeschaltet testen, woraufhin der Anwender den Klienten bitten wird „Nein“ zu sagen und den Arm erneut testet. Befindet sich das Energiesystem des Klienten im Gleichgewicht, so sollte der Arm nun abschalten oder zumindest leicht nachgeben.
Test mit Zusammendrücken des Muskels
In diesem Fall drückt der Anwender den Muskelbauch eines Muskels leicht zusammen. (Dafür sollte ein anderer Muskel als der Indikatormuskel gewählt werden.) Für diesen Test bietet sich der Quadrizeps an, ein großer Muskel auf der Vorderseite des Oberschenkels. Der Anwender drückt den Muskelbauch zusammen und testet unmittelbar danach den Armmuskel, während wiederum eine Hand über den Nabel gehalten wird. Befindet sich der Klient energetisch im Gleichgewicht, so wird der Muskel abschalten. Auf den ersten Blick erscheint diese Reaktion überraschend: Ein Muskel wird zusammengedrückt, ein anderer schaltet ab. Der Grund hierfür ist, dass der Beinmuskel aufgrund des Zusammendrückens registriert, dass er sich zu stark in Kontraktion befindet; um Überlastung und Verletzung zu vermeiden, entspannt sich der Muskel automatisch. Die über dem Nabel platzierte Hand ermöglicht es dem Körper, diese Reaktion am Indikatormuskel stattfinden zu lassen.
Für diesen Test benutzt der Anwender einen kleinen Magneten, der mit dem Südpol auf den Körper des Klienten, meist auf den Oberschenkel, gelegt wird. Daraufhin testet der Anwender den Indikatormuskel, während gleichzeitig eine Hand über den Nabel gehalten wird. Befindet sich das Energiesystem des Klienten im Gleichgewicht, so wird der Indikatormuskel stark testen. Legt man den Magneten mit der anderen Seite, also mit dem Nordpol, auf den Körper, so sollte der Muskel schwach testen. Auch in diesem Fall ermöglicht es die Hand über dem Nabel, dass die Reaktion des einen Muskels in der Reaktion eines anderen Muskels abgebildet wird. (Die beschriebene Polung des Magneten entspricht dem europäischen Standard.)
Magnet auf dem Oberschenkel einer Klientin
In manchen Fällen entscheidet sich der Anwender für das Thymusklopfen als eine schnelle Methode zum Ausgleichen des Energiesystems. Dabei wird die Brust des Klienten entweder vom Anwender oder vom Klienten für etwa dreißig Sekunden entgegen dem Uhrzeigersinn sanft geklopft. Dieses balancierende Klopfen funktioniert jedoch nicht bei allen Klienten. Die drei Bestätigungstests müssen daher in jedem Fall durchgeführt werden. Thymusklopfen kann auch zwischen den einzelnen Schritten einer Balance eingesetzt werden; dies hilft dem Klienten, sein energetisches Gleichgewicht aufrechtzuerhalten.
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